Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Februar 2023





 
 Vol-au-vent mit Guacamole

Noch bevor wir anfangen können, unser heutiges Werk zu diskutieren, donnert Meister Grünling durch die Küchentür und erkundigt sich nach unseren Avocados. Er möchte unbedingt dann die Kerne haben, meint er. Normalerweise sind diese Früchte bei uns eher eine Seltenheit in der Küche, aber zufälligerweise haben wir heute gerade ein Schwemme und wissen gar nicht was damit anfangen. "Wir rufen dich, dann wenn es soweit ist." Grünling dampft ab und wir versichern uns erst mal, ob der Blätterteig diesmal Blätterteig ist, oder wieder pasta frolla.

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Wenn man nämlich solche "Vol-au-vent"s machen möchte, benötigt man ziemlich viel Blätterteig. Es müssen pro Stück mindestens vier Rondellen geformt werden. Die vier ersten machen wir etwas gross, dann entschliessen wir uns für die kleinere Variante und suchen vergeblich nach einem Ausstecher in noch kleinerer Form. Da hat meine Tante eine ihrer Sternstunden und bringt eine Rechaukerze. "Was willst du damit? Weihnachten ist vorbei." Sie will ja nicht das Wachs sondern nur das Förmchen benutzen. "Lori, du bist genial!"

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So bekommen wir natürlich mehr Rondellen hin. Jede Schicht wird mit Eiweiss bepinselt und kommt über die nächste. Wir machen nur drei Lagen, man kann natürlich in dieser Weise richtig hohe Türme errichten. Aber wir wollen sie schliesslich füllen. Und zwar mit Avocado, besser gesagt mit Guacamole. Erst werden die Vol-au-vent bei maximaler Hitze etwa zehn Minuten gebacken, nachdem wir sie noch mit Eigelb bepinselt haben.

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Für eine Guacamole benötigt man Limetten. Da wir keine haben, sondern nur schnöde Zitronen, entschliesse ich mich, einfach recht viel Zitronensaft zu verwenden, schon deswegen, damit die schöne grüne Farbe der Avocado erhalten bleibt. Wir müssen Grünling gar nicht rufen, der steht schon in der Tür, als wir die erste Avocado halbiert haben. Nanu? Eine Avocado hatte einen kleinen runden, die andere einen normalen, grossen Kern. Ungeöffnet sah man keinen Unterschied.

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In eine Guacamole gehört vor allem noch Gewürz. Da unser Koriander über den Winter das Zeitliche gesegnet hat, verzichten wir schweren Herzens. Das ist zwar gelogen, aber macht ja nichts. Wir salzen und pfeffern und geben noch einige Spritzer Tabasco hinzu. Ebenfalls kommt noch etwas geraffelte Zwiebel und Knoblauch hinein. Dann mit Olivenöl absegnen und erstmal probieren. Frische Tomaten gehörten als kleine Würfel ebenfalls in eine Guacamole. Da es Februar ist und die Tomaten ohnehin noch nicht viel Geschmack haben, nehmen wir ein paar gewürfelte Dosentomaten.

(Tante Loredana hat den Verdacht geäussert, dass die Tomaten keinen geschmacklichen Zweck erfüllen, sondern nur eine Alibifunktion haben. Entweder eine Entschuldigung, falls die Avocados eine bräunliche Farbe angenommen haben, oder aber als Farbtupfer.)
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In die grösseren Vol-au-vent haben wir noch einige Meeresfrüchte gestopft, dann erst die Guacamole drüber. Es hat schlussendlich nicht nur ganz appetitlich angemutet sondern echt lecker geschmeckt. Sogar ohne Koriander und Limetten. Man sollte sich durch zu verschrobene Rezeptangaben nicht beeindrucken lassen und es einfach mal "ohne" oder mit "anstatt" probieren. 

Ottilio und Loredana grüssen aus dem gugelländischen Kochstudio.

 
 Quarkbällchen und Nussecken

Obwohl Gugellandia kein Hotspot für Karnevalsübungen ist, verwöhnen wir in diesen Tagen gerne unsere Mitbürger mit solch süssem Kram, der wenig kostet und nach viel aussieht. Wir haben schon so manches gemacht, aber die Quarkbällchen haben es bis jetzt noch nicht in unser Repertoire geschafft. Also los. Als erstes sorgen Fritzi und Dulli, die Mopps-Zwillinge, für Wirbel in der Küche."Geht zu Tante Lori, die zeigt euch, wie man Quarkbällchen macht."

