Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im November 2020





 
 Kohlrabiblätter

Im Grunde hat Loredana natürlich auf schöne runde Kohlrabi gewartet, um sie dann mit leckerem Schnickschnack zu füllen. Aber der Garten hat nicht so wollen wie sie, und es sind keine Knollen sondern nur Blätter gewachsen. Da nun aber Grünling darüber berichtet hat, dass vor allem die Blätter und Stengel sehr viele Vitamine enthalten, hat sie sich entschlossen, eben diese Blätter in der Küche zu verwenden.

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Ich meinerseits habe dann gedacht, wenn so viel Grünzeug den Horizont verdunkelt, könnten ein paar Salatfresser nicht schaden, und ich habe heute höchstselbst zwei Lehrmädchen eingestellt. Es sind dies Lulu, die Schnecke und Bibi, das Kaninchen. Höchsterfreut haben die zwei sämtliche Stengel erstmal auf Bissfestigkeit getestet. Wir haben dann ebenfalls entdeckt, dass man nur die Teile nehmen sollte, die man mit dem Messer leicht durchschneiden kann.

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Sowohl die Stiele wie das Blattwerk werden nun erstmal gekocht. Dann holen wir zur Ergänzung und zur Sicherheit noch ein paar Kartoffeln dazu. Diese kochen wir ebenfalls gar. Dann dürfen Lulu und Bibi die Schüsseln mit Butter einreiben. Das fanden sie so toll wie Schlittschuh fahren. Wir tolerieren heute alles, weil wir froh sind, dass die zwei uns mit dem Blätterwald geholfen haben.

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Als alle Zutaten bereit sind, können wir mit dem Einschichten anfangen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wir wollten aber dem Kohlrabigeschmack den Vortritt lassen und haben deshalb nicht zu viel Firlefanz hineingetan. Nur Kartoffeln, etwas Ricotta und die Kohlrabiblätter. Einen Teil der Gemüsebrühe, in der wir sie gekocht haben, kippen wir zum Schluss wieder drüber. Aber erst wird einmal mit Pfeffer gewürzt.

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Loredana und ich sind uns nicht einig, ob wir nun noch Schinken oder Speck darüber verteilen sollen, da haben wir die Schnecke und das Kaninchen entscheiden lassen. Die waren beide für den Speck. Jetzt muss das Gesamtwerk nur noch in den Ofen.  Natürlich kommen dann noch ordentlich Butterwürfel und eine Runde Parmesankäse drüber.

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Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit den gefüllten Kohlrabi. Wir wünschen jedenfalls allen viel Spass in der Küche und einen guten Rutsch in den Dezember. 

Ottilio, Loredana, Bibi und Lulu

 
 Dänischer Plunder

Der Plunderteig ist eigentlich ein Blätterteig, einfach etwas dicker. Man könnte also theoretisch auch mit ganz gewöhnlichem, tiefgefrorenem Blätterteig dänischen Plunder herstellen. Man benötigt lediglich Vanillepudding und ein paar halbierte Aprikosen für die Füllung.  Wir wollen es uns natürlich nicht so einfach machen und haben die etwas umfangreichere Herstellung gewählt.

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Beginnen wir mit dem Hefeteig. Bei 500 Gramm Mehl nehmen wir ein Päckchen Trockenhefe, zwei Prisen Salz, eine Tasse Milch, ein ganzes Ei und ein Eigelb, etwas Zucker und 50 Gramm Butter und etwas Zitronenabrieb. Wie gewohnt sind alle Zutaten zimmerwarm bei der Verarbeitung. Dann lässt man den Teig ruhen und wir machen die "Butterplatte". Lori schneidet 300 Gramm Butter in Stücke und setzt sie wie ein Puzzle zu einer rechteckigen Platte zusammen. 

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Diese wird mit dem Wallholz bearbeitet, in Klarsichtfolie gepackt und in den Kühlschrank verfrachtet. Es ist nun an der Zeit, zu kontrollieren, ob noch Aprikosen für die Füllung da sind. Die Büchse mutet schon sehr antik an und wir befürchten, dass der Inhalt ebenfalls schon Rost angesetzt haben könnte. Deshalb holen wir den Fachmann zum Öffnen. Aber Harry zeigt, dass zwar die Büchse etwas unappetitlich, der Inhalt aber noch tadellos ist.   

