Home
Hauptseite
Inhaltverzeichnis
Rubriken
News
Kritiker
Promoter
Kochstudio
Wetter
Umweltminister
Gartenecke
Ornithologie
Insekten
Pilze
Über Gugellandia
Top Liste
Guestbook
Who is who?
Duden
Technische News
Andere
Gugellandia
Hotel
Unterstütze uns
Spenden
Einkaufen
Extra
Ostern
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
Adventskalender
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
Sommerlinkkalender
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
Sonderlinkkalender
2022
Einloggen
News : Immer das Neuste aus Gugellandia
Jahr
2014
Monat
2015
Monat
2016
Monat
2017
Monat
2018
Monat
2019
Monat
2020
Monat
2021
Monat
2022
Monat
2023
Monat
2024
Monat
2025
Monat
Dezember 2024
Der Lebkuchenmann
Vom gugelländischen KOORDINATENSYSTEM über HIMMELSPHAENOMENE ist es nicht mehr weit bis zur MAERCHENERZAEHLERIN. Männi und Konstantin bewachen den gugelländischen Adventskranz auf der Feuerstelle. Edi und Miezi haben in letzter Sekunde noch ein paar Schauspieler zusammengerufen, um die heutige Weihnachtsgeschichte zu spielen. Also, dann mal los. Im Hintergrund übt man schon "Oh du fröhliche", aber es wird noch einmal richtig dramatisch in Gugellandia. Der kleine Lebkuchenmann spielt die Hauptrolle.
Aber noch ist er nicht auf der Welt. Tante Loredana und Ottilio pantschen einen Lebkuchenteig zusammen, mit Honig und Mehl, Zucker und weihnachtlichen Gewürzen, dass es bereits in ganz Gugellandia bis zur Tannenspitze duftet. "Um einen Lebkuchenmann zu machen, müsstest du zuerst wissen, wie so einer überhaupt aussieht!" grinst der Koch und rührt ein bisschen im Teig. Das weiss allerdings die geübte Köchin und fängt an.
Allerdings ist sie mit ihrem Prototyp noch nicht ganz zufrieden. Es fehlen ihm noch die Augen, die Knöpfe und das bunte Auftreten. "Ja, ha, dann kommt er eben einmal in den Backofen, danach werden wir ja sehen." Lori hat ihr Lebkuchenmännchen noch liebevoll bestückt und ist ganz erstaunt und auch erfreut, als er wie lebendig aus dem Backofen kommt. "So, nun kühlen wir dich zuerst ein bisschen ab." freut sie sich, aber da reckt sich der Kleine auch schon und hüpft mit einem Satz vom Blech und guckt seine Backfee dankend an. "Na, dann auf Wiedersehen."
"Waaas? Halt, so nicht. Mit mir!" Loredana ist entsetzt. "Der freche Kerl ist einfach getürmt." meldet sie Ottilio, der gerade noch sieht, wie sich so ein Stück einfacher Lebkuchenteig auf die Wanderschaft macht. "Das geht nicht, du musst hier bleiben, wir haben dich gebacken." Aber der Kleine ist sich selber so bewusst, dass er noch niemandem gehört, dass er doppelte Kraft entfaltet und über das Grasland hetzt wie ein kleiner Wirbelwind. Die Köchin und der Koch eilen ihm hinterher. "Warte, du bist doch noch nicht ganz trocken hinter den Ohren."
Das Lebkuchenmännlein aber eilt so schnell es kann, davon, den Berg hinunter. Es kennt keine Gefahren und hat keine Angst. Auch nicht vor dem entzückenden Schwein, das am Wegesrand zuschaut, wie der kleine Mann einherrennt. "Mmh, der ist aber aus Lebkuchen, das rieche ich zehn Meter gegen den Wind." Aber hinter dem Männlein kommen noch die Köchin und der Koch hinterher. "Was ist denn das für ein Auflauf? Oder besser gesagt, was ist das für ein Lebkuchenmann?" Und schon eilt auch das Schwein hinter dem Männlein her. "Der gehört mir." jauchzt das Säuli und rast am Koch und der Köchin vorbei, um die erste zu sein, die den Lebkuchen erwischt.
Das Lebkuchenmännlein ist höchst erfreut, dass so viele an ihm Gefallen finden, aber es möchte noch die Welt sehen. Also weiterrennen, H, h , h. Allerdings sieht man beim Rennen nicht allzuviel, aber das Lebkuchenmännlein ist sehr schnell, es sieht doch die ganzen Agaven, wie sie ihm ehrfürchtig Guten Tag sagen, und er sieht die Berge rundum, wie sie sich vor ihm verneigen, wenn er ins Tal rennt. Aber noch immer hat er die Verfolger im Nacken.
