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November 2024
Zeitstillstand
Edi trifft Napoleon, den gugelländischen Kiwi im novemberlichen Sonnenschein rein zufällig. "Oh, hallo Napi, wie geht's wie steht's. Auch mal wieder unterwegs." Dem gugelländischen Kiwi gefällt das sonnige Wetter, und es ist nur dem gugelländischen Zufall zu verdanken, dass in diesem Moment eine folgenschwere Verwechslung ihren Lauf nimmt. Die zwei Übermütigen hüpfen fröhlich durch den novemberlichen Sonnenschein. "Hallo, ihr Fleissigen, sucht ihr noch Pilze?" Die Ziegen schlucken trotzig ihre Würzelchen hinunter und schütteln vereint die Köpfe.
"Natürlich nicht, es gibt nicht mehr viele Pilze Ende November." ruft Böcki dem Kiwi zu. "Der wird sich noch wundern." lacht Edi und wuselt durch das Laub, dass die Blätter hoch fliegen und sich ebenfalls wundern, dass sie überhaupt wieder runterkommen. "Was suchen wir denn im Wald, wenn es keine Pilze mehr hat?" fragt Napoleon. "Du musst überhaupt nichts suchen, dann kommt alles von selber!" weiss Edi und steuert einen schattigen Hang an. "Da guck, ich habe bereits etwas gefunden."
Edi steht wie versteinert im Laub still und schnuppert. "Ich rieche es auch." sagt Napoleon, es riecht irgendwie fremd und gefährlich. Aber auch wenn sie noch so gute Nasen haben, die beiden, sehen tun sie noch nichts. Doch dann: "Da, da vorne, ein Helm, ein Militärhelm, hoffentlich steckt keine Leiche mehr drin." Aber die zwei sind mutig und schnuppern sich näher an das merkwürdige Objekt heran.
Sie kommen näher und hören etwas ticken. "Das ist eine Bombe, nur Bomben ticken, das weiss ich." Aber wie lange tickt sie schon oder noch? Dem Napoleon bricht der Schweiss aus, obwohl sie sich in der schattigen Zone des Waldes befinden. "Wir müssen sie entschärfen, weisst du, wie das geht?" Nein, natürlich weiss Napoleon nicht, wie man eine Bombe entschärft. Edi, ehrlich gesagt, weiss es auch nicht. "Komm, wir lassen sie einfach weiter ticken, dann passiert auf jeden Fall nichts durch unsere Schuld."
Sie entschliessen sich, lieber den Wald zu verlassen, und wenigstens jemanden zu fragen, der weiss wie alles tickt. Und sie treffen eine Schar Vögel, genauer gesagt Pfefferfresser, von Gugellandia. "Hallo ihr zwei." sagt Edi gespielt locker und freut sich auch schon, sie wieder in Angst und Schrecken zu versetzen. "Da vorne hat es eine Bombe, habt ihr das gewusst?""Eine Bombe?" staunt der Onkel von Klepf. "Das sollten wir schleunigst den anderen sagen." findet nun auch sein Neffe. "Aber vorher sollten wir sie entschärfen. Sonst entsteht ein Riesentumult."
"Und wie entschärft man eine Bombe?" "Also ich würde sie einfach den Hang hinunterschubsen, wenn sie dann hochgeht, bin ich schon weit weggeflogen." lacht Tino. Edi und Napoleon wissen nun nicht unbedingt mehr als vorher, aber sie sind gewillt, die Gefahr zu bannen, koste es was es wolle. "Ich werde sie vorziehen, und du entschärfst sie, ja, abgemacht?" lacht Edi, mehr um sich selber zu erbauen, als um dem Mitstreiter Trost zu spenden. "Oder umgekehrt, vielleicht, was meinst du?" Zu zweit ist alles doppelt so schwierig.
Sie nähern sich langsam und vorsichtig dem Objekt. Die Bombe tickt nun auch lauter als zuvor. "Komm, wir machen vorwärts, je schneller wir es hinter uns haben, desto besser ist es für Gugellandia." Das Ticken ist wirklich ganz schön laut, fast wie von einem höchst unanständigen Wecker. Edi tappst auf leisen Füssen um die Bombe herum. Der Kiwi tut es ihm gleich und ist ebenfalls sehr mutig. "Der Schalter für die Zeituhr ist wahrscheinlich hinter dem Wecker." vermutet Napoleon und Edi stubst mit der Schnauze vorsichtig auf dem gefährlichen Gerät herum.
