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Oktober 2015
Vierte Oktoberwoche 2015:
In Gugellandia kommen die Gäste entweder per Post, per E-mail oder mit der Bahn. Letztere ist das unzuverlässigste Mittel, denn da wartet man immer Stunden, und es kommt nichts! Nicht einmal einer, der auf den Zug möchte, geschweige denn der Zug selber. Wir sind etwas zu pünktlich am Bahnhof, aber wir warten auf zwei gugelländische Freunde aus Venezien. Um die Wartezeit zu verkürzen inspiziert Peso die hiesigen Abfalleinrichtungen.
Edi und Beppa hüpfen verbotenerweise auf den Bahngeleisen herum und finden auch bald ihren neusten Abenteuerspielplatz. Einen Kran für die Schienen, hochinteressant! Sie probieren natürlich gleich jedes abwärts gerichtete Verbindungsstück aus, ob man darauf rutschen kann. Ansonsten ist es sehr still auf dem Bahnhof. Und wir warten und warten.
Es hat nicht einmal einen Bahnhofsvorstand. Es hat auch keinen Fahrkartenschalter oder Automaten, nur zwei vielleicht funktionierende "Entwerter" zum Abstempeln von Tickets, die man wahrscheinlich auf einem anderen Planeten kaufen muss. Harry interessiert sich für die Lautsprecheranlage vom unsichtbaren Lokomotivkenner, der verlauten lässt, dass der Zug mit der Nummer 9786 gleich kommen werde, - und es wird immer dunkler.
Grünling hat begeistert angrenzende Riesenmaiglöckchen entdeckt, als der Zug endlich kommt. Wir begeben uns hinter die gelbe Linie, denn dies hat die Lautsprecherstimme deutlich verlangt. Mit lautem Gequietsche hält der Zug. Gespannt warten wir, ob jemand aussteigt. Und tatsächlich kommen unsere zwei Freunde aus Jesolo: Tyson und Kubi! Man fällt sich in die Pfoten und Flügel und freut sich über das Wiedersehen.
Ach, ist das herrlich bei diesem Wetter in Gugellandia! Die Gäste werden gleich an der schönen Oktobersonne ausgesetzt, und zwar auf der Bank, die man schon lange streichen wollte. Viel war ja nicht da, weder zum Streichen, noch an Farbe, doch hatten wir alle Lust, bei dem schönen Sonnenschein etwas zu tun. Und die Gäste waren einverstanden.
„Ihr dürft euch aber nicht bekleckern.“ findet Edi und reiht sich gleich in die Reihe der Zuschauer ein, um erst einmal abzuwarten, ob alles nach Arbeit riecht oder eher nach Vergnügen. Harry hat eine Kiste mit Material angeschleppt. Ein paar Pinsel, alte verkrustete Farbtöpfe und etwas Klebeband zum Abdecken. Na was ist, geht es los, oder nicht? Na klar.
„Wir brauchen Hüte und Schürzen!“ freut sich Hefe und fängt gleich an, Zeitungspapier zu falten. Jetzt sind alle vorübergehend nur noch im Hutfieber. Jeder möchte einen aufsetzen und alle haben verschieden grosse Köpfe. Und dann will auch jeder einen Pinsel haben. Sogar der Grünling, dem man genügend Sachverstand zutraut, wedelt schon mit dem Pinsel, obwohl man noch nicht einmal weiss, in welcher Farbe man die Bank schlussendlich streichen will.
Zeig, Peso und Harry übernehmen nun das Kommando und beschliessen, die nicht zu streichenden Teile der Bank mit Klebefolie abzudecken. Man will ja nicht das Eisen anstreichen, und ein grosser Teil dieser Bank ist aus Eisen. Wo anfangen? Da die Drei gesagt haben, „wir packen das“, müssen sie es nun auch machen. Wir gucken gespannt zu.
Da man aber mehr Klebefolie als Farbe hat, ist bald schon ein lustiges Kleben hier und Kleben da und Kleben überall. Immerhin schaffen sie es, gemeinsam die Rückwand der Bank zuzukleben, damit keine Farbspritzer auf das Eisen gelangen. Edi hat noch eine klebefreudige Schaukel gebastelt, aus der man ihn fast nicht mehr runter kriegt.
