Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Mai 2025





 
 Pohovani Karfiol

Wir sind heute in Belgrad, das liegt in Serbien. Als ich früher mal da war, hiess das noch Jugoslavien und Belgrad war die Hauptstadt. Aber wir haben nur rohe Zwiebeln gegessen und Wurst verspiesen. Deshalb sind wir froh, dass wir das Rezept im Internet gefunden haben, obwohl man es andernorts exakt gleich macht. Aber da unser Blumenkohl nach Verarbeitung schreit, sind wir direkt froh darüber. Zu Gast ist heute Frifri, man kennt ihn, er ist der Croupier im Kasino von Gugellandia.                                            

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Ich gucke also, dass Frifri den Blumenkohl schön in Röschen teilt und dass er dann im Salzwasser gekocht wird. Der Blumenkohl, natürlich, nicht der Frosch. Lori kommt sogar mit einem Stück Brot angewedelt, das, wie sie sagt, den typischen Kohlgeruch beim Kochen entfernen soll. Natürlich von der Luft nicht vom Blumenkohl. Dann habe ich zu einem Universalgewürz gegriffen, welches wir noch schnell umbenannt haben, um die Eier ein bisschen zu "peppen".                                                                

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Wir haben dann die Blumenkohlröschen zuerst im Mehl gebadet, obwohl das in unserem Rezept nicht nötig war. Aber wir sind von jeher sparsame Köche und können das Mehl nicht einfach weglassen. Frifri musste es dann noch an die Spitze treiben und hat ein richtiges Bad im weissen Kochsand genommen. Lori hat ihn dann zum Baden in den Teich geschickt.

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Für unsere zwei kleinen Blumenköhle haben wir insgesamt fast 6 Eier benötigt, Paniermehl und eine Flasche Öl. Wir haben mit nichts gegeizt und das Resultat kann sich sehen und schmecken lassen. Frifri hat noch einen Marienkäfer vor dem Ertrinken gerettet und ist frisch gewaschen wieder zu uns in die Küche zurückgekehrt.                                                         

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Vom Frittieren im Öl haben wir keine Fotos gemacht, weil das immer sehr gefährlich ist. Sowohl für den Fotoapparat, wie für uns und natürlich ebenfalls für das Essen, ha ha. Und man weiss ja jetzt überall schon, wie das geht. Wir wünschen guten Appetit vom Serbischen Belgrad.                               

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Frifri, Tante Lori und Ottilio

 
 Spargelkuchen

Nun sind wir in Kroatien gelandet, und mit uns der kleine Löwe, den sie in den News mit einem anderen Simba verwechselt haben. Aber den Kleinen hat das nicht gekümmert, er hat sich gefreut, mit uns nach Zagreb zu reisen. Wir haben leider keinen Wilden Spargel gefunden und müssen uns nun um herkömmlichen kümmern. Dafür haben wir weissen und grünen, während Wildspargel nur in grün wächst.                                                     

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Wir schälen also die Spargelstangen und kochen sie etwas vor. Der weisse bräuchte etwas länger, aber heute eigentlich nicht, denn er ist zufälligerweise sogar dünner als der grüne. Da wir ihn ja im Laden erstanden und nicht in Kroatien am Strassenrand gekauft haben, erdultet das Gemüse uns und macht brav alles mit. Damit niemand denkt, wir wären Vegetarier, kramt Lori noch ein paar Speckwürfel hervor und brät sie an.

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Der kleine Simba hilft fleissig beim Schälen und schneidet dann den Spargel in kleine Stücke. Lori ist voll des Lobes und ich bin froh, hat er das Fahrrad noch nicht entdeckt. Den Blätterteig backen wir sicherheitshalber etwas vor, sicher ist sicher. Es ist ja schon leicht übertrieben, wenn sich zwei Spitzenköche und ein Gehilfe um so einen Klacks wie einen Spargelquiche kümmern, aber wir lassen uns nicht lumpen.

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Wir denken, wir sind in Kroatien und da ist es vielleicht sogar einfacher, drei Eier zu besorgen und Sahne für die Füllung. Aber unser kleine Simba will keine weissen Eier, er möchte normale, aber Lori kann ihn überzeugen, dass die Eier nur infolge von Ostergenüssen weiss geworden sind. Dann pflatscht er ein wenig in der Guss-Suppe rum, und ich tue ein bisschen so, als wäre wirklich das Fahrrad kaputt.

