Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Dezember 2018





 
 Fleisch-Fisch-Geflügel-Rückblick

Wir sind nicht die grossen Fleischesser in Gugellandia. Aber das liegt eher am Budget als an unseren Geschmäckern. Aber wenn schon, dann sind wir nicht kleinlich. Dann wird nicht gespart. Allerdings kann man sich einen Hackbraten noch gut und gerne wöchentlich leisten, aber Kalbshaxe und Paella geht dann schon eher unter feierliches Essen.

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Hier in Italien haben die ja eine ganz andere Tradition beim Essen. Da gibt es meistens zum Fleisch nichts konkurierendes, sondern einfach  Brot dazu. Während wir im Norden immer eine Beilage erwarten, muss man das hierzulande extra bestellen. Dafür werden Nudeln immer nur als Vorspeise serviert. Ich habe in meiner ganzen Gugellandia-Karriere, glaube ich, nur zweimal Spaghetti gemacht. Das nicht, weil wir Teigwaren nicht mögen, sondern weil ich denke, das kann jeder.

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Wovon wir aber nicht viel verstehen, sind Innereien. Leber ist noch öfters im Essplan drin, aber alles andere konsumieren wir höchstens in der Wurst. Nichts gegen Wurst.  Die Italiener geben im Falle das beste Fleisch in die Salami. Und sie sind mächtig stolz darüber. Hier in der Region gibt es immer als Vor-vorspeise ein paar Rädchen verschiedene Salami, erst dann kommt man zur eigentlichen Vorspeise.

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Frischer Fisch ist hier teuer. Um satt zu werden, benötigt man bei Fisch wesentlich mehr als bei Fleisch, und deshalb ist der Fisch eher als festliche Version in unserem Menueplan zu finden. Tiefkühlprodukte gibt es in manchen Spezialgeschäften relativ günstig, aber wenn wir dann in so einem Fischladen endlich zuschlagen, lassen wir doch immer einen ziemlichen Batzen liegen. Selber fangen ist ja schön und gut, aber das bringen wir dann doch wieder nicht übers Herz.

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Obwohl wir immer mal wieder Hühner haben, sind diese nicht zum Essen. Als gute Eierlieferanten und Spielkameraden lieben wir sie zu sehr. Aber so ein Brathähnchen ist eben doch etwas sehr Leckeres. Um welches Geflügel es sich dabei immer handelt, ist egal, wir wollen es nicht kennen lernen, nur essen. 

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Ich bin selber überrascht, was wir schon so alles verputzt haben, aber man muss bedenken. Das essen ja nicht nur Loredana und ich. Etwa 450 gugelländische Mitbewohner haben auch Hunger, und deshalb macht es mir und Loredana immer wieder Spass, mit etwas Neuem in der Küche zu brillieren. Nicht zu vergessen, es gibt ja nicht nur Fleisch- Fisch und Geflügelgerichte... 

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Für diesmal dürften aber alle satt sein, oder? Wir wünschen einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Ottilio und Loredana aus dem gugelländischen Kochstudio.


 
 Pasticcio di carote - Karottenauflauf

Das Lustige am heutigen Rezept, ist, dass Loredana sagt, es wäre ein italienisches. Gut, ich gebe zu, alles ist in italienisch geschrieben, und dass Gamberetti vorkommen, ist sogar ein bisschen weihnachtlich. Aber guckt selbst, wie wir dieses Werk vollbracht haben. Zuerst kommt ja wie immer der Schnippelwettkampf.

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Es wäre richtig schade, wenn wir eine Küchenmaschine hätten, die solche Arbeiten für uns macht. Wir haben immer viel zu lachen, wenn wir unsere Messer herumschleudern. Aber die heutige Nummer von der Loredana ist echt rekordverdächtig. "Hast du mal im Zirkus gearbeitet?" Wir haben insgesamt eineinhalb Kilo Karotten geschält und gerädelt.

