News : Immer das Neuste aus Gugellandia

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Mai 2019





 
Ein Meteorit aus der Eiszeit
Es ist ein Sonntag, wie er im Bilderbuch steht. Alle haben wunderbar gefrühstückt, die Vögel zwitschern, die Käfer summen und die Blumen blühen. Am Himmel hat es nur ein einziges Wölkchen, das sich lustig formt und verschwindet. Der gugelländische Rasen frohlockt und lädt ein, darauf herumzutollen, was man nun auch ausgiebig macht. "Wir veranstalten einen Spiele-Wettkampf." Edi weiss noch nicht recht, ob er bei Kai und Gonni einsteigen soll.
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Einige Tiere, wie zum Beispiel Ringo, sind zwar sehr gebildet, aber haben keine Ahnung, wie man würfelt. Zeig ist auch nicht recht bei der Sache. Er hat innert zehn Minuten schon dreimal gegen Pfurr verloren. "Ich muss eben die ganze Zeit in den Himmel gucken. Von dort sollte heute ja mein angekündigtes Gewitter kommen."  Überall sind Spielbretter und Karten ausgelegt und sämtliche Bewohner von Gugellandia schauen konzentriert auf ihre Spielfelder.
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"Entschuldige, Gugel, ich habe schon lange kein Schach mehr gespielt, wie war das doch gleich, schwarze Dame frisst schwarzes Pferd oder Bauer sucht Frau, oder wie?" Grünling, als erfolgreicher Torwart freut sich über jeden Ball, den ihm die Kleinen mit voller Kraft zwischen die Pfoten ballern.  "Du kannst dich gleich auf etwas gefasst machen!" Das hört man hier und dort, auch lachen viele nur, weil sie sich gegenseitig eingestehen, dass sie die Spielregeln nicht kennen.
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Schnorbert schnauzt seine Caroline an. "Du bist kein ordentlicher Caddie, wenn du mir dauernd vor die Füsse fährst und mir die falschen Schläger in die Pfoten drückst. Hat es denn hier auf dem Green überhaupt ein anderes Loch als den Abgrund?" Auch buchstabenmässig ist etwas los auf dem Rasen. Guido und Laura sind beim Scrabble plötzlich in Diskussionen geraten. "Du hast Gugellandia falsch geschrieben." "Ja, aber du hast es nicht rechtzeitig gemerkt."  Was auch niemand merkt, ist, dass ein unbekanntes Flugobjekt mit extremer Geschwindigkeit naht.
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Alle blicken von ihren Denksportgeräten auf, aber es ist nichts.  - Aber dann doch. -  Ein lautes Bumms. "Was war das?" "Es kam aus dem Garten!" Alle sehen Grünling an. Der ist ganz hellgrün geworden. "Hoffentlich ist meinem dreizehnten  BOHNENSETZLING nichts passiert!" Auch Wetterprofessor Zeig hat ein paar Schweisstropfen auf der Stirn. "Vielleicht hat mein angekündigtes Gewitter ein kleines ZEITPROBLEM?" Was ist passiert? 
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Keiner spielt mehr weiter. Alle drehen sich in die Richtung, von der das Aufprallgeräusch kam. "Wahrscheinlich hat jemand die Laura mit einer Bocciakugel verwechselt" grinst Kai, der Hai und Gonni wundert sich über ein gewisses ROESTAROMA, welches die ganze gugelländische Luft erfüllt. Aber nein, Laura ist ja hier mit Guido beim Scrabblen. "Das klang eher wie ein METEORITENEINSCHLAG".
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Frech ist einer der ersten, der los saust, um zu schauen, was passiert ist. Einige mitrennende Vögel erinnern sich nun daran, dass sie eigentlich fliegen könnten. Das Röstaroma, welches Gonni erschnuppert hat, hält sich in Grenzen, aber die Tiere haben eben verschiedene Geruchsorgane, und für einige stinkt es gewaltig. "Du musst dich überhaupt nicht fürchten, Anna, das ist nur wieder so eine sonntägliche Gugelfamily-Aktion und hat wahrscheinlich überhaupt nichts zu bedeuten.
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Aber alle rennen nun hinunter zu Grünling's Garten. "Es hat ein Loch in den Radieschen und darin dampft eine Kugel!" verkündet Amanda. "Es sind auch ein paar Sachen herumgespickt, aber ich habe nicht gesehen, was es war." Auch Gugel guckt von einem Baum herunter. "Vielleicht wäre es für die Bevölkerung ratsam, zu warten, bis das Ding etwas ausgekühlt ist."
