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Gartenecke: November 2024
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Stinkfrucht-Baum (Durian) |
27.
November 2024: Dieser
Baum gehört zur Familie der Malvengewächse und kommt ursprünglich aus
Indonesien und Malaysien. Heutzutage wird er aber auch im indischen
Subkontinent, in Indochina, in tropischen Länderen Afrikas und
sogar in Queensland Australiens angebaut. Alleine die Jahresproduktion
der Früchte aus Thailand beträgt über 950'000 Tonnen. Die Rede ist vom Stinkfrucht-Baum (Durian).
Das Haupthandelszentrum für die Früchte ist Singapur. Es gibt
Verkostungen der unterschiedlichsten Sorten, vergleichsweise mit
Weinproben bzw. Weinverkostungen. Diese Durianverkostungen ziehen aus
aller Welt Liebhaber des "Königs der Früchte" an. |
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Hierbei sei allerdings gesagt, dass diese Frucht im
wahrsten Sinne stinkt. Der Geruch ist käseartig, riecht nach vergorenen
Zwiebeln,
lauchartig, nach Schweissfüssen und nach Erbrochenem. Wegen der
Geruchsbelästigung ist das Mitbringen der Frucht in Hotels, Flugzeugen,
U-Bahnen, teils auf öffentlichen Plätzen etc. verboten. Es gibt sogar
Verbotschilder mit dem Hinweis auf
eventuelle Bussgelder in der Höhe von 500.-- US-Dollar. In unseren
Supermärkten sucht man deshalb vergebens nach dieser Frucht. Sie wird
allerhöchstens im chinesischen Fachhandel angeboten. Dabei soll der
Geschmack teils einzigartig sein. Zahlreiche Sorten gibt es davon: Ang Siam hat ein
süsses und cremiges Fruchtfleisch. Nungoi
gibt es Kambotscha und ist für den einzigartigen Geschmacksprofil und
hohem Zuckergehalt bekannt,
Laichee hat eine weiche puddingartige Konsistenz, Mao Shan Wang
hat einen ausgewogenen Geschmack und ist erkennbar am goldgelben
Fruchtfleisch. In Thailand werden für so manche rare Sorte bis zu 500
Euro pro Stk. bezahlt, 57'000 US- Dollar wurden vor ein paar Jahren für
ein "Kanyoao"
Exempar ausgegeben. Der besondere Geschmack macht das Fruchtfleisch zu
einer Delikatesse.
Typisch ist eine bittere Süsse, nach Mandelaroma schmeckend, einen
Hauch von Vanille sowie einen Beigeschack von Käse und Cognac. |
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Insgesamt gibt es 30 verschiedene Sorten. Der Geruch
der Durian ist für Europäer stark gewöhnungsbedürftig, dafür stürzen
sich einheimische Tiere, wie Elefanten, Nashörner, Orang-Utans, Tapire
und viele mehr auf diese Früchte. Und so verbreiten sie auch die Samen.
Nun aber ein wenig über den immergrünen Baum selber. Er kann bis zu 40
Meter hoch werden. Er
hat keine tiefgründigen Wurzeln und liebt feuchten Boden sowie
feuchtwarmes Klima mit fast täglichem Niederschlag. Die Idealtemperatur
liegt zwischen24 und 30 Grad. Unter 24 Grad stirbt der Baum. Er hat
wechselständige bespitzte ganzrandige Laubblätter. Drei bis dreissig
gelb-weissliche Blüten werden an einem Blütenstiel gebildet. Die
unangehnem nach saurer Milch riechenden Blüten öffnen sich
erst am späteren Nachmittag für 24 Stunden. Sie sind aber nur von 17
Uhr bis 6 Uhr morgens bestäubungsfähig. Hauptsächlich werden sie dann
von den kleinen Langzungenflughunden, einer Art Fledermaus, besucht und
bestäubt. |
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90
- 130 Tage nach Bestäubung der Blüten werden die Früchte erntereif.
