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Pofesen - Arme Ritter
Wir sind heute in Österreich, zwangsläufig, denn die
Küche ist uns hier am liebsten,
vor allem wenn das grosse Gähnen im Kochtopf summt und keiner Einkäufe
machen will. Die süsse österreichische Küche ist ein Paradies, vor
allem für das Portemonnaie. Unser Harry hat sich bereit erklärt, bei
den Pofesen zu helfen. Was Pofesen sind, wusste nicht einmal ich, aber
Arme Ritter kommen schon näher. Lori sucht noch nach dem Powidl und
Harry nach dem Vanille-Zucker.
Loredana hat noch ein Toastbrot gefunden, das wir für
unsere
Pofesen benötigen. Dann muss man nur noch 3 Eier und 100 ml Milch
verquirrlen, mit ein bisschen Salz und Vanillezucker würzen und schon
kann es los gehen. Pofesen. Ha, ich bin ein totaler Fan der
österreichischer Küche, und diese beweist uns zum Beispiel
eindeutig, dass man mit sozusagen nichts etwas
Superschmackhaftes
kochen kann.
Natürlich haben wir Semmelknödel und Kaiserschmarrn
schon
gemacht, Salzburger Nockerln und dererlei ebenfalls. Aber arme Ritter,
alias Pofesen. Hi hi, das wird was. Ich gucke hauptsächlich nur zu, wie
Harry die Eier herumschleudert und Loredana anmutig dazu nickt. Das
Toastbrot wird mit eigenhändig angefertigtem Powidl* bestrichen (*vom
Jahre x. Aufschrift nicht mehr entzifferbar. Schmeckt etwas säuerlich,
wurde wahrscheinlich von Gugel persönlich angefertigt, als ich gerade
in Jesolo war.) Toll, nicht wahr?
Aber Nomen est Omen. Wir wagen uns an die heiligen
Ritter, äh
ich meine, die armen und die Pofesen. Hoffentlich ist das keine Ente
mit den Pofesen, sonst stehe ich ein bisschen blöd da. Aber arme Ritter
kennt jeder und weiter geht es. Harry badet jedes mit Powidl gefüllte
Sandwich in der Eiermilch, in der natürlich das Vanillepulver
frohlockt. Dann schleudern wir die armen Ritter oder Pofesen ins heisse
Öl. Ich konnte gerade einmal zur Küchentür hinaus und wieder
hineinspazieren, schon waren sie fertig.
Aber jetzt kommt Harry. Als gugelländischer Hausmeister
weiss er
ja, wo die Zuckersäcke sind. Allerdings klumpt bei ihm das süsse Zeug
auch aus jeder Ecke. Lori versucht, ihm mit der Rüebliraffel zu helfen.
Aber egal, was sie machen, die Speise steht, sie ist süss, zum
Anbeissen.
Arme Ritter oder Pofesen, hat es geschmeckt?
Es grüssen Loredana, Ottilio und Harry.
Mosterdsoep
Hallo, wir sind in Amsterdam. Jedenfalls kulinarisch, ha
ha. wir
laden euch ein, auf ein paar kleine Schnäppchen entlang der Amstel, im
schönsten Februar, da gibt es wenigstens eine feine, schmackhafte
Suppe, oder was macht ihr denn hier? Lori und Männi bereiten jede Menge
Desserts vor, als sie gehört haben, ich will heute nur Suppe machen. Na
und. Suppe ist etwas feines, und heute besonders.
In Amsterdam bin ich, ehrlich gesagt, noch nie gewesen,
aber ich
habe mich schlau gemacht. Es ist eine Tausendwunderstadt, an allen
Ecken etwas anderes los, fast wie zu Hause. Also brutzeln wir heute
eher holländisch. Aber kein Käse, sondern eine Senfsuppe. Als ich mir
das vorgestellt habe, dachte ich einfach, wenn der Senf gut ist, kann
es funktionieren. Und es hat. Tatsächlich. Aber zuerst sind Männi und
Lori losgestelzt und haben im Februarnebel Schnittlauch gesucht.
Also ich bin ja der Meinung, dass sich jeder seinen Senf
selber
machen sollte, aber da bin ich eben auch etwas aus der Übung gekommen.
Wir benutzen schon seit Jahren nur noch den Senf vom Lidl, tschau
tschau Tommi, und es ist eine grosse Überraschung, dass so ein
einfaches Kraut, wie Senf, so eine Wirkung haben kann. "Was? Da drin
willst du die Zwiebeln anbraten?" "Nur über meine Leiche."
Es gibt trotz dem einfachen Suppenrezept noch ein
Riesengestreite in der Küche, denn ich will partout meine weisse Sauce
nicht mit Zwiebeln drin machen. Also benötigen wir zwei Pfannen. In
der einen macht Männi mit Lori seine Zwiebelschwitze und ich bereite in
aller Andacht, und wie ich es gelernt habe, meine Mehlschwitze vor.
Dann, wenn alles ein bisschen eingekocht ist, können wir ja zusammen
kommen.
Männi hat noch so süssen Senf gefunden, die waren von
den
Münchner Weisswürsten noch übrig. "Was macht das schon aus, von wo er
herkommt, süsser Senf ist süsser Senf
Ein bisschen muss ich ihm
beistimmen und wir werfen den süssen und den nichtsüssen Senf in die
Suppe, und kosten vorsichtshalber. Nach zwei Esslöffeln Senf haben wir
schon ordentlich Geschmack. Was heisst Geschmack, die Suppe ist
geboren, sie ist fertig.