Edi ist noch am Schaukeln, aber jetzt überlegen die Fachmänner ernstlich, wie sinnvoll es ist, mit teurem Klebeband die verzweigten Eisenteile zu umwickeln, nur damit keine Farbspritzer darauf gelangen. „Du hast recht“ Peso. Wir können das auch anders lösen. Und Gugel holt Zeitungspapier zum Umwickeln. Inzwischen sind die übrigen schon am Rad schlagen, nein, am beratschlagen, welche Farbe die Bank bekommen soll.
Harry hat noch einen Topf weisse Farbe gefunden. Das bedeutet, Hefe und ihre Freundinnen können mit ihren rosa Vorschlägen einpacken. Um dem Hin und Her gleich ein Ende zu setzen, fängt Harry mit dem ersten Pinselstrich an, und Grünling darf schon weiss weitermalen. Um Hefe etwas friedlich zu stimmen, darf sie als dritte den Pinsel führen. Doch jetzt fällt allen etwas auf.
Schnorbert
guckt zu.
„Ihr entwickelt je länger je mehr Schildbürgerpotenzial“ knurrt er. „Wieso fängt ihr die Bank, auf der ihr sitzt, von vorne zu streichen an, so habt ihr keine Möglichkeit mehr, irgendwie unbemalt wieder runter zu kommen?“ Darüber hat tatsächlich noch keiner nachgedacht. Aber es gibt ja grosse und kleine Tiere, und irgendwie wird man mit der Arbeit schon zu Range kommen. Jeder darf einmal den Pinsel schwingen.
Auch die Gäste werden gebeten, einen Farbtupfer beizutragen, bevor Edi noch ans Werk geht. Peso hat dann im Flug noch den restlichen "Boden" gestrichen, damit keiner weisse Füsse bekommen hat. Aber langsam ist bei allen etwas die Euphorie abgeklungen und sie finden die frisch gestrichene Bank nun zu weiss. „Man hätte doch Rosa nehmen sollen.“ findet Rosine, die neue Assistentin von Schnorbert.
„Weiss ist ja schön und gut, aber das passt irgendwie nicht nach Gugellandia.“ Es ist kaum zu glauben, aber ausgerechnet unser Umweltminister hat noch eine Flasche grünen Spray im Hinterstübchen. Damit fliegt er jetzt siegesbewusst über die verkorkste, weisse Bank und stäubt sein giftiges "Gasgrün" darüber, dass es eine Freude ist. Alle jubeln und husten. Manchmal darf man eben nicht zu umweltbewusst denken, gell Herr Umweltminister! Schnorbert schnaubt.
So hätte alles fast noch ein gutes Ende genommen, wenn Edi zum Schluss nicht sein „Frisch gestrichen“ auf der Bank hätte anbringen wollen. „Da macht man doch ein Schild, Edi, und schreibt es nicht mit weisser Farbe auf die grüne Bank drauf, ojeoje." Aber Edi, ganz vergnügt, geht mit Peso noch eine Runde fliegen und sie sprayen das "Frisch gestrichen" wieder zu. Am nächsten Tag können sie dann alle auf und mit der Bank machen, was sie wollen - ohne Zinsen.
Dritte Oktoberwoche 2015:
Während letztes Mal beinahe unsere „Hausbank“ wegen enormen Gewichts zusammengebrochen ist, weil wir alle gleichzeitig daraufhockten, um den Sonnenuntergang beim Kastanienfeuer zu geniessen, geht es heute bei Harry um eine etwas andere Art von "Cassaforte". Er hat nämlich in einer Mauer einen versteckten Tresor gefunden.
Da aber kein passender Schlüssel vorhanden ist, versucht es Harry mit der Brechstange. Ja, ja, es schlummern viele Talente in dem kleinen Igel. Man hört ihn einen ganzen Vormittag hämmern und klopfen, und schliesslich hat er es tatsächlich geschafft. Der Tresor ist offen. Alle kommen herbei und werfen ein Auge auf den Inhalt. "Och, bloss Münzen." "Was hast du denn erwartet?"
Am gugelländischen Pokerturnier hat man dann anstelle mit Münzen mit Chips zu tun. Die Neuerung in diesem Jahr ist, dass man nur noch Pokermienen aber keine Hüte mehr aufsetzt. Es nehmen 50 Tiere teil, wenn man die Jury und die Ausserirdischen mitrechnet sind es sogar 52. An sechs Tischen mit je acht Gugellandiern wird gepokert, was das Zeug hält.