Erntearbeiter müssen nun auf die Bäume klettern und die Reifen mit
Körben hinunterlassen. Jede Frucht hat Kokusnuss-bis Kopfgrösse und
wiegt im Mittel zwischen 2 und 4 Kilogramm. Bei Reife sind die Früchte
hellgelb bis grünlich-gelb oder graugrün. Sie haben dann etwa 1cm lange
harte holzige Stacheln. Die Kapselfrucht ist mit dicken Wänden in drei
bis sechs vollkommen getrennten Kammern geteilt. Jede Fruchtkammer
enthält bis zu sechs Samen, die von einer weissen bis gelblichen dicken
fleischigen schmierigen stark riechenden Samenwand bzw. des
Fruchfleisches umhüllt sind. Die Konsistenz des Fruchtfleisches ist mit
einem faserigen Pudding vergleichbar. Neben des Rohverzehrs werden auch
noch Marmelade, Speiseeis und Fruchtsäfte hergestellt. Volksmedizinisch
sind die Blätter, Früchte, die Rinde und die Wurzeln gut gegen Fieber
und so manches mehr. Na, auf den Geschmack gekommen?
Euer Grünling |
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Lärche (Larix) |
20.
November 2024: Ein hier in Gugellandia nicht heimischer
Baum ist die Lärche
(Larix).
Dieser Baum gehört zu den Kieferngewächsen und ist heimisch in
den
gemässigten Zonen der Nordhalbkugel. Sie wachsen grossflächig in den
Urwäldern Sibiriens oder auch in Kanada. In Deutschland nehmen sie nur
1% der Waldfläche ein. Dabei ist es ein Pionierbaum und besiedelt
Freiflächen, kahl geschlagene Lichtungen, Brandflächen und ähnliche
karge Orte. In den Alpen sind sie bis in Höhenlagen von 2'500 Meter
anzutreffen und bilden mit der Zirbelkiefer die Baumgrenze. |
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Es gibt ca. 20 verschiedene Arten, die sich aber meist
nur durch Samen oder Zapfen unterscheiden lassen. Da gibt es die
Euopäische-, die Karpaten-, die Polnische-, die
Kurilen-, die Japanische-, die Ostarmenische-, die
Chinesische-,
die Himalaya-, die Sibirische-, oder auch die Felsengebirgs-Lärche.
Letztere wächst in einer Höhenlage von 2'300 bis 3'500 Meter. Die
Lärchen werden 30- 50 Meter hoch und sie werden durchschnittlich 600
Jahre alt. Im Schlitzer Wald in Osthessen wachsen rund 1'500
hochgewachsene Lärchen. Viele von Ihnen sind über 50 Meter hoch, einer
davon hält den Rekord mit 54,8 Metern, einem Stammumfang von 2,52 Meter
und ist erst 190 - jährig.Die dickste Lärche steht im Überlanger Forst
am Bodensee mit einem Stammumfang von 4,35 Metern. In der
Schweiz gibt es sogar ein Exemplar mit 10,7 Metern
Stammumfang. Die älteste Lärche steht im südtiroler Utental
und ist 850 Jahre alt. |
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Die europäische Lärche wurde übrigens zum Baum des
Jahres 2012 gewählt, in Österreich bereits 2002. Es sind dies
sommergrüne Bäume, die im Spätherbst ihre nadelförmigen Blätter
abwerfen.