Wir wünschen allen viel Spass mit der holländischen
Senfsuppe.
Loredana, Ottilio und Männi
Krautstiel
Heute sind wir in der kleinen Schweiz, die im Verhältnis
der
kulinarischen Genüsse unterschiedlich gross ist. Aber das könnte man
von jedem Land sagen, wir entscheiden uns immer für etwas "Kleines". Da
wir die Capuns mit dem obgenannten Gemüse schon gemacht haben,
entscheiden wir uns für eine bisher unbekanntere Variante, nämlich
Handgelenk mal Ärmel. Unser Poldi ist ein echter Schweizer vom
Thunersee und hat noch nie Capuns gegessen. Also können wir bluffen.
Das Rezept legen wir ihm vor die Schnauze und er
versucht, es zu
entziffern. Spätestens bei den Kartoffeln winken wir ab. Was ist das
für ein Rezept, das mehr Kartoffeln benötigt als der Promidarsteller?
Wir haben das Gemüse bis zum Abwinken und lassen den Poldi mal
schnippeln. Die Stiele werden etwas länger gekocht als die Blätter,
aber wir wollen ja damit noch eine Form füllen und mit Käse und
Zwiebeln garnieren. Und dann können wir grad noch die vielen Eiweisse
von letzter Woche verbraten.
Unser schweizer Bärli ist fleissig am arbeiten und wir
freuen
uns mit ihm. Wenn man einen Krautstiel mit Kartoffeln und Schinken
serviert, ist es einfach, ein wohlschmeckendes Gericht zu zaubern. Also
probieren wir es ohne. Aber nicht ohne Käse, wir sind ja schweizmässig
unterwegs.
Und wenn es unsere Art von Krautstiel-Gratin bisher noch
in
keinem Küchenrezept gibt, ist uns das wurscht und wir essen es
trotzdem. Schliesslich ist Poldi ein echter Schweizer und ihm hat es
geschmeckt.
Aber um die kulinarische Reise etwas interessanter zu
gestalten,
möchten wir doch noch auf die Capuns hinweisen, die wir im Oktober 2020
gekocht haben. Man benötigt allerdings dazu nur das Grüne vom Mangold.
Und so ganz original waren unsere Capuns eben nicht, aber in der
Schweiz ist alles, was nicht original ist, einfach originell. Und das
ist gut, zu wissen.
Wir wünschen guten Appetit und viel Spass mit dem
Krautstiel. Lori, Ottilio und Poldi .... und Lummi.
Pastéis de nata
Heute sind wir kulinarisch in Portugal gelandet. Da wir
über
genügend Blätterteig verfügen, schlage ich vor, Pastéis de nata zu
machen. Das sind ganz einfache Teigtörtchen, aber sie sind sehr süss
und sehr lecker. Und gerade einfach ist es ebenfalls nicht, das denken
nur die ganzen Internetuser, die die Rezepte nur schreiben und essen
aber nicht backen. Da man einen fertigen Blätterteig nimmt, denkt man,
so ein Törtchen ist doch keine Sache.
Wir haben Unterstützung von dem kleinen Esel Pedro und
ein Loch
im Backblech. Sicherheitshalber schlage ich vor, die Löcher mit
Backpapier auszukleiden. Bei uns reicht der ganze Teig nur für zehn
Törtchen, nicht wie im Rezept für 12, obwohl wir die Reste
zusammenpicken wie die Künstler. Nun kommt der Zuckersirup, den wir mit
2 Teelöffel Zitronenschale, 180 g Zucker in 150 ml Wasser etwa zehn
Minuten kochen.
Das Mehl schenken wir uns und machen alles nur mit 2
Esslöffel Speisestärke und 2 dl Milch. Leider
enthält der Blätterteig noch Mehl, sonst wären wir glutenfrei gewesen.
Pedro ist sehr fleissig dabei und flitzt durch die Küche wie ein
Wirbelwind. Dann mischen wir die gekochte Milchstärkemischung mit dem
Zuckerwasser und geben die fünf Eigelbe dazu.
Was wir mit den 5 Eiweissen machen, wissen wir noch
nicht, aber
die Füllung für die Pastéis de nata wird nun in die Förmchen gefüllt
und darf dann für ofiziell 12 bis 14 Minuten in den Ofen. Bei 220 Grad.
Wir mussten in unserem Spielzeugmodell von Backofen fast doppelt so
lange backen, bis die Küchlein langsam Farbe annahmen, aber das ist
wahrscheinlich unserer Küchenlage zuzuschreiben.
Man kann zum Schluss die Pastéis de nata noch mit
Puderzucker
bestäuben, aber die Brandflecken waren bei uns nicht so gravierend und
das ganze süss genug. Es ist wieder einmal die Schuld vom Rezept, dass
alles schneller gegessen als gekocht wurde.
Und ich bilde mir ein, dass es beim Bäcker etwas
ähnliches gibt.
Die werden mit Sahne gemacht. Aber die richtigen Pastéis de nata gibt
es natürlich nur in Portugal, ha ha.
Wir wünschen viel Spass in der Küche. Pedro, Lori und
Ottilio