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Oktober 2017
Seifenkistenrennen
Es ist Sonntagnachmittag. Das erste gugelländische Seifenkistenrennen findet statt. Herrliches Herbstwetter geudet nicht mit Sonnenstrahlen und warmen Lüftchen. Die Teilnehmer rollen mit ihren selbst gebastelten Boliden langsam in Richtung Startposition. "Wieso machst du so viele Schlenker? Zärmchen, ist dir nicht gut?" "Quatsch, ich prüfe die Reifen wegen den bevorstehenden Kurven. Es hat doch hoffentlich Kurven." Die Nervosität vibriert förmlich in der Luft und ersetzt vollends das Grollen von Motorengeräusch.
Seifenkisten sind nicht aus Seife. Keiner der Teilnehmer hatte besondere Auflagen bezüglich Bau. Man muss einfach mit seinem Gefährt bis ins Ziel gelangen, das wäre super. Publikum hat sich auch genügend eingefunden. Von überall sind sie hergeströmt um den Start zu schauen. Andere sind auf der Strecke verteilt, und wiederum andere bevorzugen es, am Ziel auf die Ankömmlinge zu warten. Aber jetzt w a r t e t man noch immer auf den Start. Noch gaukeln die Teammitglieder um die Rennwagen herum. Bei Schangelina werden nochmals die Reifen geprüft. Mecki ist sicher: "Zärmchen wird das Rennen machen."
"Was ist los? Warum starten sie nicht?" "Der Rennleiter ist noch nicht da." Der eigentliche Grund, warum sie nicht starten ist der, dass es nicht ganz 14.00 Uhr ist, und noch ein Teilnehmer fehlt. Da können wir uns ja die einzelnen Rennwagen noch ein wenig genauer anschauen. Zu vorderst ist die Seifenkiste von Klepf. Wie man weiss, hat er das gugelländische Pferderennen gewonnen, deshalb dachte man, er kann vielleicht auch fahren. Neben ihm startet aus dem Rennstall Zärmchen Racing aus Oldenburg niemand anders als Edi's Freund Zärmchen in einem supertollen Schlitten in Metallic Blau. Daneben ist Schangelina's Gefährt eher etwas bäuerlich, aber die Reifen sind grösser.
Ebenfalls eine tolle Seifenkiste haben die Plüschpiraten aus Berlin an den Start gebracht. Der Pilot ist Schrotto, man hofft natürlich, Nomen ist in diesem Fall nicht Omen, und er fährt die hoffnungsvolle Kiste nicht gleich in den ersten Graben. Tobi geht mit einem ehemaligen Geisterwagen aus Laura's Bastellabor an den Start. Bei Loredana ist vor allem die Stossstange interessant und die wedelnde Rückenverkleidung. Auch Hefe hat eine gute Kiste am Start, wie Lori hat sie ein Clementinenkistenchassis, Senf-Nescaferäder und eine Stricknadelradaufhängung.
Die Blumenkiste von Frech gibt auch viel zu reden, vor allem die Bremse müsste Spuren hinterlassen, falls er sie überhaupt braucht. Miezi startet ebenfalls in einem Laura-Model und kann es nicht erwarten, allen zu zeigen, wie gut sie Rennen fährt. Edi hat es nun endlich in sein Startschuss-Gebüsch geschafft und fummelt an der Pistole herum. "Ich fürchte mich doch immer, wenn es knallt, verflixt, aber ich bin der Rennleiter." Und dann? Es knallt. PENG. Der Startschuss für das erste gugelländische Seifenkistenrennen ist gefallen. Der Start ist erfolgt.
In der gespannten Zuschauermenge befinden sich auch Wutzi, Lisa und Karla und natürlich das restlich Zärmchen Racing-Team. Die sind natürlich alle froh, dass Zärmchen so abzischt und auch Schrotto einen guten Start hat. Aber was ist denn da am Schluss des Feldes noch los? In letzter Sekunde hat sich das Team aus Butzerwalde angemeldet. Zeit, einen Fahrer auszusuchen hatten sie nicht mehr, also haben sich alle zusammen mit ihrer Kiste auf die Strecke begeben. Edi muss sich nun sputen. Er trägt ja als Rennleiter sowohl die Verantwortung wie die Zielflagge. Er saust mit dem Rad hinter dem Feld her.
Am Start wird es bald leer. Gugel bespricht mit den Streckenposten Cirillo, Amanda und Ahuii das weitere Vorgehen. "Zwischendurch könnte mal dem einen oder anderen auf gerader Strecke die Seife ausgehen, dann könnt ihr ruhig ein wenig anschubsen." Klepf, in der Pole Position, muss schon kurz nach dem Knall einsehen, dass er wohl nicht der schnellste ist. Zärmchen ist wie eine Kanonenkugel an ihm vorbei geschossen. Und noch bevor überhaupt jemand sein Steuerrad in die Hand genommen hat, ist er schon hinter der ersten Kurve verschwunden.
"Toller Schlitten, Ebby, Bremse brauche ich ja keine, ich habe eine gute Radaufhängung." murmelt er vor sich hin, als es so im Sausetempo talwärts geht. Etwas gemütlicher sind Hefe und Miezi unterwegs. "Wo ist denn Amanda, die könnte uns doch ein wenig anschubsen." Aber da macht die Strasse schon überraschenderweise eine Kehrtwendung nach links und es geht wieder schneller abwärts. Mit seiner seifenkistischen Aerodynamik ist Schrotto natürlich schneller und saust an den beiden vorbei, dass sie vor Staunen nur noch verlegen ihre Bremsknüppel suchen. "Hast du das gesehen? Der freche Pirat ist schon da unten!"
Bei jedem Rennen kann es passieren, dass man überholt wird. Das kann man aber nicht unbedingt positiv empfinden, weil es ja bedeutet, dass man zu langsam fährt. Die Seifenkiste von Butzer kann das nicht von sich behaupten, denn obwohl sie als letzte gestartet ist, holt sie flugs auf und huppst an allen vorbei. Stimmt, durch die aerodynamische Anrichtung der Kiste hebt sie zwischendurch vom Boden ab und holpert, fliegt und saust in einem Höllentempo talwärts. Die Insassen kreischen fröhlich. In der ersten Haarnadelkurve ereignet sich dann auch die erste Tuchfühlung zwischen zwei Boliden. Schuld ist Lori, weil sie zu langsam fährt.
Auf der einen Seite überholt Tobi die tuckernde Tante, auf der anderen Seite versucht Frech, an ihr vorbei zu kommen. Aber immer wedeln ihre Dekogräser den beiden vor die Linse, und sie werden wieder abgelenkt. Dann hat diese verrückte Köchin auch noch so einen unlogischen Fahrstil und sie nimmt die Kurve, wie es gerade kommt. Tobi wäre schon fast vorbei, aber da entschliesst sich Frech, auch rechts zu überholen und "Kiss" . Es scheppert ein wenig.
Vor allem ist jetzt die Tante wieder vorne. Tobi und Frech müssen erst mal wieder ihre Fahrzeuge in den Griff kriegen. Es ist nicht viel passiert, man kann weiter fahren. Aber die Lori hat schon wieder Distanz zugelegt. Ab und zu sehen die am Strassenrand wartenden Zuschauer einen meltallic-blauen Schweif auf der Strasse. Das ist jedesmal Zärmchen, der einerseits Ebby dankt aber auch hofft, dass irgendwann die Strasse wieder gerade aus geht. Welch ein Rennen!
Aber es wird nicht nur steiler, sondern nun auch noch gefährlich. Dafür bürgt der Schilderwald am Strassenrand. Rechts der Abgrund, links steile Felsen, es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als auf der Strasse zu bleiben. Am Strassenrand sieht man im Vorbeiflitzen den gugelländischen Fotografen Knips, und immer wieder winken Zuschauer den Seifenkistenrennpiloten zu. Allerdings haben diejenigen, die den Start geguckt haben, natülich länger, bis sie im Ziel sind, als die Fahrer. Aber Gugel hält alle über Funk miteinenander in Verbindung.