"Es hat aufgehört zu ticken, ich glaube, wir haben es geschafft!" Aber die Zwei eilen trotzdem schnellstens aus dem Wald hinaus, um die tolle Kunde gleich in ganz Gugellandia... nicht... zu verbreiten. "Das kannst du doch niemandem erzählen!" lacht Napoleon. Edi muss nun auch lachen und findet: "Naja, wir haben wiedermal die Welt gerettet, es wäre ja übertrieben, wenn uns jemand Danke sagen würde."Die Welt sieht jetzt nämlich ganz anders aus, richtig dankbar und ruhig.
Zuerst fällt es Harry auf. "Irgend etwas ist passiert, ich spüre keinen Luftzug mehr. Und die Sonne ist plötzlich so stark." Auch Konstantin wird bei einem kleinen Streit mit einem Krokodil von der Sonne gestört. "Na, wenn du lieber einen Schattenplatz suchst, ich würde dann auch mitkommen." Die novemberliche Landschaft um Gugellandia entpuppt sich zur richtigen Sonnenwiese. Die Kakteen breiten ihre Stacheln aus. Die Steine kullern plötzlich hin und her. Die Erde lebt, aber der Himmel ist versteinert.
Den übermütigen Häschen, die auf dem Steinmonument herumturnen, fällt es auch auf. "Irgendwas ist plötzlich passiert, aber ich weiss nicht was." verkündet Hazle, der Hase. "Das ist aber interessant." findet spöttisch die Alinka und zupft Kaisi an den Löffeln. "Nein, das ist Besorgnis erregend, es ist irgendetwas passiert, merkt ihr denn nicht, es geht kein Luftzug mehr."
Auf dem Feigenbaum ist man gerade über KLIMAVERHANDLUNGEN, und die ERSCHEINUNGSWEISE vom gugelländischen ORGANISATIONSKOMITEE am Verhandeln. Aber es fällt auch hier auf. "Ich muss mich über den langsamen Verlauf der Sonne ziemlich wundern." Auch Harry fällt der komische Schatten auf. "Der Osten holt auf, es stehen schon Chinesen vor der Sonne." Er saust schnurstracks zu den Tigern. Die sind zum Teil so gross, dass sie vielleicht den Durchblick haben.
Aber dem ist leider nicht so. "Was hast du gemacht, Harry, es wird immer wärmer, anstatt kühler." "Ja, ich frage mich auch, was geschehen ist, irgend jemand muss die Zeit angehalten haben, denn die Sonne müsste längstens untergehen. Wir haben November."
Allen steht es wie ein grosses Fragezeichen auf der Stirne. Was war passiert?
Die Uhren schweigen. "Es ist immer noch etwa Vierzehn Uhr." mutmasst Bradipo mit einem Blick auf die Zeitwächter. "Aber moment mal, da sind Edi und Napoleon, so schnell auf dem Durchmarsch, moment, wo wollt ihr denn so schnell hin?" Bradipo fängt die zwei auf und heisst sie erst mal stehen zu bleiben. "Was sagt ihr denn dazu?"
Edi und Napi kommt bei der Befragung das erste Mal der Verdacht, dass sie vielleicht Schuld sein könnten, an dem ganzen Disaster. Dabei kamen sie sich gerade noch wie die grossen Retter vor. "Wir haben doch nur die Bombe deaktiviert." plätschert es aus Edi raus. "Bombe? Ja welche Bombe denn, wie konntet ihr die Zeit anhalten, das muss ich wissen." Die Zwei erzählen nun Bradipo die ganze Geschichte.
"Und dann haben wir eben gedacht, es könnte eine Bombe sein. Und wir haben sie entschärft." verkündet Edi stolz und Napoleon nickt dazu. Bradipo reibt sich zwischendurch die Brillengläser. "Das ist allerdings ein grösseres Versehen. Wie kommen wir nun wieder in unsere Zeit zurück. Wie sollen wir es überhaupt schaffen?" Inzwischen haben es alle gemerkt. Die Sonne bewegt sich keinen Zentimeter mehr ostwärts. Der Sonnenschein ist noch erträglich aber er wird schon langweilig.
