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Topfenpalatschinken
Wegen des Seifenkistenrennens hatte wieder einmal
niemand Zeit,
frische Lebensmittel zu besorgen und ich musste wieder in eine
leere Speisekammer blicken. Aber, wie ihr wisst, habe ich ja
immer einen
Sack Mehl in Petto und Milch ist ebenfalls immer da, obwohl wir keine
Kuh haben. Dann fehlen nur noch Eier und ein paar Rosinen und schon
können wir loslegen. Loredana bereitet den "Topfen" zu wie
immer. Dann rühren wir 80 Gramm Zucker dazu und zwei Eier.
Dann kommt ein Esslöffel Rum in die ganze Angelegenheit,
und die
Rosinen machen die Sache rund. Dann haben wir noch die Schale
von
der letzten Zitrone dazugeraffelt und fertig war die Füllung. Von dem
Liter Milch, den wir für den Quark (Topfen, Ziger) haben, ist ja noch
das Wasser übrig. Das weg zu schütten fanden wir schade, und so haben
wir es wieder in den Palatschinkenteig eingebracht. Die verschiedenen
Moleküle haben wahrscheinlich eine Wiedersehensparty gefeiert.
Palatschinken haben leider nichts mit Schinken zu tun, es ist einfach
die österreichische Variante von Pfannkuchen.
Nun machen wir uns ans Pfannkuchen backen. Wir
fabrizieren
gleich welche für den Vorrat, nehmen 5 Eier, einen halben Sack Mehl,
einen halben Liter Milch und einen halben Liter von dem Quark-Wasser,
dazu 2 1/2 Teelöffel Salz. Meine Omlettenwurfkünste sind ja inzwischen
weltweit bekannt, deshalb führe ich sie immer wieder gerne vor: Die
Pfanne leicht nach vorne kippen, Palatschinke etwas über den Rand
gleiten lassen und dann die Pfanne mit einem Ruck nach vorn und oben
schwingen. Dann muss man nur noch warten, ob der Pfannkuchen wieder
herunter kommt.
Jetzt werden die Palatschinken mit der Topfenfüllung
bestrichen.
Wir hätten mehr machen sollen, denn das reicht höchstens für eine
Schüssel voll. Die restlichen können wir noch anderweitig "verbraten".
Gugellandia ist immer hungrig. Die Gefüllten werden
zusammengerollt und in eine feuerfeste Form geschichtet, die wir
sicherheitshalber etwas mit Butter bestrichen haben.
Nun kommt noch der Guss drüber. Den machen wir mit
Sahne, Ei, Zucker und Vanillezucker.
Nochmals Milch dazu zu geben fand ich etwas zu barbarisch, und als wir
die überbackenen Palatschinken dem Backrohr entnehmen, fehlt nur noch
der Puderzucker. Dieses österreichische Rezept ist ein
Klassiker,
den man sogar bei Ebbe in der Vorratskammer jederzeit locker ins Ziel
kriegt.
Und nun wünschen wir eine schmackhafte Woche. Ottilio
und Loredana
Zuckerschoten
Tante Loredana hat an der Tombola in Serole allerhand
Geschirr
gewonnen. Stolz zeigt sie mir ihre Beute. Die Schalen und Schüsselchen
sind ja ganz nett, aber die Kochzeitschriften sind dann doch eher etwas
porös. Immer das gleiche, Olivenöl und Parmesan drüber. Italienisch
halt. Ich meinerseits habe vom Markt eine Kiste grünes Gemüse bekommen.
Ich wusste anfangs nicht exakt, ob es das ist, was ich vermutete.
Taccole sollten eigentlich Zuckerschoten sein. Also wie immer:
Probieren geht über Studieren.