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Als dann die Zwiebeln gekommen sind, musste ich kurz nachsehen, ob die Crevetten schon getaut haben und natürlich ein Glas Wein für die fleissige Lori holen.  Dann haben wir die Zwiebelstreifen mit Butter angebraten und dann die Karotten dazugegeben. Weil die Pfanne zu klein war, haben wir alles in zwei Lager geteilt und natürlich am Schluss noch Karotten übrig gehabt. Aber was solls, die sind ja ein typisches Wintergemüse, da darf man schon einmal über die Stränge schlagen, hi hi hi.

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Das Rezept verlangt, dass man Toastbrot zerbröselt und mit den Gamberetti anbrät. Wahrscheinlich soll das Brot den Geschmack von den Crevetten annehmen und so alles etwas vervielfachen. Geschmacklich bringt sonst so ein fades Weissbrot ganz und gar nichts. Deshalb habe ich noch etwas in die Gewürzkiste gegriffen und mit meiner Peperoncino-Kelle ein paar mal umgerührt.

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Wir haben nur drei feuerfeste kleine Förmchen. Lori hat sie letztes Jahr an der Tombola gewonnen. Hätten wir vier gehabt, wären wahrscheinlich keine Karotten übrig geblieben. Mit den Gamberetti war ich aber etwas zu geizig, bin ich bei neuen Rezepten immer, erstmal die gesamte Kombination erkosten, ist meine Devise, beim nächsten Mal kann man immer noch vom einen oder anderen mehr nehmen - oder weniger.  Jetzt wird also in die gebutterten Förmchen eine Lage Karotten eingefüllt. Dann die Crevetten drüber und oben nochmals eine Lage Karotten.

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Das Ganze kommt bei 180 Grad in den Ofen, bis der drübergestreute Käse geschmolzen ist. Da wir das Rezept noch nie probiert hatten, kam Lori die Idee, man könnte sicherheitshalber noch etwas für die Fleischfresser dazu machen.  Und so hatten wir am Schluss nicht nur unser Pasticcio di carote, sondern grad noch eine bunte Wurstpfanne im Angebot.

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Zu Weihnachten gibt es bei uns immer eine Lorchel-Terrine mit Aspik.  Wir freuen uns. Ottilio und Loredana.


 
 Süsser Hefeteig

Es ist Weihnachtszeit. Als ich in die Küche komme, rechne ich zwar mit Kerzen und glitzerndenTannenzweigen, aber Lori hat sich heute wieder mal selber übertroffen. Einen ganzen Kinderchor hat sie eingeladen, und dann singen die sogar! Aber als es sich dann bewahrheitet, dass die Kleinen zum Kochen da sind, habe ich kurzerhand alle mitsamt dem Fahrrad ins Freie geschickt. "Ihr könnt ja ein wenig den Kräutergarten studieren."

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Es ist kein Arbeiten mit so vielen kleinen Pfoten, die alles verkehrt rum antatschen und tausend blöde Fragen stellen.  Ich mache meinen süssen Hefeteig besser allein. Besser gesagt, ich mache zwei verschiedene. Die Basis ist aber die selbe. 500 Gramm Mehl, Hefe, Salz, ein Ei, 80 Gramm zerlassene Butter, ein Viertel Milch und Zucker. Da habe ich nun beim einen doppelt so viel rein getan wie beim anderen. Generell nimmt man etwa 80 Gramm. Auch mit den Aromen habe ich gespielt. Der eine Teig hat Zitronenabrieb, der andere Orange und Rum drin.  Während der Teig ruht, gehe ich gucken, wo die Chorknaben sind. 

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"Steht unser Kräutergarten noch, oder haben sie alles abgerissen?" Loredana blickt mich böse an und zeigt ihren Bärchen und Schweinchen wie man Nüsse knackt. Die haben natürlich nach einer halben Stunde erst vier Nüsslein zusammen und ich kann nicht mehr zugucken. Nach einer weiteren halben Stunde haben sie dann wenigstens gelernt die drei Nusssorten zu unterscheiden, und mein Teig ist fertig.