"Was sollen wir nur tun?" "Wir könnten die Übeltäter verkloppen." schlägt so ein wildes Häschen vor. "Aber nein, nicht doch, die zwei Übeltäter sollen uns die Zeit wieder rückgängig machen. Ich möchte noch einmal Weihnachten haben und an die Pfoten frieren und nicht immer nur Sonnenschein und warme Luft." "Ich auch." "Ich auch!"
Edi und Napoleon machen sich also erneut auf den Weg in den Wald. "Weisst du überhaupt noch, was du mit der Uhr gemacht hast?" fragt Napoleon den Edi. "Ich, ich habe überhaupt nichts gemacht, du warst es doch, der den Wecker abgestellt hat!" Und so streiten sie sich noch eine Weile, aber dann sind sie auch schon wieder im Wald.
"Hörst du es ticken?" "Nein ich höre nichts." "Willst du es nicht hören, oder tickt nichts?"
Bis heute wissen Edi und Napi nicht ganz genau, was sie gemacht haben, dass die Zeit wieder zu laufen anfing. Wahrscheinlich hatte sie nur Mitleid mit den armen Gugellandiern, schliesslich freuen sich alle schon auf Weihnachten.
Edi und Napoleon rennen so schnell sie können zurück zu den anderen, um zu sehen, ob es auch geklappt hat. Aber die Sonne steht immernoch knallhart am Novemberhimmel. Aber es weht schon eine kühle Abendbrise. "Wann geht nun denn die Sonne endlich unter?"
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute.
Santa Caterina
Das lässt man sich nicht nehmen. Im November findet in Acqui Terme immer die Fiera Santa Caterina statt. Während drei Tagen ein grosser Jahrmarkt mit Ständen und Kilbi. Anfangs gingen wir noch zuhauf hin, wie man auf den alten Fotos sehen kann. Da waren sogar noch zwei Bodyguards dabei. Aber den Affen Heissmann und Rolla sagte der Rummel nicht so zu, und sie beschlossen, die nächsten Jahre zu Hause zu bleiben. Auch Schangelina und Miezi genossen die verrückte Atmosphäre.
Für einen Wunderfitz wie Edi bietet so ein Jahrmarkt natürlich viel, und auch Laura kommt immer auf ihre Kosten. "Mampfen ist das Wichtigste, wenn man nicht verhungern möchte." Sie lernt aber immer zuerst die Speisekarte auswendig, bevor sie etwas bestellt. Am dritten Sonntag im November ist auch meistens sonniges Wetter und ideal zum feiern und festen.
Traditionell findet man auch immer ein neues Tier hinter der Theke im untersten Schubfach oder in einer Kiste. In diesem Jahr starten nur Peso, Edi, Amanda, Laura, Schnorbert und der kleine Pedro, den Hefe vor einigen Jahren "gerettet" hat. Ach ja, und der kleine Giri durfte auch mit. Bei schönstem Sonnenschein kommen sie in Acqui Terme an und zerspringen fast vor lauter Vorfreude.
Das Gelände von den Fahrgeschäften wurde in den letzten Jahren häufig verlegt, wahrscheinlich weil die Bahnen grösser und umfangreicher wurden. Aber die Fiera der heiligen Caterina ist doch nicht so gross wie diejenige im Sommer vom heiligen Guido, nicht unserem, wohlgemerkt. Zuerst spazieren wir brav über die Fussgängerstreifen von Acqui Terme und nähern uns dem Lunapark im Hof eines grossen Militärgebäudes oder Gefängnisses, ha ha. Keine Ahnung, aber Peso will sich demnächst erkundigen, worum es sich handelt. Heute sieht man von dem Gebäude sowieso nichts, weil die ganzen Bahnen davor stehen.
Es scheint noch Mittagspause zu herrschen, aber unsere Tiere sind neugierig und flanieren schon ein bisschen vor verhängten Buden und still stehenden Fahrzeugen herum. "Da, damit musst du unbedingt mal fahren!"schwärmt Amanda, aber Laura hat kein Interesse am Fahren, sie möchte hauptsächlich essen. "Wo sind denn die ganzen Fress-Stände? Ich sehe keinen einzigen." "Doch, doch, gleich beim Eingang, da haben wir letztes Jahr über hundert Mohrenköpfe gekauft." Aber den Stand gibt es nicht mehr. Auf alle Fälle nicht dort.