Die Nadelblätter sitzen zu 20-40 Nadeln in rosettigen Büscheln an den
Kurztrieben des Baumes. Zuerst sind sie hellgrün, später färben sie
sich dunkel und im Herbst werden sie gelb und fallen ab. So schützt
sich der Baum vor Frost und vertägt auch Minustemperaturen von bis zu
Minus 40 Grad. Auch sommerliche Hitzetage schaden dem Baum nicht, da er
ein Tiefwurzler mit einem weit verzweigten Wurzelsystem hat. Daher
benötigt der Baum auch viel Platz und will viel Sonne. Die erstmaligen
Blüten setzt er frühestens mit einem Alter von 20 Jahren an, meistens
aber erst als 60-Jähriger. Bis zur Reife der Zapfen vergehen 4 - 7
Monate. Im Jungstadium sind sie grün,
dann rot purpurfarben und bleiben nach dem Ausstreuen der Samen (sind
weisslich, 4-6 mm gross und mit 6-7 mm grossem Flügel ausgestattet)
mehrere Jahre am Baum und fallen erst ab, wenn der Ast zu Boden fällt. |
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Regelmässig im einem Turnus von 8 bis 10 Jahren
schlüpft ein
dämmerungsaktiver Falter. Seine Raupen fressen dann je 10 - 20
Nadelbüsche. An einem einzigen Baum tummeln sich dann bis zu 20'000
gefrässige Raupen. Die Folgen für den Baum sind vorzeitige Verfärbung
der Nadeln, sowie der Abwurf derselben. In der Regel hat sich
der
Baum an diesen Zyklus gewöhnt und kann diesen Kahlfrass ohne Probleme
wegstecken und ausgleichen. Die Lärche bevorzugt tiefgründigen frischen
bis feuchten lemigen Boden. Keine Staunässe, hat aber einen hohen
Wasserbedarf. So sonnig wie möglich und sie will frei stehen. Das Holz
ist harzreich, zäh, und äusserst elastisch. Es ist bestens geeignet für
dauerhaft feuchtes Ambiente, deshalb ist es gut geeignet für den
Bootsbau, und für den Brückenbau. Auch für Dachträgerwerke, Treppen,
Geländer, Garagentore und und und wird es verwendet.
Für die Vermehrung ausser durch Samen sind Stecklinge bestens geeignet.
Und besondes schön ist die Laubverfärbung im Herbst.
Euer Grünling |
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Granatapfel-Baum (Punica grenatum) |
13.
November 2024: Zu dieser Jahreszeit ist Haupterntezeit des
Granatapfels in Italien. Ursprünglich kommt der Granatapfel-Baum
(Punica grenatum)
aus Asien, angefangen von der Türkei, über Iran bis
nach Indien. Der Baum oder auch Strauch gehört zur Familie der
Weiderichgewächse, kann über 5 Meter hoch werden, 3 Meter breit und
wird mehrere 100 Jahre alt. |
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Der Baum hat gegenständige ganzrandige Laubblätter, ist
laubabwerfend, kann aber auch je nach Region immergrün sein. Längere
Trockenperioden übersteht er problemlos. In den Wintermonaten übersteht
er auch Temperaturen von bis zu Minus 10 Grad. In Deutschland, in der
Schweiz oder auch in Österrreich wird der Baum auch gerne in
Kübelpflanzen gehalten und in so manchen Gewächshäusern befinden sich
so einige über 100 Jährige Exemplare. |
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Heutzutage werden die Granatapfel-Bäume auf der ganzen
Welt
angebaut. In Europa erfolgt die Blütezeit im Frühling und Sommer. In
China zum Beispiel März bis Juli.
In einigen Regionen gibt es zwei bis drei Blütezeiten. Die geruchlosen
orange-roten mehrheitlich zwittrigen urnenförmigen Blüten oder auch die
unfruchtbaren männlichen glockenförmigen Blüten sind mit fünf bis
neuzähligen doppelten Blütenblättern ausgestattet. Nur die zwittrigen
Blüten sind selbstbestäubend und wandlen sich dann
später in Früchte um. Es gibt aber auch Zier-Granatapfel-Bäume mit rosa
oder gelber Blütenpracht. |
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Die bis zu 1 Kg schweren kugelförmigen apfelähnlichen
Früchte sind anfangs grün, später orangerot bis gelbgrün oder
gelblich-braun, auch schwarz-violett und reifen nach der Ernte nicht
nach. Für die Seefahrer waren der Granatapfel ein wichtiger Proviant,
die Kerne reichlich mit Vitamin C ausgestattet und über 6 Monate
haltbar. Auch gibt es zahlreiche Sagen aus dem antiken Griechenland,
Die reifen Kerne sind tiefrot
und haben ein süsslich-saures Aroma. Zwischen 165 und 1'370 beherbergt
eine Frucht. Im Durchschnitt aber genau 613, entsprechend der Anzahl
Gebote und Verbote im Judentum. Über die Frucht selbst gäbe es Unmengen
zu berichten, auch in der Küche findet sie reichlich Verwendung.
