Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Oktober 2018





 
 Das Kellen-Duell

 Loredana und ich haben immer viel Spass in der Küche. Aber das Wichtigste ist, jeder von uns will es immer besser können. Zugegeben, meine Tante Lori ist schon ein besonderes Kaliber, was die nicht schon alles gemacht hat... ha ha, aber ich bin ja schliesslich der gugelländische Koch geworden und sie darf mir nun in der Küche helfen. Heute hat sie Mangold angeschleppt, dabei wollen wir ja das Kellen-Duell machen.

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Wir erinnern uns an den Tag, als wir einen Mangoldquiche zu Zweit machen wollten. Link. Ein Mangold ist eine tolle Pflanze und seine zwei Teile sind wie Lori und ich. Jeder hat seine Eigenheiten. Sie ist heute grün und ich mache weiss.  Aber wir wollten ja ursprünglich einen Wettkampf machen. Das fängt schon mit der besseren Gabel an.
"Meine ist besser."

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Die gugelländische Kellenerfindung geht auf verschiedene Ereignisse zurück. Ich habe meine Kellen in Peperoncino eingeweicht. Lori will ihre Kelle mit geschmolzenem Zucker wappnen. Sie ist immer noch dran, ihre Kelle für das Gefecht bereit zu machen. Unser eigentliches Essen ist in Anbetracht des Kellen-Duells etwas in den Hintergrund geraten. Man stelle sich einmal vor: Kellen, die Geschmack abgeben, die würzen, im Handumdrehen. Meine Erfindung!

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Lori rührt noch mit ihrer zukünftigen Zuckerkelle im Karamell herum. Aber wir müssen ja noch was in die Teller kriegen, Tante. Der Mangold wird blanchiert und klein geschnitten und am Teigboden platziert. Gugellandia will schliesslich noch was essen.

Für unser Kellen-Duell haben wir im Moment keine passende Sosse gefunden. Aber es lohnt sich, unsere Idee weiter zu entwickeln. Einfach Holzkelle würzen und dann anschreiben mit "Geheimtipp!" Ha ha ha.

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Zurück in der realen Küche belegen wir den Teigboden nach unserem Gutdünken. Lori hat Grün, ich habe Weiss. Sie nimmt Speckwürfel, ich nehme Käse.  Sie nimmt dann ebenfalls noch ein wenig Käse, da werde ich fuchsteufelswild und sage ihr, dass das nicht geht. "Du kannst nicht einfach machen, was dir passt, es muss stimmen, kapiert?"

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Wir haben leider keinen Juror, der unsere Kellen nun begutachtet, aber ich schwöre, es sind beides Unikate. Mit meiner muss man nur einmal in der Sosse umrühren und schon ist es "leicht scharf". Mit der Kelle von Lori, kann man sogar zweimal in der Sosse umrühren, und es ist bald schon ein wenig süsslich... Und nun lassen wir euch mit unserer Feinabstimmungskelle in Ruhe und wünschen guten Appetit.

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Es grüsst die Kellenwürz-Company Gugelfamily


 
 Germknödel

Ja, Lori, heute machen wir noch einmal eine österreichische Spezialität, nämlich Germknödel. Das Schwierigste daran ist, geriebenen Mohn und Powidl herzuschaffen. Den Germteig kannst du ja schon mal ansetzen, der ist ganz einfach man nimmt: 30g Hefe, 500 g Mehl, Salz, 70 g Zucker, 70 g Butter, ein Viertel Milch, ein Eigelb, ein ganzes Ei, Zitronenschale und Vanillezucker. So steht es im Rezept. Mach du mal, ich kümmere mich um den Rest.

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Das ist wieder typisch. Dann heisst es immer "wir machen" und dann verschwindet er und ich muss alles alleine hinkriegen. Naja, so einen Hefeteig mache ich im Handumdrehen. Es ist ganz gut, dass er nicht da ist, sonst hat er wieder überall seine Schnauze drin. - Uff, klebt ein bisschen, aber das macht nichts, wenn man den Teig genügend klopft und rumhaut, wird er schon gut.
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Wos spionierst du mir nach?- Ich habe tatsächlich noch Powidl gefunden, sogar gross angeschrieben, guck mal. Du kannst jetzt aber den Harry holen, wir benötigen seine Hilfe. Nein, nicht weil ich jemanden haben muss, der das Glas öffnet, du Witzbold, ich benötige eine Dampfgarvorrichtung für unsere Knödel. Ah, da ist er ja schon. Die Knödel müssen nämlich im Dampf gemacht werden, das ist komplizierter als kochen.

