Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Januar 2025





 
 Spritzkuchen

Ob das Ur-Rezept nun englisch oder deutsch ist, bleibe dahingestellt. Auf alle Fälle gibt es diese Kuchen schon lange. Wir sind nun gefühlsmässig in Berlin und backen diese Kringel, und zwar in der Pfanne, weil es eben Spritzkuchen sind. Den Teig macht man mit Milch (125 ml) Butter (100g) einer Prise Salz und einem Teelöffel Zucker in einer Pfanne. Man kocht alles zusammen und schüttet dann 140 g Mehl dazu. Das ergibt, hokuspokus, einen Brandteig.                                               

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Da fehlen nun noch die fünf Eier. Wir haben nur drei Stück verwendet, denn es waren Riesenbombeneier. Man rührt sie unter den Teig, wenn er nicht mehr so heiss ist. Die Demi hat zwar immer etwas einzuwenden gehabt, aber dann schliesslich doch brav gemacht, was wir gesagt haben. Sie fand, wir können doch nicht einfach über die Menge der Eier bestimmen, wenn da steht man nehme fünf Eier, dann nimmt man fünf und nicht nur drei.

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"Wir wollen kein Rührei machen, sondern Spritzgebäck." Dann kommt der Trick mit dem Backpapier. Das ist nämlich genial. Man schneidet sich etwa sechs Vierecke zu und spritzt dann mit der Spritztülle einfach die Ringe darauf.  Man könnte die Ringe natürlich auch direkt ins kochende Öl spritzen, aber das ist erstens gefährlich und zweitens ist es schwieriger, die Kringel richtig zu kringeln.

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Wenn die Kringel schön gefärbt sind, lösen sie sich vom Papier und man kann das Papier herausfischen und wieder verwenden für die nächsten. Aber obacht, Öl ist immer gefährlich, wenn es sehr heiss ist. Ich muss noch etwas zur Rezeptur sagen. Wir haben mit den Zutaten zwar schöne Kringel hinbekommen, aber die waren allesamt bereits gegessen, als wir sie noch zählen wollten.  Aber man kann ja locker noch eine zweite Runde Kringel backen, ha ha.

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Wenn sie nämlich schön gebacken sind, sollten sie noch mit Puderzuckerglasur bestrichen werden. Die Kringel selbst enthalten ja nur einen Teelöffel Zucker. Für die Glasur nimmt man Zitronensaft und nach Belieben Puderzucker, den man verrührt und darübergibt.  Das haben wir nicht mehr gemacht, weil die Kringel im Nu weg waren - wie Kringel eben.                                                    

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Wir wünschen eine schöne Zeit mit vielen kringeligen Kringeln.
Demi, Loredana und Ottilio

 
 Pizza Margherita

Ja, da sind wir heute in Italien gelandet. Und zu meinem Unbill gibt es auch noch Pizza. Man muss wissen, dass ich als korsischer Koch nur mit ziemlichem Ungemach nach Italien gekommen bin. Mir strebt der Geist und die Pfote nach Höherem, aber Italien ist gemütlich, die Leute sind ehrlich und so ist es eigentlich ganz schön hier. Wer die Margherita gewesen ist, müssen Lori und ich erst noch herausfinden, aber vorher machen wir noch die Pizza.

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Man muss sich nicht fragen, wo er her zog, er heisst Herzog und ist gugelländischer Baumschüttler, wenigstens im Kochstudio. Ha ha, Na gut, wir machen heute Pizza, das ist nicht schwer, auch wenn die italienischen Pizzaioli so tun als wäre es die grösste Kunst auf der Welt, sie haben es ja in die ganze Welt verbreitet.  Genau gesehen ist es nur ein Brötchen mit Tomate, Käse, Olivenöl und etwas Origano, aber ganz ehrlich, das macht ihnen keiner nach.                                 

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Die italienische Kochkultur ist genau so wie alle anderen tief verwurzelt und baut auf, auf dem was sie haben. Das sind natürlich schöne reife Tomaten, Büffelmozzarella und die tollen Pfoten einer italienischen Mamma. Dazu kommen die Kräuter vom Papa und das tolle Olivenöl vom Onkel. Und schon singt unser Herzog dazu ein lauserinapoliromisches Lied, das von Schmerz nur so trieft und vor Freude überschäumt, bis wir ihm das Sieb wegnehmen.

