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Pohovani Karfiol
Wir sind heute in Belgrad, das liegt in Serbien. Als ich
früher
mal da war, hiess das noch Jugoslavien und Belgrad war die Hauptstadt.
Aber wir haben nur rohe Zwiebeln gegessen und Wurst verspiesen. Deshalb
sind wir froh, dass wir das Rezept im Internet gefunden haben, obwohl
man es andernorts exakt gleich macht. Aber da unser Blumenkohl nach
Verarbeitung schreit, sind wir direkt froh darüber. Zu Gast ist heute
Frifri, man kennt ihn, er ist der Croupier im Kasino von
Gugellandia.
Ich gucke also, dass Frifri den Blumenkohl schön in
Röschen
teilt und dass er dann im Salzwasser gekocht wird. Der Blumenkohl,
natürlich, nicht der Frosch. Lori kommt sogar mit einem Stück Brot
angewedelt, das, wie sie sagt, den typischen Kohlgeruch beim Kochen
entfernen soll. Natürlich von der Luft nicht vom Blumenkohl. Dann habe
ich zu einem Universalgewürz gegriffen, welches wir noch schnell
umbenannt haben, um die Eier ein bisschen zu "peppen".
Wir haben dann die Blumenkohlröschen zuerst im Mehl
gebadet,
obwohl das in unserem Rezept nicht nötig war. Aber wir sind von jeher
sparsame Köche und können das Mehl nicht einfach weglassen. Frifri
musste es dann noch an die Spitze treiben und hat ein richtiges Bad im
weissen Kochsand genommen. Lori hat ihn dann zum Baden in den
Teich geschickt.
Für unsere zwei kleinen Blumenköhle haben wir insgesamt
fast 6
Eier benötigt, Paniermehl und eine Flasche Öl. Wir haben mit nichts
gegeizt und das Resultat kann sich sehen und schmecken lassen. Frifri
hat noch einen Marienkäfer vor dem Ertrinken gerettet und ist frisch
gewaschen wieder zu uns in die Küche zurückgekehrt.
Vom Frittieren im Öl haben wir keine Fotos gemacht, weil
das
immer sehr gefährlich ist. Sowohl für den Fotoapparat, wie für
uns
und natürlich ebenfalls für das Essen, ha ha. Und man weiss ja jetzt
überall schon, wie das geht. Wir wünschen guten Appetit vom Serbischen
Belgrad.
Frifri, Tante Lori und Ottilio
Spargelkuchen
Nun sind wir in Kroatien gelandet, und mit uns der
kleine Löwe,
den sie in den News mit einem anderen Simba verwechselt haben. Aber den
Kleinen hat das nicht gekümmert, er hat sich gefreut, mit uns nach
Zagreb zu reisen. Wir haben leider keinen Wilden Spargel gefunden und
müssen uns nun um herkömmlichen kümmern. Dafür haben wir weissen und
grünen, während Wildspargel nur in grün wächst.
Wir schälen also die Spargelstangen und kochen sie etwas
vor.
Der weisse bräuchte etwas länger, aber heute eigentlich nicht, denn er
ist zufälligerweise sogar dünner als der grüne. Da wir ihn ja im Laden
erstanden und nicht in Kroatien am Strassenrand gekauft haben, erdultet
das Gemüse uns und macht brav alles mit. Damit niemand denkt,
wir
wären Vegetarier, kramt Lori noch ein paar Speckwürfel hervor und brät
sie an.
Der kleine Simba hilft fleissig beim Schälen und
schneidet dann
den Spargel in kleine Stücke. Lori ist voll des Lobes und ich bin froh,
hat er das Fahrrad noch nicht entdeckt. Den Blätterteig backen wir
sicherheitshalber etwas vor, sicher ist sicher. Es ist ja schon leicht
übertrieben, wenn sich zwei Spitzenköche und ein Gehilfe um so einen
Klacks wie einen Spargelquiche kümmern, aber wir lassen uns nicht
lumpen.
Wir denken, wir sind in Kroatien und da ist es
vielleicht sogar
einfacher, drei Eier zu besorgen und Sahne für die Füllung. Aber
unser kleine Simba will keine weissen Eier, er möchte normale, aber
Lori kann ihn überzeugen, dass die Eier nur infolge von Ostergenüssen
weiss geworden sind. Dann pflatscht er ein wenig in der Guss-Suppe rum,
und ich tue ein bisschen so, als wäre wirklich das Fahrrad kaputt.
Die Speckwürfel duften und Simba ist wieder guten Mutes
und
raffelt echten italienischen Parmesan, dass es immer unkroatischer
wird. Aber das ist schlussendlich egal, schmecken soll es ja, und als
wir unseren Kuchen dem Ofen entnehmen, wissen wir gleich, dass wir noch
mehr davon hätten machen sollen.