Das kleine Schwein quiekt fröhlich und freudig, als hätte es ihn schon fast gehabt. Hinterher rasseln immer noch Koch und Köchin, wobei die Loredana nun auch noch wettert und zum Steinerweichen flucht, weil sie so ein doofes Schwein vor der Nase hat. Da macht der Lebkuchen einen Hoppser zur Seite, ein wenig zum Verschnaufen, ein wenig, um die Aussicht zu geniessen. So einen kleinen Lebkuchen sieht man nicht immer gut in der ganzen Landschaft. "Er ist doch braun, man müsste ihn sehen." findet nun auch das Schwein, das ihn aus den Augen verloren hat. Dafür hat die Kuh nun gerade riesengrosse Lust auf frischen Lebkuchen, "Muuuhh!" sagt sie und schleckt sich mit der Zunge einmal ums Maul.
Die Verfolger sind nun irritiert. "Was, noch so ein Grossmaul ist hinter unserem Lebkuchen her?" Ottilio und Loredana holen auf, sie verfolgen ihr Hab und Gut, auch wenn nun bereits ein Schwein und eine Kuh hinter dem Lebkuchenmann herjagen. "Das wird ja immer lustiger!" findet der Kleine und legt ein bisschen Tempo zu. Aber auch die Verfolger sind schnell, es geht ja jetzt immerhin ein bisschen abwärts. "Da vorne ist er!"
Der Lebkuchenmann steht vor dem einzigen Erdbeerbaum Gugellandiens. "Das ist doch gar nicht möglich. Jetzt im Winter? Da sind so viele reife Früchte an dem Baum, sie fallen sogar hinunter." Er fängt an zu schnabulieren, denn die Früchte sind essbar und süss. "Oh, welch ein wundervolles Land, dieses Gugellandia, da wachsen die reifen Früchte im Dezember auf den Bäumen." freut er sich und hat beinahe vergessen, dass er verfolgt wird. "Fertig mit Essen, ich komme wieder!" sagt er zu dem stolzen Baum und kriecht untendurch.
Die Lebkuchenjagd geht weiter. "Da vorne ist er." keucht die Kuh und stolpert hinterher. Auch das Schwein ist ihm auf den Fersen, nicht zu vergessen die Köche, die auch noch nicht den Kochlöffel abgegeben haben. Aber der kleine Mann ist einfach schneller als alle. "Den holen wir noch ein, ich habe richtig Lust auf Lebkuchen." schimpft die Kuh, und das Schwein müpft noch auf: "Aber, und wie - Lebkuchen forever."
Doch da rennt er hin, der kleine Lebkuchenmann. Er rennt und rennt und guckt nur ein einziges Mal zurück.
Die Sonne scheint winterlich, aber sie scheint. Der Lebkuchenmann ist schneller als alle anderen. Auch das Pferd hat keine Chance. "Dabei hätte ich richtig Lust auf Lebkuchen!" "Und ich erst." flucht die Kuh. Aber das Schwein schimpft noch wilder: "Wenn ihr alle nicht da wärt, hätte ich einen Riesenschmaus." Jetzt überlegt es sich der Lebkuchen aber doch ein bisschen. "Was? Ihr wollt mich alle nur fressen? Aber ich will nicht gefressen werden, ich möcht noch etwas erleben." Jetzt stutzt das Pferd. die Kuh blinzelt, das Schwein grunzt und die Köche verdrehen die Äuglein.
"Dann lassen wir ihn gehen."
Allen knurren die Bäuche, als sie ihn ziehen lassen. "So ein fetter Lebkuchen, ha ha." "Gewesen!" hi hi. Während alle Tiere ihren Frieden mit dem herumrennenden Lebkuchen gemacht haben, wartet hinter dem Gebüsch bereits sein Todesurteil. Der Fuchs hat nämlich auch Hunger.
"Hallo, hallöchen."
Der Lebkuchen verabschiedet sich formell, aber auch mit Strophen und Rhytmen, er freut sich, ein ganz normaler Lebkuchen zu sein. "Also tschüs bis später!" frohlockt er und wirft sich dem wartenden Fuchs geradewegs ins Maul. "Ich bin Easy, freut mich, dich zu sehen, Kleiner." Dies sagt schon viel über den Hunger von Füchsen. " "Kleiner, ich bin nun immerhin ein mittelgrosser!" wendet der Lebkuchen ein. Aber dem Fuchs zieht es die Lefzen nach hinten. Er grinst. "Das werden wir ja noch sehen."