(siehe auch Link zur Granatapfeltorte aus Ottilio's Küche).
Grenadinesirup und Schnaps wird daraus hergestellt, sowie in manchen
Gerichten finden sich die Kerne.
Zur
Vermehrung sei noch gesagt: Entweder im März einen etwa 10 cm langen
Steckling (auch ohne Blattwerk) abschneiden und in ein Wasserglas
stellen. Nach wenigen Wochen bei 20 bis 25 Grad hat sich dann ein
Wurzelwerk gebildet. Nach 3 Jahren blüht dann der Steckling das
erstemal. Oder man nimmt die Samen. Diese benötigen aber vorerst eine
Kälteperiode. Die Keimzeit kann 2-3 Wochen betragen, aber auch länger.
Euer Grünling |
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Elefantenfuss
(Beaucarnea recurvata) |
06.
November 2024: Diese
Pflanze kommt ursprünglich aus Mexiko, wo sie auch unter den härtesten
Bedinungen in der Wüste leben kann. Ein echtes "Wüstenkind". Die
Sonnentemperaturen dürfen so hoch klettern, wie es eben das Wetter
bringt. Und einen Monat oder auch länger ohne Wasser übersteht der Elefantenfuss (Beaucarnea
recurvata) ohne Probleme. Sein Wasserspeicher befindet
sich in seinem verdickten borkigen Stamm. |
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Diese Pflanze kann ein richtiger Baum werden. In seiner
natürlichen
Heimat werden sie bis zu 9 Meter hoch. Ihre Stämme zählen über 1 Meter
Umfang. Und durch ihr langsames Wachstum werden sie dort weit über
100-jährig. Hierzulande werden sie als Zimmer-, bzw. Büropflanzen gerne
gehalten. Sie verzeihen auch so manchen Pflege-Fehler. Wichtig ist ein
sehr heller oder auch sonniger Platz. Im Winter während seiner
Ruhepause ist er überhaupt nicht zu giessen und die
Zimmertemperatur sollte nicht unter 10 Grad fallen. |
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Im Jungstadium, wie bei dem unseren ist sein Stamm (man
nennt Ihn
"Caudex")
kugelförmig und erinnert an einem Elefantenfuss. Trivialnamen sind
"Ponytail Palm", "Monja" und "Palma culona". Der Elefantenfuss ist mit
der Yukka-Palme sowie mit dem Drachenbaum verwandt, nicht aber mit dem
australischen Flaschenbaum. Über alle drei berichtete ich bereits.
Dieses Gewächs, man kann es durchaus zu den Sukkulenten zählen, gehört
zur Familie der Spargelgewächse. Die graugrünen sehr schmalen
herunterhängenden Blätter werden bis zu 50
cm lang und sind schraubig an ihrem Trieb angeordnet. Wie
auch
bei der Yukka und dem Drachenbaum sterben ihre jeweiligen untersten
Blätter nach und nach ab. sodass nur die Triebenden beblättert sind. |
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Ab einem gewissen Alter beginnt der Elefantenfuss dann
jedes Jahr
zu blühen. Es werden über 1 Meter lange rispige Blütenstände mit vielen
Verästelungen und weissen Blüten gebildet. Danach gibt es 3-4 mm lange
kreirunde Kapselfrüchte. Die Vermehrung erfolgt durch Nebensprossen von
grossen Pflanzen. Die gängige Vermehrung erfolgt aber durch die Samen,
da sie so die typische Form entwickeln. Umzutopfen ist diese Pflanze
alle 3-4 Jahre, wenn der Caudex den Topf fast sprengt. Zu beachten ist,
dass der Elefantenfuss ein Flachwurzler ist und der Topf mehr breit als
tief sein sollte.
Euer Grünling |
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