Einen kroatisch guten Appetit wünschen wir mit unserem
Spargelkuchen.
Ottilio, Simba und Tante Lori
Potica
Wir sind in Ljubljana mit Bolli, dem kleinen Igel und
machen
Potica im grossen Stil. Für den Strudelteig benötigen wir 1 kg Mehl,
Hefe, 3 Eigelbe, 3 dl Milch, 120 g Butter, einen Teelöffel Salz und 2
Esslöffel Zucker. In Slowenien machen die Grossmütter den
Kuchen
für festliche Anlässe und natürlich viel exakter als wir. Normalerweise
würden wir den Teig einfach zu einem Strudel formen und nicht zum
Kuchen. Aber wir sind heute in Slowenien und da macht man es so.
Zuerst muss ich den Teig einmal hinkriegen. Für so
kleine
Katerpfoten ist ein kiloschwerer Koloss von Teig nicht so einfach zu
kneten, also wechseln wir uns ab, Lori und ich, während Bolli mit den
Nüssen Nasenball spielt. Der
fertige Hefeteig muss nun ruhen und wir kippen ihn in eine Schüssel,
die mit einem Tuch zugedeckt wird. Jetzt können wir uns den Nüssen
widmen. Man könnte den Kuchen natürlich ebenfalls mit Mohn oder
Haselnüssen machen. Ebenfalls andere Füllungen sind üblich.
Während sich unser Teig entfaltet, kümmern wir uns um
unsere
Walnussfüllung. Wir benötigen ca. 700 g Walnüsse, das ist eine ganz
schöne Menge zum Knacken und raffeln. Aber wir sind froh, dass es keine
Haselnüsse sind, die wären ja noch schlimmer. Dann messen wir noch 200
g Honig ab, mischen alles mit 2 dl Milch und einem Ei, würzen mit Zimt
und Lori schwingt noch die Rumflasche. Es hätte noch 50 g Zucker
dazugehört, aber die haben wir uns einfach "weggedacht", damit wir
unsere eigene Note reinkriegen, hi hi.
Die Füllung wird gemischt und für gut befunden, dann ist
die
Stunde um, und wir können uns wieder dem Teig widmen. Der Igel Bolli
hat seine eigene Meinung von Strudel und formt mit dem Teig alles
Mögliche. Wir haben dann natürlich noch Teig übrig, weil wir die
Gugelhopfform für unseren slowenischen Strudel benötigen. Wir
wissen ja, dass man beim Experimentieren mit neuen Rezepten immer ein
bisschen grosszügiger denken muss. Ha, ha. Dann werfen wir den Strudel
in die gebutterte Gugelhopfform und das ganze in den Ofen.
In der Zeit, in der der Kuchen backt, lasse ich
normalerweise
die Küche in Ordnung bringen. Was? Nein natürlich nicht, da spielen wir
Karten oder Ärger macht Freude oder so was und regulieren immer mal
wieder die Temperatur am Backofen. Im Moment haben wir ein Modell, das
an der Oberfläche auch sehr heiss wird, ja, ha ha, das heisst, alles
runternehmen, sonst verschmörzelt nicht nur der Kuchen. Aber es geht
alles gut, Nach etwa einer Stunde Backzeit begucken wir unser Werk und
besäuseln es reichlich mit Puderzucker.
Das war unser Rezept für Potica, den slowenischen
Prachtskuchen.
Lori, Bolli und Ottilio
Bagel
Wir haben uns in Polen für den Bagel entschieden, weil
der schon
1610 vorkam und es damals noch kein Amerika gab. Aber im Prinzip hat
jedes Land irgendwo einen Bäcker gehabt, dem der Bagel gelang. Wir
haben es zwar schon einmal probiert, aber wir dachten, es würde nicht
schaden, es mit einem aktuelleren Rezept nochmals zu versuchen. 500 g
Mehl, 1einhalb Teelöffel Salz, Hefe, 1,5 dl Milch 1,5 dl Wasser, 50 g
Butter und 1einhalb Esslöffel Honig verarbeiten wir mit Mauli und Bauli
zu einem Hefeteig.
Wir haben hier in Gugellandia eine sehr hohe
Luftfeuchtigkeit,
was dazu führt, dass wir praktisch im Wasser schwimmen. Deshalb wäre
etwas weniger Milchwasser für den Teig angebracht, aber wir haben die
Erfahrung gemacht, dass jedes Gebäck mit mehr Feuchtigkeit besser
entsteht, als mit mehr Mehl. Deshalb ist unser Teig natürlich ziemlich
klebrig, was zum Löcher machen eine enorme Schwierigkeit bedeutet. Da
wir geübte Köche sind, probieren wir es immer mit noch weniger oder
noch mehr, so wird alles immer extrem spannend.