An Tisch 1 finden wir Gugel höchstselbst. Er spielt gegen Merlo, die Eule, Rolla, die Fitnesstrainerin, gegen Wasel, Thymi, Zeig und Fliege. Auch Pelux, der getüpfelte Vetter von Schnorbert, befindet sich am selben Tisch. Die Pokerregeln kennen wir alle, erst kommt der "Flop", dann der "Turn" und mit dem "River" entscheidet sich die jeweilige Partie.
Das Wichtigste beim Pokerspielen ist, dass man dem anderen in die Karten schauen kann. Natürlich ist das nicht erlaubt. An Tisch 1 geht es relativ gesittet zu, die anfänglich einfarbigen Chip-Haufen werden mit Dauer des Spieles immer bunter. Gugel und Zeig machen zu guter Letzt ein Duell. Es gewinnt Zeig nach langem Hin und Her. Da freut sich einer!
An Tisch 2 finden wir Hefe, Grünling, Leisstreifer, den Modezar, Rosine, das Schweinchen, Alfi, Mauli, Robby und Hieronymus. Auch an diesem Tisch geht es relativ anständig zu, wer schlechte Karten hat, fliegt raus. Im Bluffen sind sie alle nicht so gut. Übrig bleiben die Fledermaus Alfi und natürlich Hefe, die eine hervorragende Pokerspielerin ist. Und auch gewinnt.
An Tisch 3 geht es weniger gesittet zu. Guido und Frech streiten sich schon zu Anfang, warum wer anfängt. Mit von der Partie in diesem aufregenden Spiel sind auch Harry, Demi, Nockerl, Kleopatra, die Schlange, Puffix und „Fido“, ein Neffe der Jury. Frech und Zauberer Puffix versuchen es mit faulen Tricks und fliegen schon früh raus. Harry hat zwar ein gutes Blatt, aber er schafft es auch nicht in die Schlussrunde.
Sieger an Tisch 3 ist nach langem erbittlichen Kampf endlich Guido. Die Kleopatra hat ihr ganzes Geld verloren und reiht sich in die Schlange der Verlierer ein. Jetzt werfen wir einen Blick auf Tisch 4. Der ist auch nicht ohne. Da geht es vielleicht zu!! Es spielen Farina, Festa, Tobby, Zottel, "Simmeling", das Eichhorn, Laura, "Frifri", der Frosch und Ottilio.
Laura hat sich mit Proviant eingedeckt. So Pokerturniere können ja bekanntlich Wochen dauern. Es stellt sich ziemlich schnell heraus, dass Essen offenbar gut für eine perfekte Pokerhand ist, denn das Nilpferd sahnt richtig ab. Ottilio und Festa scheiden aus. Auch Eichhorn, Hase und Bär können sich nicht mehr lange halten.
Am längsten schafft es noch Frifri. Aber dann hat auch sein Stündchen geschlagen. Laura gewinnt den Pot. Und nun zu Tisch 5. Da geht es ebenfalls hoch her in illustrer Runde. Hai Kai und William, das Nashorn, "Heissmann", der Gorilla, dazwischen Klepf, Bauli und "Klotz", der Igel. Dagegen sind die zwei Berühmtheiten Schnorbert und Edi kleine Fische.
Es sieht ja schon lustig aus, wenn so ein kleiner Miniaturpfefferfresser den Dealer machen muss und all den „Hohen Tieren“ die Karten verteilt. Schnorbert wartet die ganze Zeit, dass etwas passiert, das er später anprangern kann. Aber es geht alles regulär zu. Edi scheidet schon früh aus, was ihm aber nichts ausmacht, denn er kann so wie so nicht lange still sitzen. Gewinner von Tisch 5 ist Klotz, der Igel.
Am 6. Tisch sitzen Schangelina, die Eisbärdame, Bubi, der Bär, Laubus, das Wildschwein, Peso, der Umweltminister, Beppa, unsere Hausmaus, Lilly, das Krokodil und Toy, der Osterhase. Der fliegt schon ganz zu Anfang in hohem Bogen aus der Pokerrunde hinaus. Für die Schangelina wird noch Champagner aufgefahren und Punschkugeln von Ottilio, was nicht schon die Laura alles gefressen hat.