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Edi hat seine eigene Theorie. "Wir sollten einen Angriffstrupp organisieren. Klepf, weil er sehr leicht ist, Gonni, weil er sich mit Feuersachen auskennt und Geolg für den Fall, dass es doch nur ein Stein ist. Und ich natürlich, weil ich vor keiner Gefahr zurückschrecke. Los!" Alle nähern sich dem Meteoriten, der scheinbar weder heiss noch gefährlich ist.
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Otto löchert Frech mit Fragen. "Was ist denn der Unterschied zwischen einem "Meteorit" und einem Reh? Du bist ja soo schnell abgesaust."  Frech fühlt sich ein wenig überfragt. "Naja, ein Meteorit ist immerhin ein Geschenk des Himmels, vielleicht hat es sogar etwas drin, man weiss ja nie, bei Kugeln, manchmal kommt Schokolade oder ein Gummitierchen raus."  Alle schauen mit Respekt auf den gallaktischen Klumpen. Klepf flattert los und setzt sich auf die Oberfläche des Meteoriten. "Von hier kommt keine Gefahr, Leute, der ist total ausgekühlt, ihr könnt ihn nach Hause bringen.
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Alle gucken schon etwas enttäuscht. "Ist wirklich nichts drinnen? Wofür haben wir denn einen Geologen?" "Ich komm ja schon. Geolg, der ja gelernter Bademeister ist, kennt sich mit Steinen und natürlich auch mit Brocken aus dem All umfassend aus. Er zupft sich seine rote Hose hoch und sagt: "Ich werde das Ganze mal aus der Nähe betrachten."
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Der Meteorit glänzt im Sonnenschein. Geolg rutscht unter den bewundernden Blicken der gugelländischen Bevölkerung den Erdhügel hinunter. Gleich werden alle erfahren, um welch merkwürdiges Allgeschleuder es sich handelt.  "Es ist ein Homoluxid, aus der fragolischen Milchstrasse, schnupper, schnupper, irgendwie ist er zu kalt, er müsste sich doch erwärmt haben... studier, grübel." Alle schweigen und warten gespannt auf neue Informationen. Aber Geolg schnuppert nur.
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"Ich denke, wir hieven ihn hoch und untersuchen ihn im Labor. Vielleicht gibt der Boden noch ein paar Hinweise, wegen den Einschlagspuren, wo sind Edi und Peso, sie sind doch die gugelländische Spurensicherung?" Unter grossem Staunen der übrigen, stemmen Geolg, Harry und Frech den Meteoriten aus dem Krater. "Jetzt geht es zur Untersuchung ins Labor." grinst Harry.
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Peso und Edi wuseln auf dem Grund des Einschlagloches herum. "Siehst du Fussspuren, Edi?" "Ohne mein Vergrösserungsglas kann ich auch nichts herausfinden." Bevor die zwei sich in der Grube noch mehr blamieren, hat zum Glück Beppa etwas gesehen. "Hört mal, ich glaube, an dem Meteoriten sind noch irgendwelche Wesen drangeklammert gewesen, die finden wir nun vielleicht im Gebüsch!"
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Tatsächlich zittern da und dort ein paar Grashalme. Miezi findet einen Meteoritenklammerer im Lavendel. "Du kommst mir bekannt vor," lacht sie, "ich habe dich schon in der Kinoreklame gesehen."  "Scrat? Nein - du bist Ego, hierzulande muss man sich einen besseren Namen einfallen lassen!" Auch Frech hat etwas entdeckt. "Komm sofort raus, oder ich fress dich!" Aber als das "Reh" rauskommt, fällt Frech glatt vom Ast. "Dddddu bist ein Fuchshörnchen? Die gibt es bei uns doch gar nicht... hm, hallo, ich bin frech." "Du bist überhaupt nicht frech, ich bin Easy, man sagt, dass ich betörend wirke."  "Hm, du bist überhaupt nicht betörend - nur frech, hüstel, ich heisse Frech.
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Auch Edi kriegt seine Lektion. "Was ist da vorne? Hände hoch, hier gugelländische Detektei, es gibt kein Entkommen. Name?" "Hallo Edi, schon viel von dir gehört, ich bin Erkül, komme aus der Eiszeit. Wir haben uns noch am letzten Steinklumpen festgehalten, als unsere letzte Station auch flöten ging." In der Zwischenzeit haben Geolg und die anderen den himmlischen Gesteinsbrocken in die Nähe des Hauses gebracht."Wo sind eigentlich Edi, Miezi und Frech?"