Das Floss steht schon bereit. Der Fuchs grinst breit. "Aber, aber, sie werden mich doch hinüber fahren, ja? stottert der kleine Lebkuchen. "Na klar, ha ha, und wie." Der Fuchs schiebt das Floss bereits vom Land ab. Der kleine Lebkuchen schlottert, jetzt hat er richtig Angst.
"Du musst doch keine Angst haben vorrr mirrr." schnalzt der Fuchs genüsslich."Ich würde dich höchstens ein bisschen anknabbern. Hi hi."
Unser kleiner Lebkuchenmann ist in der Falle. Links der Fuchs, rechts der Fuchs und unter ihm das Wasser. "Ich finde, ehrlich gesagt, das ist eine Scheissgeschichte." jappst das Lebkuchenmännchen zwischen den Zähnen des verfressenen Fuchses. Aber wie es eben so ist. Nur ein dummes Märchen aus Gugellandia. Sie lassen das Lebkuchenmännchen frei und der Fuchs kriegt etwas anderes zu fressen. "Kannst du mir noch einmal verzeihen?" fragt der Fuchs. "Na gut, einmal noch. Ha ha."
Das gesamte Ensemble sieht den Fuchs und das Lebkuchenmännchen heil aus dem Hintergrund herantapsen.
"Ihr seid die Grössten!"
"Danke für dieses Märchen!"
"Einfach nur toll, danke!"
Dann werden wir uns nun auch weihnachtlich hindrappieren und der heiligen Nacht eine fröhliche wünschen.
Mecki und Tolerantolo
"Oh, du meine Güte, stockdicker Nebel, was mache ich nur?" Tolerantolo ist ziemlich aufgebracht über die gugelländischen Wetterverhältnisse. Aber er kann dagegen nichts machen. Zu Vollmond kommt er und zu Vollmond geht er auch wieder. Und nun wartet er auf Mecki aus Oldenburg. Dieser taucht auch sehr schnell aus dem Nebel auf und ruft in alle Richtungen. "Halloh, hört mich jemand, ich wäre jetzt daaha." Aber der dicke Nebel schluckt seine Rufe einfach hinunter. "Das ist ja sagenhaft winterlich." scherzt er gerade noch, als ein rotes Mützchen ihm direkt über den Weg huscht.
"Das war er." Mecki nimmt die Verfolgung auf. Aber auch er wurde gesehen, notiert und eine rote Kappe verwickelt sich im Baum. "Die ist wahrscheinlich für mich, einfach zu fatal geflogen." scherzt er und eilt in grossen Igelsätzen der entwichenen Mütze nach. "Ich hab sie erwischt, zum Glück." seufzt er und rutscht den krummen Baum herunter. "Hallo Tolerantolo, auch zufällig in diesem Wäldchen?" "Ja, genau, ha, ha, sehr zufällig." Und die zwei begrüssen sich aufs Höflichste. "Habe gehört du bist ein ungemütlicher Kerl, fast so wie Schnorbert."
Tolerantolo mag es, wenn man direkt ist. "Na schön, du hast es erkannt, aber das hilft dem Wetter auch nicht auf die Sprünge. Wir versuchen es besser morgen noch einmal, komm mit." Mecki setzt dem rot bemützten Schweinchen nach, als wäre es Frühling und schon sind sie in der gugelländischen Flausenkiste gelandet. "Nein, nein, hier ist nicht die Rumpelkammer, hier müssen wir einfach warten, bis ein neuer Tag anbricht." Mecki ist geschockt. "Das ist ja eine ganze Nacht!" seufzt er, aber da blinzelt bereits ein morgentlicher Schimmer durch das Fenster. "Siehst du in Gugellandia ist alles viel einfacher."
Mecki staunt aber nicht lange. "Aber da geht ja die Sonne gerade unter." "Falsch, sie geht gerade auf. Schon mal was von Vor und Rückspulen gehört?" Mecki ist allerdings verzaubert von dem vielen blauen Himmel rundum. "Das ist ja ein Wahnsinn, wie auf einem Schiff auf dem offenen Meer." "Ja, nur dass es auf dem offenen Meer oft rundum Wolken gibt, ha ha." "Und es schaukelt nicht, hi hi." grinst Mecki und klettert auch im Tannenbaum herum."Na, was hältst du von einem kleinen Abenteuer?"