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Jetzt lässt es sich nicht mehr vermeiden, dass das ganze Jungvolk in die Küche stürmt und überall herumwuselt. "Ottilio, wo ist der Teig?" "Wie macht man einen Schornsteinfeger?" "Wo sind die Gummibärchen?" "Ich möchte einen Rüssel machen." Ich musste zwischendurch dringend mal den Backofen überprüfen. Hefeteig formen ist im Grunde keine Schwierigkeit, aber, man sollte nach Möglichkeit nicht zu oft das ganze wieder mit Mehl zusammenkneten, weil man denkt, man macht noch etwas Schöneres damit.

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Die erste Enttäuschung steht an. Dem kleinen Äffchen seine Gummibärchen sind wie rosarote Tränen überall hingeflossen und der Weckmann sieht einem Zombie ähnlich. Mökmök kämpft mit einer riesigen Teigeidechse, dabei sollte es ein Schweinchen werden. Mit Ringelschwänzche! Die meisten kleinen Tiere haben sich aber köstlich amüsiert und die ganze Zeit Nüsse und Rosinen gefressen.

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Es wird alles mit verdünntem Eigelb bepinselt und in den Ofen geschoben. Was sich dann nach dem Backen präsentiert, ist meistens nicht wieder zu erkennen. Aber es hat allen Spass gemacht. Und natürlich ist es so, dass wenn gute Zutaten verwendet wurden, es logischerweise immer gut schmeckt.

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Eine friedvolle Weihnachtszeit wünschen Ottilio und Loredana aus dem gugelländischen Kochstudio.

 

Kaki-Nachtisch mit Schokobanane

Es herrscht wieder einmal Ebbe in der Speisekammer, es sind gerade noch sieben Eier da. Und zu meinem Leidwesen ein Känguru. Na, dann wollen wir mal sehen, ob du rechnen kannst. Wenn wir nach dieser Formel hier, einen Pfannkuchenteig herstellen wollen, wie viel Mehl und wie viel Flüssigkeit müssen wir berechnen? Das Känguru hat zwar dumm geguckt, aber Loredana noch dümmer. Ich solle hier nicht Lehrer spielen, sondern mit gutem Vorbild vorangehen. 

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Na schön, wir nehmen bei 7 Eiern also 700 Gramm Mehl, 700 cl Wasser und 700 cl Milch. Nicht zu vergessen, 3,5 Teelöffel Salz. Dass man Pfannkuchen ohne Eier zubereiten kann, habe ich sowohl schon gehört und sogar probiert, aber mir ist diese Variante immer noch die Funktionierenste. Gelernt ist eben gelernt. Meine zwei Mitkocher haben dann die Eier mitsamt der Schale ins Mehl geschmissen und sich nachher Sorgen über zu viele Eierschalen gemacht. Rechnung. Wie viele Eierschalen sind am Schluss da, wenn man sieben Eier hat und jedes in zwei Hälften schlägt?

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Spass beiseite. Kommen wir zu unserem Farbenklecks in Früchteform. Die Kaki ist eine ganz spezielle Frucht. Hier im Piemont leuchten überall im Dezember die orangeroten Früchte an den nackten Ästen, wie Weihnachtsdeko. Aber die Italiener überlassen die Kaki meistens den Vögeln. Dabei sind sie sogar gesund, denn sie enthalten eine Menge Vitamin A. Deshalb sind sie frisch am Besten.

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Die Schwierigkeit bei unserem Dessert ist das Timing. Wir machen noch eine Schokobanane dazu. Die wird zuerst karamelisiert, dann würde man sie in eine mit Nutella bestrichene Crepe einrollen, aber wir hatten keines von diesen Schokostreichmitteln da, und mussten uns mit Kakao behelfen.  

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Die Kaki wird mit einem Löffel gehölt und erst ganz zum Schluss in die Pfannkuchen gegeben, damit das eine noch heiss ist und die Füllung kühl. Bei uns kommt noch etwas Pfeffer über die Kaki. Dann kommt alles in die Teller. Es passt ganz gut noch etwas Vanille-Sahne oder Eis dazu. 

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Das war unser Rezept für einen gesunden Nachtisch im Dezember. 



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