Wie lange die gugelländische Seifenkistenstrecke ist, werden wir später genau preisgeben, nächste Woche, bei der Siegerehrung, im Moment haben wir nur Auge und Ohr für diese mutigen Rennfahrer, die hier das Loch hinunterpreschen wie die Düsenjäger. Als Klepf beim Fotografen vorbeikommt, macht er ein paar locker Sprüche von wegen 'einmal Sieger, immer Sieger' und er guckt demonstrativ in die Luft. Dann kommt er ins Schlenkern... man weiss im Moment nicht, wo er hingefahren ist. Die Zuschauer sitzen gespannt am Strassenrand. Auch ein Wuwati hat sich untergemischt und guckt ganz harmlos dem Rennen zu.
"Upps, das war es wohl." Klepf hat bei seinem "Ausritt" das ganze Chassis von seiner Seifenkistenkonstruktion verschoben. Aber es macht ihm eigentlich nichts aus. "Wenigstens hat mich Knips noch fotografiert. Die anderen sind sowieso alle schneller." Am Rand der Strasse harren immer noch die Fans, unter ihnen Bienchen aus Berlin. "Jetzt guckt euch das an!" Ein Bär auf Rädern saust fröhlich grinsend an den Zuschauern vorbei. "Den kenn ich, das ist der Leo von Leipzig, aber der hat gar keine Startgenehmigung." Um so interessanter ist das mit vier Rädern bestückte Wesen, welches gleich nach ihm die Strasse entlang kommt. "Der hat sich aber auch nicht angemeldet!"
Es ist Herr Leeroy, der zu Hause ausgerückt ist, um hier in Gugellandia ein wenig seine Talente zu präsentieren. Dem Publikum stehen Mund und Augen offen, wie elegant sich das Wuwati auf dem Rollbrett bewegt. Und schwupp ist es auch schon um die Ecke und die zwei Bruchpiloten sind wieder am Anrollen. Wieder schneidet Frech dem Tobi den Weg ab. Aber da geschieht etwas unerwartetes und Frech hat wieder eine Ausrede. "Das wollte ich gar nicht, es ist nur, weil da so ein blödes Auto entgegengekommen ist.
"Auf geht's, gleich kommt der Ziel-Einlauf, das ist ein Höhenunterschied von etwa 50 Metern, dann geht es aber geradeaus und man muss bis ans Ende der Brücke kommen, also nicht zu viel bremsen." Cirillo macht den Rennfahren Mut. Auch Amanda sitzt in einer gefährlichen Kurve und trällert den herannahenden Butzer's zu: "Wenn ihr rechtzeitig abhebt, könnt ihr direkt geradeaus fliegen, aber ich fürchte, dann seid ihr schon in Genua, wenn ihr runterkommt."
Es geht nun um die letzten Meter bis zum Ziel. In den Kurven muss man bremsen, sonst fährt man eventuell durch die Kirche geradewegs auf den Friedhof, aber man braucht ja so viel Tempo, damit man es bis über die Brücke schafft. Als erster braust Zärmchen in seinem Metallic-Schlitten an, nachdem Klepf auf einem Bäumchen auf Rettung hofft. Am Ziel warten schon die Neugierigen. "Wer wird wohl erster? Kommt da überhaupt einer lebend runter?" Und tatsächlich. Leicht schleudernd und durch die Tempobeschleunigung etwas optisch verzerrt sieht man Zärmchen aus Oldenburg in die Zielgerade einbiegen.
Das Ziel ist natürlich für Plüschtiere gemacht und dementsprechend klein. Das ist aber auch ziemlich gemein, denn bei dieser Höchstgeschwindigkeit am Schluss noch das Loch zu treffen, fordert auch Zärmchen noch eine gehörige Portion Konzentration ab. Aber "Hurrah, da kommt der Sieger!" Die Leute toben, kreischen und klatschen. Und sie klatschen kreischen lange, denn es kommt einige Zeit niemand mehr ins Ziel. Dann, endlich! Dank ihrem Gewicht und den höchst strassentauglichen Rädern schafft es Schangelina kurz vor dem ebenfalls sehr schnellen Bibabutzergefährt im Ziel einzutreffen. Der Jubel ist unendlich, als auch Schrotto noch mit seiner Kiste genau durch das Ziel kommt.
Loredana geht mitten auf der Brücke der Anlauf aus. "Und jetzt? Muss ich hier stehen bleiben bis alle an mir vorbeigefahren sind?" Als sie ein wenig mit dem Schwanz wedelt, kriegt ihr Untersatz wieder etwas Fahrt, aber schon flitzen zwei Rennkisten an ihr vorbei? "Nanu? Das ist ja der Leeroy auf dem Rollbrett, und die in der Kiste ist die Miezi, was ist das wieder für ein Komplott?" Aber auch den beiden geht kurz vor dem Ziel der Anlauf aus. Der Herr Leeroy hat sich ja zu Hause unabgemeldet aus dem Staub gemacht und will nun auf dem schnellsten Weg alles wieder gut machen. "Hey, Leeroy, komm doch zurück." ruft Miezi, aber er ist schon mit der ersten mobilen Beammaschine wieder zu Hause angekommen und guckt wahrscheinlich nun unschuldig in seinen Fressnapf.
Inzwischen ist etwas Wind aufgekommen. Die Sonne geht auch bald unter. Die Kirche von Rocchetta guckt amüsiert zu, wie die tapferen Seifenkistenfahrer ins Ziel kommen. Es sind schon fast alle da. Aber man muss nun die Zieltafel wegstellen, denn es bläst der aufkommende Wind sie dauernd um, ausserdem wartet man ja nur noch auf die Letzten. Frech und Hefe tuckern auch noch mit dem letzten Schweisstropfen über die Ziellinie, aber von Klepf und Tobi fehlt jede Spur. Aber natürlich gibt es in Gugellandia viele geflügelte Botschafter und so ist man bald vollzählig.
"Du, das war was. Dieser freche Frech ist mir mindestens zehn Mal in die Flanke gedonnert. Kein Wunder, dass mir die Seitenverkleidung und ein Rad fehlen." Tobi freut sich auf den Pechvogelpreis. Cirillo ist voll des Lobes für Loredana. "Wie du das geschafft hast, gegen Frech und Tobi, und dann noch die Brücke, alle Achtung." Auch Schangelina sonnt sich nicht nur im Abendsonnenschein, sondern auch im Ruhm. Klepf kann mit Lulu, dem Safety-Schneckecar über Tempolimits diskutieren. Es ist alles noch so aufregend und kaum vorbei.
"Du hast mir den Weg abgeschnitten, das war nicht fair." Solche Reden hört man noch hier und da. Aber alle sind schliesslich im Ziel vereint. Die Siegesfeier wird nächsten Dienstag stattfinden. Jetzt muss man sich erstmal um seine fahrbaren Untersätze kümmern. "Hey, Zärmchen!" Edi möchte was fragen. "Zeigst du mir, wie du deinen Schlitten gebaut hast? Dann fahre ich nächstes Mal auch mit." Ja, das sind eben so Sachen, die man dann bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Heimweg erfährt. Freuen wir uns auf die Siegesfeier und gratulieren sämtlichen Teilnehmern.
Es war ein tolles Rennen.
Serole
Diese Woche wird wieder gebastelt und gefeiert. Zu ernten gibt es nämlich nichts mehr. Ah, doch. Hefe und Loredana hüpfen im gereiften Garten herum und finden immer noch ein paar hübsche Sachen. "Guck mal, Hefe, ich habe noch Maiskolben gefunden." "Ich möchte diese Gräser pflücken, sie sind so niedlich, wie Mini-Pampas-Gras." "Genau, und dann setzen wir sie als Dekoration auf unsere Seifenkiste."