Mecki ist bereit. "Ja, was soll ich tun, dem Babbo Natale ein Liedchen singen oder die Glocken läuten?" "Du musst gar nichts tun, ausser... hm, ich habe da nämlich etwas gefunden, das sieht aus wie eine Botschaft, aber du darfst nicht lachen." Mecki ist äusserst interessiert. "Was hast du gefunden, worüber darf ich nicht lachen?" Sie lesen zusammen die sonderbare Nachricht, gekritzelt auf einen Zettel.
"Also, wenn mich nicht alles täuscht, hat der Babbo Natale ein Problem. Er muss noch Geschmück holen." "Was meint er denn mit Geschmück?" Mecki guckt fragend, aber Tolerantolo weiss es auch nicht. "Hach, Geschmück halt, so Weihnachtskram oder sowas! Da guck, diese Nachricht hat er uns hinterlassen." Da steht tatsächlich GEschmück. "Na und, dann holen wir halt das Geschmück, wo sollen wir suchen?"
Mecki und Tolerantolo versuchen es natürlich zuerst im Wald. "Warum?" "Weil der Weihnachtsmann aus dem Wald kommt, oder etwa nicht?" "Ja stimmt, er kommt aus dem Wald, aber er hat auch einen Esel und der trägt das ganze Geschmück, oder so." "Aber wenn nun der Esel das ganze Geschmück verloren hat, und der Weihnachtsmann es auch nicht mehr findet? Dann müssen eben wir zwei her."
Sie fühlen sich schon wie aus der Oberklasse, die Zwei. "Hast du schon etwas gefunden?" "Nein, aber ich mache die Augen auf, versprochen." Und sie preschen durch den sonnendurchfluteten Wald und finden hier und da ein aufmüpfiges Blatt. Aber dann kommt Mecki an einem ganz sonderbaren Ort vorbei. "Guck mal, hier, bewegt sich der Boden."
"Das ist der Schatz vom alten Käptn Silver, oder noch schlimmer?" Mecki schnuppert und schnuppert. "Ja, und Nein, das könnte es sein, aber nicht von Käptn Silver, sondern von Babbo Natale." Jetzt ist alles klar, "Natürlich, hier hat der Babbo alles versteckt, wir müssen nur noch rufen, und es kommt von selbst, hi hi." Und die zwei wissen natürlich nicht genau was sie rufen sollen, aber sie schreien in den Tag hinaus. "Komme, was wolle, ha, ha, ha und noch ein Silberfaden." Tolerantolo ist schon ganz platt von den Ereignissen, aber Mecki warnt noch.
Die Silberfäden kommen. Aus dem Wald heraus schleichen sich die buscheligen Dekorationsfäden für den Tannenbaum an. "So etwas habe ich noch nie gesehen!" entwischt es Mecki und er wartet noch auf den Rest. Aber auch Tolerantolo ist stumm am Winken. "Hier lang, hier geht es in den Korb." und schlussendlich sind beide froh, dass die Schlangen ihren Weg gefunden haben.
"Was meinst du, was sagt dazu der Babbo Natale?" "Da habe ich keine Ahnung, der macht ja auf der ganzen Welt mal so mal so." Aber Tolerantolo bleibt wie angewurzelt vor einem Stein stehen. "Siehst du, er sagt etwas!" Mecki eilt herbei, "und was sagt er?" Nachdem es ein paar Sternchen geregnet hat, weiss auch Tolerantolo: Er sagt auch nur: "Ich kommmmmmmee!"
"Das muss es sein, das ist es." Was auch jeder für sich darunter verstehen mag, das sei dahingestellt. Die Sternchen und die Bällchen wissen gar nicht mehr wie und warum sie hoppsen müssen. Aber die ganzen Glitzerschlangen kommen angekrochen, sie ringeln sich und wippen mit den Schwänzchen, werfen die Bällchen kreuz und quer und lachen.
"Diesmal machen wir lustige WEIHNACHTSPLAETZCHEN mit SCHWEINSBRATWUERSTCHEN und SPEKULATUSRAUTEN." Aber wir sind immer noch auf der Heimwegroute. Nicht wahr, oh da vorne ist ja schon der Christbaum.
Miezi und Edi fragen uns, was wir so im Wald gemacht haben. "Natürlich nichts, wie es sich gehört, ha ha."
"Naja, wir haben Weihnachtsgeschmück gesammelt und die Bären haben es gehört....
