Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Januar 2022





 
 Walnusstorte

Wir wollen heute endlich die Walnusstorte backen, die wir zu Silvester verbockt haben. Damals sind uns wegen der vielen Telefonaten in der Küche die Nüsse im Ofen schwarz geworden. Aber heute haben wir sogar noch einen Spezialnusskontrolleur, nämlich ein Mabirosso. Das ist ein Marsbewohner namens Hagen, der zwar am Mond lebt, und schwerelos ist. Wir müssen ihn deshalb mit Kluppen am Schwanz beschweren, sonst würde er unkontrolliert im Zeug herumhuppen. Die Vorbereitungen beginnen. Wir rösten diesmal die Nüsse nicht im Rohr sondern in der Pfanne, dann darf Hagen sie durch die Mühle jagen.

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Dann müssen wir natürlich viel rechnen. Weil wir das Rezept etwas umfangreicher gestalten wollen (ha ha, so sind wir halt) berechnen wir die Menge der Nüsse mit der der Eier und dem Zucker. Wenn bei 8 Eiern 250 Gramm Nüsse erforderlich sind, wie viele Nüsse benötigen wir bei zwölf Eiern? Wir haben von beidem genug, nur wollen wir unbedingt eine grosse Torte haben. Da diese kein Mehl enthält, könnte die Konsistenzfrage ein Problem werden. Also eben, einfach genug davon backen. Unser Marsbewohner ist gut im Rechnen und hat unsere Berechnungen bestätigt.

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Das wird ein Riesenkuchen! Wir trennen nun also die ganzen zwölf Eier in Eiweiss und Eigelb. Wenn man die Tortenplatte von weitem ansieht und sich die Eier daroben vorstellt, ist das absolut nicht übertrieben. Wichtig ist, es gibt keine Butter und kein Mehl in unserer Torte. Wir nehmen also ebenso viel Zucker wie Nüsse und etwas Vanillezucker. Dann schlagen wir die Eier mit dem Zucker schön luftig.  Ebenso das Eiweiss von den 12 Eiern. Obwohl dies ziemlich Zeit erfordert, will das Mabirosso, also der kleine Hagen nicht radeln gehen.

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Das Eiweiss, die Eigelbmasse mit den Nüssen zu vermischen stellt eine ziemliche Mutprobe dar, wenn man keine Schüssel hat, die gross genug ist. Aber man weiss sich zu helfen und kippt einfach alles einige Male hin und her. Der Ultrariesensuperkuchen kommt dann in den vorgeheizten Ofen und wird bei 150 Grad gute 40 Minuten gebacken.

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Dann lässt man ihn etwas abkühlen und sucht nach Füllung. Während ihn Lori einmal durchschneidet, (zweimal war uns zu riskant, weil die Konsistenz wegen der vielen Nüsse doch etwas körnig ist) haben Hagen und ich noch eine Hagebuttenmarmelade vom Jahr 2013 gefunden. Man hatte sie für besondere Anlässe zur Seite gelegt und vergessen. Aber sie ist noch gut und passt zu Nüssen. Und etwas Säure kann unserer Torte nur gut tun. Torten kann man füllen, womit einem grad der Magen knurrt, aber die besten sind immer die, die so luftig leicht sind, von denen man gleich zehn Stück essen möchte.

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Weil unsere Torte so extrem gross geworden ist, kann nun jeder kommen und sich ein Riesenstück davon abschneiden.

Es grüssen aus dem Kochstudio Ottilio, Tante Loredana und ein kleiner Mabirosso (Marsbewohner) namens Hagen.

 
 Weisskohl-Eintopf für den Bärenhunger

Als ich in die Küche komme, ist erwartungsgemäss bereits wieder das übliche Tohuwabohu, das meine Tante veranstaltet hat. Mehr als ein Dutzend Bären wuseln herum und sind, wie ich sehe, bereits am Essen. Lori verwirft die Pfoten und fragt treuherzig, was sie hätte tun sollen, die armen Kleinen wären so hungrig gewesen, so hat sie eben Bärenschnitzel gemacht. Wie ich sehe, sind es zum Glück nur Sellerieschnitzel. Aber eben.