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"Wo sind wir denn hier überhaupt?" wollen Ego, Erkül und Easy wissen. "Ihr seid in der gugelländischen Gugelländlichkeit, mitten im Ginster von Gugellandia gelandet." Frech  faszinieren die vorstehenden Zähne von Easy. "Oh, Frech, was sind das für zauberhafte Eiszapfen?" Alle hüpfen durch das hohe Gras und können sich an den wundersamen Neuigkeiten kaum sattsehen.
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Erkül ist gegen einen Grashalm geprallt und auf den Rücken gefallen. Als ihm Edi zu Hilfe eilt, ist aber schon ein Wuwati da. "Es wollte dich nicht fressen, nur beschnuppern, Wuwatis sind einfach neugierig." Aber Erkül schlottert am ganzen Leib. "Wir hatten solche früher auf unserem Planeten auch, das waren die Säbelzahntiger und die haben nicht lange gefackelt." Edi redet kurz mit dem Wuwati und dann ist die Sache geklärt. "Jetzt zeigen wir euch, wo die schönsten Eicheln wachsen, interessiert?"
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Es ist schön zu sehen, dass die Neuankömmlinge bereits je einen Freund gefunden haben, der versucht, alles zu verstehen. Edi mit seinem Erkül muss besonders einfühlsam sein, denn er ist noch völlig verschüchtert. Miezi und Ego haben einige Punkte, in denen sie sich lachend wundern. "Bei uns heissen die Eichen."  "Ich werd' nicht mehr, das sind ja Megamagmoreichenbäume, davon kann man nur träumen."
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"Suchst du etwas?" Frech schaut belustigt zu, wie Easy ihre lange Schnauze in jedes Loch steckt. "Nein, nein, ich schau mich nur ein bisschen um." Inzwischen zeigt Edi, dem kleinen Erkül die vielen Eichenbäume im Wuwatiwald. "Hier gilt immer das Spiel, wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, den frisst das Wuwati... ha ha ha. komm, schnell!" Der Meteorit ist inzwischen unter grossen Anstrengungen beim Haus angekommen. "Bevor wir ihn ins Labor bringen, machen wir noch ein Foto, wo sind denn Edi, Miezi und Frech?"
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"Hier sind wir, und wir bringen euch die blinden Passagiere des Meteoriten mit. Es sind Ego, Easy und Erkül vom Eisplaneten. Sie dachten, er wäre eine übergrosse Eichel und sind aufgehüpft - und so in Gugellandia gelandet. "Das ist sehr schön," Grünling freut sich, "ich werde euch gleich einmal etwas irdische Kultur zeigen, kommt einfach mit und packt an. Es geht um die Primel-Auswilderung."  Keiner hat kapiert, worum es geht, aber Grünling's Worte hatten so viel Dringlichkeit, dass die Neuen gleich ihre erste Arbeitsstunde absolvieren.
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"Das sind die Wurzeln, siehst du, die kommen in den Boden, und diese welken Blümchen, die müssen dich nicht stören, im nächsten Frühling wird hier ein Primelmeer seine Wellen schlagen." Die drei Neulinge fühlen sich schon richtig wohl, dauernd werden sie betüddelt und umgaukelt. Aber das ist mit Besuch doch immer so. Und wenn sie nun für immer bleiben? "Du musst Schachspielen lernen. Das ist wichtig für jeden Film."  Ego guckt auf die schwarzen und weissen Felder und sagt. " Tut mir leid, ich sehe nur gelbe und schwarze Fliegen auf dem tauenden Eis herumhüpfen."
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"Du musst alles positiv sehen, Ego, wenn es auch keine Eicheln sind, sie sind doch wenigstens wunderschön anzuschauen!" "Schau mal, so schreibt man Ego. Man nimmt ein E, dann ein g, und ein o." So einfach ist das. Schau doch nicht so, das kann doch jeder lernen!" Auch Guido versucht es. "Liebe Easy, schau mal, das ist gaaanz leicht. Du wirfst einfach alle Buchstaben durcheinander und baust daraus ein neues Wort."
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Während wir nun die Eiszeit endlich hinter uns lassen wollen, noch ein letztes Wort von Easy.
"Ich denke, wir sollten alle mal ein Schiff bauen, auf dem mindestens drei von uns Platz haben."
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Das ist ein Wort. Und ein Aufruf! Der Schiffsbauwettbewerb startet ab jetzt. Es muss gut aussehen, drei müssen Platz haben, die Schwimmtauglichkeit erprüft dann unser Beamgerät.  Zeit zum Bauen haben wir bis Anfang Juli.