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Was guckst du so? Das wird unser Mohn. Klar weiss ich, dass es Totentrompeten sind, getrocknete, gerade darum nehmen wir die. Geschmacklich kommen sie nämlich dem gemahlenen Mohn sehr nahe, da merkt niemand was. Nur der Mixer, der muss noch was durchstehen. Hoffentlich packt er's, du kannst einschalten. Harry hat uns eine notdürftige Installation zum Dampfgaren gemacht, aber wir können damit nur ein Knödel fabrizieren.

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Man füllt also einen Knödel mit reichlich Powidl und gibt ihn dann in die Dampfanstalt, damit er aufgeht wie verrückt und dann muss man ihn sofort mit geschmolzener Butter übergiessen und mit dem geriebenen Mohn und Puderzucker bestreuen. In unserem Falle sind es eben geriebene Totentrompeten, die aber, wenn gesüsst, wie Mohn schmecken.

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Wer schon einmal Germknödel gegessen hat, weiss, dass man kaum mehr als einen verputzen kann, da die Masse an Butter einfach schon reicht, um satt zu machen. Aber es ist lecker und eben sehr sehr österreichisch.  Loredana hat mal in einer südtiroler Skihütte gearbeitet und massenhaft solche Knödel gemacht. Ich selbst habe im Hotel Sacher gedient und weiss, dass man etwas Übung benötigt. Ich würde die Herstellung nicht mit "simpel" einstufen.

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Wer nun meint, bei uns sei immer fleischlose Kost angesagt, der irrt natürlich gewaltig. Aber nur ein Stück Fleisch in die Pfanne werfen reicht eben nicht für eine Fotosession. Aber demnächst mal wieder, versprochen.

Liebe Grüsse von Harry, Lori und Ottilio


 
 Flammkuchen

Manchmal macht man sich ganz falsche Vorstellungen von gewissen Rezepten. Wir waren wegen diesem Rezeptfetzen von der Sammlung meines Grossvaters der Meinung, Flammkuchen hätte etwas mit Steinpilzen zu tun. Deshalb wollten wir heute nach erfolgreicher Suche im Wald, später im Kochstudio Flammkuchen mit Steinpilzen machen. Aber wie es eben so ist, als wir das Rezept gelesen haben... sind wir gar nicht mehr erst suchen gegangen.

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"Das ziehen wir jetzt durch" habe ich zur Lori gesagt und wir haben den Teig fast nach Vorschrift gemacht, aber ein bisschen mehr gugelländisch, wie wir normalerweise unseren Pizzateig machen. Meine Tante ist in gewissen Dingen unmöglich. Immer, wenn wir gemeinsam kochen, hat es so einen störenden Blumenbesen hinter über oder neben uns und stets fliegt das Zeug ins Essen. Heute war es besonders schlimm und ich hatte schon das Ahnenbild in Verdacht.

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Der Teig muss eine Stunde etwa ruhen, da haben wir genügend Zeit, unseren Zwiebelschneidewettkampf zu bestreiten. Gewisse Ungereimtheiten sind in den Fotos vielleicht zu erkennen. Von fünf ungeschälten Zwiebeln werden 6 Geschälte. Und wie viele davon dann durch wen zu Ringen verarbeitet wurden, wissen wir selber nicht mehr. Es war der reinste Ring-Kampf.

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Flammkuchen ist eine elsässische Spezialität und ist eigentlich eine Pizza mit Zwiebel und Speck. Anstelle einer Tomatengrundierung wie bei der italienischen Pizza wird Sahne oder Creme freche verwendet. Wir haben uns mehr oder weniger an das Rezept gehalten, mussten aber mit Mascarpone vorlieb nehmen. Das ist ebenfalls sehr schmackhaft, und wo gute Zutaten sind, kann ja nur Gutes entstehen.