Das Endspiel an Tisch 6 zwischen Beppa und Bubi ist sehr knapp. Beppa gewinnt mit zwei Sieben den Pot und Bubi kann gehen. So ist es eben. Nun treffen wir alle Sieger von jedem Tisch. Es sind alles keine Unbekannten. Beppa, Zeig, Laura, Hefe, Guido gehören zum harten Kern von Gugellandia. Nur Klotz, der Igel, ist noch etwas „neu“. Und es geht gleich los:
In der ersten Runde können alle Teilnehmer ihre Chiphaufen einigermassen halten, aber es zeigt sich bereits ein kleiner Vorteil für Guido, der mit seiner Dame und einem Vierer gewinnt. In der zweiten Finalrunde wird Laura eliminiert. Guido gewinnt erneut mit zwei Damen und zwei Zehnern. Allen steht schon der Schweiss auf der Stirne. Laura verlässt die Pokerstätte und geht etwas essen.
In der dritten Runde erwischt es Hefe und Klotz, den Igel. Mit As und Dame rechnete sich Hefe gute Chancen aus. Aber der River geht bachab. Klotz muss mitgehen, und das ist auch sein Untergang. Zeig hat unwahrscheinliches Glück mit seinen niederen Karten, und bei Guido ist es schon fast normal, dass er immer eine Dame in der Hand hat. Hefe und Klotz sind also nun auch unter den Zuschauern.
Die drei Finalisten, Zeig, Beppa und Guido kämpfen nun um den Siegerpokal von „Gugellandia-Poker“. Wenn man allerdings die Chip-Haufen der drei Teilnehmer anschaut, überkommt einen der nicht unberechtigte Verdacht, dass da einer einen Vorteil haben könnte. Guido hat viel mehr Chips als seine Konkurrenten und kann sie demzufolge zwingen, ihr Geld aufs Spiel zu setzen. Das kostet auch schon nach einem Satz dem Zeig sein Vermögen. „Wünsche gutes Wetter, Herr Zeig, ha, ha!"
Im Duell zwischen Beppa und Guido sieht es auch nicht gerade gut aus für die Maus. Die Möwe hat viel zu viel auf der Kante. Aber Beppa macht "All in" mit zwei mickrigen Zehnern. Darauf hat Guido gewartet. Er hat auch keine besonders guten Karten. Aber drei Neuner sind immerhin drei Neuner. Gratuliere, Guido, gut gepokert. Er lässt sich feiern. Man redet sicher noch lange vom gugelländischen Pokerturnier mit den über 50 Teilnehmern. Ein Sieger und viele viele Verlierer. Das muss man eben auch können.
Zweite Oktoberwoche 2015:
Eines schönen, gugelländischen Tages hat Edi merkwürdige Krater in der Wiese entdeckt. „Komisch, hier wachsen Vulkane, das muss ich melden.“ Er entschliesst sich, die Fachmänner auf diesem Gebiet zu verständigen, Mauli und Bauli, die Maulwürfe. „Das sind mitnichten Haufen von uns, das sind Termitenhügel, Edi, keine Vulkane“
Mit Ameisen will man sich im Moment nicht beschäftigen, denn der Wald ruft. Man muss noch einiges besorgen, bevor der Winter kommt. Die Pilze sind eine erfreuliche Sache, so lange sie essbar sind und man sie konservieren kann. Aber fast noch interessanter sind die Esskastanien, die jetzt von den Bäumen herunterprasseln.
Das wäre nun ja eher ein Sammeln als ein Suchen, denn dieses Jahr sind die Bäume voll. Aber die Wildschweine und Siebenschläfer, die im Wald hausen, schlafen auch (noch) nicht. Vor allem in den Morgenstunden finden unsere Tiere nur leere Schalen und die stachligen Kastanienigel. Aber die kann man ja vielleicht auch noch für etwas brauchen.
So werden also fleissig Esskastanien gesammelt, teils ohne, teils mit Stacheln. Wir machen natürlich zwischendurch auch Blödsinn, und Schnorbert guckt bereits etwas hinterhältig. Es ist nämlich auch ziemlich gefährlich, denn ab und zu kommt so ein Kastaniengeschoss vom Baum herunter. Paff, zack, rumpel, und man kann froh sein, wenn man nicht getroffen wird.
Kastanienbäume sehen sich in der Regel alle ähnlich. Wenn der Wald nicht an einem abschüssigen Hang läge, könnte man sich leicht verirren. Aber so wissen wir wenigstens immer, in welcher Richtung wir wieder nach Hause gelangen, nämlich nach oben. Einige trödeln noch herum, aber schliesslich treten wir alle schwer beladen den Heimweg an.