"Was sind denn das für komische Kapseln, die da auf dem Wasser schwimmen." Pedro hat sowas noch nie gesehen. "Ich nehme an, man kann dafür bezahlen, dass man hineinsteigt und im Wasser doof herumgaukelt." vermutet Peso. "Aber ich weiss es auch nicht, ich denke, dass wir unsere Batzen nicht für ein solches Abenteuer ausgeben möchten." "Doch, ich möchte." sagt Pedro trotzig. "Naja, vielleicht funktioniert es bei dir gar nicht, du bist viel zu leicht." Pedro guckt treuherzig und enttäuscht. Aber auch als alle zusammen einsteigen, bewegt sich das Ding nicht.
"Wir brauchen etwas. das mit Motor fährt." Sie gucken sich um. Peso interessiert sich für den Sky Tower, aber der fährt erst, wenn genügend Leute da sind. "Psst, wir sind doch gar keine Leute." zischt Amanda. "Dann müssen wir auch gar nichts bezahlen?" lacht Edi. "Nein, aber du brauchst ein Leut, das dich mitnimmt!" So ist das eben, wenn Plüschies ganz allein auf der Kirmes sind. "Kommt mit, wir gehen essen." schlägt Laura vor, aber jetzt merken sie, dass sie nur noch zu sechst sind.
Der Siebenschläfer ist verschwunden. Grau, wie er ist, tarnt er sich eben auch gut, sowohl auf dem Boden wie im Gestänge von Kästen und Fahrgeschäften. "Der wird doch nicht die Automaten ausrauben?" stutzt Peso und schickt Amanda in eine andere Ecke, um zu suchen. Sie können ihn aber leider nicht finden. Doch Giri findet in den Automaten so viele Löcher, die wie Eingänge lachen um ihm alles zu zeigen. Aber es ist dunkel im Inneren von diesen Automaten, und Geld hat es auch keines. Also macht er kehrt und kommt glücklich wieder heraus.
Edi, Pedro und Amanda sitzen auf den Stufen zum Sky Tower und warten. "Ich verstehe das einfach nicht." "Was verstehst du nicht? Wie eine Maus verschwinden kann?" "Nein, dass bei den Italienern die Mittagsruhe bis in die Abendstunden geht. Jetzt wäre doch schönster Sonnenschein, aber diese Schlafmützen kommen erst dann, wenn es kühl und dunkel wird." Das stimmt leider. Man lebt ja schon lange in Italien, aber an diese Siesta gewöhnen können sich die Gugellandier nicht.
Aber es schlafen ja nicht alle. Die Strassen sind voller kauffreudiger Leute, die herumgehen und schwatzen. Manchmal kauft einer, aber eher selten. Sie gucken nur, was alles kostet und finden dann, dass sie sowas gar nicht brauchen oder schon haben. Dann die nächsten. Die haben überhaupt kein Interesse, doch, da vorne da duftets und brutzelts. Für Essen ist Italien immer zu haben. Dabei gibt es auch HACKFLEISCHROELLCHEN zwischen KEBABSTAENDEn und HAMMELFLEISCHSTUECKE, was eigentlich nicht sehr italienisch ist. Aber es duftet und reisst Laura von den Sitzen.
Edi, Pedro und Amanda probieren dann doch noch das Karussell aus, aber der Hunger und die Lust auf mehr treiben sie dann doch in die belebten Strassen der festlichen Stadt, wo jeder Hunger hat. Aber es ist noch nicht Essenszeit. Nur ein paar ganz Verrückte können nicht warten und kaufen sich jetzt schon ihren Superburger am Stand, wo es noch keine Schlange hat. Der klassisch brave Italiener isst zu Hause, wie es sich gehört und kommt erst später an die Fiera.
Laura hat es von den Sitzen gerissen? Nein, nein, sie steht ja noch und freut sich an der Strassenecke bereits auf ihren von Fett und Saft triefenden Burger, da sieht sie plötzlich eine Attrappe von einem gekochten Schwein. Oder? Nein, es ist keine Attrappe, das Schwein ist echt, aber tot. Und gebraten. Laura schaudert es ein wenig. Aber nur ein wenig. "Was kann ich dafür, dass ich ein völlig abnormales Nilpferd bin. Von Salat werde ich nicht fett. Ich nicht!"
