Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Oktober 2022





 
 Mango-Pfirsich-Cheese-Cake

Bevor wir noch zu unserem heutigen, wieder äusserst ungewollt flexiblen Rezept kommen, streiten wir uns über den gigantischen Mehlsack, den Lori in die Küche geschleppt hat. "Das ist doch Fischkleister, kein Mehl, kannst du nicht lesen?" Sie hat das Ding am Serolefest an der Tombola gewonnen. "Hier steht gross geschrieben: zum Frittieren von Fischen. Siehst du hier irgendwo Fische in der Küche?" Aber das ist nicht der erste Ärger heute. Unser Backofen ist nämlich kaputt und wir müssen eine Torte backen.

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Diese amerikanische Schnellbacktour kennen wir zum Glück schon. Man nehme zermalmte Frühstückskekse, schmelze einen Klumpen Butter und mache damit einen fixen Tortenboden, der dann im Kühlschrank fest wird. Schon dieses Verfahren haben wir sprichwörtlich auf dem Keks, das hat doch nichts mehr mit Backen zu tun. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir bereits zwei Torten verpfuscht haben, bis wir merkten, dass die Unterhitze nicht mehr geht, sind wir mit allem zufrieden.

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"Das wird ein rabenschwarzer Tag, Lori, denn mit den Mangos haben wir ebenfalls kein Glück. Die sind noch schlimmer als die letzten." Aber meine Tante ist zäh. Wenn die sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es durch. Sie findet, Mango sei Mango, egal, wie die Konsistenz ist. "Na schön, deine Verantwortung!" Aber während Lori immer nur ihren Kopf hat, habe ich meinen Einfallsreichtum. "Wir nehmen Büchsenpfirsiche, guck mal, die haben die gleiche Farbe und eine viel bessere Konsistenz!"

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Jetzt geht es nur noch darum, mit den vorhandenen Zutaten wie Zucker, Mascarpone, Sahne, Pfirsich plus Mangoanteilen und etwas Gelatine eine wohlschmeckende Creme zusammenzumischen.  Das lächerliche Bisschen Mango hat dann aber doch einen interessanten Geschmacksbeitrag geliefert und Lori ist zufrieden. Sie schliesst gerade einen neuen Backofen an, eine Art Spielzeugmodell, wo knapp ein Brötchen drin Platz hat.

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Diese Art von Torten eignet sich vor allem für junge, kreative Leute, nicht für alte Hasen wie uns, die noch jedesmal verblüfft sind, wenn die Gelatine fest wird. Nach einigen Stunden Kühlzeit dekorieren wir unsere Mangotorte mit Pfirsichscheiben, damit der kleine Schnorbert mal endlich wieder über uns lästern kann. 
Wir zwei Schummelbrüder sind aber trotz aller Schlappen guten Mutes, denn jedes Unglück hat sein Gutes.
Not macht schliesslich erfinderisch.

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Wir wünschen allen unseren Freunden viel erfinderische Not und lustige Erlebnisse in der Küche.
Ottilio und Loredana

 
 Paniertes Gemüse mit Dipp

"Ach, du meine Güte!" rufe ich bei dem Anblick, der sich mir heute in der Küche bietet. Eisbären, dabei haben wir schon letzte Woche Mango-Sorbet gemacht. Es wäre endlich Zeit, wieder einmal etwas Gescheites zu kochen! Loredana hat bereits eine Idee, was für so kleine Racker besonders gescheit ist. Nämlich Gemüse panieren. Dazu machen wir einen Dipp, in den wir alles reintun können, was wir gerade vorrätig haben. Besser geht es ja nicht, oder?

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Es sind exakt heute zu diesem Zeitpunkt frische Parasole eingetroffen. Das sei ebenfalls Gemüse, flötet Loredana und drückt den untalentierten Lehrlingen schon mal das Wiegemesser in die Pfoten. Ich versuche erstmal, einen Überblick zu bekommen, was die Tante eigentlich vor hat. Also einen Dipp mit Eiern, Frühlingszwiebeln, Gürklein und Kräutern, aha und dann Gemüse. So viel ich weiss, haben wir nur noch einen leicht gelangweilten Blumenkohl herumstehen.

