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Norwegische Sommerboller
Auch wenn unsere Speisekammer wieder mal nicht mehr viel
hergibt,
für Sommerboller reicht es immer. Ich habe ohnehin festgestellt, dass
es in jedem europäischen Land mit den gleichen Zutaten immer wieder
andere Ergebnisse entstehen, und so sind die Sommerboller für
uns
ideal. Zu Gast haben wir heute Goli, den kleinen Elch. Bei unserem
Rezept sind die Mengenangaben in Tassen gewesen, was ein bisschen zu
Diskussionen geführt hat.
Aber es ist ja nicht der erste Hefeteig den wir machen,
aber der
erste norwegische, ha ha. Mit 50 Gramm Butter, 250 g Milch, 50 Gramm
Zucker und 375 Gramm Mehl und einem Paket Trockenhefe kneten wir also
einen norwegischen Ballen zusammen, und Lori stänkert schon, er würde
sehr nach Mehl schmecken. Anstelle, dass sie froh ist, dass sie das
Mehl gut verträgt, muss sie noch lästern, man kennt das ja.
Der kleine Goliath, wie er eigentlich heisst, ist da
schon
präziser. Er findet, der Teig klebe, aber ich kann ihn beruhigen, mit
Abwarten und gehen lassen, dann klebt nichts mehr, komischerweise. Wir
stellen nun die Vanillecreme her, exakt wie es im Internet steht, mit
drei Dezi Milch, zwei Eigelben, 4 Teelöffel Zucker, 4 Teelöffel
Speisestärke und 6 Teelöffel Vanillezucker. Sie wird nicht besonders
dick aber sie wirkt noch ansehnlich, finde ich.
An die Ruhezeiten für Teigs halten wir uns nie, weil wir
immer
sehr viel Plämplämm dazwischen machen und alles viel länger geht, als
vorgesehen. Aber der Teig hat warm genug gehabt, es ist schönes
Wetter, wir sind guter Dinge und freuen uns richtig norwegisch
über dieses einfach einfache Rezept. Lori rümpft zwar schon wieder die
Nase und meckert, man hätte mehr davon machen sollen, dabei wissen wir
ja noch gar nicht wie es am Ende schmecken wird.
In ihrem Überschwang findet nun nicht nur Lori sondern
ebenfalls
der kleine Goliath, er könnte ein bisschen blöd tun in der Küche und
gumpt in den vorbereiteten Teigrondellen herum. Lori hingegen findet es
lustig und kippt beim Schöpfen der Vanillecreme die Hälfte daneben.
Sehr, sehr lustig. Man muss eben gute Nerven haben, wenn man mit
frühlingshaften Leichtköpfen kochen muss.
Zum Glück hat alles geklappt und wir wünschen allen
frohes Norwegen. Mit den Sommerbollern.
Tante Loredana, Goliath und Ottilio.
Rødbedetærte
Wir sind in Dänemark. Zu
Gast in der Küche ist dem dänischen Schriftsteller H. C. Andersen zu
Ehren das
hässliche Entlein, das wir noch nie gespielt haben und wahrscheinlich
auch nie spielen werden. Ob der Dichter unsere Tarte gekannt hat,
wissen wir nicht, aber uns hat sie neugierig gemacht.
Wir beginnen mit dem Blindbacken von Blätterteig, da wir
bequem
sind und uns die mühsame Herstellung von trockenem Teig schenken.
Zuerst macht Anna die Löcher in den Teig, dann komme ich mit dem
Backpapier und dann kommt der Reis hinein. An dieser Stelle der übliche
Witz, nicht das Papier vergessen und den Reis in die Schüssel kippen
wie der Johann Lafer einst. Haha. Gegröhle meinerseits. Dann wird der
Boden in den Ofen geschoben.
Warum uns plötzlich eine Ziege stört, ist mir in
dänischer
Anbetracht unklar geblieben, bis ich festgestellt habe, dass wir für
die Zubereitung unserer Rødbedetærte Ziegenkäse benötigen. Es wird also
eine ziemlich internationaler Kuchen werden. Ich habe aber die Fotos,
wie mich die Ziege überrennt, verschwinden lassen.
Obwohl unser Schwan mangels Weiss eher einer Ente ähnelt
haben
wir sie mit Küchenpapier verkleidet, damit sie sich nicht doch noch in
einen rote Beete Schwan verwandelt. Lori rätselt derweil mit den Eiern
herum. Sie findet zwei Eier zu wenig für einen ganzen Kuchen und nimmt
drei.
Wir haben dann zusätzlich noch mit Teig ein bisschen
Deko
gemacht, und waren allesamt riesig gespannt wie es am Ende schmecken
wird.
Also ganz ehrlich, man könnte ebensogut ein
Butterbrot mit Ziegenkäse essen und dazu Rote Beete Salat. Aber das
wäre dann kein dänischer Kuchen.
Wir wünschen viel Spass in der Küche. Ottilio, Loredana
und Anna.....und Vanille, die freche Ziege
Köttbullar
Wir sind heute in Stockholm, in Schweden, und versuchen
uns an
den berühmten Köttbullar. Ganz wichtig dabei ist das Piffi
Allkrydda-Rezept, was wir so gut wie möglich kopiert haben. Bis auf den
Koriander haben wir alles zusammengekriegt. Mit diesem Gewürz sind wir
noch im Gefecht. Grünling schrieb übrigens ebenfalls noch nicht
darüber. Man wartet noch gespannt, aber man tröstet sich anderweitig,
da es ein ziemliches Mode-Gewürz ist. Heute haben wir den
kleinen Elchi in der Küche. Dieser hat sich das letzte Mal ein Horn
angesengt.