"Ach ja, das Seifenkisten-Rennen hätte ich fast schon vergessen. Dann sollten wir aber langsam mit Bauen anfangen." Gesagt, getan. Hefe und Lori wollen gemeinsam ihre Autos bauen. Dafür benötigt man natürlich als Wichtigstes erst einmal Räder. "Guck mal ich habe diese runden Senfglasdeckel mit den Neskaffeedeckeln kombiniert, und das gibt die perfekten Räder. Es reicht für deine und meine Kiste, das Wuwati fährt natürlich nur mit, wenn es seine eigene Kiste baut." Loredana wühlt noch eine Weile in der Schachtel mit Deckeln bis sie ihre passenden Räder gefunden hat.
"Wir haben es gut, wir haben die besten Räder, damit gewinnt man jedes Rennen." "Ja, aber jetzt müssen wir noch Löcher in die Räder machen." "Ich weiss auch schon wie, glühende Stricknadel reinbohren und dann hast du ein Loch." "Ach, ich weiss nicht...." Während die zwei noch überlegen, schreitet man auch andernorts zur Tat. Edi und Beppa besprechen nicht nur den Bau ihres Doppelfahrzeugs, sondern auch schon die Rennstrecke. "Du musst jetzt schon die Karre dem STRASSENPROFIL anpassen. Oder das Räderprofil der Strasse." "Aha, du Strolch, hast das alles schon geplant, gib's zu, Edi."
Überall in Gugellandia sind die Tiere auf der Suche nach Rädern. Nicht alles, was rund ist, ist strassentauglich, und die vorgesehene Fahrt könnte dramatisch enden, wenn man zu schnell oder auch zu langsam fährt. Frech, seinem Namen Ehre machend, hüpft mit Festa im Stall herum und führt Diebstahlmässiges im Sinn. "Das darfst du nicht, du kannst nicht einfach die Räder abmontieren und wegrollen." "Und warum nicht?" "Ich sehe da drüben sind Grünling und Harry, die haben ihre Räder doch auch irgendwo geklaut."
Schangelina sitzt in eine grosser Kiste und schwärmt: "Das wird ein toller Anlass, ich sehe schon, da kommen auch wieder alle Freunde und fahren mit uns um die Wette." "Ja schon, aber ich kann bis nächsten Sonntag nicht hundert Wagen bauen, liebe Schangelina." "Nein, die machen zu Hause auch ihre Kiste und kommen dann per Beamgerät zu uns." Schangelina ist ganz aus dem Häuschen. Inzwischen stöbern Miezi und Laura im Fundus herum. "Guck mal dort, wo es so glitzert, da finden wir sicher das Material für unsere Seifenkiste." Aber sie sind im Weihnachtsregal gelandet, Miezi rümpft das Näschen. Aber jetzt hat Laura schon wieder eine neue Idee. "Guck, da sind unsere Geisterbahnwägelchen vom letzten Halloween. Die motzen wir etwas auf."
"Alles schön und gut, aber das waren Schienenfahrzeuge. Wir müssen ja auf die Strasse." - Das mit den Rädern ist eben so eine Sache. Ohne das Rad fährt nichts. Auch Lori und Hefe sind mit ihrem angehenden Fahrzeug beschäftigt. "Die Löcher sind gross genug, dann stecken wir einen Draht durch und basta." "Nein guck, ich habe hier Stricknadeln, die sind bolzengerade und auch stabil. Ich nehm für meinen Wagen die grünen." "Dann muss ich aber grössere Löcher bohren." Die Damen sind noch eifrig mit ihren Konstruktonsplänen beschäftigt, da kommt auch schon die Konkurrenz." "Ha, ha, das soll eine Seifenkiste werden? Das sieht ja aus wie ein billiger Kinderwagen." Laura und Miezi gucken spöttisch.
"Siehst du, Lori, ich habe gleich gesagt, du musst nicht auf Bequemlichkeit sondern auf Schönheit achten." Hefe sucht noch nach einem passenden Steuerrad. "Lacht nicht so blöd, zeigt lieber mal her, was ihr so gebaut habt. Wie sieht denn euer Steuer aus?" Ohne Meinungsverschiedenheiten wäre das Leben langweilig. Aber Miezi und Laura sind vorübergehend still, denn ihr Fahrzeug hat ja noch nicht einmal Räder. Ausserdem hört man im Hintergrund auch andere, die mit der Beschaffung von Seifenkistenmaterial beschäftigt sind. "Was hast du denn vor, Harry? Wir wollen doch eine Seifenkiste bauen." "Na eben, mit diesen Büchsenkartons geht das ausgezeichnet." "BUECHSENKARTONS?"
"Was hast du gegen Karton, das ist gutes Material, wenn es nicht gerade regnet." "Du hast recht, es ist leicht und einfach zu bearbeiten." "Wir bauen vielleicht ein Segel drauf, dann haben wir noch Windantrieb, oder können damit bremsen." Und schon ist wieder eine kleine Truppe von gugelländischen Bewohnern in der Welt der träumerischen Ideen verschwunden. Aber Edi denkt voraus. Er packt sich ein paar Bücher unter den Arm und verschwindet in den Wald. An seinem Lieblingsplatz breitet er seine Literatur aus und fängt an, sie zu studieren. "Ich werde vor dem Rennen noch einen kurzen Informationskurs über Verkehrsschilder abhalten. Man muss ja schliesslich wissen, was am Strassenrand so vor sich geht."
Edi studiert fleissig. Er ist eben eine ausgebuffte Leseratte. Dann macht er eine kleine Runde in Richtung Rennstrecke, prüft das STRASSENPROFIL und macht sich Gedanken über diese Masse an Verkehrstafeln. Zum Beispiel den weissen Meteoriten, der von links kommt, und die zwei Schneeflocken, die am Strassenrand warten, dass man sie mitnimmt bevor nach 2 km die graue Faust mit dem Salzstreuer kommt. "Ich werde ein Schilderwaldexpertenbuch schreiben, so viele Schilder, wie es an dieser Strasse hat, gibt es nicht einmal Rehe im Wald.
"Das hier ist zum Beispiel ein ganz wichtiges Zeichen. Es bedeutet, es ist ein Pinsel ausgerückt und führt die Leute in die Irre, wenn sie ihm folgen. Dieses unterwäscheähnliche Bergmassiv bedeutet, dass in 2 Kilometern sicher ein Dessous-Laden anzutreffen ist. Wer das Schild mit dem gugelländischen Springbock begegnet, weiss, wenn er hier rumkurvt, sollte er genau so hüpfen, was dann mit unseren Seifenkisten problematisch werden könnte. Die durchgestrichene Trompete bedeutet: Hier ist Wald. Die Rehe möchten schlafen."
Edi macht sich Gedanken, ob sich die Leute auf die Schnelle alle Schilder einprägen können. "Guckt mal, diese zwei Schilder sind total irreführend. Es heisst nämlich: Nach 2 Kilometern kommt wirklich der Wäscheladen und da gibt es nicht nur Oberteile sondern auch Unterteile. Aber eben, diese Italiener, haben die Schilder verkehrt herum aufgehängt. Dann kommen zwei lustige Strassenspiele. Das eine heisst auf einem Rad fahren und den linken Arm aus dem Fenster strecken. Das andere Spiel kann nur bei Regen gespielt werden. Es heisst Halsschleife abmachen und damit in der Pfütze Tropfen auffangen, bis man in die nächste Pfütze fährt. Ich weiss, diese Schilder sind höchst kompliziert. Deswegen mache ich dann auch meinen Kurs, aber für heute habe ich die Nase voll.
Einmal im Jahr zeigen sich die gugelländischen Bewohner in ihrem Dorf zum jährlichen Kastanienfest. Da gibt es gebratene Maronen tüten- und Wein kübelweise. Das zieht immer viele Besucher an, und das Dorf platzt vor Leuten einen Nachmittag lang schier aus den Nähten, dabei ist es das restliche Jahr über eher nur ein Scheindorf. Weil man ja jedes Jahr kommt, kennt man sich auch. Cirillo, Pfurr und Myriel sind das erste mal hier und natürlich völlig von den vielen Leuten überrascht. Man zeigt sich freundlich. Allerdings hat es schon welche, die sich mit der gugelländischen Art etwas schwer tun, und meinen, man kann "diese Plüschis" kaufen. Woher auch.