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Er findet aber schnell ein neues und so machen wir eben unsere Pizza. Der Teig wartet ja nur darauf, in die Pfoten genommen zu werden. Er schmiegt sich auch gleich zu einer Rondelle zusammen, während die Lori den Mozzarella zerstückelt, guckt unser Opernsänger schon wieder das Mikrophon an.

Wir lassen ihn singen.
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Die melancholischen Melodien wiegen uns schon ein bisschen in die italienische Urzeit, das Geplätscher der Wellen an den trotzigen Felsen, die harmonischen Geister um den Golf von Neapel, die unbändige Natur, die Lebensfreude macht hungrig und im römischen Geigenschein backen wir unsere Pizza fertig.

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Was ist denn, Lori? Ach nichts, nur Italien.


 
 Miesmuscheln

Natürlich kann man diese Köstlichkeit überall in der Welt essen, aber unser spanisches Rezept von "Migas" war uns dann doch etwas zu spanisch und zu spartanisch, um eine dritte Woche in Folge vegetarisch zu kochen. Deshalb hat sich Tante Lori quer gestellt, und ich musste die Muscheln vom Tiefkühler holen. Migas sind eigentlich auch nicht vegetarisch, es handelt sich einfach um... ach was, darüber ein andermal. Heute gibt es Miesmuscheln in Spanien.

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Unsere zwei Papageiendamen haben ziemlich Mühe, im gugelländischen Grünland noch Stangensellerie zu finden. Aber ein paar zerknitterte Blätter können sie immerhin vorweisen. Lorbeer ist ebenfalls immer zu kriegen und sogar Thymian wäre da, aber es ist ihnen zu kalt für einen Spaziergang über die Wiese. Wichtig ist, dass genügend Wein da ist, ha ha.

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Den Sud für die Muscheln, die es heute gibt, bereiten sie vor. Knofi, Zwiebel, Stangensellerie und Lorbeer wird separat angedünstet, damit sich erstmal ein wohlig südländischer Duft in der Küche entfaltet. Weil das Rezept eigentlich im Nullkommanichts gestartet werden könnte, ziehen es die Damen vor, erst einmal eine kleine Weinprobe zu machen.

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Das Olivenöl muss ebenfalls erst noch wieder seine Urform bekommen. Bei den eisigen Graden ist dieses nämlich in der Küche gefroren. Ha ha. Aber zu viert schaffen wir es natürlich locker, und mit ein paar Spässchen, eine feine Tomatensosse für unsere Muscheln zu kredenzen. Sie warten zu dritt gespannt, bis ich mit den frisch gefangenen Muscheln komme. Ich habe sie im Tiefkühler ergattert. Bei dem Wiederbelebungsversuch des Plastikbeutels sind alle Muscheln schon geöffnet. Das ist natürlich nicht verantwortungslos, sondern gut überlegt von den Herstellern.

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Ich denke, dass die Muscheln bereits gekocht wurden, aber ungeöffnet tiefgefroren und beim Wiederbeleben sich gleich geöffnet haben. In jedem Fall kann man die Muscheln essen. Wenn es noch solche haben sollte, die noch zu sind, lieber wegwerfen, ich habe jedoch keine gefunden. Aber zuerst werfen wir sie noch in den Topf mit unserer spanischen Sosse. Da lassen wir sie einige Minuten ziehen, bevor wir sie essen können.

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Und gleich ist es so warm wie in Spanien.

 
 Gougères

Oh la la, wir sind in Frankreich, das sieht ein Blinder. Warum wir Emmentalerkäse nehmen und keinen Gruyères ist wohl klar, denn der ist hier in Italien schwer zu finden. Aber Käse ist Käse, sagt die Lori und erzählt dem Frosch erstmal von ihren verflossenen Liebhabern in Frankreich. Aber das interessiert uns nur am Rande, wir wollen nämlich Gougères machen, was etwa soviel ist wie Ofenküchlein ohne Loch aber mit Käse.

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Unser Gastfrosch spricht zwar kein Französisch aber er hat wenigstens eine Ahnung vom Klettern. Wir nehmen also für unsere französische Spezialität kein Wasser sondern 1 dl Weisswein, dann 300 Gramm geraffelten Käse und 160 g Butter. Dann machen wir einen Teig, indem wir die Butter im Wein schmelzen, dann das Mehl hineinplumpsen lassen, alles etwas würzen und umrühren.