"Kommt, jetzt machen wir noch ein schönes gemeinsames Erinnerungsbild für Gugellandia." Peso setzt sich auf den Brunnenrand und die anderen tun es ihm gleich. Sie erinnern sich jedes Mal, wenn sie um diesen Brunnen sitzen, an die Tatsache, dass es vorher ein aufwendig schöner oder aber kitschig überladener Brunnen war, der dann eines Tages von einem Auto umgefahren wurde. Reste davon sind noch im Museum.
Laura knabbert ein paar Pommes Chips, man kann ja nicht so lange warten bis es endlich essen gibt. Denn nun kommt noch der obligate Besuch der heissen Quelle von Acqui Terme, an der täglich viele Leute vorbeikommen, um das schwefelhaltige Wasser zu kosten. Aber es stinkt dermassen, und es hat auch keine Becher zur Verfügung. Peso hat aber zur allgemeinen Belustigung darin noch die Füsse gebadet.
Endlich geht das Festtreiben los. Die Italiener sind endlich aufgestanden oder haben Feierabend. Die Kinder werden herumgehievt, in rollende Objekte gesetzt bis sie sich anfangs fürchten und dann gar nicht mehr aussteigen wollen. Und das grosse Fahrgeschäft ist endlich vollbesetzt und startet zu seiner schwindelerregenden Fahrt. Peso guckt fasziniert auf die wackeligen Drähte und auf die erwartungsvollen Gesichter in den einzelnen Sitzen.
Alles raunt und rollt. Glöcklein bimmeln, Tuten hupen, Kinder kreischen, die Sonne blinzelt noch ein letztes Mal und geht dann beruhigt unter.
Das war die Fiera im November.
Und unsere Freunde gehen nun endlich ins Speiselokal und stopfen sich voll.
Kampf der Farben
"Hast du ein GLUECKSKLEEBLATT?" fragt Gonni einen kleinen Grünen. "Wieso, ist schon GRUENDONNERSTAGSESSEN mit COCKTAILKIRSCHEN und Sauseschmalzlocken?" Nein, im Gegenteil, es ist November und es wird kühler. Edi macht sich auch Gedanken über die News von dieser Woche. Unter dem Feigenbaum trifft er eine Ente. Ich bin Daggi, aber ich finde einfach keinen Anschluss. Alle wollen mich nicht, ich bin ihnen zu bunt. "Zu bunt?" Edi staunt.
"Ich wäre froh, ich wäre ein bisschen bunter." stottert er und saust los in den Kleiderverleih von Esmeralda. Diese hat heute nur einen Plastiksack voll mit alten Stoff-Fetzen zum Feilhalten. "Wenn man etwas Bestimmtes sucht, findet man immer das Richtige bei mir." Edi tritt ein und wühlt eine Weile sinnlos herum. Aber dann findet er seine alte Peter Pan-Verkleidung und schlüpft hinein. "Ich habe etwas gefunden, ich bin ein Grüner." Esmeralda guckt ihm belustigt, aber auch gedankenvoll nach.
Grün, wie Edi nun ist, trifft er auf lauter Grüne. "Oh hallo, wie geht es euch, auch so grün heute?" Die Grünen sind zwar verschiedene Grüne, aber sie tragen tatsächlich alle die selbe Farbe. " "Heute ist ein ausgesprochen schöner Tag im November." weiss einer. Dass das stimmt, nicken und quaken ihm alle nach. "Ein echt grüner Novembertag, würde ich fast sagen." lacht der grösste und dickste von ihnen. Aber Edi möchte noch etwas anderes von ihnen wissen: "Was möchtet ihr denn so haben, im Allgemeinen?" "Oh, nichts, an so einem herrlichen Tag sind wir total zufrieden."
Zufriedene Grüne hat man also schon mal. Edi saust los, zu den Roten. "Hallo, ihr Lieben...." "Igitt, ein Grüner, mach dass du wegkommst, wir sind alle rot und denken rot und sehen rot, hi hi." Edi dreht sich schnell um und eilt davon. "Ich muss mich schleunigst umziehen und die Farbe ändern, diese Roten sind ja echt feurigen Temperaments."