Aber es gibt auch immer eine Tombola mit Losen. Da kann man allerhand gewinnen, was man zwar niemals kaufen würde, doch dann stolz heimtragen darf. Hefe freut sich darauf jedes Jahr und steuert gleich Richtung Benefiz-Stand. Aber da muss man zuerst durch die ganze Menschenmenge durch, und es ist ja auch am untersten Zipfel des Dorfplatzes immer etwas los. Diesmal hat man extra einen steinzeitlichen Traktor vor der Kirche aufgestellt, der die Leute faszinieren soll. Nebenbei: Das Dorf hat weniger Einwohner wie Gugellandia Tiere. Peso, Guido und Edi studieren das Fahrzeug aufs Genaueste. Schliesslich muss man sich ja für die Seifenkiste mit Wissen wappnen.
Das Konzept dieses Dorffestes ist ganz schlau durchdacht. Es gibt nur diesen einen schiefen Platz. Und da er leicht abschüssig ist, geht man automatisch erst mal "runter". Auf der einen Seite spielt die Musikkapelle ihre piemontesischen Polkas und Walzer, auf der anderen Seite sitzt der Pfarrer hinter der Kasse vom Bierausschank. Dann kommt links der Spielwarenhändler, der an den Gugels immer sehr viel Freude hat und auf der anderen Seite werden eben die gebratenen Kastanien verteilt und es stehen mehrere Fässer Wein herum, aus denen sich jeder bedienen kann, wenn er das Zeug verträgt. Ganz am untersten Ende steht nun dieser Traktor, genau vor der Kirche. Und da gucken bei diesem fröhlichen Anlass nun alle auch kurz hinein. Niemand da, denn der Pfarrer brütet ja oben am Platz hinter der Kasse. Aber man will ja auch lieber tanzen als beten, und so geht es gleich wieder weiter.
"Nanu, nur zwei Fässer dieses Jahr?" Probieren geht über studieren, denkt Lori, aber leider kriegt sie den Hahn nicht auf. Sie muss zum Glück nicht lange warten. Ein Einheimischer füllt ihr den Becher und sie kann sich schaudernd und weinpsychologisch hochqualifiziert als Oenologiespezialistin aufspielen. So sehr sie alle am Anfang zusammen bleiben wollten, in Anbetracht der vielen Verlockungen ist es nicht möglich. Guido hockt allein auf der Stange von den Maroni-Bratern, die brav mit ihre Pfannen rütteln und bei geballten Hitze und Musik auch zwischendurch mal einen Tropfen zu Munde führen.
"Kommst du endlich, Loredana? Wir wollen doch rauf zum Tombola-Stand" "Da müssen wir aber durch die ganzen Leute durch. Und jedem musst du Hallo sagen, wenn er dich kennt." Pfurr und Myriel haben es geschafft. Sie sind im Geschenkeland angekommen. "Guck mal Myriel, jetzt haben wir für nur fünf Euro die Chance weissichwas zu gewinnen. Jedes Los ist ein Treffer. Mach auf." Myriel hat sich schon gewundert, warum man für vier klitzekleine Zettelchen, die in eine Nudel eingespannt sind, fünf Euro zahlen soll. "Bist du denn gar nicht neugierig, was wir gewonnen haben?"
Die Freude hält sich in Grenzen. Eine Hauswurz, irgendwelches Stoffzeug und zwei Frühstückstassen. "Schau, Myriel, die Tassen verkaufen wir Loredana für das Doppelte, und, dass die Hauswurz von unserer eigene Spende für die Tombola stammt, naja, ist doch nicht so schlimm, die freut sich doch, wieder nach Hause zu kommen." Man verbringt Stunden in diesem heiligen Loch, das sich Banco di Beneficenza nennt. Tombola bedeutet in Italien nämlich etwas anders. Bei einer Tombola spielen sie "Lotto" mit Kärtchen und Nümmerchen etc. und machen daraus ganze Abendveranstaltungen. Die Sonne glänzt noch vielversprechend hinter der Kirche, die Musik beginnt schon, etwas weniger mitreissend zu spielen, und der Schatten schleicht über den Dorfplatz. Und die hocken immer noch in diesem Loch mit Losen und überflüssigem Krempel.
Während die Leute noch im Polkatakt übers schräge Steinparkett hüpfen, hat der Spielwarenhändler Hochsaison. Amanda und Ahuii nerven ihn schon seit Stunden. Alles müssen sie ausprobieren und hin- und herschieben. Als sie sich endlich auf einen Ballon-Käfer geeinigt haben, merkt Ahuii, dass er gar kein Geld dabei hat. "Dann nehme ich eben die Haselmaus oder das Schneewittchen." Dann hat Amanda endlich den gewünschten Ballon. "Hauptsache rot, er gefällt mir, gib her." Aber Ahuii hat seine Bedenken. "Wenn ich ihn dir nun gebe, fliegst du automatisch davon, sogar ohne deine schnuckeligen Flügel zu öffnen." "Du bist und bleibst ein Schwätzer, wir sind beide gleich schwer, also her mit dem Käfer!" Amanda hat eben Haare auf den Zähnen, die geben mehr Gewicht.
Guido, Frech und Peso sind unten bei den Maronibratern. Die Feuer sind gelöscht, die letzten Kastanien werden gefuttert und man versammelt sich hier alljährlich, wenn das Fest zu Ende geht. Laura lässt es sich schmecken, während die anderen immer noch ihre Gewinne an der Tombola vergleichen. Aber das Schönste natürlich ist der Ballon von Amanda. Wie ein Schutzengel schwebte er über dem Ganzen hin und her. Peso macht sich schon wieder seine umweltschützerischen Gedanken über die Nützlichkeit von solch unsinnigem Spielzeug, aber auch er geniesst die Abendstunde. Alles, das man jedes Jahr nur einmal macht, ist wie Weihnachten, stimmts?
Laura knackt noch die letzten Maronen. "Wann ist denn nun das Seifenkistenrennen?" Man denkt ja in solchen Spassmomenten immer nur an den nächsten.... aber jetzt sind doch alle wieder gugelländisch zurecht gerückt. Es sind auch wieder alle da, das Fest ist vorbei. Man denkt schon an neue Taten. "Die Devise ist, jeder, der sich einen Wagen, also eine Seifenkiste gebaut hat, kann teilnehmen. Die Strecke ist die Strasse nach Spigno." "Kreisch! Nach Spigno?" Alle machen entsetzte Gesichter, man hätte sich etwas Einfacheres gewünscht. "Aber stellt euch vor, es kommen auch Zärmchen und Ricky und die ganze Rasselbande, die bauen sich auch eine Seifenkiste. Das wird ja soooooo ein Rennen!."
"Und die Plüschpiraten, kommen die auch?" "Es können ja auch Wuwatis teilnehmen, was meint ihr?" "Der Butzer hat vielleicht auch noch etwas mit Rädern in der Garage." Man weiss ja nie, was kommt, aaaaaaaaber: Es komme bald! Während man sich nun schon wieder auf die nächste Woche freut, senkt sich der Abend hernieder und nur Ahuii grübelt noch über seine fliegende Holländerseifenkiste. "Denen zeig ich es allemal." Er schmollt ein bisschen, weil er heute bei der vielen lauten Musik mit seinem Papageiengeschrei nicht so oft landen konnte. Aber die Kirchturmuhr, diese wunderschöne, sagt allen, dass es nun Zeit ist, eine Türe weiter zu fliegen, hüpfen, springen, und vor allem sich mit "Fahren" befassen.
Das gilt nun auch für alle unsere Freunde, die nichts anders tun müssen, als eine Seifenkiste für ihre(n) Plüschie zu bauen, dann ein Foto machen, von vorne, von der Seite, von hinten, und uns auf die email-Adresse schicken. Es ist auch nicht schlecht das Gefährt ohne Insassen zu fotografieren.. da bleibt jedem überlassen, wie und in welcher Art er sich am ersten gugelländischen Seifenkistenrennen beteiligen will. Bis bald.