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"Dieser ganze Kindergarten hier soll wenigstens etwas lernen und ein wenig helfen! Wir machen jetzt einen Riesentopf Weiskohl mit Karotten und Kartoffeln, dann können deine Kleinen beim Schnippeln mal so richtig bei der Arbeit glänzen." Lori ist nicht begeistert. Das wäre doch gefährlich mit Messern zu hantieren, wenn man noch keine Kocherfahrung hat. "Deswegen sollen sie es ja lernen!"  Es macht einigen dann sogar richtig Spass, die anderen schickt man Rad fahren.

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Ich verkünde also den willigen Helfern was zu tun ist. Wir geben geschnittene Karotten, Weisskohl, Speck, Kartoffeln, Lorbeerblätter und Kümmel in den Eintopf. Das muss alles klein geschnitten werden, also los, Kameraden, Lori halbiert schon mal mit einem Schlag den Kohlkopf. Die Tante hat immer wieder Einwände, wir könnten doch hier nicht mit so grossen Messern rumfuhrwerken, das wären noch so kleine Bärchen. "Eben, die können noch nicht mal zählen, sie sollen endlich etwas lernen!"

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Nach einigen Anläufen funktioniert es ganz gut mit unseren Helfern, obwohl am Schluss nur noch einer da ist, die andern schälen im Freien Kartoffeln oder radeln durch den Garten. Wir haben noch ein Stück Fleisch gefunden, das kommt ebenfalls in den Eintopf. Bei den Gewürzen sind wir uns einig. Neben Kümmel, Lorbeer und Tomatenkonzentrat, darf ruhig noch eine Spur Muskatnuss, Zimt und Nelke rein, weil wir ja wieder kein Piment haben. Dann können wir es uns nicht verkneifen, zu Salz und Pfeffer noch eine gute Portion Paprika mitzugeben. Dann lassen wir alles erstmal Eintopf werden.

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Die Kartoffeln kommen leider etwas verspätet, die Bärchen haben damit erst noch Fussball gespielt, bevor sie die Idee hatten, sie zu schälen. Aber schliesslich stürmt die ganze Bärenmannschaft in die Küche und will essen. "Moment mal, Freunde, gut Ding will Weile haben, erst braten wir noch ein paar Lammkottlets dazu und rühren einen erfrischenden Dipp an, damit das ganze etwas umfänglicher wird. Als ob unser Eintopf nicht schon umfänglich genug wäre, ha, ha, ha.

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Jetzt wünschen wir einen guten Appetit, Weisskohl ist gesund. Es ist genug für alle da.


 
 Kürbis, gefüllt mit Hackfleisch und Reis

Wir haben immer noch viele Kürbisse. Heute haben alle Hunger, deshalb widmen wir uns einem grösseren Exemplar. Die zwei neusten Stars am gugelländischen Märchenhimmel sind zur Zeit Lucky und Mucki, der kleine Löwe und das kleine Zebra. Deshalb dürfen sie heute in der Küche mitschnuppern. Der Kürbis ist noch ganz dreckig und muss zuerst einmal richtig gereinigt werden, denn weil es ein Hokkaido-Kürbis ist, wird er mitsamt der Schale verspeist.

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Dann komme ich und muss entscheiden, wo ich mit meinem Säbel durchschneide. Ich setze den Schnitt etwas oberhalb der Mitte an, denn ein wenig Bedenken habe ich schon. In so einem Riesenkürbis ist viel Platz, da benötigen wir eine Menge Füllung. Vorerst sind unsere zwei Lehrlinge noch mit Feuereifer beim Kerne entfernen. Aber als es ans Zwiebelschneiden geht, mischt sich Loredana ein und schickt sie kurzerhand Radfahren.                                   

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"Ist das jetzt das Neuste? Spielst du jetzt Mutter Theresa und ich kann die Schnippelarbeit machen?" Lori findet, wir könnten zwischendurch einmal abwechseln und so opfere ich mich eben heute zum  Zwiebeln hacken. Die zwei Kürbishälften müssen nun erstmal etwas angegart werden. Dazu schieben wir sie für eine gute Viertelstunde in den Backofen, wohlwissend, dass, wenn sie weicher sind, noch mehr Füllung benötigen.