"Hallo Esmeralda, ich brauche ein rotes Outfit, sonst lynchen mich die Roten." Edi stürzt sich wieder in die Umkleide und zieht sich hübsch rot an. "Geht das so?" fragt er noch, aber er ist schon im Fluge vorbeigesaust und ist auf dem Wege zu den Roten. Er muss allerdings noch unter dem Feigenbaum durchhuschen, an den ganzen Grünen vorbei. Hoffentlich geht das gut.
Er bleibt nicht ungesichtet, aber die Grünen sind friedlich und lassen ihn ziehen. Edi hastet mit seinem roten Outfit nun erneut zu den Roten. "Aha, da kommt ja Edi, hast du deine Gesinnung geändert oder nur die Jacke?" wollen sie zwar wissen, aber es ist ihnen egal. Edi ist sowieso kein richtig Roter.
Ja, mal Handaufsherz, wer ist denn schon richtig rot? Gonni ist schon am Verblassen, Battamba und die Erdbeere müssen sich schon ein bisschen breit machen, Edi ist ziemlich rot, und auch seine Gesinnung schaltet auf rot, da kann sich die kleine gelbe Blume nur noch wundern.
Edi ist schon bald wieder zurück und möchte wieder die Farbe ändern. Diesmal gelb, sonnengelb, und gleich wieder losmarschieren, aber da liegt ihm die Ente, die Daggi, schon wieder in der Quere. "Nimm mich doch mit, ich suche Anschluss, aber wenn ich komme, will mich immer niemand." Edi überlegt einen Moment. "Warte hier, ich gehe noch zu den Gelben, nachher weiss ich sicher, wohin mit dir." Und Edi prescht wieder los, diesmal gelb.
"Du siehst aus wie ein Postbote, Edi." ruft ihm Esmeralda noch nach, aber Edi ist schon weg. Er ist sich auch nicht mehr ganz sicher, wie seine Botschaft lautet, aber gelb ist gelb. Die Gelben haben bereits auf ihn gewartet. "Wie schön, dich zu sehen Edi." Ein besonders Gelber empfängt ihn herzlichst." Aber Edi möchte zu Wort kommen. "Ich wollte sagen, dass..."
"Aber nicht doch, du musst nichts sagen, du bist bei uns willkommen." Der Empfang ist herzlich, wenn auch etwas überschwänglich. Das findet Daggi schön und sie traut sich endlich auch, einer Partei beizutreten. "Was, wer, eine Partei? Wieso? Bin ich denn hier nicht in Gugellandia?"
Das ist ja schon komisch. Denkt sich auch Pete, der Fisch, der jetzt den Ami spielen soll. Edi hat inzwischen sein Kostüm hingeschmissen und will nur noch Gutes tun. "Ich verstehe nicht, warum die immer nur nach Farben gehen. Danke, ich möchte nichts Gestreiftes." Esmeralda lacht, aber sie guckt doch sorgenvoll auf Edi, was der wohl nun im Schilde führt?
"Ich habe das Spiel der Spiele gefunden, ein Spiel für Kriegsgurgeln und alle, die Streit suchen oder ihn verhindern wollen." Miezi ist sehr interessiert und fragt: "Gibt es dieses Spiel noch zu kaufen?" "Ich hoffe, nicht." lacht Edi und breitet es aus. Es handelt sich um eine Art Weltkarte, mit Pfeilen und Aufschriften.
"Das macht ja Angst." findet Miezi, auch Edi guckt zum Himmel aber von irgendwo ist bereits ein grauer und ein schwarzer Mitspieler eingetroffen.
Sie packen das Spiel aus, es beinhaltet Würfel und Karten, Töggel und Granaten, und auch viele bunte Panzer und Flugzeuge. Man ist ganz fasziniert, das ist ein Bombenspiel. Das hat man im Umkreis auch gehört.
Sie nähern sich von allen Seiten. Die Roten, die Grünen und die Gelben. Miezi und Edi müssen schmunzeln. Fast wie echt, hi hi. Aber nun geht es an die Verteilung der Sitzplätze. Edi kommt sich schon sehr wichtig vor, und Miezi klopft ihm auf die Schulter. "Du bist wichtig, du sorgst für Ordnung." Auf der einen Seite wird es rot, auf der anderen grün und die Gelben kommen auch schon.