Steinzeit
Der Pfadfinderanlass von letzter Woche hat seine Spuren hinterlassen. Auch Miezi fühlt sich als Wildnisexpertin und zeigt ihren Freunden wie das so geht, wenn man im Wald "ohne nichts" überleben soll. "Ihr solltet mal eine Weile in der Steinzeit leben. Dann kapiert ihr alles richtig." "Wieso muss ich in die Steinzeit, damit ich weiss, wie man Eicheln vom Baum holt?" Miezi wirft ihren Pfadfinderhut in die Ecke und sagt. "Gut, ich zeig es euch. Jetzt gehen wir in die Steinzeit. Kommt mit."
Das Wetter ist sonnig herbstlich, es könnte steinzeitiger nicht sein. "Ihr müsst alle essbaren Dinge sammeln, damit ihr genügend zu futtern habt." Cirillo guckt schon etwas schief. "Also ich glaube, das Spiel gefällt mir nicht, ich gehe lieber in die Küche und hole mir was Anständiges." "Du bleibst hier, Cirillo!" schimpft Ahuii, "wir gehen das Essen J A G E N. Das ist viel lustiger als in der Küche Resten abstauben. Und sie bewaffnen sich mit grossen, dicken Steinen und warten bis die Opfer vorbeikommen.
Wer als Steinzeitbewohner natürlich auch unterwegs ist, ist Frech mit seiner Keule. Und auch Grünling hat ja schon ein wenig Erfahrung als Jägersmann. So durchstöbert man den nahen Wald, immer in der Hoffnung auf so etwas wie ein fliegendes Brathuhn oder ein hinkendes Steak zu treffen. "Da, da prescht ein ozelotartiges Pelztier durchs Geäst!" Ahuii ist ganz erschreckt und stottert. "Ich hab ihm bereits eine geknallt, hoffentlich ist es nicht Schnorbert." "Ich glaube, du hast getroffen, Ahuii, wir können ihn entern." "Wieso ihn?" "Na den Braten natürlich."
Aber nach Abzug des Felles bleibt nicht mehr viel zum Essen übrig. Im nahen Hagebuttenbusch ist auch gerade etwas Unstimmung. "Was macht denn Geolg in der Steinzeit?" "Na hört mal, ich bin Geologe, das heisst Steinexperte, wenn es sein muss, sogar Höhlenforscher!" "Ja, aber du hast ja eine Hooooose an. In der Steinzeit gab es doch noch keine Hosen!" Nun, Geolg ist etwas beleidigt, aber es trifft ja nicht nur ihn. Auch Harry hat noch seine Arbeitshose an. "Ich wollte gerade ein Feuerzeug auseinandernehmen, damit wir einen Feuerstein haben..." Harry denkt eben an alles.
"Also, Edi, nimm du den Stein, ich spiele gar nicht mit in der Steinzeit." Edi guckt nur verwundert. "Das ist doch kein Stein, das ist ein Gewürzkorn." Aber Höhlenoberkommandantin Miezi ruft schon wieder zum Appell. Wenn ihr euch alle mit eueren Jagdtrophäen geschmückt habt, heisst es Höhle suchen! Wir brauchen natürlich eine Behausung, die sicher ist vor wilden Tieren." "Das sagt die richtige, murmelt Schnorbert, der gerade den schönsten Wohnsitz in Beschlag genommen hat, obwohl er eigentlich auch nicht "mitspielt". Edi und Beppa sind noch auf Wohnungssuche. "Ich mag keine Wohnungen, wo ich mir dauernd den Kopf anstosse."
Auch Pfurr und Myriel sind auf der Höhlenpirsch. "Bisschen eng der Korridor, und ich hätte lieber etwas mit Balkon." Ja, die Höhlengeschmäcker sind eben verschieden. Und die Lage muss natürlich auch stimmen. Am besten am See oder...."oh, guckt mal, ich glaube ich habe unsere Steinzeitwohnung entdeckt." Mutig geht Lori in das dunkle Loch hinein. "Alles voll mit Fledermäusen, die können wir ja zur Vorspeise essen." "Phuh, und Spinnen, massenhaft, Molche oder was sind denn das für...igitt." Festa und Hefe basteln erst einmal ein paar Reinigungswerkzeuge. Aber die Wohnung ist gut.
"Hey, Miezi, du stehst mir auf dem Schwanz." "Oh, entschuldigung, ich dachte nur, dass ich hier das Kommando führe." Aber die zwei sind gleich dicke Freundinnen, nachdem sich herausstellt, dass Lori ein ausgezeichnetes Rezept für gegrillte Fledermäuse hat. Zum Glück weiss niemand wo Puffix ist. Die Feuerstelle muss gebaut werden. Alle packen mit an. Wasser muss man holen, aber der Teich ist eine Schlammgrube und alles ist voll mit Laub. "Ohne Wasser keine steinzeitliche Zivilisation" trällert Amanda und macht sich an die Arbeit.
Mit Stecken und aus Halmen gefertigten Netzen bauen sie Werkzeug, das man zum Fischen sehr gut gebrauchen kann. Zuerst einmal Laub fischen. Schon kurz darauf kommt Edi mit seiner Kürbisschale voller Wasser stolz bei Loredana in der Küche an. "Giess es nur hier hinein, das ist mein Abwaschtrog." "Aha." stutzt Edi, "wieso d e i n Abwaschtrog? Man könnte es doch auch als Suppenschüssel brauchen oder sogar zum Füsse waschen." "Edi, das verstehtst du nicht. Wir Frauen wissen am Besten, was das Wichtigste ist."
Inzwischen hat es alle gepackt. Fleissig ist man mit Steinen am hanteln. Grünling, der ja recht kräftig ist, rollt herbei, was er für befindlich erachtet und schnürt und wickelt mit Hilfe von Zeig und Laura ein ganzes Werkzeugarsenal herbei. "Wo sollen wir ein Bild aufhängen? Fehlen nur noch die Nägel." Aber langsam sind doch alle etwas hungrig geworden und noch immer ist in diesem Steinzeitgugellandia kein Tisch gedeckt. "Ihr müsst nochmal auf die Jagd gehen und etwas Grösseres erbeuten." lautet die Devise.
Man legt sich wieder auf die Lauer. "Hörst du das auch? Da trampelt etwas." "Ich sehe es sogar, da, da vorne, etwas mit langen weissen Stosszähnen!" Alle gucken gespannt durch das Gebüsch, aber niemand kennt das Tier. "Spielt der überhaupt auch in der Steinzeit mit?" krächzt Cirillo. "Sei still du Amateurvogel, es geht hier um Höheres, wir werden gleich ein Mammut erlegen, es kommt nämlich genau auf uns zu. Habt ihr alle Steine in Reichweite?" Ahuii flattert aufgeregt und schart Munition um sich rum. Das herrannahende Mammut hat noch keinen Verdacht geschöpft.
"An dem Ding hätten wir wochenlang zu Essen, aber bis es erlegt ist, haben wir zu nagen." "Ich knall' mal einfach ein paar Volltreffer in Richtung Ohren, Nase, Mund." Und tatsächlich, so Papageien können recht grausam sein, wenn es um ihren Spass geht. Edi ist es mulmig geworden. Er redet sich zwar ein, er hat keine Angst vor grossen Tieren, aber diese hinterhältige Attacke behagt ihm auch sonst nicht. Aber er will sich doch einen grossen Stein suchen, damit er in der Not eine gute Waffe hat.
Es liegen genügend Steine herum, wie es sich gehört für eine richtige Steinzeit. Edi will sich gerade so einen massigen Brocken schnappen, da sieht er einen weissen Fleck darauf, wie Kreide." "Phuh, jetzt bin ich aber überfordert, wir sind doch in der Steinzeit und nicht in der Kreidezeit, hm, aber das Zeug ist gut, damit kann man malen...." Und Edi malt seine weissen Kreuzchen, während das Mammut schon in wenigen Metern Entfernung von Frech angegriffen wird. "Faaaaaaaaaaaaaaaaauch."