 
Dornröschen
Es ist Mai und die Rosen blühen an allen Ecken, auch in Gugellandia.  Grünling und Schangelina spielen die Eltern des sagenumwobenen Dornröschens, das heute getauft werden soll. "Wir müssen alle Feen des Landes einladen," sorgt sich König Grünling, "soviel ich weiss, sind es dreizehn an der Zahl." "Wir haben aber nur zwölf goldene Teller, du kannst ja nicht einer einen aus Porzellan hinstellen." "Da hast du recht, das wäre zu peinlich, so müssen wir also eine Fee weniger einladen, dann stimmt alles wieder."
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"Weisst du, die Feen werden unserem Kind gute Wünsche in die Wiege legen, ihre Gaben sind das höchste Geschenk, das man sich denken kann." Schangelina schaut verträumt auf die Wiege mit ihrer kleinen Prinzessin drin. Die ist allerdings noch so klein, dass man sie in ihren Kissen überhaupt nicht sieht."Oh, da schau, es kommen schon die Feen. Leider alle dreizehn." "Was machen wir jetzt?"
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Da das Märchen in Gugellandia spielt, ist es vielleicht nicht ganz so, wie man es aus den Märchenbüchern kennt, aber dass die dreizehnte Fee sehr erzürnt darüber ist, dass sie keinen Platz mehr an der Tauf-Tafel findet, ist bittere Tatsache. Wutentbrannt stapft Loredana wieder von dannen. "Die werden noch von mir hören, diese vornehmen Leute mit zu wenig goldenen Tellern." schnaubt sie und verschwindet.  Man denkt, jetzt ist alles gut und fängt mit den Wünschen für die kleine Prinzessin an.
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Die erste Fee ist Miezi. "Ich wünsche der kleinen vor allem Schönheit, wie es für eine Prinzessin gebührt und Fröhlichkeit...." "Moment, das reicht." ruft Fee Festa von hinten, ich will auch noch wünschen." Also legt die zweite Fee der kleinen Prinzessin nun "gute Gesundheit" in die Wiege. Demi, die violette Fee, die nun an der Reihe ist, überschüttet nun das kleine Wesen mit Reichtum, der nie zur Neige gehen solle. Dann erscheint Eulalia und wünscht vor allem 'Stärke'. "Das kann man auch als Mädchen ganz gut gebrauchen."
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Jetzt ist die Fee Anna an der Reihe. " Ich wollte dir auch Schönheit wünschen, aber da du die nun schon hast, wünsche ich dir die dazu passende Bescheidenheit, du sollst nicht so eingebildet sein wie die von letzter Woche." Alle schmunzeln. Die sechste Fee tritt an die Wiege und wünscht der kleinen Prinzessin von ganzem Herzen eine Stimme wie Gold und Liebe zur Musik. Amanda findet immer noch mehr Wunschesgaben, da ruft die Fee Thymmi. "Jetzt bin ich aber dran."
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Nachdem Thymmi dem Täufling grosse Intelligenz und guten Geschmack gewünscht hat, kommt nun auch Hazel an die Reihe. "Ich wünsche mir für dich ein langes, langes Leben. Alle, die das Märchen schon kennen, runzeln leicht die Stirn. Aber jetzt hüpft Beppa auf den Wiegenrand. " Ich wünsche dir ein grosses Herz und einen schönen Prinzen um hinein zu tun."  Fee Lulu, die etwas mit Verspätung an der Wiege ankommt, wünscht der kleinen Prinzessin nun noch Sanftmut und Güte. Die Wiege schaukelt schon leicht von den vielen Wünschen.
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Die elfte Fee, Atina wedelt mit einem geheimnisvollen Zauberblatt. "Ich wünsche dir viel Verstand und Durchblicksvermögen."  "Jetzt hat sie sicher schon alles, was man wünschen kann", seufzt Hefe, die zwölfte Fee und hüpft auf den grossen Wunschstein, der vor der Wiege thront. Alle schauen zu den Rosen empor, die im sanften Wind über der Wiege baumeln. Aber, was soll dieses krachende Geräusch? Aus dem Blätterwald bricht eine wütende Gestalt hervor. Es ist die dreizehnte Fee, und sie ist sehr aufgebracht.
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"Wenn ihr mich schon nicht eingeladen habt, so will ich doch wenigstens meinen Gabenwunsch für die Königstochter überreichen. Ha ha ha, sie soll sich an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel stechen und tot umfallen. - Bitte schön, gern geschehen." faucht die böse Fee und verschwindet wieder im Gebüsch.
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Alle sind fassungslos und zutiefst erschreckt. Wie kann nur eine einzige  Fee so viele guten Wünsche mit einem Schlag zu nichte machen? Zum Glück hat Hefe ihren Wunsch noch nicht vergeben, so kann sie diese schreckliche Prophezeihung vielleicht noch etwas abmildern. Die zwölfte Fee schaut traurig über den Wiegenrand und seufzt. "Ich kann diesen Zauber nicht aufheben, nur etwas mildern. Du sollst anstatt sterben, nur in einen hundertjährigen Schlaf fallen. Mehr kann ich nicht für dich tun."  