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Die Speckwürfel duften und Simba ist wieder guten Mutes und raffelt echten italienischen Parmesan, dass es immer unkroatischer wird. Aber das ist schlussendlich egal, schmecken soll es ja, und als wir unseren Kuchen dem Ofen entnehmen, wissen wir gleich, dass wir noch mehr davon hätten machen sollen.

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Einen kroatisch guten Appetit wünschen wir mit unserem Spargelkuchen.
Ottilio, Simba und Tante Lori

 
 Potica

Wir sind in Ljubljana mit Bolli, dem kleinen Igel und machen Potica im grossen Stil. Für den Strudelteig benötigen wir 1 kg Mehl, Hefe, 3 Eigelbe, 3 dl Milch, 120 g Butter, einen Teelöffel Salz und 2 Esslöffel  Zucker. In Slowenien machen die Grossmütter den Kuchen für festliche Anlässe und natürlich viel exakter als wir. Normalerweise würden wir den Teig einfach zu einem Strudel formen und nicht zum Kuchen. Aber wir sind heute in Slowenien und da macht man es so.

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Zuerst muss ich den Teig einmal hinkriegen. Für so kleine Katerpfoten ist ein kiloschwerer Koloss von Teig nicht so einfach zu kneten, also wechseln wir uns ab, Lori und ich, während Bolli mit den Nüssen Nasenball spielt. Der fertige Hefeteig muss nun ruhen und wir kippen ihn in eine Schüssel, die mit einem Tuch zugedeckt wird. Jetzt können wir uns den Nüssen widmen. Man könnte den Kuchen natürlich ebenfalls mit Mohn oder Haselnüssen  machen. Ebenfalls andere Füllungen sind üblich.

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Während sich unser Teig entfaltet, kümmern wir uns um unsere Walnussfüllung. Wir benötigen ca. 700 g Walnüsse, das ist eine ganz schöne Menge zum Knacken und raffeln. Aber wir sind froh, dass es keine Haselnüsse sind, die wären ja noch schlimmer. Dann messen wir noch 200 g Honig ab, mischen alles mit 2 dl Milch und einem Ei, würzen mit Zimt und Lori schwingt noch die Rumflasche. Es hätte noch 50 g Zucker dazugehört, aber die haben wir uns einfach "weggedacht", damit wir unsere eigene Note reinkriegen, hi hi.                                                     

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Die Füllung wird gemischt und für gut befunden, dann ist die Stunde um, und wir können uns wieder dem Teig widmen. Der Igel Bolli hat seine eigene Meinung von Strudel und formt mit dem Teig alles Mögliche. Wir haben dann natürlich noch Teig übrig, weil wir die Gugelhopfform für unseren slowenischen Strudel benötigen. Wir wissen ja, dass man beim Experimentieren mit neuen Rezepten immer ein bisschen grosszügiger denken muss. Ha, ha. Dann werfen wir den Strudel in die gebutterte Gugelhopfform und das ganze in den Ofen.                                         

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In der Zeit, in der der Kuchen backt, lasse ich normalerweise die Küche in Ordnung bringen. Was? Nein natürlich nicht, da spielen wir Karten oder Ärger macht Freude oder so was und regulieren immer mal wieder die Temperatur am Backofen. Im Moment haben wir ein Modell, das an der Oberfläche auch sehr heiss wird, ja, ha ha, das heisst, alles runternehmen, sonst verschmörzelt nicht nur der Kuchen. Aber es geht alles gut, Nach etwa einer Stunde Backzeit begucken wir unser Werk und besäuseln es reichlich mit Puderzucker.                                         

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Das war unser Rezept für Potica, den slowenischen Prachtskuchen.
Lori, Bolli und Ottilio

 
 Bagel

Wir haben uns in Polen für den Bagel entschieden, weil der schon 1610 vorkam und es damals noch kein Amerika gab. Aber im Prinzip hat jedes Land irgendwo einen Bäcker gehabt, dem der Bagel gelang. Wir haben es zwar schon einmal probiert, aber wir dachten, es würde nicht schaden, es mit einem aktuelleren Rezept nochmals zu versuchen. 500 g Mehl, 1einhalb Teelöffel Salz, Hefe, 1,5 dl Milch 1,5 dl Wasser, 50 g Butter und 1einhalb Esslöffel Honig verarbeiten wir mit Mauli und Bauli zu einem Hefeteig. 