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Den Brandteig reichern wir nun noch an mit 8 Eiern (ja, ha ha, die Franzosen halt) und rühren zum Schluss den Käse dazu. Ich habe mir schon überlegt, ob ich es nicht etwas anders probieren könnte, mit anderem Käse oder anderem Mehl, aber dann habe ich mir eben gesagt, Frankreich ist Frankreich und da führt kein Weg vorbei. Unser Frosch hat nur genickt und ist in den Käse gehupft.

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Wenn man den Brandteig mit dem Käse angereichert hat, kann man die Bällchen formen. Wir haben sie nicht so akribisch klein wie die Franzosen gemacht. Ich dachte mir, man muss ja auch zum Apero etwas im Mund haben, ha ha ha. Dann kommt das ganze bei 200 Grad für zehn Minuten in den Ofen. Ich konnte bei meinem Backofen volle Pulle einstellen und sie waren trotzdem noch ganz bleich, aber das muss jeder Koch selber wissen.

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Da es aber langsam trotz des lahmen Emmentalers nach Käse duftet, ah ja, wir haben noch ein Stück französischen Käse gefunden und reingemixt, hebt sich die allgemeine Stimmung ins Unermessliche und unser kulinarischer Superfrosch will gleich probieren. Er hat im Hintergrund schon den Salat gefunden. Naja, eine kleine Vorspeise oder ein französisches Häppchen? Wer kann dazu schon nein sagen.

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Wir wünschen eine schöne französische Woche, euch allen.

 

Beans on toast

Wir wollen eine kulinarische Europa-Reise machen. Das ist nicht ganz so einfach, wie wir uns das vorstellen, weil wir uns ja nicht von der Stelle bewegen und mit hiesigen Produkten herstellen wollen, was man in anderen Ländern so zu essen bekommt. Erstens findet man die "beans" hier nicht. Es gibt zwar allerhand Dosen und Büchsen mit ähnlichen Produkten, aber die richtigen Bohnen sind es nicht. Aber wir denken ja, wir wissen, wie es schmecken soll, also können wir das mit der Sosse wieder zurechtbügeln.

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Wir haben heute noch einen Gast im Kochstudio. Es handelt sich um Cora, sie ist schon zum zweiten Mal hier, man sieht, es ist ihr ernst mit der Kochkariere. Sie geht gleich mit Lori ins Land umThymian zu pflücken. Ich mache mich heute beliebt und schneide die Zwiebeln. So einmal im Jahr kann ich dies in meiner Vorbildfunktion ja machen, ha ha ha. Unsere heutige kulinarische Reise führt uns nach London. Ich weiss nicht, ob die Briten inzwischen kochen gelernt haben, aber bei beans on toast kann man nicht viel falsch machen.

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Da wir aber diese beans hier nicht gefunden haben, wird es doch eine schwierige Sache. Aber wir wissen ungefähr, wie sie schmecken sollten. Lori hat diese beans in England öfters gegessen. Sie hatte mal einen Freund in Bognor Regis. Aber es ist wie mit den Büchsenravioli, den typischen Konservierungsgeschmack kriegen wir nicht hin. Zudem ist der Thymian etwas dominant.

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So erinnert unsere Tomatensosse eher ans Piemont als an London. Aber Cora findet es lustig, den Rosmarin durchzupicken und sie hilft fleissig beim Thymian abknabbern. Zum guten Glück habe ich noch einen Büchsenöffner in der Schublade gefunden, bei der blöden Dose ist nämlich die Öse abgebrochen. Und wer nun denkt Böhnchen sind Böhnchen, dem muss ich leider mitteilen, dass es nicht so ist.

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Lori versucht noch eifrig, die Tomatensosse ein bisschen britischer zu peppen. Aber es wird immer würziger anstelle englischer. Immerhin haben wir Toastbrot da, und dieses rösten wir im Backofen. Dann kommen die Beans drüber, und wenn man durch die rosarote Brille guckt, schmeckt es fast ein bisschen wie im "flat" der "Isle of Wight". Aber bitte, uns keine Original weisse Böhnchen schicken, wir haben noch einige Reisen vor.

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Nächste Woche kochen wir französich.

Cora, Lori und Ottilio


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