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Nichts einfacher als das. Allerdings müssen wir einen Neustart machen, da die süssen Hundchen das Backpulver in den Zucker und die Vanille ins Mehl gemischt haben. Bis dann endlich die Eier in den Ricotta gerührt und das Mehl darübergesiebt ist, hat schon ziemlich viel Gekläffe und Geknurr stattgefunden. Aber brav sind sie ja, wir mussten fast nichts tun, nur zugucken. Also, man nehme: 2 Möpse, ha, ha, natürlich nicht, sondern 250 Gramm Mehl, Backpulver (wir haben ein ganzes Paket genommen) 125 Gramm Zucker, 2 Pakete Vanillezucker, 250 Gramm Ricotta und drei Eier.

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Wenn das Öl in der Frittierpfanne heiss ist, kann man mit zwei Teelöffeln kleine Bällchen formen und direkt hineinwerfen, meistens werden sie dann von selber rund. Dann wälzt man die Quarkbällchen in Zucker und verteilt sie sogleich an die Fasnachtsgemeinde. Dann widmen wir uns den Nüssen für die Nussecken. Die Raffel wird zuerst noch als Klettergerüst für Schabernack benötigt, dann gehen die Hündlein Radfahren und wir haben Ruhe. Allerdings müssen wir nun alles selber machen.

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Wir geben 300 Gramm geriebene Walnüsse in etwa einen viertel Liter Milch, dazu kommen 50 Gramm Zucker, 30 Gramm Butter, 2 Esslöffel Honig, Zimt und ein guter Schuss Rum von Lori's Privatflaschenpark. Dann wird alles erhitzt, verrührt und abgekühlt in die vorbereiteten Teigecken gefüllt. Wir mussten den Teig nicht selber machen, da unser gugelländische Einkäufer nie weiss, was Blätterteig und was Mürbeteig ist, so haben wir eine grössere Ansammlung von beidem, weil er immer alles doppelt nimmt. Wir nehmen für die Nussecken natürlich Mürbeteig, der heisst hierzulande Pasta frolla. Der Blätterteig nennt sich Pasta sfoglia. Die Packungen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, und wir reklamieren natürlich nicht, wenn zu viel kommt. Man kann in einer lebhaften Küche ja alles verwenden.

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Mit ohrenbetäubendem Gewinsel und Gekläffe erscheinen jetzt wieder Fritzi und Dulli und schimpfen, dass wir ohne sie weitergemacht hätten. Sie dürfen nun noch mit Sahne die Teigecken bepinseln. Zu spät sehen wir, dass sie anstelle normalem Kochrahm Schlagsahne erwischt und rumgeschlirpt haben. Aber schlussendlich wird alles gut, die Küche duftet wie ein Bäckerladen und alle rennen uns die Türe ein.

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Fröhliche Fasnacht aus dem Kochstudio.
Loredana, Ottilio, Fritzi und Dulli

 
 Tsatsiki-Pizza

Wir wollen Frühling, Grünzeug, frischen Wind in der Küche. Der Kühlschrank hat wie immer viel Angebot, das man möglichst schnell verquanten sollte. Tsatsiki heisst diese griechische Joghurtsosse, die in der ganzen Welt überbewertet und untergebuttert wird. Wir machen sie heute als Krönung unseres Frischekick-Tages. Man benötigt dazu nur griechischen Joghurt und eine Salatgurke.

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Wir haben uns natürlich alle Online-Videos von Tsatsiki-Spezialisten angesehen und uns am Boden gekringelt vor Lachen. Nur zu, warum einfach, wenn es kompliziert ebenfalls geht. Tatsache ist alllerdings, dass ein Gemisch von Joghurt und Gurke schon zu flüssig geraten könnte, deshalb sollte man beides tunlichst abtropfen, bzw. entwässern.