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Wir haben hier in Gugellandia eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, was dazu führt, dass wir praktisch im Wasser schwimmen. Deshalb wäre etwas weniger Milchwasser für den Teig angebracht, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass jedes Gebäck mit mehr Feuchtigkeit besser entsteht, als mit mehr Mehl. Deshalb ist unser Teig natürlich ziemlich klebrig, was zum Löcher machen eine enorme Schwierigkeit bedeutet. Da wir geübte Köche sind, probieren wir es immer mit noch weniger oder noch mehr, so wird alles immer extrem spannend.                                              

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Dazu hat Bauli eine Riesenkelle voll mit Honig in den Teig geworfen, besser gesagt in die Milch, die wir dann erwärmt haben. Aber nichts desto trotz,  der Teig hat trotzdem unanständig geklebt. Aber die Lori wollte absolut kein Mehl mehr dazu geben. Dann möchte ich ja sehen, wie du diese Kringel formen willst. Aber wie ich meine gugelländische Tante kenne, hat sie sicher noch ein paar polnische Offiziere gekannt, die Bagels in der Uniform eingenäht hatten. 

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Nach einer Stunde Ruhezeit, formen wir probehalber einen Bagel. Da jeder Hefeteig viel Zeit benötigt, und wir ihm die nicht gönnen, ist das Resultat etwas kümmerlich. Aber das Wasser kocht, und die Bagels kommen allesamt vor dem Backen kurz in die Suppe und wieder raus. Dann erst werden sie im Ofen gebacken. Da wir natürlich die Wartezeiten nicht eingehalten haben, sind unsere Bagels etwas deformiert, aber....

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Lori hat nun sogar die Idee, wie wir Ringe formen können, ohne ein blödes Loch in die Mitte zu schwingen. Ich gebe zu, dass es für einen Normalbagel sicherlich besser ist, wenn das Loch durch den Kellenstiel um den er sich schwingt entsteht, als die Form, die Lori für ihre Bagel-Erfindung hält. Sie macht einfach eine Rolle und steckt die Enden zusammen, ta taa, und sie hat ebenfalls einen Ring. Dies natürlich nur, weil unser Teig sehr weich war.

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Aber guck mal da, gebacken sieht das Ganze dann schon anders drein. Unsere Bagels sind nämlich nicht trocken, sondern fein fluffig. Ich würde an der Rezeptur keinesfalls mehr Mehl hinzutun, sondern lieber warten, bis die Sonne scheint, ha ha.
Es grüssen Mauli, Ottilio, Bauli und Tante Loredana

 
Kapustnica   -   Sauerkrautsuppe

Nachdem wir uns entsprechend schlau gemacht haben und wissen, dass fast jede Familie in der Slowakei ihr eigenes Rezept für eine Kapustnica hat, nehmen wir es nicht mehr so genau. Mit 380 g Sauerkraut und Pilzen auf 2 Liter Suppe, nochmals 3 Kartoffeln auf 1 Liter Rinderbrühe, Bratwurst Speckwürfel und Paprikapulver und Zwiebeln haben wir eine stolze Suppe gekocht.

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Riccio hat immerhin ein paar Verwandte, die Bratislava kennen, während Lori nicht mehr genau weiss, ob ihr Grossvater ein Tscheche oder Slowake war. Denn früher war das noch alles ein einziges Land. Aber wir haben hier in der Küche mit Grenzen nichts zu tun, und widmen uns erst einmal den Pilzen. Besser gesagt, wir fangen lieber mit den Zwiebeln an.

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Weder Riccio noch Lori noch ich haben ein exaktes Rezept vorschweben, wir wissen einfach, dass alles, was in einer Sauerkrautsuppe herumschwimmt, irgendwann irgendwo in der Slowakei ebenfalls gegessen wird. Vor allem mit Paprikapulver. Die Wurst, die Riccio um sich wickelt, ist natürlich italienisch, aber dafür können wir nichts und wollen es natürlich nicht mit den Wurstherstellern verscherzen. Aber wir nehmen mal an, dass slowakische Wurst ebenso lecker schmeckt.

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Die Kartoffeln dürfen wir nicht zusammen mit dem Sauerkraut kochen, sonst werden sie ewig nicht durch. Deshalb nochmals eine Pfanne mit Brühe her, und rein mit den Kartoffeln. Und weil wir nun schon alles separat kochen, können wir grad die Pilze ebenfalls noch einzeln braten. Ich gebe zu, das tönt ziemlich kompliziert für eine einfache Suppe.

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 Wir sind nun ein bisschen im östlichen Kochwasser gelandet, wo alles mit Paprika gewürzt wird, aber warum nicht, wenn es gut schmeckt?

Und zu guter Letzt wird ja alles wieder in einem Topf vereint und natürlich auch vereint gegessen.
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Viele Grüsse aus dem bratislavischen Kochstudio von Riccio, Lori und Ottilio



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