Naja, wie auch immer, Weihnachten bleibt Weihnachten, aber für alle bleibt ein Mond am Himmel.
Der Tannenbaum
Das Wetter hat umgeschlagen, es kommen die Wolken von überall her, und es wird dunkel, immer dunkler in Gugellandia. Edi verzieht sich ins Kämmerlein und liest das Weihnachtsbuch, so lange, bis er es fast auswendig kennt. "Es gibt nur traurige Geschichten an Weihnachten, ich weiss auch nicht warum." säuselt er entschuldigend und blättert in dem dicken Buch herum. Dann blättert er nicht mehr, er liest. Und als er mit der Geschichte fertig ist, hat er dicke Tränen in den Augenwinkeln. "Das ist nicht lustig." schnieft er.
Aber die SCHNEEKETTENPFLICHT und die vielen KUECHENABFAELLE in einem SCHNECKENKOCHBUCH zu vereinen, schiebt er dann doch zur Seite. Es gibt Wichtigeres zu tun. "All die armen Tiere, die sich auf Weihnachten freuen, und vielleicht vorher noch erfrieren oder vom Fuchs gefressen werden...." Edi schaudert und liest die Geschichte vom kleinen Tannenbaum zu Ende. Sie wurde von Hans Christian Anders geschrieben. "Der ist auch schon tot, dann kommt es ja nicht mehr drauf an." seufzt er und liest weiter.
Aber zu guter Letzt sieht man nur eine in Tränen zerflossene kleine Ratte vor einem Buch, die sich schüttelt und tapfer an die frische Luft nach draussen rennt. "Phuh, wie kann man nur so etwas Tieftrauriges schreiben?" fragt er sich und blickt in die Runde. Von überall her kommen die Tiere. Die Igel, die eigentlich im Winter ja längst schlafen müssten, kommen aus ihrem Schlupfwinkel und haben es eilig.
Auch ein paar Wildschweine blicken gegen den wolkenverhangenen Himmel und entschliessen sich, in letzter Sekunde, noch schnell zu Edi's Vorlesung zu gehen. "Er hat eine Weihnachtsgeschichte angekündigt." freut sich Nockerl und alle schütteln die Regentropfen ab. Aber kommen sie nicht schon zu spät? Edi guckt in den Himmel, der nichts Gutes verheisst, aber trotzdem geht der Kalender weiter. "Da muss man einfach durch." grinst er verlegen und bahnt sich einen Weg zu Harry, dem gugelländischen Hausmeister.
"Wir haben ja noch gar keinen Weihnachtsbaum." meint er sorgenvoll und Harry macht sich gleich auf den Weg. "Wir brauchen zuerst Platz dafür, da muss die Palme weg." "Das ist keine Palme, das ist ein japanisches Sagopalmfarn." weiss Grünling, der nun auch endlich dazu kommt. "Wir schieben es einfach da nach hinten." "Wo nach hinten?" Grünling hat es im Kopf und schiebt kräftig. Die anderen wissen aber nicht, wo hinten ist, und so geht es eine geraume Weile bis das Sagopalmfarn endlich seinen winterlichen Bestimmungsort erreicht hat.
"Nicht kippen." - "Nicht schieben" - "Nicht tragen!" Grünling hilft nun tatkräftig mit. "Jetzt drehen." Aber sie haben dieses Sagopalmfarn schon fast an seinen Bestimmungsort gebracht, da findet Grünling, es wäre kein guter Ort. Also nochmals alles rechtsumkehrt und in die andere Richtung. "Gefällt es dir hier?" Na dann hatte die ganze Operation ja doch noch ein gutes Ende.
"Danke, danke." ruft Edi noch den starken Helfern zu, bevor er sich mit Harry hinauf begibt. In den gugelländischen Heustock, wo der Weihnachtsbaum noch immer am Schlafen ist. "Wir haben schon den zweiten Advent, und er könnte sich wenigstens einmal bemerkbar machen." "Hallo Böimi." ruft Edi vorwitzig. Und auch Harry räuspert sich ein wenig. Da wacht der Baum endlich auf und sagt: "Was! Schon wieder ein Jahr um?"
Sie schleppen ihn in drei Teilen auf die Wiese vor dem Haus und setzen ihn zusammen. Das gibt ja richtige Weihnachtsstimmung, finden die Rehe und kommen her, setzen sich im Kreise um Edi und sein Buch. Es ist als würden die ersten Schneeflocken vom Himmel herunterrieseln, aber das kann man im Moment nun gar nicht brauchen. Edi sucht noch die richtige Seite.
