Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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April 2016

 
Vergissmeinnicht (Myosotis):
27. April 2016: Der Name entstammt zahlreicher Sagen aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze den lieben Gott bat, sie nicht zu vergessen. Eine andere erzählt von einem Liebespärchen, dem beim Pflücken das Vergissmeinnicht  vom vorbeirauschenden Bach fortgeschwemmt wurde und laut rief "Vergiss mich nicht". Auch in vielen anderen Sprachen heisst es so. Im Englischen: "Forget-me-not", im Französischen: "Ne m'oubliez pas", im Chinesischen: "wuwangwo".
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Und der lateinische Name "Myosotis" kommt ursprünglich aus dem Griechischen und heisst soviel wie "Mäuseohren". Das rührt daher, dass die Blätter eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen haben. Die Meinungen gehen aber da seitens der Botaniker etwas auseinander. Genug geschwafelt über Namen. Das Vergissmeinnicht ist auf allen 5 Kontinenten verbreitet, sogar in Südamerika. Es gibt davon über 50 verschiedene Arten, auch verschiedene Blütenfarben wie weiss oder rosafarben sind vertreten.
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Sehr einfallsreich sind allerdings die verschiedenen Namengebungen nicht. Es gibt Alpen-, Acker-, Hügel-, Sumpf-, Rasen-, Hain-, Sand-, Wald-, sowie viele andere Vergissmeinnicht-Arten. Das Pflänzchen ist normalerweise einjährig, das Wald-Vergissmeinnicht ist zweijährig und das Sumpf-Vergissmeinnicht sogar mehrjährig. Wir in Gugellandia treffen bei uns um diese Jahreszeit das Wald-Vergissmeinnicht an. Es bevorzugt den Halbschatten, und ist von März bis in den August hinein hell- bis dunkelblau blühend.
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Das Vergissmeinnicht lässt sich leicht aussäen. Am besten dafür sind die Monate Juni und Juli dafür geeignet. Einmal im Garten angesiedelt vermehrt es sich durch Selbstaussaat. In der Heilkunde wird das Vergissmeinicht eher stiefmütterlich behandelt. Es ist nämlich eine sehr wertvolle Heilpflanze und auch der Tee davonschmeckt vorzüglich und soll gesund sein. (ein bis zwei Teelöffel Vergissmeinnichtblüten mit kochendem Wassser übergiessen, zehn Minuten ziehen lassen, danach absieben und trinken.) 
Goldregen (Laburnum):
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Was derzeit in unseren gugelländischen Wäldern so schön blüht, heisst Goldregen (Laburnum): Aufgrund seiner gelben Blütenpracht ist er als Zierstrauch sehr beliebt. Im Jahre 2012 wurde er zur "Giftpflanze des Jahres"gewählt. Auch für Tiere ist der Goldregen höchts giftig. Also Pfoten weg.
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Der Goldregen erreicht normalerweise eine Wuchshöhe von 5 - 6 Metern, kann aber auch bis 15 Meter hoch werden. Die dunkelbraunen Samen entwickeln sich in einer grünen, bohnenähnlichen Fruchthülse. Das Gebüsch ist im übrigen auch dornenfrei, schön, aber, wie gesagt, hochgiftig.
Ja, und was mach ich den ganzen lieben Tag lang? Viel giessen und nochmals giessen. Die Bohnen und Radieschen haben im Garten bereits gekeimt, und sonst gibt's allerlei für mich zu tun. Bis zur nächste Woche, Grünling
 
Kugelblume (Globularia bisnagarica)
20. April 2016: Ganz aufgeregt kam der Ahuii zu mir, und fragte mich, was er hier für eine Blume gefunden hatte. Für ihn gibt es in Gugellandia viel neues zu entdecken, was er aus seiner ursprünglichen Heimat  noch nicht kennt. Nun, es handelt sich um die Kugelblume (Globularia bisnagarica). Hierzulande wächst sie überall. Sie gehört zur Familie der Wegerichgewächse und überwintert als grüne ausdauernde Pflanze. Die Blütezeit ist von April bis in den Juni hinein. Sie wächst auf kalkreichen, flachgründigen, steinigen Lehmboden. Sie steht im übrigen auf der roten Liste, gehört also zu den gefährdeten Arten, und ist in der Schweiz vollkommen geschützt. Im übrigen ist sie giftig, der Geruch ist stark und der Geschmack ist scharf und sehr bitter.
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Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Nun noch etwas anderes: Bei uns findet man derzeit überall blühenden Thymian (Thymus), der ja bekanntlich als Heil- und Gewürzpflanze bekannt ist. Dazwischen verstecken sich auch etwas intensiver leuchtende Büschel, bei denen es sich jedoch um  Seifenkraut (Saponaria officinalis) handelt. Davon gibt es auch unzählige Arten. Es gehört zu den Nelkengewächsen, und ist für manche Tiere giftig. Früher wurde es als Waschmittel genutzt. Auch heute noch wird es von umweltbewussten Betrieben und Privatpersonen als Seifenkrautlösung beispielsweise zur Teppich- und Polsterreinigung genutzt. Zum Reinigen von historischen Textilien oder Möbelstücken findet es noch heute Verwendung.
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Wie auch der Thymian, wächst es aufrecht bis niederliegend und ist rasenbildend. Die Unterscheidung ist denkbar einfach. Nicht nur am Geruch, auch in Blätter- und Blütenform ist es leicht erkennbar. In der von mir aus gesehenen rechten Pfote halte ich das Seifenkraut, in der linken den Thymian.