Frech beisst das Mammut erst einmal ins Bein. Aber der Pelz ist so dick, dass er nur Haare zwischen die Zähne bekommt und seine ganze Beute aus einem Haarbüschel besteht. Dazu noch, wird er wie ein lästiger Zweig auf die Seite gescheudert. Das Mammut hat seinen Angreifer nicht einmal bemerkt. "Wir müssen gemeinsam kämpfen!" Der Hunger scheint ja inzwischen gewaltige Masse angenommen zu haben, denn sie stürzen sich nun alle auf das Mammut, besser gesagt sie versperren ihm erstmal den Weg. Aber alle sind noch mit Steinen bewaffnet. In der Nähe sitzt aber Peso auf einem Baum.
Er kommt sofort herbeigeflattert und schimpft: "Ihr könnt doch nicht das einzige Mammut weit und breit mit Steinen bewerfen, was fällt euch ein, wo bleibt der Tierschutz?" Alle gucken etwas betroffen und sind froh, dass man ihnen sagt, was sie tun sollen. So auch das Mammut. "Ihr müsst es zähmen und nach Gugellandia bringen." In Anbetracht von soooo viel Zääääääähnen tönt das Wort zääääääääähmen wie ein falsches Kommando. Zeig wirft dem Riesentier vorsichtshalber ein paar Hagebutten in Richtung Kopf und Pfurr überlegt noch, wo überhaupt das Maul von dem Tier sein mag.
Edi schlägt vor, dass vielleicht weibliche Wesen von Zähmen mehr Ahnung haben und er saust los, um Beppa zu holen. Die ist gerade mit Miezi am "Rechtsumkehrt" üben und froh, einen Grund zu haben, um abhauen zu können. "Ein Mammut, sagst du, eines mit so langen Zähnen wie ein Elefant?" "Ja, schau, da vorne ist es. Wir dürfen es nicht erlegen, sagt Peso, wir sollen es zähmen, für die Nachwelt, du weisst schon, diesen Krimskrams in den Büchern..." Beppa hat auch noch nie ein Mammut gesehen, aber sie sucht zuerst mal den Kopf, die Nase, die Augen. Und der Bann ist schnell gebrochen. "Eine Maus findet eben jeder süss. Komm Mammut, wir gehen nach Hause."
Alle freuen sich irgendwie, dass die Mammutjagd ein unblutiges Ende genommen hat. "Die werden staunen, was wir heimbringen... aber, hm, jetzt haben wir ja noch immer nichts zu Essen." Steinzeitfutter ist offenbar wirklich nicht so ergiebig. Vor allem braucht man lange, um aus den Wäldern die Nahrung herbei zu schaffen. Da sind noch etliche Verbesserungsvorschläge in der flauen Zukunft. Während noch immer die Mägen knurren, hat das Mammut schon seine Aufgabe in Gugellandia übernommen. Als Wuwatikindermädchen ist es inzwischen untentbehrlich.
Edi findet auf dem Heimweg ein tolles Messer. "Oh, da hat ein Säbelzahntiger sein Gebiss vergessen. Das werde ich mir aber schnappen, sonst komme ich ja mit leeren Pfoten nach Hause." Bei der genauen Betrachtung kommen Edi die verrücktesten Ideen. "Damit kann man ja alles entzweiknirschen." Als Versuchskaninchen nimmt er einen Eichenstamm, und kommt tatsächlich mit ein paar schlauen Bewegungen locker durch das Holz. Kaum ist er durch das Holz durch, kollert das wertvolle Objekt den Hang hinunter. Aber Edi ist gar nicht bestürzt. "Dieses Baumrundchen sagt mir irgendwie, dass ich auf dem Wege bin, etwas ganz Grosses ins Rollen zu bringen."
Aber wie wir ja wissen, ist es immer so mit einer neuen Idee. Kaum ist sie da, weiss es jeder andere besser. Und so geht es gleich siebenmal länger bis das Rad erfunden wird... aber dafür auf verschiedene Art und Weise. Unsere Steinzeitbewohner haben sich heute nur für einen Papageikarren entschieden, Rad ist Rad, und alle sind wiedermal stolz auf ihren Edi. Aber, seufz, man hat immernoch nichts zu futtern.
"Jetzt nehmen wir das selber in die Pfoten." Hefe geht mit Festa auf die Pirsch. "Ich frage doch jetzt nicht den Peso, ob ich mir was vom Feld holen darf... he he." "Guck mal, da vorne, eine ganze Herde Knawütis. Die schnappen wir uns." "Ja, aber wir müssen ganz leise anschleichen, sie sind sehr schreckhaft und mit ihren langen Beinen flugs im hohen Steppengras verschwunden." Beide Jägerinnen halten die Luft an. "Jetzt, flugs!." "Quiiiiiiiiiiek."
Wir wollen das grausame Schauspiel lieber nicht stundenlang im Detail mitverfolgen, Tatsache ist aber, die Zwei haben wenigstens endlich ein bisschen Beute gemacht. "Immerhin drei Knawüti!" Als sie mit ihrer Beute zur Höhle zurück kehren ist schon lecker Vorspeisebüffet auf den Felsen verteilt. "Na, endlich" seufzt Loredana, "die Miezi will mich schon feuern, weil ich so ein mieser Koch bin...!" "Ach was!" ruft Miezi, "das gehört nur zu meiner Rolle, hi, hi, also, was ist? Feuern? Oder kommen endlich diese Knawüti-Schnitzel. Was? Ihr habt noch immer kein Feuer???"
Der Abend rollt heran, es hat zwar eine Feuerstelle, tausend wunschwillige Esser aber kein Feuer. "Ich muss euch jetzt sagen, dass ich mal auf einer einsamen Insel gestrandet bin und dort haben wir immer Kokosblanschonen auf dem Feuer grilliert, das sind so Dinger, die auf einsamen Inseln in den Bäumen wachsen. Man nimmt zwei Stecken, einen dicken Faserstreifen und ...schwupp, also auf der Insel hat es immer geklappt." Edi fällt jetzt ein, dass ihm Harry einen Feuerstein zugeschanzt hat. "Ich versuch's auch mal." Aber der Stein rutscht immer wieder ab.
Langsam bekommt die ganze Steinzeitgesellschaft richtig Kohldampf. "Ich hätte schon Lust auf etwas Warmes." Edi fällt plötzlich etwas ein. Er rast los, saust dorthin, wo er Gonni, den Drachen, vermutet und fragt: "Hey Gonni, hättest du Lust, ausnahmsweise auch einmal hier unten auf der Erde Feuer zu spucken?" "Na klar, wo denn?" Und schon fliegen sie zur Feuerstelle, wo die Bäuche inzwischen lauter knurren als der ganze steinzeitlichen Urwald.
"Ihr müsst aber alle ein wenig auf Abstand gehen, es könnte für Plüschtiere gefährlich werden. Ho ho." Gonni ist richtig im Element. Endlich kann er mal zeigen, was er kann. Und alle sind darüber sogar sehr froh. "Seid still, ich muss mich konzentrieren, wenn ich zuviel puste, ist der Wald da hinten weg und wenn ich zuwenig Luft hole, könnt ihr noch lange auf euere Knawüti-Schnitzel warten. Gonni konzentriert sich...und fauch, fäuchel.. ein Flämmchen, hurrah! "Nicht zu fest schreien, die Flamme könnte wieder ausgehen!" Welch ein Abenteuer, diese Steinzeit!
Miezi, Festa und Loredana wachen zwar über die Knawüti-Beute, aber es lässt sich nicht vermeiden, dass der Geruch unter sämtlichen Steinzeitbewohnern herumschwirrt und vor allem bei den Wuwatis für totale Verwirrung sorgt. Vor der Höhle haben sie sogar extra einen Säbelzahntiger als Wache aufgestellt. Aber er kann auch nicht verhindern, dass die Wuwatis in die Höhle eindringen und dort vergeblich nach den Knawütis suchen. Zur Beruhigung für besorgte Tierschützer muss gesagt werden. Es gibt noch massenhaft Knawütiherden in der gugelländischen Steinzeit. Es wurde also keine bedrohte Tierart ausgerottet.