Ich suche also die ganzen Gewürze für Piffi Allkrydda
zusammen.
Sogar eigene Wacholderbeeren vermuse ich im Mörser, die Lorbeerblätter
muss ich zuerst noch anrösten. Ich kriege dann doch eine gute Summe
"Gewürz" zusammen und wir bereichern damit unser Hackfleisch. Da wir
mehr als 400 Gramm Fleisch haben, wird alles ein bisschen Handgelenk
mal Pi, aber die Grundzutaten nehme ich wie im Original. Die Gewürze,
Brötchen, Zwiebel, Ei, Salz und Senf kommt in den Hackfleischteig.
Lori hat dann die Idee, die vermörserten Gewürze noch zu
sieben, so halbganze Piment- und Pfefferkugeln
benötigt ja keiner im Essen. Ha, ha. Der Teig steht, man kann die
Bällchen formen. Dies macht man am besten mit einem Glace-Portionierer,
heisst es, also wühle ich nach diesem Gerät.
Dann werden die Köttbullar in Butter angeschwitzt und
dann im
Backofen fertig gegart. Ich konnte gerade vier Stück in der Pfanne
braten, bei mehr war das Fett wieder zu wenig heiss. So haben wir also
das Hackfleisch zum grossen Teil verwendet. Einen Rest haben wir noch
im Kühlschrank für später. Jetzt kommt noch die Sosse dazu. Mich
erinnert das Rezept ein wenig an Königsberger Kloppse, nur die Kapern
fehlen.
Lori kreiert also ihre Mehlschwitze mit Weisswein
anstelle
Traubensaft, aber das ist egal, wichtig ist bei diesem Gericht
ebenfalls die Senf-Note, stelle ich fest. Wie bei der holländischen
Suppe gibt der Senf noch das gewisse Etwas. Der Basilikum im
Hintergrund war schon schwer beleidigt, dass wir ihn gar nicht benutzt
haben, ha ha, aber wir waren eben heute in Schweden. Es hat übrigens
sehr gut geschmeckt und man kann dazu noch Fächerkartoffeln servieren.
(zu finden: unter schwedische Kartoffeln und italienische Orata).
Und einen Gruss nach Schweden. Lori, Elchi und Ottilio
Chicorée und Pommes frites
Wir sind heute kulinarisch in Belgiens Hauptstadt
Brüssel.
Deshalb ist auch der kleine Elefant Knipps in der Küche, denn er ist
stolz auf seinen Rüssel, ha ha. Wir machen heute wie schon erwähnt
Chicorée und Pommes frites. Ich weiss nicht, warum unser Essen fast
immer vegetarisch wird. Es ist rein zufällig, weil wir bei unserer
Europatour natürlich die Spezialitäten der Küchen des Landes
berücksichtigen und
nicht die Kühe, ha ha.
Die Pommes sind inzwischen weltweit verbreitet, und wir
machen sie ebenfalls seit über zwanzig Jahren immer schon gleich.
Früher hatten wir einmal eine Zyliss-Pommfrites-Maschine, wo man die
geschälten Kartoffeln durch zweierlei Sieb spiessen konnte. Heute
schneiden wir sie wieder mit den Pfoten, denn sämtliches hier
bekömmliche Gerät taugte nichts für Kartoffeln. Das Frittieröl wird
öfters benötigt und jedes Mal säuberlich gesiebt. Wenn wir allerdings
darin etwas Süsses gebacken haben, machen wir keine Pommes mehr
damit.
Knipps schält und schnippelt also fleissig die
Kartoffeln. Bei
unserem Chicorée-Rezept kommen wir allerdings an unsere Grenzen. Besser
gesagt, wir sind uns über die Zubereitung nicht einig. Wir wollten
ursprünglich den Chicorée mit Schinken backen, aber es hat irgendein
Fress-Sack das rosarote Fleischzeug vorweg gefuttert, so mussten wir
ohne ihn kochen, also ohne den Schinken. Wir haben dann Handgelenk mal
Pi gemacht und gerade noch um den Honigsenf und die Orange
verzichtet. Es gibt ja viele Rezepte, belgisch oder nicht belgisch.
Die Pommes werden nach zehn Minuten Frittierzeit
abgeschöpft und
später nochmals zehn Minuten fertig frittiert. Das waren bei unserer
Menge gesamte 40 Minuten. Aber Zeit spielt bei uns in der Küche die
kleinste Rolle, wir wollen gut essen und gemütlich kochen. So machen
wir dann mit unserem Chicorée so ein Zwischending von einem Rezept.
Dazu ist zu sagen, dass einen die Bitterstoffe im Gemüse nicht stören
dürfen.
Wenn man weiss, dass sie gesund sind, schmecken sie
vielleicht
sogar. Wir haben dann nur Käse drüber gelegt und mit Weisswein
abgelöscht, das Gemüse weich gegart und es hat geschmeckt. Bitter zwar,
aber eben. Wir fanden es echt belgisch, hervorragend.
Wo es nächste Woche hingeht, haben wir noch keine
Ahnung. Es grüssen Knipps, Loredana und Ottilio.