"Da guckt, Edi liest uns eine Geschichte vor." freut sich Alinka und nimmt noch ein paar interessierte Häschen mit. Auch Eichhörnchen und die Rehe sitzen gespannt um Edi und das Buch herum. Auch die Wildschweine und die Igel sind rechtzeitig da. Es geht los, und Edi erzählt. Spannend macht er es ja, zur Genüge. Sie zittern und bangen.
"Es war einmal ein Tannenbaum, aber er war noch zu klein, um ein Weihnachtsbaum zu werden, und er zitterte jedes Jahr mit den anderen Bäumen, und er freute sich nicht, wenn er heil blieb und andere geschlagen wurden. Aber er ärgerte sich auch darüber, warum es immer die anderen waren, die gefällt und heimgetragen wurden. Aber dann, eines Tages, er war gross und schön geworden, da kamen die Baumfäller." Jetzt war es ihm aber gar nicht mehr recht, dass sie ihn fällten."
"Sie trugen ihn davon, er sollte ein Weihnachtsbaum werden, aber es war ihm ganz mulmig zu Mute, er freute sich kein bisschen mehr, auch taten ihm die Füsse weh, ach nein." Edi schüttelt den Kopf. Er hat nicht mehr genau in der Geschichte gelesen. "Aber der kleine Baum war ein stolzer Weihnachtsbaum, das heisst, er wollte einer werden." Edi wischt sich mit der Pfote über die Augen. "Aber es war schwierig."
"Der kleine Baum war gefällt worden. Er durfte nun ein Weihnachtsbaum werden." Aber der kleine Baum war nur eingeschüchtert und nicht fähig, sich als Weihnachtsbaum zu fühlen. Er wurde einhergeschleppt und alle freuten sich als er kam. Aber der kleine Baum freute sich überhaupt nicht und fühlte sich total unwohl. "Ihr müsst die Geschichte vom Tannenbaum lesen, vom kleinen." schluchzt Edi zwischendurch, aber dann fasst er sich wieder und erzählt weiter.
"Der kleine Tannenbaum fühlte sich überhaupt nicht wohl, als alle so an ihm herumarbeiteten. Er sehnte sich nach den vielen unbekannten Vögeln, die ihn vorher besucht hatten, und er vermisste sein Leben in Freiheit. Aber jetzt wurde er ja zu einem richtigen Tannenbaum. Aber das schien ihm überhaupt nicht zu gefallen. "Warum schlagen die mich, warum triezen sie mich herum?"
Edi erzählt die ganze Geschichte weiter und weiter. Aber bereits als er zu der Szene kommt, als der Tannenbaum zum Weihnachtsbaum wird, laufen ihm Tränen über die Nase. "Was wird denn jetzt aus mir?" fragte der Baum, während die Kinder und die Erwachsenen so viel Freude an ihm hatten und ihn zu einem Schmuckstück herausputzten. "Der Baum erstrahlte in der Weihnachtsnacht wie kein Baum schöner hätte glänzen können, aber er wusste es nicht. Er fragte sich die ganze Nacht hindurch, was er falsch gemacht hatte, dass irgendwann alle Lichter gelöscht wurden."
Der Weihnachtsbaum selber hat keine Ahnung, wie ihm geschieht. Er wurde geschmückt und aufs Schönste herausgeputzt. Und als er gerade denkt, "ich bin richtig gut, ich bin ein Star." lassen die Blicke von ihm ab. Alle gehen in die Wärme und vergessen den schönen Tannenbaum draussen im kalten Dezember.
"...kalten Dezember, schluchz, Edi schüttelt sich und schnallt eine erzählerische Miene auf. "Das Märchen könnt ihr noch nachlesen, schnüff, in allen Büchern, aber ich möchte ein anderes Ende für jeden Weihnachtsbaum. Es ist schon zu traurig, dass das Christkind nur im Himmel ist, aber dass unser Weihnachtsbaum auch nur noch auf den Mist soll, das haut mich um." schnüff. Und deshalb schüttelt sich Edi noch einmal.
Wir wollen mit unseren Bäumen viele Weihnachtsbäume machen, und nicht jedes Jahr einen umhauen. "Bravooo!" rufen alle. "Was ist denn nun aus dem Weihnachtsbaum geworden?" will so ein vorwitziges Häschen wissen.