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Unser Hackfleisch muss also noch etwas angereichert werden. Loredana macht einen Topf mit Reis, Karotten, Sellerie und allem möglichen Zeug drin, ich habe noch Kürbisfleisch vom Deckel genommen und unter das Fleisch gemischt. Da hat die Lori gelacht und gesagt, so würde es aber nicht mehr, weil jetzt ja der Deckel mehr Platz zum Füllen hat.

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Wir sind froh, tollen unsere zwei Lehrlinge im Freien mit dem Fahrrad herum, so können wir in Ruhe überlegen, wie wir den Kürbis noch voll kriegen. Es soll ja nicht mehr Reis als Fleisch hineinkommen. Ich schiebe noch überall ein paar Scheiben Käse dazwischen, Lori holt noch Kräuter, einige Knofizehen und ein paar Pilzchen. Dann stopfen wir unsere beiden vorgedämpften Kürbishälften voll und schieben sie erneut ins Rohr. Die Radler sind ebenfalls wieder da und schon nach einer halben Stunde ist unser Essen fertig.

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Für einmal hat man länger zum Essen als man Zeit zum Kochen benötigt hat.

Wir wünschen allen unseren Freunden viel Spass in der Küche.

Ottilio, Lori, Lucky und Mucki

 

Französische Zwiebelsuppe

"Hallo Lori, das ist aber nett von dir, dass du heute ohne irgendwelche Überraschungen hier erscheinst, nicht mal Kerzen oder unnötiges Gebüsch in der Küche. Buon anno, liebe Tante, lass uns ans Werk gehen. Hilfee! Wer ist denn das, ein Weihnachtsgespenst? Was soll das heissen, ich müsse halt die News lesen, ich habe keine Wölfe im Schafspelz bestellt." Die Mary und Giuseppe werden uns helfen, eine französische Zwiebelsuppe zu kochen.

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Da man beim Zwiebelschneiden oft weinen muss, begibt man sich dazu vorsichtshalber besser ins Freie. An der frischen Luft geht das ganz einfach. Wir müssen nämlich mindestens ein dreiviertel Kilo Zwiebeln in Scheibchen schneiden. Ich bleibe derweil mit Mary in der Küche und zeige ihr, wie man Brotscheiben in Würfel verzaubert. Sie ist ganz hin und weg. Die Brotwürfel kommen dann ins Backrohr bis sie schön geröstet sind.

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Leider ist die Mary von diesem Giuseppewolf ebenfalls sehr angetan, als er mit der geschnittenen Zwiebelladung anmarschiert. Aber ich kann wieder etwas punkten, indem ich ihr erkläre, was eine richtige Zwiebelsuppe zur Königin der Suppen macht. "Man muss die Zwiebeln in der Butter sehr lange rösten, mindestens eine Viertelstunde, dann kommen Salz und Zucker dazu. Jetzt röstet man weiter bis langsam Farbe entsteht. Erst dann kommt das Mehl dazu. Nicht viel, nur so drei Esslöffel.

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Und immer schön weiterköcheln lassen, noch ist nicht einmal die Suppe bei den Zwiebeln. 8 Tassen Fleischbrühe müssten rein, das sind etwa zwei Liter, schätze ich. Dann kommt noch der Weisswein dazu und eigentlich wären zwei Esslöffel Cognac nun passend. Aber wie gesagt, bevor der Alkohol dazu kommt, lässt man die Suppe schön köcheln und vertreibt vor allem Wölfe von der Waage und kleine Urzeitmarys von der Küchenraffel.

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Wenn die Suppe dann so nach 40 Minuten allmählich gut ist, wird die Deko vorbereitet. Die gerösteten Brotwürfel kommen zu oberst in die Suppenschalen und der Käse drüber. Dann ab in den Ofen damit und noch einmal mit der Grillfunktion überbacken. Es gibt viele französische Varianten, wo die Brotscheiben noch ganz umherschwimmen, aber dann bräuchte man ja ein Messer zum Essen.

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Während vor der Tür die Nebelsuppe flippt und flappt, hat wenigstens unsere Zwiebelsuppe geklappt.

Ottilio, Loredana, Mary und Giuseppe


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