Alle? Es ist immer wieder sehr solidarisch von gewissen Tieren, dass sie zu Fuss gehen, obwohl sie fliegen könnten.
So auch Klepf, der kleine Pfefferfresser, der so klein ist, dass er auf einem Pilz sitzen kann und die andern die Körbe schleppen lässt. „Wo ist eigentlich Edi?“ fragt er. Allen fällt jetzt auf, dass das Plappermaul im grauen Pelz nirgends zu sehen ist. "Eeediiiii? Wo steckst du?"
Edi hat sich kurz im Laub schlafen gelegt. Das machen kleine Tiere manchmal, einfach so. Als er wieder aufwacht, sind die anderen alle weg. Man hört nicht einmal mehr die Geräusche, wie sie sich lustig von dannen machen. Edi ist enttäuscht, dass man ihn vergessen hat. Er verirrt sich nun auch ein wenig, als er sich auf die Suche nach den anderen begibt. Wo sind die denn alle hin?
„Ach ich armer Wurm.“ seufzt Edi, und geht im Wald herum. Es ist auch nicht gerade eindeutig, in welcher Richtung es nach Hause ginge, denn es ist in diesem Waldstück ziemlich eben. Und nun hört er überall dieses unheimliche Knacken von den Ästen. Das Gepolter, wenn wieder irgendwo ein paar Kastanien herunterfallen. Ab und zu das schrille Gepiepse von einem erschreckten Vogel. Sonst nichts. Nur Grabesstille.
Und dann, gerade als er sich unter einem Pilz etwas ausruhen möchte, hört er ein unheimliches Knurren. Edi erschrickt zu Tode. Aber nein, es ist ja nur Frech, der auch noch im Wald herumlümmelt. Jetzt treffen sie auch auf Gugel, der ein zweites Mal ausgerückt ist, um Maronen zu sammeln, nebenbei ein paar Pilze...... und ein bisschen auch, um Edi zu suchen.
Dieser ist nun überglücklich und freut sich auf zu Hause. Dort sind inzwischen alle um Ottilio und die grosse Menge an Esskastanien versammelt. Viele Frage beschäftigen die Tiere. Wie kann man die Maronen lagern, wie lange muss man sie kochen, wie geht es am einfachsten, sie zu schälen, und vor allem in welcher Form will man sie am liebsten essen? Ottilio macht einige attraktive Vorschläge für die Verarbeitung in seiner Küche.
Aber auf die einfachste Idee kommt natürlich wieder niemand ausser Edi. Er schleppt die Löcherpfanne, die extra dafür gemacht ist, herbei und bettelt, man möge doch anstelle „Vermicelles“ und „karamellisierten Kastanien“ einfach welche am Feuer braten. Alle sind von der Idee begeistert, und Peso inspiziert auch gleich schon mal die Feuerstelle.
Jetzt werden zu allererst die Kastanien fachgerecht eingeritzt. Über das Wie und Wo entstehen gleich wieder eifrige Diskussionen. „Einmal quer hier einschneiden.“ Fliege macht es vor. „Nö, man muss kreuzweise ritzen!“ Gugel weiss es besser. Am Schluss einigt man sich, dass jeder mit seinem Messer oder seinen Krallen machen kann, was er will. Hauptsache, es wird bald ein Feuer geben..
Das Anfeuern überwacht wie immer der Umweltminister Peso persönlich. Dass er versehentlich noch Ottilios Einkaufsliste ins angehende Feuer wirft, bringt ihm zwar nicht viel Lob ein, aber dafür brennt es auch schon nach kurzer Zeit. Edi wartet ganz aufgeregt mit seiner Pfanne. „Zuerst muss ein wenig Glut vorhanden sein…“ Grünling kennt sich da aus. „Und jetzt alle etwas auf Distanz, bitte, jetzt kommt ordentlich Holz drauf.“
Während das Feuerchen brennt, hantieren zwei ganz Neugierige in der Küche und meinen, sie wären schneller, wenn sie die Kastanien in kochendes Wasser geben und dann schälen. Ottilio und Hefe verbrennen sich also ihre armen Pfoten, und das Ergebnis ist eher kläglich. Aber es soll ja auch erst für Ottilios nächstes Rezept dienen. Draussen gucken die Tiere aus einiger Entfernung zu, was da alles in Flammen aufgeht.