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Weil alle so bestürzt und unglücklich sind, versucht der König die passenden Worte zu finden. "Alles kein Problem, meine Herrschaften, ich werde sämtiche Spindeln im ganzen Land verbrennen lassen, dann kann sich unsere kleine Prinzessin mit 15 auch an keiner stechen. "Hoch lebe der König, hoch lebe die Königin und hoch lebe auch die kleine Prinzessin, die nun zum erstenmal erstaunt aus ihrer Wiege blickt. Sie hat tatsächlich die gewünschten  Eigenschaften der Feen erhalten und schon bald haben alle den bösen Fluch der 13. Fee vergessen.
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Die kleine Prinzessin Franzi heisst noch nicht Dornröschen, diesen Namen bekommt sie erst, als es dann tatsächlich so weit kommt, dass der ungute Wunsch der Fee Loredana zur Wirklichkeit werden soll. Keine der Feen hat Franzi gewünscht, dass sie nicht neugierig sein soll. Deshalb erforscht sie auch ausgerechnet an ihrem 15. Geburtstag das Schloss. "Es hat ja so viele Treppen und Türen, ich muss doch alle einmal erkunden." Die Fee Miezi stellt sich ihr zwar in den Weg und sagt: "Bringe dich bitte nicht in Gefahr!" Aber Franzi ist schon weitergeklettert. "Ich habe gerade etwas zebraartiges in einer Tür verschwinden sehen, das ist sicher etwas Lustiges."
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"Warum die alle immer nur so besorgt sind? Hier ist doch alles ruhig und friedlich. Ich hätte gerne einmal etwas Abenteuer."  Die Feen sitzen überall und schauen besorgt zu, wie Franzi in ihr Unglück rennt. Die böse Fee hat eine Spur gelegt, die Franzi automatisch anzieht. Sämtliche Feenwünsche in einem Cocktail gemixt mit etwas böser List und schon kann Franzi nicht anders, als diesem merkwürdigen Duft folgen.
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"Es darf doch nicht sein, dass Hass stärker ist als Liebe?" Die Feen, die überall vergeblich rufen und versuchen, Franzi zu retten, bleiben unerhört. Die kleine Prinzessin läuft geradewegs in ihr Verderben. "Da vorne, durch diese Türe ist es gehuscht. Ich bin ja so neugierig, ich höre sogar liebliche Klänge." Völlig hypnotisiert folgt Franzi Treppe um Treppe, klettert einfach diesem unerklärbaren Wegweiser nach, der sie in den höchsten Turm des Schlosses führen wird.
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Die Musik, die sie anfangs zu hören glaubt, ist verstummt. Sie befindet sich nun im obersten Turmgemach, es surrt nur etwas. Ein Geräusch, das sie noch nie gehört hat, und das sie nun magisch anzieht. Sie schubst mit der Nase die Türe auf und sieht ein trauriges Mütterchen an einem ihr unbekannten Gerät hantieren. "Was machst du da?" Franzi ist ganz fasziniert, wie sich das Spinnrad dreht und die Alte mit der Spindel werkt. 
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"Das ist aber lustig, wie das auf und ab hüpft. Darf ich auch einmal probieren? Ich bin die Tochter des Hauses, und wer bist du eigentlich?"  "Ich bin Tante Loredana und kann dir das Spinnen beibringen." "Oh, ja, das möchte ich lernen, davon habe ich noch nie etwas gehört. Spinnen, wie interessant. Lass mich auch mal." - "Das hier ist die Spitze von der Spindel, an der kann man sich stechen, wenn man nicht aufpasst."
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Natürlich gibt die böse Fee der Prinzessin die Spindel so in die Hand, dass sie sich auch sofort daran sticht und an der ganzen Spinnerei keine Freude mehr hat. "Oh, mir wird ganz schwindelig, ich glaube, gähn, ich muss mich ein wenig hinsetzen, und - vielleicht ein wenig schlafen, entschuldigen Sie, Tante Loredana." Und schon ist unser Dornröschen eingeschlafen. Das weiss aber die böse Fee nicht, die denkt nämlich, ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen.
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Sie reibt sich die Pfoten und entschwindet. Ihre Rache scheint geglückt. Aber Dornröschen ist nicht tot, sie schläft nur. Und mit ihr wird nun der ganze Hofstaat, jeder im Schloss, sehr müde. Die Hofhunde, die gerade noch bellend herumgerannt sind, bleiben plötzlich stehen und fühlen sich wie vom Boden angezogen. "Ich bin sackmüde, Jungs." sagt der Anführer der Meute und gähnt. Kurze Zeit später schlafen alle friedlich im Gras.