Miezi versucht nun, den Teilnehmern das Spiel zu erklären. "Aber ich kenne doch selber die Spielregeln nicht." munkelt sie zu Edi und verkneift sich ein Lachen durch die Zähne. Aber inzwischen ist auch Esmeralda da, winkt und stoppt. "Wir spielen das Spiel einfach so, wie es euch gefällt." wagt sie zu sagen. Sie guckt Gonni genau in die Augen. "Na gut, dann mal los."
Zuerst muss ja jeder seine Munition haben. Man merkt, am Tisch herrscht bereits eine gewisse Insider-Aufregung. Zum Beispiel ist der Frosch bereits neben dem Bär und die Erdbeere neben dem Frosch. Edi schüttelt sich und versucht, die Übersicht zu bewahren. Aber es geht so weiter. Die Panzer, Flieger und das restliche Kriegszeug liegt übersichtlich auf dem Tisch.
"Jetzt müsste es verteilt werden." findet so ein übermütiger Frosch und es herrscht innert Sekunden ein namenloses Chaos auf der Bildfläche. "Also ich habe die Gelben, nein, denn ich brauche noch zwei von dir, aber sonst, nimmst halt die Roten." "Wieso haben wir eigentlich keine Blauen?"
Aber hallo, da kommt sie schon, unsere Ente Daggi mit ihrem blauen Freund. "Es hätte mich ja auch gewundert, wenn sie nicht einen tollen Hai gefunden hätte."
Das atemlose Chaos hat sich in ein buntes Durcheinander aufgelöst, wir freuen uns einfach noch über diesen wunderschönen Novembertag.
Und jetzt singen wir alle zusammen, oder nicht?
Alle lachen noch lange über dieses multikulturale Chaos
Das Schuhläuten
"Oh, hallo, liebe Freundin, ich suche gerade die Quelle des... ah, da ist sie auch schon." Bradipo sucht nicht lange und wird auch schon per "psssst" hinausbugsiert. Edi ist am Denken. Der Papagei hilft ihm nicht gerade dabei. "Warum musst du auch immer laut nach SCHILDKROETENEIER schreien. Versteh ich nicht." schimpft Edi und vertieft sich erneut in holde Studien. "Aber ich muss doch noch das DRUCKKNOEPFCHEN drücken, damit wir einen KUERBISCOCKTAIL schlürfen können."
Auch wenn das anfangs ziemlich wirr klingen mag, es ist der Auftakt zu einer neuen Geschichte in Gugellandia. Die kleine Fliege hat sich eine Möwe eingeladen. "Was macht man mit Möwen, ich kann nicht einmal fliegen." Ahuii findet die richtigen Worte. "Du kannst zwar nicht fliegen, aber du heisst Fliege, macht doch einfach eine solche, ha ha ha." Die Worte kreisen im schwarzweissen Kopf des Tieres. "Danke."
Aber Fliege ist noch immer nicht überzeugt. "Wenn da eine riesengrosse Piratenmöwe auf mich herunterdonnert, was mache ich dann?" fragt unsere arme Fliege den Guido, der gerade ein bisschen Sonne nimmt. "Das kann ich nicht wissen, und das weiss ich auch nicht." und er dreht sich auf dem Bürzel um und verschwindet. Fliege weiss noch immer nicht recht, was ihr bevorsteht, aber sie freut sich auch ein bisschen. Und da ist er schon.
"Hallo, ich heisse Fiete, komme aus dem nördlichen Piratenkreis und freue mich, dich, schwarzweisses Flaggschiff namens Fliege kennenzulernen." Fliege ist hingerissen. "Er kennt womöglich meinen Tauchgang nicht, hi hi. Das macht nichts, wir freuen uns, uns kennenzulernen." Die Sonne scheint, es ist ziemlich heiss, aber die Zwei tun, als wäre nichts. "Gefällt es dir in Gugellandia?" fragt irgendwann die Fliege.