Dazu hat Bauli eine Riesenkelle voll mit Honig in den
Teig
geworfen, besser gesagt in die Milch, die wir dann erwärmt haben. Aber
nichts desto trotz, der Teig hat trotzdem unanständig
geklebt.
Aber die Lori wollte absolut kein Mehl mehr dazu geben. Dann möchte ich
ja sehen, wie du diese Kringel formen willst. Aber wie ich meine
gugelländische Tante kenne, hat sie sicher noch ein paar polnische
Offiziere gekannt, die Bagels in der Uniform eingenäht hatten.
Nach einer Stunde Ruhezeit, formen wir probehalber einen
Bagel.
Da jeder Hefeteig viel Zeit benötigt, und wir ihm die nicht gönnen, ist
das Resultat etwas kümmerlich. Aber das Wasser kocht, und die Bagels
kommen allesamt vor dem Backen kurz in die Suppe und wieder raus. Dann
erst werden sie im Ofen gebacken. Da wir natürlich die Wartezeiten
nicht eingehalten haben, sind unsere Bagels etwas deformiert, aber....
Lori hat nun sogar die Idee, wie wir Ringe formen
können, ohne
ein blödes Loch in die Mitte zu schwingen. Ich gebe zu, dass es für
einen Normalbagel sicherlich besser ist, wenn das Loch durch den
Kellenstiel um den er sich schwingt entsteht, als die Form, die Lori
für ihre Bagel-Erfindung hält. Sie macht einfach eine Rolle und steckt
die Enden zusammen, ta taa, und sie hat ebenfalls einen Ring. Dies
natürlich nur, weil unser Teig sehr weich war.
Aber guck mal da, gebacken sieht das Ganze dann schon
anders drein.
Unsere Bagels sind nämlich nicht trocken, sondern fein fluffig. Ich
würde an der Rezeptur keinesfalls mehr Mehl hinzutun, sondern lieber
warten, bis die Sonne scheint, ha ha.
Es grüssen Mauli, Ottilio, Bauli und Tante Loredana
Kapustnica -
Sauerkrautsuppe
Nachdem wir uns entsprechend schlau gemacht haben und
wissen,
dass fast jede Familie in der Slowakei ihr eigenes Rezept für eine
Kapustnica hat, nehmen wir es nicht mehr so genau. Mit 380 g Sauerkraut
und Pilzen auf 2 Liter Suppe, nochmals 3 Kartoffeln auf 1 Liter
Rinderbrühe, Bratwurst Speckwürfel und Paprikapulver und Zwiebeln haben
wir eine stolze Suppe gekocht.
Riccio hat immerhin ein paar Verwandte, die Bratislava
kennen,
während Lori nicht mehr genau weiss, ob ihr Grossvater ein Tscheche
oder Slowake war. Denn früher war das noch alles ein einziges Land.
Aber wir haben hier in der Küche mit Grenzen nichts zu tun, und widmen
uns erst einmal den Pilzen. Besser gesagt, wir fangen lieber mit den
Zwiebeln an.
Weder Riccio noch Lori noch ich haben ein exaktes Rezept
vorschweben, wir wissen einfach, dass alles, was in einer
Sauerkrautsuppe herumschwimmt, irgendwann irgendwo in der Slowakei
ebenfalls gegessen wird. Vor allem mit Paprikapulver. Die Wurst, die
Riccio um sich wickelt, ist natürlich italienisch, aber dafür können
wir nichts und wollen es natürlich nicht mit den Wurstherstellern
verscherzen. Aber wir nehmen mal an, dass slowakische Wurst ebenso
lecker schmeckt.
Die Kartoffeln dürfen wir nicht zusammen mit dem
Sauerkraut
kochen, sonst werden sie ewig nicht durch. Deshalb nochmals eine Pfanne
mit Brühe her, und rein mit den Kartoffeln. Und weil wir nun schon
alles separat kochen, können wir grad die Pilze ebenfalls noch einzeln
braten. Ich gebe zu, das tönt ziemlich kompliziert für eine einfache
Suppe.
Wir sind nun ein bisschen im östlichen
Kochwasser
gelandet, wo alles mit Paprika gewürzt wird, aber warum nicht, wenn es
gut schmeckt?
Und zu guter Letzt wird ja alles wieder in einem Topf vereint und
natürlich auch vereint gegessen.
Viele Grüsse aus dem bratislavischen Kochstudio von
Riccio, Lori und Ottilio