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Auch die königlichen Ziegen verspüren plötzlich eine unüberwindbare Müdigkeit. "Schlafen wir ein Minütchen, das kann uns keiner übel nehmen."  Sogar der König und die Königin, die sich gerade Sorgen um ihr Töchterchen machen wollen, können nicht umhin, sie schlafen auf der Stelle ein.  Und so geht es allen im Schloss.
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Die Diener und Kammerfrauen, die Gärtner und Kellermeister, die ganzen Angestellten und königlichen Arbeiter werden auf ein Mal so müde, dass sie auf der Stelle einschlafen. Sogar die Vögel und Feen auf dem Dach, die Fliegen an der Wand und auch in der Küche bleibt alles auf einmal so stehen wie es war, in dem Moment, als Dornröschen eingeschlafen ist.
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Der Koch will dem Lehrling gerade eine OHRFEIGE verpassen, weil der die schönsten Kräuter aus der Suppe nascht, und er zweifelt schon an seiner REAKTIONSGESCHWINDIGKEIT, denn sein Arm schläft während des Ausholens abruppt ein wie eine hypnotisierte FLIEGENKLATSCHE. Der Lehrling schläft mit dem halbangeknabberten Blatt im Maul ebenfalls. Die Ohrfeige hat sich unterwegs dem Zauberschlaf hingegeben. 
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Wir erinnern uns, dass die zwölfte Fee nicht drei Jahre sonder 100 Jahre gesagt hat. Ja, in hundert Jahren kann doch einiges passieren. Aber in einem schlafenden Schloss, in dem nicht einmal mehr die Fliegen summen, da ist die Zeit stehen geblieben. Das ganze Schloss umwächst inzwischen eine Dornenhecke, die mit Rosen daran erinnert, dass dahinter eine schlafende Prinzessin darauf wartet, wach geküsst zu werden. Es kommen auch ab und zu ein paar mutige Königssöhne vorbei, die von der Geschichte der schlafenden Prinzessin gehört haben.
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Doch der Versuch, die dornengespickte Rosenwand zu erklimmen, stellt sich für jeden Mutigen als sinnloses Unterfangen dar. Keiner der tapferen Retter kommt mehr zurück. Sie werden alle in ROSENKAEFER verwandelt. So können sie sich immerhin noch ein wenig an der zauberhaften Pracht rächen. "Hat einer von euch denn schon mal das Dornröschen gesehen?" "Nein, aber sie ist wunderschön, blitzgescheit und hat alle Tugenden dieser Welt."  
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Und so wird mancher tapfere Bursche zum Rosenkäfer. Klepf wird dann darüber auf seiner Insektenseite näher berichten. Aber auch hundert Jahre sind einmal vorüber. Zufällig kommt in dieser Zeit gerade Harry in die Nähe des Schlosses und denkt. "Ich könnte ja auch mal mein Glück versuchen." Er wundert sich, das ihn die Rosenranken ohne weiteres durchlassen. Auf dem Rasen im Hof liegen ein paar schlafende Hunde. "Na, das ist ja nichts Aussergewöhnliches." 
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Aber als er auch die Schlossziegen schlafend vorfindet, wird er doch etwas stutzig. "Hier schläft ja das ganze Schloss." Da die Rosen kein Hindernis mehr sind, klettert er bis in den höchsten Turm hinauf und findet tatsächlich das schlafende Dornröschen. "Dafür, dass sie schon hundert Jahre lang schläft, sieht sie noch sehr jugendlich aus, ja wunderschön sogar.." und er stubst Franzi mit der Nase an und gibt ihr einen Kuss.
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Sie schlägt sofort die Augen auf und staunt, als Harry sagt. "Du hast hundert Jahre geschlafen, es wird Zeit für etwas Bewegung, komm mit, wir suchen den, der dir das angetan hat. Dornröschen ist noch etwas benommen, aber es findet Harry auf Anhieb sehr symphatisch. "Du hast recht, schauen wir mal nach, was in der Zwischenzeit so passiert ist."
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Im ganzen Schloss wachen nun alle auf. "Habt ihr das auch gehört? Die Stimme von Dornröschen! Sie singt!" Tatsächlich singt Franzi nun vor Freude ein fröhliches Lied. Überall erwacht man nun aus dem hundertjährigen Schlaf, reibt sich die Augen und wundert sich, dass noch alles haargenau gleich ist wie vorher.