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Der Teig hat jetzt eine halbe Stunde geruht und wir wallen ihn zu einem Rechteck, das etwa doppelt so gross ist wie unsere Butterplatte. Dann packt Lori sie wie einen Briefumschlag in den Teig.
Jetzt muss der Teig erneut plattgewalkt werden, nicht zu doll, denn jetzt ist ja die Butter dazwischen. Etwa 1 cm dick. 

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Dann wird der Teig in Dritteln zusammengefaltet. Nachher wird er in Klarsichtfolie gepackt und zur Kühlung weggestellt. In der halben Stunde, die wir warten müssen, machen wir den Vanillepudding. Da haben wir ebenfalls kein exaktes Rezept, Lori nimmt immer 4-5 Eigelbe, Milch oder Sahne, Zucker und Stärkemehl und natülich Vanillearoma. Es schmeckt jedesmal anders, aber immer lecker.                                                                                                                 

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Dann kommt der Teig wieder dran. Er wird wieder zu einem länglichen Rechteck gerollt und diesmal von der Seite je einmal zur Mitte eingeklappt, dann beide Seiten wieder über einander drüber und fertig ist der Plunderteig.
Das heisst, noch nicht ganz, er muss nochmals 20 Minuten kühlen.

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Aber dann können wir mit der Herstellung von Dänischem Plunder beginnen, und das ist nun natürlich keine Hexerei mehr. Einfach einen Klecks Vanillepudding auf kleine Teigquadrate schleudern und eine Aprikose reinsetzen.                                                             

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Wir haben den Plunder dann bei 180 Grad gebacken, aber er hätte wahrscheinlich sogar mehr Hitze vertragen. Weil alle schon sehnsüchtig vor der Küchentüre warten, lassen wir die Aprikotierung heute weg. Sie schmecken eben so gut nur mit Puderzucker bestreut.

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Viele Grüsse aus dem Kochstudio. Loredana und Ottilio

 
Pikanter Kürbis-Strudel

"Heute keine überflüssigen Helferlein, wie schön! Da können wir ja richtig zuschlagen!" Lori kommt mit einer Riesen-Ingwerwurzel in die Küche. Ich meinerseits habe einen Butternutkürbis von Grünling genommen, damit machen wir heute Kürbis-Strudel. "Also ich mache den Strudelteig und du die Füllung!" Lori ist einverstanden und wir gehen frohgemut ans Werk.

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Für den Teig mische ich 300 Gramm Mehl, 1 Ei, 3 Esslöffel Öl, 1 Prise Salz und Zucker mit 100 ml Wasser. Damit der Strudelteig schön geschmeidig wird, streicht man ihn mit Öl ein, gibt ihn unter ein vorgewärmtes Gefäss und lässt ihn eine halbe Stunde ruhen. Man kann mit diesem Teig alle möglichen Strudel machen, er eignet sich sowohl für süsse Sachen wie für salzige.

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Für die Füllung haben wir kein festes Konzept. Loredana schneidet den Kürbis in Würfel, eine Zwiebel, drei Knofizehen und ein Stück Ingwer gehören ebenfalls dazu. Sie weicht bereits ihre obligaten Rosinen ein, da komme ich dazwischen. "Wir könnten ja noch etwas Truthahnbrust hineinschmuggeln, dann reicht die Füllung und es ist nicht zu vegetarisch."

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Tante Loredana ist von meinem Vorschlag nicht gerade begeistert und meint, ich dürfte den Strudel dann nicht mehr Kürbisstrudel nennen. Wir haben dann exakt abgewogen, und geguckt, dass mindestens ein paar Gramm mehr vom Kürbis vorherrschen. Dann habe ich ihr noch ein Glas Weisswein spendiert, damit sie wieder versöhnlich gestimmt ist. 

