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Suppen-Rückblick
Eine Suppe kochen kann jeder Steinzeitmensch und auch
der nimmt
dazu nur die besten Zutaten. Ich persönlich habe mit der Basler
Mehlsuppe angefangen, weil sie von Basel kommt und berühmt ist, dabei
ist es nur eine Suppe. Bei jeder Suppe zählt das Beiwerk. Und damit
haben wir ebenfalls nicht gespart. Ob Blumenkohl oder Brokkoli, auch
Dinkel scheint im Winkel.
Ich habe einen ganzen Nachmittag unsere gekochten Suppen
zusammengesucht und in Gedanken durchgeschlüft. Irgendwie schmeckten
alle gleich, nach Bouillonwürfel. Aber natürlich kann man die Würze
durch gewöhnliches Salz ersetzen und mit Suppengemüse erweitern. Aber
ich finde es persönlich toll, dass es so etwas gibt wie Bouillonwürfel.
Natürlich wird in richtigen Grossküchen auch echte Suppe gemacht. Aber
davon träumen wir erstmal ein bisschen.
Die Tatsache nämlich, dass eine Suppe nicht nur eine
Vorspeise
ist, sondern ein richtiger Hauptgang, das muss einem im Winter mal
richtig gesagt werden. Dann macht man die Suppe nämlich gern etwas
dicker als in den fernsehüblichen Küchenschlachten. Dort ist man ja
schon untendurch, wenn die Suppe am Löffel klebt. Deshalb blicken wir
heute auf unsere gesamte Suppenorgie zurück und schlecken uns nochmals
ums Mäulchen.
Wer keinen Hunger hat, der will auch keine Suppe. Und
wenn es
vor der Türe ziemlich kalt ist, die Eiszapfen blitzen und der Wind
vorbeizieht, dann kommt man in die warme Küche, wo der Suppentopf im
Einsatz ist. Und wer dann lieber zum Würstchen greift, dem sei auch
verziehen, denn eine Suppe ist nicht jedermans Sache. Ich möchte für
die gute alte Suppe einmal das Eis brechen und allen wünschen, sie
würden dermassen an die Extremitäten frieren, dass sie bei meiner Suppe
wieder so richtig zum Leben erwachen.
Die Suppe ist nicht mehr in Mode, wahrscheinlich, weil
es keine
Zähne benötigt, um sie zu essen. Aber das ist mir egal. Ich kann sie
streichen und wieder einsetzen, wie es mir passt, aber futtern muss ich
sie nicht selber. Dafür gibt es wenigstens bei uns immer noch ein paar
Hungermäuler, die sich sogar die Schnäuze ablecken, wenn sie diese zu
tief in der Suppe versenkt hatten. Also, Türe öffnen und in den kalten
Winter hineinstiefeln.
Es wartet später die Suppe.
Wir wünschen einen suppigen Jahreswechsel, hi hi.
Vanillekipferln
"Ja, liebe Tante, wir haben es eilig, heute keine
Lehrlinge,
oder was?" Wir haben die Vanillekipferln schon gemacht, in den News vom
Dezember 2018 in den News. Das war aber ein anderes Rezept. Mit Eiern.
Wir machen es heute klassisch. Nur 100 g Mandeln, 80g Zucker,
250
g Mehl und 210 g Butter und natürlich Vanille. Hättest ja wenigstens
die Ziege dazu holen können, die heisst ja Vanille. Aber daran hat die
Lori natürlich nicht gedacht. Sie schält Mandeln.
Dann rösten wir die Mandeln höflichkeitshalber noch ein
bisschen, denn sonst schmecken sie nach nichts. Dannach werden sie
geraffelt. Zweimal durch, damit sie auch schön fein sind. Während wir
die Mandeln durch die Maschine drehen, überlegen wir uns schon, was wir
mit dem Rest machen sollen. Wir haben Mandeln bis zum Abwinken.
Dieses Rezept enthält ziemlich viel Butter, aber das ist
normal,
alles was gut ist, enthält viel Fett, ha ha. Lori knetet also den Teig
zusammen. Man ist schon versucht, mit Ei eine Bindung herzustellen,
aber das machen wir nicht, wir sind ja Köche und keine Bauarbeiter.
Also kneten, Lori, kneten. Der Teig kommt später noch in den
Kühlschrank, für etwa eine Stunde.
Ich weiss allerdings nicht mehr, ob es eine Stunde war,
oder
nicht, aber wir mussten ja dazwischen noch Mittagessen und Abendessen
vorbereiten. Dann musste Lori natürlich zwischendurch noch mit ihren
Verwandten telefonieren, wie das in der Weihnachtszeit so üblich ist.
Dann konnten wir endlich mit den Vanillekipferln weitermachen.
Man muss den Teig relativ vorsichtig behandeln, da er
ziemlich
brüchig ist. Vorsichtshalber machen wir nicht zu kleine Kipferl, damit
sie entsprechend halten. Dann kommt die Angelegenheit für zehn bis
fünfzehn Minuten ins Rohr bei 175 Grad. Wobei wir nicht sagen können,
ob wir exakt die Temperatur hatten, denn der Ofen ist neu und noch
nicht erprobt. Aber sie müssen nur backen, dann kann man sie vorsichtig
mit Vanille gewürztem Puderzucker bestäuben und fertig ist die
Weihnachtsüberraschung.