Zufällig ist Kai, der Hai, vorbeigekommen und wir
konnten ihn
gerade als Rüsthelfer einstellen. Die Zuckerschoten haben wir halbiert
und etwas vorgekocht. Dabei hat mich die Färbung des Kochwassers total
überrascht, denn es ist knallgrün geworden. Loredana hat dann noch den
Vorschlag gemacht, ein paar Kartoffeln würden vielleicht noch in die
Gratinformen passen.
Wir schneiden also noch ein paar geschälte Kartoffeln in
Würfel.
Ich habe der Lori dann meine Entdeckung gezeigt und wir planen schon
etwas für Halloween. So können wir nämlich super die grüne
Lebensmittelfarbe herstellen. Rot und gelb haben wir ja mit Roter Beete
und Safran, jetzt wissen wir, wie man Grün macht. Das ist echt ein
Knaller.
Nun bestreichen wir die Förmchen mit Butter und streuen
einige
Brösel hinein. Lori holt inzwischen die drei Eier, die wir benötigen.
Dann schichten wir beliebig Zuckerschoten und Kartoffeln hinein. Für
den Guss nehmen wir nur etwas Sahne, aber man könnte natürlich sowohl
Quark wie Ricotta oder Bechamelsosse nehmen. Salz und Pfeffer, fertig.
Weil wir beides vorgekocht haben, geht es dann im
Backofen nicht
mehr so lange. Man könnte natürlich alles roh ebenfalls einfüllen, aber
dann geht es eben länger und es könnte Anbrennungsgefahr entstehen.
Jetzt fehlt nur noch der Käse darüber. Von
dem ist immer genügend da und schon sind unsere Zuckerschoten-Gratins
zum Servieren bereit.
Wir wünschen eine schöne Woche und viel Spass bei vielen
neuen Entdeckungen in der Welt der Köche.
Dreimal Birne
So, da sind wir wieder. Heute habe ich uns Birnen
besorgt. Was
kann man alles mit Birnen machen? Eigentlich alles, was man mit Äpfeln
so backt und kocht, aber besonders lecker sind sie zum Käse. Da ist
unser Kochstudio schon beim zweiten Bild zu Ende, deshalb machen wir es
wie üblich etwas komplizierter. Am umständlichsten ist es, wenn wir
erst Mandeln pflücken gehen, um die Birnen damit zu füllen. Gepflückt,
geschält, geknackt, nochmals geschält und gehackt. Wir hatten eine
ganze Stunde, wahrscheinlich weil Lori den Steinzeithammer benutzt hat.
Wenn die Mandeln geschält sind und ihre typische Figur
angenommen haben, werden sie noch etwas angeröstet, da entfalten sie
erst ihr unverkennbares Aroma. Nachher werden sie gerieben. Da die
Birnen sehr gross
sind haben wir nur zwei genommen. Trotzdem hat der Kochwein nicht
gereicht, wir mussten noch zusätzlich eine Flasche öffnen. Sehr zu
Lori's Freude. Die Birnen werden von
unten angegangen und vom
Kerngehäuse befreit und etwas gehölt.
Dann werden sie geschält. Den Stiel lässt man dran,
sonst ist
das Birnenimage weg. Wir kochen sie kurz in gewürztem Weisswein. Man
kann sie ebensogut im Rotwein kochen, aber das gibt dann mit Nelken und
Zimtstangen schon wieder ein zu weihnachtliches Aroma. Jetzt werden die
Birnen gefüllt. Und zwar haben wir die geriebenen Mandeln mit unserem
Löwenzahnhonig vermischt. Schleck! Man kann natürlich reinstopfen, was
man gerade hat. Es muss einfach süss sein.
Jetzt kommt noch der Birnenüberzug. Wir haben dunkle
Schokolade
im Wasserbad geschmolzen und über die Birnen gegossen. Dann noch die
restlichen Mandelbrösel darübergestreut, ein Minzeblatt zur Dekoration
und fertig ist ein sagenhafter Nachtisch. Jetzt haben wir aber
immer
noch Birnen übrig. Wir könnten sie ja mit Hackfleisch füllen, schlage
ich vor. Loredana's Idee war ja die mit dem Käse. Also gut,
wir
kochen eine kleine Hackfleischsosse.