Ja, liebe Leute, verheizt wurde er. Aber wir haben darauf hin keinen Baum mehr als Christbaum genommen, der dann nur noch den Ofen zieren sollte. Es ist keine lustige Geschichte, aber eine lehrreiche. "Komm, Edi, hör auf zu weinen, es gibt ja noch viele Bäume."
"Ach ja?"
Und jetzt aber passen wir auf unsere Bäume auf? Ja?
Die Wichtelsuche
Es gibt Dinge, die macht auch Schnorbert nicht gerne. Er muss dem Mecki absagen, obwohl er dachte, sie könnten nächste Woche zusammen eine vorweihnachtliche Sause veranstalten. Überraschenderweise hat jemand den Tolerantolo an die Spitze von Gugellandia gepunktet, und der taucht ja erfahrungsgemäss nur bei Vollmond auf. "Hallo Mecki, tut mir leid, ich kann nichts dafür. Die ....hm hm... ja genau die, haben mich rausgeschossen und durch den Tolerantolo ersetzt. "Ach, das ist nicht schlimm. Wir sehen uns ein andermal." sagt Mecki. Man wartet nun auf den Vollmond.
Inzwischen aber herrscht in Gugellandia das schönste Wetter über dem Nebelmeer. Zugegeben, es ist noch kühl, aber die tapfere Sonne scheint und meint es mit allen gut. Miezi, Hefe und Edi beraten sich gerade. "Es muss irgendwie weihnachtlich sein." "Ha, ha, dann tu' doch einfach mal den Kürbis weg! Sonst wird es nie weihnachtlich hier." Zugegeben, man hat bisher von Weihnachten immer erst im letzten Moment erfahren, also ist es sehr merkwürdig, dass dieses Jahr bereits Anfang Dezember davon die Rede ist.
"Wir haben keine passenden Märchen mehr, ausser das von den Wichtelmännern." zwinkert Miezi. Aber Hefe findet, man könnte doch die ganzen Bärchen in Wichtelmänner umfunktionieren. "Was?" Die Bärchen sind ganz Ohr. "Wir werden Wichtelmänner, Leute." "Ja, was sind denn Wichtelmänner? Gibt es auch Wichtelfrauen?" Es herrscht grosse Aufregung im Bärenlager. Edi rennt auch herum und sucht Bären. "Ja, kommt alle mit, wir benötigen viele, mindestens tausend, äh nein, ich meine vierzig."
Das lassen sich die gugelländischen Bärchen nicht zweimal sagen. "Sie sind alle da, wenigstens die Hälfte, die anderen kommen später." Hefe nimmt noch einmal das Wort in den Mund. "Ich mache aus euch Weihnachtsbärchen, oder, eben Wichtelmänner, seid ihr einverstanden?" Die Sonne scheint, alles ist voller Zuversicht.
"Wir sollen Schneebären werden, das geht nicht, liebe Miezi, beim besten Willen." "Nein, ihr sollt Wichtel spielen."
"Was?" Pete, der hat etwas aufgeschnappt. "Das muss ich ganz dringend weiter erzählen. Im Dezember machen ja alle aus allem ein Geheimnis, da sieht man ja nicht mehr durch." Hintenrum schleicht sich Hefe an.
"Ja, was glaubt ihr, ist wohl in dem Sack drin?" Edi hat natürlich die Nase zuvorderst. Aber er muss gehen. "Das ist nur für die Bärchen." Der erste kleine Bär bekommt eine tolle blaue Mütze übergestülpt. "Du bist jetzt ein blauer Wichtel." Das funktioniert ja, alle staunen. Schon gibt es auch einen kleinen grünen Wichtel. "Los, ab mit dir!"
Und derweil die Hefe aus ihrem Sack immer mehr Wichtelmützen zaubert, werden es zusehends auch immer mehr Wichtel. "Also, wieviele haben wir bis jetzt?" Mit dem Zählen wird es zunehmends schwieriger, weil ja alle Wichtel immer durcheinander hüpfen, und man so überhaupt keinen Überblick mehr hat. Aber Hefe denkt, sie hat genug. "Diese drei brauchen noch eine Mütze." seufzt sie, "aber ich habe nichts mehr drin in der Tasche."
"Oh, doch!" Die drei letzten kleinen Bärchen sind überglücklich. "Sie hat noch Mützen für uns gefunden!" Hefe wundert sich selber. "Ich weiss nicht woher meine Zauberkräfte kommen, aber es hat für alle gelangt." Und ein Käfer summt ihr vor der Schnauze durch. "Ich habe es aber gewusst."