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest. Ottilio
und Loredana.
Granatapfel mit Röschti
Besser gesagt, wir machen noch etwas drumrum, um unseren
Granatapfel. Denn die Granatapfelpresse war ein Total-Fiasko. Dies nur
für solche, die noch keine haben, und gerade eine bestellen wollten.
Man kann es probieren, aber für uns war es nichts. Man benötigt
ebenfalls enorme Kraft und Konzentration, auch wie wenn
man den Granatapfel ohne "Maschine" entäpfeln wollte. Da jedes Kernchen
sein Geblüht hat, sollte man sie nicht einfach ratzfatz ernten
können.
Unser grösseres Problem war ja, wozu isst man im
Allgemeinen die
Granatapfelkerne? Lori spuckt schon, und tut, als wären es Kiesel, die
sie essen müsste. Dabei ist es erwiesen, dass diese Kerne wohl eine
gesunde Wirkung haben. Wir
haben einen ganzen Tag lang sämtliche Bücher und Rezepte studiert, sind
aber nicht weitergekommen, als dass diese Frucht zwar gesunde Säfte
beinhaltet, aber es äusserst schwer ist, an die Kerne zu kommen.
So haben wir dann auf unser kleines rotes Monster zurück
gegriffen, dem macht es ja nichts weiter, wenn er noch ein paar rote
Spritzer abkriegt. Dann habe ich mich schon mal um die Rösti gekümmert
und schon ist doch eine freche Spinne von oben gekommen und hat die
Lori wieder einmal abgelenkt. "Lass die, sie hat sich nur in der Stunde
geirrt, normalerweise kommt sie erst später."
Gut, dann haben wir uns mit den Pilzen beschäftigt. Die
waren
aber schon getrocknet und haben keine grosse Mühe mehr gemacht. Ein
bisschen Weisswein aber und klein gehackte Zwiebeln waren die
Bedingung, dann kam noch die Petersilie und Lori hat schon wieder einen
grösseren Protestmarsch gemacht. Ich würde mich um nichts kümmern und
so, bla bla bla. Da habe ich ihr aber gesagt. Liebe Lori, wenn Zeit
ist, ist Zeit.
Sie hat das völlig falsch verstanden und gedacht, sie
hätte nun
nichts mehr zu tun. Aber die Röschti bruzzeln in der Pfanne, die Pilze
schwimmen in der Sosse, nur diese verflixten Granatapfelkerne wissen
noch nicht, wo sie hin müssen. Zum Glück schweift mein Blick durch das
loredanische Schnapskabinet. Exakt, Marsala, das ist es, das passt zu
den Kernen, sie haben den selben Hintergrundgeschmack. Man frage mich
bitte nicht, was Hintergrundgeschmack ist, ich bin ein Koch und kein
Lexikon.
Es hat gut zusammen geschmeckt, auch wenn man die
Röschti und die
Pilze auch jubilierend essen könnte ohne die rot aufgeblühten Schnitzel.
Es grüssen euch ganz herzlich. Ottilio und Loredana. Und Engelbert, der
Spassvogel.
Kürbis-Pudding
Lori hat wieder einen Haufen kleine Bären eingeladen,
davon
wusste ich nichts und will auch nichts wissen. Bunt bemützte Kobolde in
der Küche? Wie soll das denn rauskommen. Lori bringt wieder einen
Kürbis. Einen gerippelten Butternut. Man kennt sich inzwischen aus.
"Aber was machst du mit dem?" Kürbis-Pudding haben wir noch nicht
gemacht!
Zuerst kommt das grosse Schälen und dann erst das
Denken. Kürbis
ist immer eine Gratwanderung. Die meisten Leute finden es toll, weil es
ja ein Kürbis war, der doch noch nach etwas schmeckt, hi hi. Aber ich
lasse sie wüten, die kleinen Bären und die Lori, ich amüsiere mich. Den
Kampf mit einem Kürbis kann ich nur jedem einmal anraten, der nichts
von Kochkunst versteht. Aber wenn er es dann kapiert hat, liebt man den
runden oder halbrunden Kerl umso mehr.
Da wir ja in der ersten Dezemberwoche etwas
weihnachtlich
erscheinen wollen, bringt so ein Butternut-Kürbis den richtigen Glanz
in die verstaubte Küche, ah, nein, super aufgeräumt und total
appetitlich. "Und, was machst du damit?" Lori versucht, ihn zu schälen,
und auch die zwei Bären beschäftigen sich mit dem Kürbis. Zu
guter Letzt fehlt nur noch mein Befehl.
Wenn ihr dem Kürbis zu Glanz und Gloria verhelfen wollt,
müsst
ihr nun Eier trennen, dann müsst ihr Käse raspeln und den Kürbis
kleinschneiden, dann braucht es nur noch ein paar Pfoten, und das
Essensglöcklein bimmelt in den höchsten Tönen.
"Habe ich was verpasst?" fragt Ottilio. Aber die Küche
duftet
schon. Aber nur dezent, denn es handelt sich hier um eine Vorspeise.
Eine Kürbisvorspeise. "Na ja, mir soll es recht sein, man latscht ja
auch nicht mitsamt dem Weihnachtskostüm in den Vorwinter. Ha ha ha."
Wir wünschen allen gutes Gelingen mit unserem
exzellenten Kürbispudding!