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Unser weisse Flieder steht  in Blüte und duftet wunderbar. Was aber derzeit alles Blühende in den Schatten stellt, ist unser Piemontkirschenbaum. Tausende von Blüten schmücken seine Krone, und es herrscht ein Riesengesummse von Bienen und Hummeln. Bis zur nächsten Woche, Grünling
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Judasschilling (Lunaria)
13. April 2016: Judasschilling, auch Silberblatt genannt: (Lunaria): Erstaunlich ist, dass es weltweit nur drei Arten davon gibt. Der Judasschilling gehört übrigens zu den Kreuzblütengewächsen. Seine Blütezeit ist von März bis Anfang Juni, nämlich violett, gelegentlich auch weiss blühend. Die Bezeichnung "einjährig" ist etwas irreführend. Im ersten Lebensjahr werden nur die Grundblätter sowie eine unterirdische Knolle gebildet. Im darauffolgenden Frühjahr wächst dann ein sehr langer aufrecht stehender Stängel, welcher mit vielen Verzweigungen die Blüten hervorbringt, aus denen sich später die Samenschalen bilden.
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Interessant ist auch, dass die Blüten "nachtduftend" sind. Die lateinische Bezeichnung "Lunaria" bedeutet nämlich Mondpflanze. Denn sobald es dunkel ist, verbreitet sich ein sehr intensiver Duft, der Nachtfalter und andere Insekten anlockt. Die silbrig glänzenden Samenschötchen werden gerne für Arrangements von Trockenblumen verwendet. Wir haben schon einen ganzen Stall davon.
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Über die Vermehrung muss man sich keine Gedanken machen. Die Pflanze streut ihre Samen ungeniert aus, und schon in wenigen Jahren hat man eine nahezu flächendeckende Silberblattsiedlung. Es bedarf auch keiner Pflege. Es ist eine robuste Pflanze, die weder für Krankheiten, noch für Schädlinge anfällig ist. Mein Tipp für alle Gärtner: Keinenfalls auf den Kompost damit, denn sonst verbreiten sich die Samen im ganzen Gemüsegarten. Zeitgemäss will ich euch noch eine hübsch blühende Pflanze vorstellen, die bei uns in Gugellandia derzeit ebenfalls überall anzutreffen ist. 
Der breitblättrige Doldenmilchstern (Ornithogalum umbellatum)
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Dieses Gewächs gehört botanisch gesehen zu den Liliengewächsen und wird auch "Stern von Bethlehem" genannt. Allerdings sind seine Zwiebeln besonders giftig. Um so schöner sind seine weissen Blüten.
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Zu meinem Erstaunen zeigen sich bereits die ersten Blüten unserer überwinterten Fuchsien. Die Rosen zeigen ihrerseits die ersten Blütenknospen, die Reben treiben aus, und die Apfel- und Birnbäume sind mit den Kirschbäumen bereits am blühen. Freude herrscht auch, zuzusehen, wie meine im Herbst gesetzten Rosskastanien zu treiben beginnen.
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Traubenhyazinthe (Muscari):
06. April 2016: Bei uns in Gugellandia ist sie derzeit überall anzutreffen. Sie ist eine Pflanzengattung in der Familie der Spargelgewächse. Verstehen muss man das nicht. Es verhält sich genauso wie bei den Erdbeeren. Diese gehören nämlich zu den Rosengewächsen und sind aus botanischer Sicht keine Beeren sondern gehören zu den Nussfrüchten. Warum nun die Hyazinthe zu den Spargelgewächsen gehört ist mit als Gärtner ein Rätsel. Aber aus botanischer Sicht hat das schon alles seine Richtigkeit. Nun aber zurückzukommen auf die Traubenhyazinthe. In Süddeutschland heisst sie Bauernbübchen, in Mitteldeutschland Bergmännchen und bei uns Rauchfangkehrer. 
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Ursprünglich kommt sie aus der Türkei sowie aus Südwestasien. Sie ist eine robuste, mehrjährige, winterharte Pflanze, deren Blütezeit im März und April ist. Ein Frühblüher also, und es gibt sie in den Blütenfarben: Blau, Violett, Rosa und Weiss. Auch ist sie ein sogenannter "Gartenflüchtling". Somit ist die Pflanze auch in der freien Natur anzutreffen. Besonders wohl fühlt sie sich in Weinbergen zwischen den Rebstöcken. Die Vermehrung ist simpel. Entweder kann man die Zwiebel teilen oder die Pflanze durch Samen hochziehen. Sie vermehrt sich aber meist von selbst und bildet am richtigen Ort ganze Meere.
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Die Traubenhyazinthe bevorzugt Sonne und lichten Halbschatten, und ist daher optimal für Steingärten geeignet. Einer Pflege bedarf diese Pflanze also nicht, sie wächst von ganz alleine im Einklang mit der Natur. Interessant scheint mir auch, dass bisher noch keinerlei Heilwirkungen davon bekannt sind. Sie ist im übrigen auch giftig wie die klassische Hyazinthe. Der Verzehr sollte also ganz unterbleiben.
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Frühling: Ich schwelge wiedermal in der Gartengestaltung. Was gibt es Schöneres als in der Erde herumzuwühlen.
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Es bedarf also keinen grossen Erläuterungen, wie man Hauswurzen und Sedums harmonisch zusammenfügt. Spass macht es, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
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Ich lege jeweils noch Steine und Wurzelstöcke dazwischen. Das wirkt natürlicher. Auf jeden Fall sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, und die Hauptsache ist, dass man sich an meinem Werk jedesmal beim Vorbeigehen erfreuen kann. Nächste Woche berichte ich dann ausführlich über die Judasschillinge.
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