Dann kommen endlich die Kastanien auf’s Feuer. Die Dickhäuter, Laura und William, dürfen die Pfannen schwenken und das Wildschwein „Stocki“ sorgt für Nachschub. Der Duft der gebratenen Kastanien erfüllt die Luft, sogar der Rauch schmeckt unbeschreiblich lecker und dies nicht etwa, weil Peso altes Gerümpel ins Feuer geworfen hat. Endlich darf dann geknabbert werden.
Und natürlich wird nicht nur nach Herzenslust geknabbert, sondern auch geplappert und gelacht, getratscht und geklatscht wie an einem richtigen Fest. Ottilio nimmt ein Bad in der Menge der Kastanien, und als die Sonne untergeht, sitzen alle noch gemeinsam vor dem ausgehenden Feuer und lassen den gugelländischen Kastanientag ausklingen.
Nächste Woche:
Die Bank von Gugellandia
Erste Oktoberwoche 2015:
Edi hat sich sehr auf den ersten Schultag gefreut, und er ist der erste, der zu oberst auf der Astbank Platz nimmt. Lehrer Gugel hat an verschiedenen Orten im Wald seine Bibliothek aufgebaut, damit man auch leicht Zugang zu den Pilzbüchern und Zeitschriften findet - und gleichzeitig natürlich auch zu den gesuchten Pilz-Exemplaren in der Umgebung.
Doch kann nun ja natürlich nicht jeder einfach in den Wald hinein spazieren und einen „Täubling“ finden. Das ist nämlich der erste zu bestimmende Pilz auf dem heutigen Stundenplan. „Er muss Lamellen haben und wie ein Täubling aussehen.“ Eingehend werden die Bücher durchpflügt, studiert und auswendig gelernt, bevor es auf die Pirsch geht.
Es werden verschiedene Exemplare von Täublingen entdeckt. Kleine, Grössere, Gewölbte, Gewellte, Eindeutige und weniger Eindeutige. „Mit den Roten braucht ihr euch gar nicht lange aufhalten,“ verkündet Gugel, „die sind alle ungeniessbar bis giftig.“ Aber es hat einfach nur Rote. Und diejenigen, die nicht rot sind, sind auch keine Täublinge. Das scheint ja ganz schön schwierig zu sein!
Endlich ist ein Täubling gefunden, der ist nicht rot sondern violett. „An und für sich ein gutes Zeichen, aber….“Gugel runzelt schon wieder die Stirn. „Wir werden eine Kostprobe nehmen und wieder ausspucken.“Alle gucken staunend zu, wie der Pilzlehrer ein Stückchen von dem Täubling abbeisst – und wieder ausspuckt. „Er müsste nach "Nichts"schmecken. Man kann es aber auch am rötlich gefärbten Stiel erkennen,“ sagt er schliesslich „dieser Pilz ist nicht essbar.“ Ein Raunen geht durch die Schülerschar. Also weiter über Stock und Stein durch Laub und Farn.
Bei der nächsten Gruppe Pilze handelt es sich um Essbares. Von oben kann man allerdings nicht erkennen, ob die Pilze giftig sind oder nicht, aber, wenn man einen pflückt, sieht man ganz deutlich, dass er unten keine Lamellen sondern „Löcher“, so genannte „Röhren“ hat. Edi findet einen ganz besonders „löchrigen“ Pilz: „Das ist ein kuschelig bräunlicher Rundknopf, den kenne ich.“ Alle lachen und kriechen weiterhin in Laub und Moos herum und schnuppern den Waldboden entlang.
Für die Anfänger und Neulinge in der Pilzschule ist eines klar: Kein Pilz sieht gleich aus wie der andere. Es gibt aber Gemeinsamkeiten, so wie bei Tieren. Flügel oder Flossen, Pelz oder Schuppen, so ist das auch bei den Pilzen. Es gibt verschiedene Arten. Das Freche an den Pilzen ist einfach, dass sie sich so gut tarnen, dass man sie nicht findet, oder sie verstecken sich ganz unter dem Laub, dass man darüber hinweggeht, ohne sie zu sehen.
Gugel versucht heute seinen Schülern in erster Linie beizubringen, welche Pilze nicht gepflückt werden dürfen, weil sie giftig bis tödlich giftig sind. Schnorbert hockt wieder einmal begeistert vor einem Schönfussröhrling, den er eindeutig für einen etwas bleichen Steinpilz hält. „Den haben wir doch schon in der ersten Stunde durchgenommen, es ist ein Freund vom Satanspilz!“ Ja, deswegen gefällt er dem Schnorbert ja auch so gut. Doch dann gibt es schon das nächste Anschauobjekt.