Birnen passen gut zu salzigen Gerichten. Wir geben über
die gefüllten Birnen noch ordentlich Parmigiano
und schon geht es ab in den Backofen. Die Schokoladebirnen habe ich
einmal bei einem feierlichen Essen als Nachtisch bekommen. Sie waren
sooo lecker, aber mein Katermagen war schon so überfüllt, dass ich
dachte, ich mache mir das dann einmal im Kochstudio und verdrücke es
vor dem Essen oder als Höhepunkt irgendwann zwischendurch.
So und jetzt los, zum Marktstand und gucken, ob es noch
mehr
schöne einheimische Birnen im Angebot hat. Es muss ja nicht immer Mango
sein. Liebe Grüsse von Tante Loredana und Ottilio an euere Küche.
Schoko-Buttercremetorte mit Physalis
Ja, so eine Torte haben wir noch nie gemacht, Loredana,
die
Teigmasse mit Schokolade ist nämlich anders, als ohne Schokolade. Wir
benötigen heute Backpulver, normalerweise machen wir Bisquitböden ja
immer ohne. Wir gehen das Unternehmen an: mit 6 Eiern, 300 Gramm
Zucker, 90 Gramm Mehl und 90 Gramm Stärkemehl. Und nun kommt das letzte
Päckchen Backpulver. Bei uns ist wieder mal Ebbe in der Speisekammer.
Das fördert immer den Einfallsreichtum.
Den Teig machen wir wie üblich, nur eben, dass
zusätzlich zum
Mehl noch Schokoladepulver untergemischt wird und eineinhalb Teelöffel
Backpulver. Die Schokolade hat nämlich die Tendenz, das
Eiweiss
zu verstricken, so dass nur geschlagenes Eiweiss nicht reicht für die
Triebkraft des Teigs. Vanillezucker ist ebenfalls alle und Früchte für
die Torte sind so wie so keine da. Was machen wir? Uns wird schon noch
was einfallen. Erstmal zwei Tortenböden, schön schokoladig, jeder etwa
12 Minuten gebacken.
Man lässt sich ja gerne mit einem Rezept ein,
wenn man es
hundertmal
schon gemacht hat, und es immer gut geht. Aber es ist doch jedesmal
wieder verwunderlich, was noch zusätzlich schief gehen kann. Wie ihr
seht, haben wir die Küche wieder drinnen, im Portico hat es zu viele
Wuwatis und das Wetter hat sich ebenfalls leicht veroktobert. Zum Glück
sind gerade keine radfahrenden Gäste zugegen, so können wir unsere
Konzentration der Schokobutterphysalistorte widmen.
Wenn man keinen Vanillezucker und nur eine Tafel
Schokolade hat,
wie heisst dann die Lösung? Mal in die Versenkung verschwinden und das
Küchenlabor zerlegen. Was ich da alles noch gefunden habe! Gezuckerter
Kakao ist für dieses Rezept nicht zu empfehlen. Wir nehmen immer den
"Amaro". Der freut sich dann, wenn er mit dem Zucker in Verbindung
kommt und ist nicht schon "fertig". In die Buttercreme haben wir dann
noch Orangenaroma reingeschmuggelt.
Das Füllen der Torten ist immer sehr gefährlich für uns
Plüschtiere. Wir sind beide zweimal fast in die Buttercreme gefallen.
Für das Schlussbild haben wir uns dann der Schürzen entledigt, die
waren nämlich total verkleckert. Aber die Torte ist gelungen, wir
freuen uns über das neue Rezept. Wir wollen es noch umbenennen in
Physalis-Schokoladentorte.
Und nun wünschen wir viel Spass in der Küche, wie immer
Ottilio und Loredana.