Aber geschmeckt hat es schlussendlich allen. "Warum bist du denn so nachdenklich, Edi?" fragt Miezi am nächsten Tag. "Ich habe immer das Gefühl, dass ich etwas vergessen habe und ich weiss nicht was." "Das kann ich dir schon sagen, lieber Edi", lacht Miezi, "du wirst immer alles finden und vergessen, um es wieder zu e r f i n d e n.
Nicht umsonst hat heute Edi das Rad erfunden, und davon werden wir in den nächsten News noch zu hören bekommen. Wir wünschen eine schöne Woche mit Gugellandia.
Pfadfinder
Aus der Rotkäppchengeschichte haben Kai, der Hai und Gonni gelernt, was Tugend ist, und beschlossen, die Wettgewinne endlich auszuzahlen. Gonni hat den Gewinnern mit grossem Grinsen mitgeteilt, er hätte gedacht, niemand habe auf Blau gesetzt, deshalb müsse man nichts auszahlen. Jetzt ist er fleissig an der Münzenprägemaschine am Werken, um genügend Kleingeld an die Wetteifrigen auszuzahlen. Die Gewinne sind nicht überrissen. Aber die Münzen klimpern über den Tisch.
"Immerhin haben sie sich heute ein sauberes Tischtuch geleistet." spöttelt Amanda, als sie mit Ahuii einherschreitet. Der Gewinn, den sie abholen möchte, ist umfangreich, denn sie hat auch am meisten gesetzt. Gonni kommt kaum nach mit Münzen stampfen. Im Hintergrund guckt Schnorbert zu. Aber sein Interesse gilt nicht unbedingt der korrekten Auszahlungsweise sondern eher der Überwachung dieser ominösen Münzprägungsmaschine. Aber es ist schon wieder etwas Neues los.
Edi beobachtet neugierig, wie Hefe und Gugel vor Geolg und einem merkwürdigen Wichtelwesen stehen und dessen Worten lauschen. Sie haben Hüte auf und Schleifen um und stehen da wie Soldaten. "Hey, was macht ihr denn, ist schon Halloween oder wieder ein Pferderennen?" "Weisst du, Edi, wir werden Pfadfinder." Edi ist nicht gerade begeistert. "Das ist doch was für kleine Jungs und kleine Mädchen." Inzwischen sind andere Tiere auch neugierig geworden und begucken sich die schnieken Hüte und wollen natürlich sofort auch Pfadfinder werden.
"Ein Pfadfinder lernt, in der Natur mit einfachsten Mitteln zu überleben, er macht alles gemeinsam mit seiner Gruppe. Normalerweise sind alles nur Mädchen oder nur Jungs, und jetzt fragt nicht, sondern meldet euch." Geolg stellt Zappo, seinen Pfadfinder vor. Es kommt Bewegung in die gugelländischen Bewohner. Nachdem sich zwei Gruppen von sieben Teilnehmern gebildet haben, ruft Zappo "Stopp, es kann los gehen." Sieben Mädels gegen sieben Jungs. Alle müssen eine Nacht in der Wildnis verbringen. Mal sehen, wer es besser kann.
"Wir sind ja nicht blöd, wir können doch ein Zelt aufstellen." Das, was Geolg und Zappo anschleppen, ist allerdings für die gugelländische Tiergrösse fast ein Zirkuszelt. Dann kommen noch Taschenlampe, Schnur, Gartenschere und Rucksäcke, die man nach Belieben füllen kann. Die Mädchen sind: Amanda, Beppa, Caroline, Festa, Hefe, Loredana und Schangelina. Im Jungs-Lager warten auf ihre Ausrüstung: Ahuii, Edi, Schnorbert, Frech, Gugel, Harry und Grünling. Das kann ja heiter werden.
Edi stellt schnell fest: "Das sind gar keine Rucksäcke, das sind Satteltaschen, dieser Zappo kommt sicher von Verstehen sie Spass." "Packen wir einfach alles ein, was wir brauchen können." Frech und Harry stopfen schon mal einen Karton mit Brennpaste in die Tasche. Feuer ist ja das Wichtigste fürs Überleben im Dschungel. "Ich nehme noch Kompass und Draht mit." Gugel scheint auch schon zu wissen, um was es geht. Aber die Wildnis liegt friedlich vor ihnen.
Die gugelländischen Pfadfinderinnen sind schon unterwegs, während Frech noch nach Rehgewürz sucht. "Komm lass, gehen wir auch, sonst sind die Gören vor uns da." Eine Karte hat man ja auch bekommen. Darauf einen Pfad zu finden, ist relativ einfach. Man muss nämlich gar nicht hinschauen, sondern nur der Nase nach gehen und den einzigen waagerechten Platz in diesem ganzen Lande ansteuern. "Die Wasserwaage hättest du mitnehmen sollen, Harry." "Wir sind sicher gleich da, ich höre Geschnatter."
"Wer von euch hat schon einmal ein Zelt aufgestellt?" "Gute Frage. Ich kümmere mich dann ums Essen, wo sind die Vorräte?" Amanda hat eine Idee. "Wir können ja die Jungs fragen, ob sie uns das Zelt aufstellen." "Aha, du meinst, die können das besser als wir?" Festa ist empört. "Also ich denke, es hat sicher eine Bauanleitung irgendwo." Beppa sortiert schon mal das Gestänge. Aber auch im Lager der Jungs herrscht gewisse Ratlosigkeit. "Ich habe einfach das Gefühl, dass wir etwas Wichtiges vergessen haben." Edi kann diesen ewig grinsenden Zappo nicht ausstehen.
Während Frech die Taschenlampe ausprobiert kommt Harry mit der Wäscheleine. "Jetzt kannst du mal sehen, Edi, wie schnell ein gugelländischer Pfadfinder eine Behausung gebaut hat. Wir nehmen einfach diese Schnur, binden sie an einem Baum fest, dann rüber zum andern. Schwupp, und schon müssen wir nur noch die Blache drüberwerfen und haben ein Dach über dem Kopf." Edi guckt aber nicht auf Harry. Drüben bei den Mädels ist echt was los. Da ist es viel interessanter. Auf der ausgebreiteten Zeltfolie unterhalten sich zwei. "Also ich schlafe immer mit dem Kopf nach Norden." "Dann werden dich meine Füsse stören, ich schlafe immer nach Süden." "Zum Glück haben wir den Kompass schon verlegt... ha ha ha."
Schangelina macht sich Sorgen über das Wetter. "Jetzt ist es doch immer schön gewesen, ausgerechnet heute...."Hefe studiert die Bauanleitung. "Also, Mädels, muss euch leider mitteilen, ich verstehe das nicht. Vielleicht kann eine von euch chinesisch, kubanisch oder querofonetisch, ich weiss nur, dass das Zelt rund wird." "Wir könnten die Stangen auch brauchen, um Trapeze zu bauen. Ich kann darauf super schlafen." meint Amanda. Drüben im Lager der Jungs ist bereits die Feststimmung angebrochen. "Jetzt fehlt nur noch der Vergissmeinnichttrank und das Leben kann schöner nicht sein."
Aber das Zelt. Wo ist denn das Dach? Frech möchte das Arbeiten hinter sich bringen und inspiziert den undefinierbaren Klumpen Plastik. Es stellt sich heraus, dass es eine Art Zelt ist, aber ohne Gestänge. Notdürftig hängen sie es über die gespannte Schnur zwischen den zwei Bäumen. Steine für die Beschwerung hat es in weitem Umkreis keine. Aber man muss ja so wie so dauernd rübergucken, wie die Mädchen ihr Zelt aufstellen. Ha ha ha, hihihih. Pssst.
"So, jetzt alle mal scharf nachdenken. Wo ist oben und wo ist wohl unten?" Was würdet ihr davon halten, wenn wir uns einfach so einkuscheln. Es hat genügend Material zum Zudecken." " Nichts da, es ist ein Zelt, und das bauen wir jetzt auf." Nach verschiedenen Fehlversuchen, kommen sie langsam auf die richtige Spur. Auch ohne Gebrauchsanleitung entsteht unter den kräftigen gugelländischen Plüschpfoten ein stattliches Zelthaus. Und die Buben werden staunen!