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Das Fleisch muss man ebenfalls in Würfel schneiden, und dann wird alles zusammen angebraten und noch mit Salz, Pfeffer und etwas Curry gewürzt.  Inzwischen ist der Teig bereit und ich kann mich wieder an die Arbeit machen. Man kann sich vorstellen, dass es für einen so kleinen Kater wie mich nicht gerade einfach ist, einen Strudelteig in die Grösse eines Küchentuchs zu ziehen. Das ist ja ein halber Fussballplatz! Aber der Teig ist so geschmeidig, der lässt sich ganz einfach ins richtige Format modellieren.                                                                  

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Lori findet, die Füllung wäre etwas zu flüssig und bräuchte etwas Bindung. Da ist mir eingefallen, was ich beim Apfelstrudel immer mache und wir haben einfach Brösel geröstet, pikant abgeschmeckt und daruntergemischt. Dann ist die Füllung in den vorbereiteten Strudel gehüpft und wir hatten sozusagen keine Arbeit. Nur noch zusammenrollen und in den Ofen schieben. Natürlich schmeckt ein Strudel besonders gut, wenn er mehrmals mit flüssiger Butter eingestrichen wird.

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Dazu könnte man Salat essen, wir haben aber noch Kürbis-Chutney dazu gereicht, schliesslich ist jetzt Kürbis-Zeit. 

Wir wünschen dir viel Spass in der Küche und gutes Gelingen.

Ottilio und Tante Loredana

 
Kürbisfrikadellen

"Was machst denn du da? Wo ist Tante Loredana?"  Wir üben heute wieder ein wenig mit Kürbis. Nachdem die Kürbisbrötchen so ein Erfolg waren, dachten wir uns, dass ein gewisser Anteil Kürbis auch in Frikadellen eine gute Figur machen könnte. Der kleine Isidor will heute richtig helfen, denn als er letztes Mal in der Küche war, hätte er nur Radfahren dürfen, sagt er.  "Ich erinnere mich, du hast damals fast das Ahnenbild zu Schrott gefahren! Na schön, du kriegst noch eine Chance."

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Wie jeder Lehrling soll er erstmal Zwiebeln schneiden. Aber da heult er gleich los, das wäre zu gefährlich, und Lori schickt ihn eine Runde Radfahren. "Lass dir ruhig so lange Zeit bis wir fertig sind!" rufe ich ihm noch nach und koche derweil den geschnittenen Kürbis weich. Es sind halb so viele Gramm wie wir an Fleisch haben. Der Anteil an Zwiebeln ist verhältnismässig hoch, unsere Leute mögen viel Zwiebeln. Aber es kann jeder Koch natürlich bei diesem Rezept seinen Lieblingshackteig machen. Wichtig ist einfach, dass genügend Kürbis reinkommt.

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Isidor schleicht sich reuemütig wieder in die Küche und will jetzt ganz brav arbeiten. Ich will mal nicht so sein und lasse ihn ein wenig mithelfen. Wir müssen den weich gegarten Kürbis nun zermusen und etwas abgekühlt dann unter die Fleischzwiebelmasse geben. Wir haben neben den gedünsteten Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Petersilie noch einige Knofizehen drin, das eingeweichte Brötchen haben wir weggelassen, damit der Fruchtanteil intensiver zur Geltung kommt.

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Dafür nehmen wir noch etwas Paniermehl zur Stärkung und zwei Eier zur Bindung. Dann wird der Teig abgeschmeckt und etwas ziehen gelassen. Wir bereiten nun unseren Nudelsalat zu. Isidor benimmt sich sehr ungezogen und hat immer etwas zu meckern. Aber schliesslich kann ich ihn davon überzeugen, dass er das letzte Mal im Kochstudio war, wenn er sich nicht bessert.

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Loredana hat den Teig noch mit etwas Paprika und Balsamicoessig abgeschmeckt, jetzt formt sie die Frikadellen. Das macht sie schon jahrelang und es geht ganz rasant. Allerdings finde ich, die Konsistenz etwas zu weich, was natürlich an dem Fruchtfleisch liegt. Aber wir wollen den feinen Kürbisgeschmack nun nicht durch zu viel Paniermehl verflachen, wir machen ja nicht Model-Kloppse sondern einfach Frikadellen. 

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Wir haben grosses Lob bekommen für unsere Kürbisfrikadellen und wir wünschen allen Köchen ebenfalls viel Spass in der Küche.

Loredana, Isidor und Ottilio



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