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Die Zwiebeln und der Speck werden angebraten und mit etwas Sahne gebunden. Wir mussten dabei an den Steinpilz denken, den wir nicht drin haben, der würde geschmacklich wahrscheinlich einen schweren Kampf haben. Aber, da wir es noch nicht probiert haben, können wir nicht sagen, ob es nicht vielleicht doch eine kulinarische Sensation gewesen wäre. 

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Jetzt wird alles am Teig schön drappiert und verstrichen. Dann kommt uns die Idee, wir könnten zu Ehren des Flammkuchens ein kleines Flamm-Kämpfchen veranstalten und wir gucken mal, welches unserer Feuerzeuge die grössere Flamme hinkriegt. Ein bisschen Spass muss sein, in der Küche, ha ha, und wenn das, was wir gekocht haben, wirklich ein Flammkuchen ist, wollen wir ihn gebührend essen. Mampf, mampf.

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Wir wünschen allen wackeren Köchen und fleissigen Essern eine schöne Zeit.

Ottilio und Loredana


 
Kaiserschmarrn, gugelländisch

Wenn man mich fragt, warum ich heute mit den Stiefeln auf dem Berg von Bratpfannen herumstapfe, muss ich gestehen, dass keine einzige perfekt ist und ich dringend nach einer neuen Bratpfanne gebeten habe. Die meisten sind zerkratzt und verbeult und man benötigt viel Fett, damit nichts anbrennt. Zufällig hat uns jemand eine Garnitur Pfannen geschenkt, die wir nach eingehender Prüfung wohl aufs Wartegleis stellen müssen. Es handelt sich um Induktionspfannen, was immer auch das sein mag, auf dem Gasherd geht das nicht. Da legen wir lieber ein paar Rosinen in Rum ein, gell, Lori.

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Wir haben beschlossen, einen Kaiserschmarrn zu brutzeln, obwohl die Gefahr besteht, dass er uns anbrennt.
Jetzt ist der Kaiserschmarrn ja eine heilige österreichische Nationalspeise, die natürlich nur die österreichischen Köche beherrschen. Wir machen es nun napoletanisch, die Lori kann das nämlich ebensogut, denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese Speise nur entstanden ist, weil mal ein ideenreicher Koch dem Kaiser ein Eieromlett machen wollte, es ihm zerfallen ist, so dass er dafür einen neuen Namen erfand.

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Die Eier müssen frisch sein, wir nehmen vier davon, es könnten zwar ebensogut fünf kleine gewesen sein, trennen sie in Eidotter und Eiweiss, dann Zucker, etwa 30 Gramm, Vanillezucker und Milch, 375 Zentiliter und Mehl 125 Gramm. Was wir infolge unserer Pfannennot zusätzlich gemacht haben, ist, geschmolzene Butter in den Teig einarbeiten. 

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Jetzt muss man das Ganze nur noch klümpchenfrei zusammenrühren und dann das steif geschlagene Eiweiss darunterziehen. Die Rosinen abtropfen lassen und ebenfalls unter den Teig mischen. Soweit ist das alles keine Hexerei und wir sind schon gespannt, wie unser Eieromlett werden wird.

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Die Masse reicht etwa für zwei Portionen, rechnen wir. Also kommt die Hälfte in unsere beste Pfanne, die wir zuvor schon mit reichlich Butter eingeseift haben. Sicher ist sicher. Dann wird das ganze gebacken, bis sich die Ränder bräunlich färben und dann wirft man das Omlett in die Luft und fängt es umgedreht wieder mit der Pfanne.

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Damit es nun ein Schmarrn wird, überlässt man es nicht dem Esser alles zu zerschneiden, sondern pflückt selbst schon mit dem Bratschieber in der Pfanne rum und teilt alles in schöne Stücke, die nun noch etwas weiter gebraten werden. Dann sofort ab in den Teller, Puderzucker drüber und das selbstgemachte Zwetschgenkompott dazu. Fertig. 

Zugegeben, schmeckt sehr österreichisch.

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Wir wünschen allen guten Mut zu neuen, fröhlichen Küchenexperimenten und viel Spass beim Essen.

Ottilio und Loredana



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