Kaum ist das Zelt erbaut, kommt ja schon das nächste Problem. Man hat jetzt zwar ein Dach über dem Kopf, aber sie wollen schliesslich auch essen und Spass haben. Keine von den Damen hat daran gedacht, dass man Feuer machen müsste. "Ich habe einen Spiegel mit dabei. Aber wenn keine Sonne scheint, kann ich damit wohl nichts ausrichten." seufzt Festa. "Du würdest damit so wie so nur den ganzen Wald abfackeln, es ist viel zu trocken zum Feuerlen."
Es ist schon später Nachmittag. Und da auch schon Oktober ist, kann es nicht mehr lange dauern, und dann wird es dunkel. "Kommt, beeilen wir uns, und gucken wir, ob es bei den Jungs drüben was zu Essen gibt." Tatsächlich hat man vor dem Zelt eine Feuerstelle erbaut. Man erinnert sich ja an die Brennpaste, die Harry eingepackt hat. Jetzt müsste man nur noch einen guten Koch haben und... ach ja. Feuer. "Wer hat denn das Feuerzeug eingepackt?" "Das gibt es ja nicht. Vierzehn Leute und jeder denkt, der andere hat ein Feuerzeug?" Unvorstellbar. "Wir hätten eben Gonni oder den Hai mitnehmen sollen..."
So ein Fiasko! Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ein wenig die Gegend zu durchstreifen und nach Beeren oder Nüssen zu suchen. Nichts ist's mit der feinen Suppe, nach der alle Bäuche knurren. Ausserdem wird es nun sehr sehr schnell und plötzlich dunkel. Und obwohl alles Tiere sind, so richtig für die Wildnis ist keiner von ihnen geboren. Die Nacht bricht herein. Überall raschelt es und knistert. Wer noch im Dunkeln unterwegs ist, stolpert über Wurzeln, Äste und Strünke.
Frech positioniert sich hinter der Taschenlampe und leuchtet nach Rehbeinen. Er ist hungrig und nervös und sendet ohne zu wissen, Morsezeichen in die Gegend hinaus. Auch Schnorbert ist mit der Taschenlampe unterwegs. "Dieses blöde Ding, einmal geht's, einmal nicht. Und er blinkt und blinkt und findet, oh Schreck, einen vereinsamten Pfadfinderhut. Aus einem nahen Gebüsch kommt ein schlabberndes Geräusch. Es könnte von zwei im Winde zusammenplatschenden Ästen stammen, es könnte aber auch ein... huuuuh pha, ach nichts, sein.
Was am Tage so friedvoll anmutet, kann in der Nacht die tollsten Fratzen bekommen. Wenn die Dunkelheit alles verschluckt und nur noch dort, wo sich etwas bewegt, die Geräusche herkommen, hat genau dieser kleine Punkt sogar Gesicht, Augen und Zäääääähne. Was auch immer in dieser Pfadfindernacht geschehen ist, wir werden es am nächsten Morgen erfahren, denn auch die schlimmste Nacht hat einmal ein Ende und? Es hat tatsächlich ein wenig geregnet.
Im Morgengrauen nähern sich zwei hüpfende Wesen dem Campingplatz. Es sind Myriel und Pfurr. Sie haben schon kurz nach Mitternacht merkwürdige Morsezeichen im Wald beobachtet und sind gleich losgerannt. "Sie sind bestimmt in Not und am Verhungern." stottert Myriel. Aber Pfurr meint: "Sie haben nur die Streichhoelzer vergessen." Da heutzutage niemand mehr weiss, was Streichhölzer sind, zieht Pfurr das Feuerzeug aus der Pelztasche und wedelt Myriel damit vor dem Schnabel rum. "Das da!" Dann entern sie das erste Zelt. "Juhuh, wir sind es. Hey, Frech, Harry, Gugel? Niemand da? Myriel bekommt einen Schreck.
"Die sind alle Maus und Mann gefressen worden, ich kenne das, Pfurr, es ist eine Tragödie." "Quatsch, Myriel, die sind einfach früh aufgestanden und nun schon am Futter suchen. "Oh, ich könnte mir die Augen ausheulen." piepst Myriel, "Grünling, Frech und Gugel, alle von den Wölfen gefressen..." "Jetzt hör' doch auf zu piepsen, komm, wir gucken bei den Mädels, vielleicht wissen die ja, was passiert ist. "Und wenn die auch gefressen wurden?" "Ach was, ich höre es laut und deutlich schnarchen. Und das kommt aus dem Zelt!" Auf dem Zeltdach hat es sogar eine Waschanlage. Toll.
Myriel ist schnell getröstet und plätschert fröhlich in der kleinen Wasserlache auf dem Zeltdach. "Was ist denn das für eine Ruhestörung? Nach 22 Uhr wird nicht mehr gebadet!" Edi ist noch ganz verschlafen. Er knabbert stundenlang an dem Reissverschluss herum, bis er endlich das Zelt verlassen kann und sieht: "Aha, ihr seid es? Na toll. Ich dachte schon, ich bin auf der falschen Parkbank eingeratzt." "Das bist du auch, Edi, du bist im Zelt der Määäädchen! Euer Zelt ist ganz leer." "Upps? Dann sind die anderen ja auch da?"
Und das tägliche Wunder nimmt seinen Lauf. Alle sind wieder da. Unbehelligt von Dämonen und vollkommen intakt. Aber teilweise noch etwas verschlafen und von den nächtlichen Erlebnissen mitgenommen. Die Sonne blinzelt aber schon neckisch durch den Oktobernebel, man reckt seine Glieder und guckt sich mal um. "Mir knurrt der Magen. Nicht alle können in der Früh schon essen, aber die meisten sehnen sich nun nach einer heissen Tasse, an der sie ihre Pfoten wärmen können und von Zuhause träumen.
"Was ist los, Ahuii? Noch wütend, weil ich dein Vermögen verzockt habe?" "Du hättest auf Blau setzen müssen, du rote Zora." Morgenstund hat eben nicht immer Gold im Mund. Edi aber hüpft mit Beppa schon wieder in den Bäumen herum. Alle versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Aber was niemand weiss, ist, dass Pfurr und Myriel ein Feuerzeug mitgebracht haben. (punktpunktstrichpunkt per Taschenlampe.....)
Hefe kann jetzt endlich Frühstück machen. "Wir hatten alles da, nur das Feuerzeug haben wir vergessen." Es dauert zwar ein Weilchen bis die Rechaud-Flamme den Kaffee erhitzt hat, aber der Duft könnte sogar Rehe anlocken, falls sie Kaffee mögen. "Juhuhh, Frühstück ist fertig!" Hefe wärmt sich an der Rechaudflamme und freut sich. "Jetzt wird doch noch alles gut." Myriel bekommt den "Ehrenpfadfinderhut" und muss aufpassen, dass sie nicht mit einem Frühstücksbrötchen verwechselt wird.
Nicht alle Schrecken der Nacht sind vergessen. "Ich habe tatsächlich einen 13beinigen Käfer gesehen und ein Krugkodil!"
"Wie sieht denn ein Krugkodil aus?" "Eben wie ein Krug, nur hat es Zähne bis übers Maul, oh, lass uns nicht mehr davon reden!"
Es hat auch Schokolade zum Frühstück. "Hat eigentlich jemand von euch auch eine Zahnbürste mit auf den Pfad genommen?" Ganz interessant, wie bei zunehmendem Sonnenschein auch die Gemüter wieder hoch gehen, von frech bis hochtrabend, lustig bis arrogant, witzig und gemütlich, die gugelländische Welt ist auf jeden Fall mal wieder in Ordnung. Und last but noch least, es hat immerhin so viel geregnet, dass Myriel ein Bad nehmen konnte.
Ein Pfadfindergruss von uns allen.
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