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Aber wenn Lori Gemüse sagt, dann meint sie eben Gemüse. Sie findet noch passenden Kürbis und Zucchetti. Den Blumenkohl und den Kürbis haben wir vor dem Panieren vorgegart, sonst wäre er nachher noch zu bissfest. Bei den Zucchini ist es eine Gewissensfrage, wie weich man sie mag. In jedem Fall haben unsere weissen Hilfegeister erstmal die Sosse und alles gemacht, bevor es dann ans Panieren vom Gemüse ging.

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Lori hat Erfahrung mit Lehrlingen. Das Panieren mache denen so viel Spass, dass man sie gar nicht mehr bremsen könne. Ich muss mir zwischendurch wegen ihren pädagogischen Massnahmen die Pfote ans Hirn hämmern, weil ich mich frage, in welcher Küchenschublade man solch unsinnige Bräuche gelernt hat. "Nehmt doch eine grössere Schüssel, darin kann man doch nichts wenden!" Ich kann nicht zugucken, wie die das arme Ei und das Gemüse  herumschleudern.

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Endlich schickt Loredana die zwei fleissigen Küchenburschen zum Radfahren. Nun kann man wieder Luft schöpfen und sich das Mehl vom Pelz klopfen. Die Tante fängt an, die panierten Gemüsestücke zu backen. Bevor sie die Idee ergreift, ich müsste ihr womöglich dabei helfen, fällt mir ein, dass wir den Apfel vergessen haben. Der muss ganz unbedingt noch gerieben in den Dipp hinein. Erst dann schmeckt alles vollkommen.

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Und so hat nach getaner Arbeit das wohlverdiente Essen natürlich sehr gut geschmeckt.

Lori, Otti und die Eisbären

 
 Mango-Sorbet

Die Lori hängt in Gedanken noch immer dem Sommer nach. Die Mangos waren noch nicht dran und müssen unbedingt noch verwirklicht werden. Zudem spielen diese Früchte gerade eine Rolle in den aktuellen News. Ich halte mich da zurück, ich habe meine Erfahrung mit Mangos nur im Salat. In diesem Sommer spielt aber der Genuss von Speiseeis eine grosse Rolle in Gugellandia. Ursprünglich wollte man ja eine Eismaschine anschaffen. 

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Wer sich mit diesem Gedanken jedoch eingehend befasst, kommt schnell wieder davon ab. Lohnt sich doch so ein Riesending nicht für den normalen Konsumenten. Und alles, was es diesbezüglich sonst so am Markt hat, ist nicht besonders vielversprechend. Dann machen wir unser Eis eben wie früher.                                                            
Als die Mango-Tanztruppe ihrer Kostüme entledigt wird, gucken die nackten Früchte eher etwas armselig in der Küche herum. Nachdem sie äusserlich endlich etwas Farbe angenommen, haben sie es sich leider innerlich ebenfalls etwas bequemer gemacht, aber das spielt in unserem Sorbet hoffentlich keine Rolle.

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Eine Mango muss schliesslich reif sein, nur dann ist sie so wunderschön gelb. Der Stein in der Mitte der Frucht führt bei vielen Laien-Köchen zu Verwirrung, da er sich in der ganzen Frucht breit macht und ein einfaches Halbieren nicht möglich ist. Bei unseren Spielverderben handelt es sich sogar um welche, die das Fleisch um den Stein herum am liebsten behalten möchten. Aber Lori bleibt pickelhart. Wir machen jetzt Mango-Parfait und basta.

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Zufälligerweise kommt gerade noch Grünling vorbei und man zeigt ihm die Kerne dieser exotischen Frucht. "Nein, nein, die Mangozucht vergessen wir lieber. Das ist was für Bastler. Bis das Pflänzchen nur schon halb so gross wäre, wie eine Frucht ist es schon zehnmal eingegangen."  Lori tröstet sich mit einem Walholz, das ihr Grünling von seinen Ferien mitgebracht hat. Aber unser Mango-Parfait besteht bis jetzt noch aus nichts als grossen Träumen.