„Von oben sieht er genau so aus wie ein essbarer Röhrling, nur der rötliche Rand verheisst nichts Gutes.“ Gugel dreht den Pilz um, damit ihn alle gut betrachten können und es sich ein für alle Mal merken. „Dies ist ein Hexenröhrling. Gewisse Pilzsucher sind ganz versessen darauf, denn es ist unter Umständen ein guter Speisepilz. Aber, ich muss doch warnen. Gewisse Menschen vertragen ihn nicht. Es darf zu seinem Genuss kein Alkohol getrunken werden – und nicht umsonst heisst er Hexenröhrling. Also auch ihr, aufpassen!“
„Ich habe so wie so nicht gerne Pilze, ausser diese feinen Champignon!“ Edi guckte seinen gefundenen Pilz verliebt an. „Das ist ein Knollenblätterpilz, Edi. Sehr G i f t i g !“ Auch Schnorbert und Frech haben neue Pilze gefunden und hoffen auf ein gutes Urteil. „Pantherpilze sind auch giftig.“ Jetzt sind langsam alle schon etwas misstrauisch. Edi findet eine Schlange: „Ist die auch giftig?“ Dafür aber findet die Schlange einen Pilz, der endlich nicht giftig ist.
„Man sollte immer nur einen Pilz auf einmal kennen lernen. Dafür richtig. Und auch bestimmen und essen.“ sagt der Lehrer. „Es gibt ganz eindeutige wie den Parasol, mit denen kann man anfangen. Heute habt ihr viele Giftpilze gesehen, auch das ist wichtig. Ein guter Pilzsammler verfügt in erster Linie über Erfahrung. Und wenn er schlechte Erfahrungen gemacht hat,… ist er heute wohl kein Pilzsammler mehr. Ha ha ha“
Edi will es aber noch genau wissen. „Welchen Pilz kann ich denn nun überhaupt nicht mit einem anderen verwechseln?“ „Den da.“ Gugel zeigt Edi einen Bovist, einen Stäubling. „Das ist ein Pilz?“ wunderte sich Edi. Und sogar ein ganz lustiger. Wenn er noch jung ist, kann man ihn sogar essen, wenn er älter wird, und man darauf steigt, verstäubt er seinen Inhalt und es sieht wie Rauch aus. Endlich, Edi hat seinen Spass. Pilze sind lustig. Und er stubbst mit dem Stecklein auf den Stäubling, so dass der Pilz davonstaubt.
Zum Schluss zeigt Lehrer Gugel allen noch, wie die essbaren Röhrlinge aussehen. Und vor allem, wonach sie riechen. Ein Steinpilz, eine Ziegenlippe, ein Maronenröhrling und ein Rotfuss, die alle sind doch unverkennbar, aber man braucht eben doch ein bisschen Pilzerfahrung, gute Augen und eine gute Nase. Und nächstes Mal wird gesammelt!
Wir kennen ja Hefe, die Farbenfrohe. Sie liebt vor allem Schmuck und alles, was glänzt, aber auch alles, was bunt und gestrickt ist. Sie hat sich nun mit Alfi, der Fledermaus, Lulu, der Schnecke und dem Teddy "Röschen" ans Werk gemacht. Sie stricken, was das Zeug hält, um damit die gugelländischen Bewohner für den Winter einzukleiden. Das braucht natürlich viel Wolle!
Da noch keine Bestellungen eingegangen sind, stricken sie einfach mal munter drauflos. Irgendwem wird es dann schon passen. "Wir können ja auch noch Stricknadeln vermieten", schlägt die geschäftstüchtige Fledermaus vor. "Oder wir gehen mit unseren Schals und Mützen aufs Internet." Ja, an Ideen haben sie keinen Mangel, auch nicht an Wolle, aber manchmal ein fürchterliches Durcheinander mit ihren Knäueln. Doch - die fleissigen Stricker werden bald belohnt.
Hefi's Wollshop öffnet die Pforten und wird sofort in ganz Gugellandia berühmt. Alle wollen gestrickte Schals und Mützen, Pullis und Stulpen. Einige bestellen verschiedenfarbige Flügelwärmer, Ohrenschützer für Hasen, Socken für Schildkröten und sogar Nasenwärmer für Elefanten. Hefe freut sich und strickt und strickt und strick und strickt.
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