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Die Hofziegen lassen sich nichts anmerken und meckern laut vor Freude. In der Küche bekommt der ungezogene Lehrling seine Flatter, aber das merkt er gar nicht, weil er noch halb schläft. Aber nach und nach beginnt im ganzen königlichen Schloss ein richtiger Freudestaumel.
Wenn wir jetzt hundert Jahre lang geschlafen haben, können wir ja nun getrost hundert Jahre Hochzeit feiern.
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Ende gut - alles gut.

 
König Drosselbart
"Du liebe Güte, das ist aber eine sehr schwierige Aufgabe, die wir hier haben. Dolly Dama und Regie mühen sich mit der dieswöchigen ROLLENVERTEILUNG ab. Vielleicht sollten wir Miezi fragen, möglicherweise spielt sie dann sogar selbst die Hauptrolle." Man sucht nämlich verzweifelt nach einer Prinzessin, die erstens wunderschön ist und zweitens so hochmütig, dass sie sich schon wieder unbeliebt macht. Erfahrene Prinzessinnen hat man genug , aber keine erfüllt die Erwartungen. "Sie muss ausserordentlich hochnäsig sein, das kann ich nicht." Ausser Amanda besitzt keine dieses Talent, aber man soll die Rolle ja nicht sein, sondern spielen.
könig drosselbart
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"Und dann brauchen wir noch einen Haufen Könige. Der Vater der Prinzessin will sie nämlich unter die Haube bringen, und hat deshalb alle Könige aus den benachbarten Ländern eingeladen, damit sich seine Tochter einen davon aussuche."  Schliesslich einigt man sich dahin, dass alle mitspielen sollen, auch wenn sie keine Könige und Prinzessinnen sind. "Du, Laura, musst uns eine Laute besorgen, und Tante Loredana spielt natürlich in der Küche."
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Die Wahl der Könige ist auch nicht ganz einfach, denn schliesslich soll er ja dann zur Prinzessin passen. Und weil der König Drosselbart ein ganz besonderes Aussehen hat, ist man sich lange nicht einig. "Wo nehmen wir denn einen schwarzen Spitzbart her?" "Hör mal, Edi, kannst du eigentlich Laute spielen?" "Ich kann sehr laut singen, dann hört man nicht, dass ich falsch spiele." Das ist schon mal gut. Jetzt kann die Aufführung beginnen. Wo ist der Thronsaal? Ist die Prinzessin schon da?
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"Liebe Leute, versammelt euch im Thronsaal, gleich erscheint die Prinzessin Atina in ihrem goldenen Kleid und nimmt einen von uns Königen zum Mann." Merlo spielt den Königvater und sagt: "Liebes Kind, ich habe die schönsten und besten Könige im Umkreis herberufen, damit du dir einen aussuchst." Aber die Königstochter schaut sich die Kandidaten nicht einmal an. "Das ist völlig vergebens, die gefallen mir ohnehin alle nicht." "Aber du hast sie ja noch gar nicht richtig kennengelernt." "Ach, das sehe ich doch von Weitem."
könig drosselbart
könig drosselbart
könig drosselbart
könig drosselbart
Missbilligend schaut sie auf Prof. Dr. Zeig herab. "Der hier ist mausarm und erzählt lauter Mist." Dann zeigt sie höhnisch auf König Schnorbert. "Phuh, der soll mal sein Waffeleisen vom Kopf nehmen, der trägt tagaustagein nur seinen Schlafanzug und krakeelt dummes Zeug." Nun wirft sie einen abschätzigen Blick auf Ballo, der auch schon als König amtiert hat, aber mehrheitlich die Leiche vom Dienst spielt. "Igitt, igitt, der sieht ja aus wie eine Wasserleiche, da sträubt sich ja mein holder Pelz!" Die Könige schauen alle ganz betroffen. Wie kann eine so schöne Prinzessin nur so garstige Worte aussprechen.
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känig drosselbart
"Ho, ho, ho," höhnt sie weiter "der da sieht ja aus wie ein Weinfass. Ich heirate doch kein dickes, stinkendes Fass." Der König sieht verärgert dem Treiben seiner Tochter zu, die nun mit ihrer Begutachtung  beim letzten edlen König angelangt ist. "Ja, was haben wir denn da, so etwas Hässliches habe ich ja noch nie gesehen. Der hier trägt einen Bart, der sieht aus wie der Schnabel einer Drossel, ha ha ha, ich werde ihn König Drosselbart nennen." Und obwohl das sehr frech ist, müssen doch einige Palastbesucher laut lachen. "König Drosselbart, hi, hi, hi." "Hahaha!"
könig drosselbart
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könig drosselbart
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Aber dem König reicht es jetzt, und er schimpft. "Du benimmst dich unmöglich und bist eines Königs nicht würdig. Ich werde dich an den erstbesten Bettler verheiraten, der hier ins Schloss kommt. Ich meine es ernst."