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Aber es ist ja natürlich für uns keine grosse Sache, mit ein paar Eigelben, Zucker und etwas Vanille dem Mangomus dabei behilflich zu sein, nach sommerlicher Fülle und karibisch fruchtigem Höhenflug zu schmecken. Weil wir keinerlei Masseinheiten benutzen, müssen wir ungewöhnlich oft probieren, damit die Süsse stimmt. Man bedenke, dass etwas Gefrorenes viel mehr Würze benötigt, als im Normalzustand. Also nicht mit Zucker, Honig oder Süssstoff sparen!

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Die ganze Mangocreme wird nun noch mit geschlagener, süsser Sahne angereichert, aber unser verwaister Kühlschrank hatte gerade keine Schlagsahne da. Nun ja, mit normalem Kochrahm ging es ja schlussendlich doch. Wichtig ist eine flache, eckige Form und einige Stunden Kühlzeit, dann ist das Sorbet genussbereit.
Schleck und noch ein paar schöne sommerliche Herbsttage euch allen!
Ottilio und Loredana

 
Curry-Buletten und Blumenkohlsalat

Nach unserer Rückkehr aus den Sommerferien wollten wir eigentlich etwas mit Mango machen. Aber wir hatten kein Glück bei unseren Einkäufen. Entweder waren die Früchte noch nicht reif oder aber bereits etwas angeschlagen. Lori schwört allerdings noch immer darauf, dass man solche mit einem schwarzen Punkt nehmen soll. Jedoch hat sich unsere Mangoleidenschaft noch auf dem Küchentisch in Luft, besser gesagt, in Kompost aufgelöst. 
Jetzt heisst das Motto Curry.

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Jeder von uns hat seine individuellen Erfahrungen mit dieser Gewürzmischung. Lori bekam eine Abneigung gegen dieses sehr beliebte Pulver, nachdem ein Gast noch vor dem ersten Bissen über jedes Gericht reichlich Currypulver schüttete. Das hätte sie ja noch hingenommen, aber er musste dabei jedesmal noch ausführlich betonen, dass er eben ein besonders heikler Esser sei. Ich persönlich habe meine Vorliebe für Curry ebenfalls etwas abgelegt, nachdem ich keine richtig gute Mischung mehr gefunden habe. Immer überwiegt das Kurkuma. Wir werden also über kurz oder lang unsere eigene Curry-Mischung machen müssen. 

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Heute geben wir also unserem kücheneigenen Curry-Pulver noch eine Chance. Wir machen Curry-Burger, das heisst Hackfleischkloppse mit Curry. Die Fleischmischung bereiten wir zu, wie immer, mit gedünsteten Zwiebeln zu etwas eingeweichten Semmelwürfeln, Salz, Pfeffer, Knofi, etwas Balsamico und heute - eben Currypulver de Luxe. Ich habe schon eine halbe Dose drin, und es schmeckt noch immer nach Hackfleischmasse und nichts Besonderem. 

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Loredana findet, wir sollten mehr Pfeffer und vielleicht etwas Alkohol verwenden. Aber als sie mal grad nicht guckt, habe ich mit der Tabascoflasche noch ordentlich Zunder gegeben. Wir haben uns dann eher für das Formen der "Pflanzerl" konzentriert als für noch mehr Curry. Damit sie gut zusammenhalten geben wir noch Eier in den Teig und wenden die Buletten vor dem Braten etwas im Mehl.

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Lori hat noch einen Trick, damit sie schön rund werden. Sie schleudert sie im "Servierring" noch etwas über das Holzbrett, wie man es gelegentlich mit Hefeteigplätzchen und dergleichen macht. Dann kommt das Wichtigste. Man darf nicht zu viele miteinander braten, und sie dürfen nicht ankokeln. Sie sollen noch innen saftig sein, aber nicht mehr roh. Wir legen sie deshalb zum Abtropfen in einen Teller, nicht ins Küchenpapier.

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Unsere Curry-Buletten haben vorzüglich geschmeckt. Allerdings. um ihrem Namen Ehre zu machen, hätten wir gut noch ein scharfes Curry-Ketchup dazu servieren können und ebenso kann der dazu gereichte Blumenkohlsalat eine etwas asiatischere Note bekommen.

Wir wünschen allen, wie immer, viel Spass in der Küche. Ottilio und Loredana


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