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Bis unsere Gurken und das Joghurt den gewünschten Mischungsgrad erreicht haben, können wir uns unserem Flammkuchen widmen. Naja, wir haben im Eifer des Gefechts keinen Hefeteig zustande gebracht, weil wir mindestens sechs Rollen Fertigteig im Kühlschrank haben. Was passt denn zu Tsatsiki? Wir entschliessen uns für Thunfisch-Zwiebel-Oliven-Pizza. So kommt endlich dieser "Light"-Kram unter's Messer.

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Lori hat dann ein paar Zwiebelchen angebraten, und wir haben den Teig in die Form geklatscht. Stolz sind wir nicht, denn wir können selber guten Teig machen, aber was da ist, muss ja schliesslich ebenfalls verwendet werden. So mache ich anstandtshalber ein paar Löcher in den Boden, und Lori verteilt den Thunfisch darüber. Jetzt haben wir die grosse Sorge, dass die "Kiste" beim Backen zu trocken werden könnte.

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Noch ein paar schwarze Oliven, Salz und Pfeffer darüber. Für den Fall, dass es zu trocken wird, haben wir ja die Tsatsiki. Ha ha. Unsere Sosse enthält folgende Bestandteile: Geraffelte Gurken, im Ganzen, gesalzen, entwässert, gepresst, zwei dicke Knoblauchzehen, zerquetscht, Salz, Pfeffer, giechischer Joghurt, abgetropft und ein paar Tropfen hochreines Olivenöl als Absegnung.

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Wenn die Tarte, bzw. Pizza fertig gebacken ist, noch heiss, sofort mit Tsatsiki begrüssen und sich unter eine griechische Palme oder eine Säule setzen, und genüsslich dem Frühling entgegen schmatzen.

Wir wünschen allen viel Spass in der Küche und eine schöne Zeit. Ottilio und Loredana

 
Ofenküchlein

"Ach, du liebes bisschen, was sind denn das für zwei?" Wir bekommen Besuch von zwei Gürteltieren, die noch nie im Leben eine Küche oder einen Kochtopf gesehen haben. Da wir eine süsse Füllung für unsere Ofenküchlein suchen, überlegen wir, dass man bei der Zubereitung von einem Fertigpudding wohl nicht viel falsch machen kann.

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Sie schaffen es zwar, die richtige Menge Milch in die Pfanne zu kippen, aber bereits nach Zugabe des Pulvers fangen die Probleme an. Sie lachen sich erst einmal schief über unsere ebensolchen Schwingbesen. Dann erfahren wir, dass sie nicht wissen, ob in der Mischung schon Zucker drin ist, weil sie die Schachtel bereits weggeworfen haben. Nach eingehender Suche verkünde ich. "Immer lesen, was da gedruckt ist. Da zuccherare heisst, es ist noch k e i n  Zucker drin.

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Nachdem sie dann stundenlang Vanillepudding geschleckt haben, wird es uns zu bunt und wir schicken sie radfahren. Vielleicht sind sie darin geschickter. Wir erklären ihnen kurz, wo bei einem Rad vorne und hinten ist, dann schiebt sie Lori durch die Küchentür fort in den winterlichen Sonnenschein.

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Endlich können wir uns den Ofenküchlein widmen. Dazu stellen wir mit 100g Butter, 240 ml Wasser, 1 Prise Salz und 180 g Mehl einen einfachen Brandteig her. Die 4 Eier kommen erst dazu, wenn alles abgekühlt ist. Dann werden mit zwei Löffeln kleine Häufchen geformt und ins Backblech gehäuft und bei 180 Grad dreissig Minuten gebacken.

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Den Backofen möglichst nicht öffnen und die Küchlein darin abkühlen lassen. Später kann man sie knapp durchschneiden und beliebig füllen. Wir haben für die Füllung noch zusätzlich Zucker geschmolzen und das Karamell unter die Vanillecreme gemischt. Dann kam sie in den Freezer und später in die Ofenküchlein. Als die Gürteltiere heil von ihrer Fahrradtour zurückkehren, helfen sie dabei, einen Teil der Küchlein noch in herzhafter Weise mit frischem Ziegenkäse zu füllen. So viel Wirbel um ein paar Windbeutel, ha ha ha.

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Es grüssen herzlich Ottilio, Loredana und zwei verrückte Gürteltiere.



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