Inzwischen fängt alles an. Keine MANDARINENSAEFTE, noch TELEGRAFENDRAEHTE, auch keine ANTIRUTSCHSOHLEN sind gefragt. Da hat sich Guido wieder einmal völlig vertan, lachen nun auch die Bärchen, die als Wichtel nun ihre Arbeit machen. Es ist allerdings noch eine völlig neue Arbeit. "Wie machst du das?" "Wir müssen das ganze Puppengeschirr kontrollieren." "Wozu? Die Kinder, die es bekommen, werfen es sowieso zuerst einmal auf den Boden, damit es zerbricht." "Die Kinder, die Puppengeschirr bekommen, werden wohl wissen, dass es zerbrechlich ist." Und schon sind sich die Bärchen höchst uneinig. Nicht über die Beschaffenheit des Geschirrs, sondern über die zukünftigen Benutzer.
"Also in meiner Teerunde würde nicht ein Stück umfallen und zerbrechen." Aber die Tassen klappern und der Tee wird eingeschenkt. "Nur proforma, aber du hast die Tasse weggezogen, da hätte ich natürlich daneben geleert." "Ha ha, ha. Probier's noch einmal." Die Puppenstube tobt. Es ist alles in schönstem Gange, aber die Bärchen sollten ja die Wichtel sein. Und deshalb läuft jetzt alles aus den Fugen.
"Ich habe dir Tee eingeschenkt, den musst du nippen, nur so küssen mit dem Mund." "Waass? Ich dachte, es ist Kaffee, das kannst du nicht so einfach mit mir machen." Und jetzt kommt noch eine Tasse. "Igitt, was hat es da drin?" "Ich dachte, was rosarotes, aber ich bin mir auch nicht mehr sicher."
Inzwischen sind andere Bärchen mit Projekten am Arbeiten. "Ich glaube, ich weiss, wann der Weihnachtsmann kommt." seufzt ein Kleiner. Aber der Weihnachtsmann hat ja keine Zeit, zu kommen, deshalb hat er ja uns alle angestellt. "Oh, dann müssen wir uns aber beeilen." findet der kleine Brombär, und wuselt herum, als wäre er beschenkt worden. "Guckt mal, wie toll diese Eisenbahn fährt..."
Alle Bärchen sind sich einig. Solch schöne Geschenke, darf es ruhig regnen vom Weihnachtshimmel. "Aber was ist, wenn du dir ganz was anderes gewünscht hast?" "Na, zum Beispiel ein Pferd?" "Dann werden es ganz schön verkackte Weihnachten, ha ha." Aber wir sind nun noch optimistisch.
"Warum muss man sich denn eigentlich etwas wünschen?" "Ich glaube, das ist die Erfüllung allens." Die Bärchen schlucken aber schütteln gleich wieder ihre Köpfe. "Was wünscht sich zum Beispiel die Puppe zu Weihnachten." "Also, wenn ich einmal anfangen darf. Zuerst einen schönen Jüngling oder eine Mama." "Phuh, das ist aber zweierlei." Während alle noch überlegen, lacht schon das gugelländische Wuwati.
"Ihr wisst ja überhaupt nicht, was ihr euch wünschen sollt." Dann machen wir doch das Wünschdirwaskabinett auf. Alle Wünsche kommen an. Wir wünschen uns einfach ein wunderschönes Leben. Ha ha ha.
"Das war nicht ganz fair." fand ein Eisbär mit einer halbnackten Puppe im Arm. "Nein, wir müssen uns anstrengen, nicht einfach nur alles konsumieren, was einem vorgehalten wird. "Ja, sagt nun auch das Baby in der Wiege." Man hat noch zu tun, mit Verstecken und wiederbeleben.. man weiss es zum Glück nicht.
Aber da sind schon ein paar mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. "Lass mal gucken, was da drin ist?" "Das ist nur ein Spiel. Und das kannst du nicht spielen!" "Warum kann ich das Spiel bitteschön nicht spielen?"
"Ohgott o goott, da ist gerade ein Bärchen runtergestürzt." "Zum Glück, ich habe dich wieder. Das wäre ja schlimm gewesen....." Die Wichtelpost hat nun freie Hand. Wer weiss denn, wie viele Wichtel im Haus herumschwirren,
Also ich weiss es nicht, aber ich freue mich, wenn es viele sind.
" Fröhliche Adventszeit, allerseits."
Geh zur Legende
Zurück zur Titelseite (Home)