Aber da werden sie schon gestört, durch Edi, er hat eine Spur entdeckt. "Es ist etwas Wissenschaftliches, da müsst ihr aufpassen, es ist sehr, sehr wissensgeschaftlich." und Edi hüpft ins Gebüsch, das Grausame. "Warum ist er denn nun einfach im Busch verschwunden?" fragt Fiete. "Das machen wir hierzulande, weil wir wenig Wasser um den Bug haben." flüstert die Fliege.
Aber nun hüpft Edi ins Spiel. "Passt auf, da vorne, und da hinten, und überall, einfach aufpassen." Was sehen sie denn da? Ein merkwürdiger Schuhkopf spaziert herum. "Den möchte ich einmal sprechen." wünscht sich Edi und wird gleich abgefiltert. "Ich habe keinen Bedarf, mit Mäusen zu sprechen."
Aber man hat ja noch die Möwe. Sie positioniert sich und versucht, eine Angriffsfläche für eine Konversation zu finden. Aber sie blitzt zweimal ab. Aber beim dritten Mal, kann er vorbeiflattern.
"Es handelt sich um ein irgendwie eingeweihtes Ritual." schleudert er den aufgeregten Zuschauern zu. "Ich weiss es auch nicht, aber die tanzen vor dem König, auf und ab, ich wundere mich selber."
Die Musik spielt, es blickt lieblich die Sonne durch die Blätter, es hüpft das Herz und kein Schnürsenkel kommt an den Henkel. Sie freuen sich, diese Schuhmonster, aber irgendwie wird es einfach zuviel. "Stoop, bitte haltet ein." das war unsere Möwe aus dem Norden.
Alles bleibt still stehen. Ein paar Rückschläge gibt es noch. Aber sie können es. Trotz allem.
"Habt ihr gesehen, wie ich die zurück geschlagen habe?" "Ja, aber, das wäre doch gar nicht nötig gewesen." "Huii, und puff und peng, dich hatte ich sowieso auf dem Kieker, ha ha." Oh, man sieht es nicht gerne, diese Schlacht, dieses Puff und Peng und überhaupt. Aber es musste einfach einmal sein. Zwischendurch.
In der Zwischenzeit sind Fiete und Fliege noch immer gemeinsam unterwegs. Aber Fliege möchte nicht mehr wissen von alle dem. "Bleib doch hier, Fliege." Fiete ist etwas einsam geworden auf Serole. Aber man kann nicht einsam sein in diesem Staate. Sie kommen alle sogleich aus ihren Löchern hervor. "Oh hallo, Möwe?"
Die Möwe gaukelt herum und findet schnell heraus, das war ein Trick vom alten Haus. "Ha ha, und nun darf ich den Turnschuh küssen?"
Na, klar aber welchen. Sie huschen durch das Gras, als ob sie immer schon Turnschuhköpfe gehabt hätten. Aber natürlich werden diese Köpfe irgendwann schwer, und man möchte nur noch raus aus ihnen. "Was meinst du, ziehen wir die Kappen ab? Hi hi."
Und irgendwann im Laufe des Nachmittags sind alle Köpfe wieder am richtigen Ort. Aber, es ist eine Frage, und zwar eine wichtige, ob überhaupt jemand Köpfe gesehen hat, oder nur Schuhe. Schnorbert hat seine Mühe, aus dem Kopf herauszufinden. "Aber weisst du, es war so wichtig, einmal einen anderen Kopf haben zu dürfen." Fiete versucht dies zu verstehen, aber es geht ja weiter.....
Man kann nichts sagen, sie sind top, unsere Girls. Ha ha, lacht nun auch der Geolg. Ich kann fast nicht mehr vor lauter Lachen. Ha , ha , ha. Also das Ganze Schuhgeloder hat sich aufgeflämmt, es ist nichts verbrannt oder angesengt. Es ist einfach eine Idee. Stell dich einmal auf den Kopf und lass die Schuhe tanzen.
Aber Fiete sucht noch immer seine Fliege. "Das ganze Himmelszelt habe ich abgesucht, sie kann wahrscheinlich nicht fliegen."
Aber dann finden sie sich eben doch noch in Gugellandia. "Ich kann schon fliegen, vor allem zum Fenster raus, ha ha. ha."
Aber dann schmausen sie zusammen den tollen Baumstamm und sind sich einig.
Was gibt es schöneres als Gugellandia?
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