Es dauert nicht lange, da hört man einen Spielmann im Schlossgarten sein Liedchen zur Laute singen.
"So schön und doch so ungezogen,
Atina wird nun Bettler's Braut
der König, der hat nicht gelogen
weh, sie sich nein zu sagen traut."
könig drosselbart
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könig drosselbart
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Dem König gefällt das Gesänge des Spielmanns und er beschliesst auf der Stelle, seine hochmütige Tochter dem Sänger zu geben. "Nimm sie mit, sie hat nichts besseres verdient." "Nein Vater, das kannst du doch nicht tun, ich bin doch viel zu schön für diesen hässlichen Lautensänger. Schau mal, den Bart an, den er hat, wie ein wildes Tier, da fürchte ich mich ja." Aber der Vater bleibt hart. Du gehst jetzt mit ihm mit, keine Widerrede, natürlich bist du dann auch keine Prinzessin mehr."
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Der Spielmann tut nicht eben begeistert. "Ha, jetzt muss ich auch dich noch ernähren, wo ich doch selber kaum etwas habe." Edi verkauft das Kleid der Prinzessin und auch seine Laute. "Damit können wir uns wenigstens eine Zeit lang über Wasser halten. Jetzt gehen wir erst mal nach Hause." "Hast du denn keine Kutsche, ich gehe doch nicht den ganzen Weg zu Fuss, wenn ich nicht einmal weiss, wie weit es ist." "Du wirst schon müssen. Es ist noch ziemlich weit."
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"Geh doch nicht so schnell, du Raubtierschnauz, meine zarten Pfoten tun mir weh, ich bin müde und hungrig." Atina setzt sich ins Gras und fragt. "Wem gehören eigentlich diese prachtvoll gemähten Wiesen?" "Die gehören dem König Drosselbart, hättest du ihn genommen, so wären sie jetzt dein."
"Oh ich arme Jungfer zart, hätt' ich doch genommen den König Drosselbart...."
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Auf dem Weg kommen sie auch an schönen Wäldern vorbei. Wieder fragt die Königstochter, wem die Wälder gehören. "Was meinst du wohl? Hä?" Atina seufzt: "Ach, ich arme Jungfer zart, hätt' ich doch genommen den König Drosselbart."
Sie bemitleidet sich schon sehr, aber schliesslich ist sie selber schuld, dass alles so gekommen ist. "Wo ist denn dein Haus, sind wir endlich da?"
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Sie kommen jetzt an einem kleinen See vorbei. Auf der anderen Uferseite throhnt ein türmereicher Palast. "Oh, das kann nicht dein Haus sein, wem gehört denn das wundervolle Schloss?" Der Spielmann dreht sich um und schaut ihr tief in die Augen. "Sag es nicht, ich weiss es, ach, ich arme Jungfer zart, hätt' ich doch genommen den König Drosselbart."
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Endlich kommen sie bei der Hütte des Spielmanns an. "Wo ist denn dein Haus? Ich sehe nur eine Hütte." "Das ist mein Haus, es ist ganz bequem, du musst einfach mal hineingehen." "Was? Nie im Leben betrete ich so ein Maus- und Dreckloch." Edi muss sich das Lachen verkneifen. Die ist ja schon eine harte Nuss, diese Prinzessin. "Du wirst schon reinkommen müssen, denn es treiben sich hier immer mal Wölfe und eisbärenfressende Dachse herum."
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"Hast du denn keinen Diener, oder irgendwen, der dir das Haus in Ordnung hält?" Edi wirft schon mal den Besen aus dem Fenster und sagt: "Nein, das wirst du in Zukunft natürlich machen. Komm schon rein, wir wollen essen." Doch es steht kein Essen auf dem Tisch. "Ja, du musst natürlich, wenn du essen willst, zuerst kochen." Der Prinzessin fallen fast die Augen aus dem Kopf. "Waaaas? Du meinst, du hast nichts gekocht? Ich kann sehr ungemütlich werden, wenn ich Hunger habe." - "Ich auch." Edi schlägt nun einen harten Ton an und sieht, dass sie erschrickt.
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"Aber ich kann doch gar nicht kochen. Wie sollte ich das auch können, das machen bei uns im Schloss immer die Köche und Bäcker, u... und die Bediensteten." Sie kniet sich auf den HOLZBODEN und versucht den Ofen anzuschüren, aber auch das gelingt ihr nicht. "Ach lass, essen wir eben nichts Warmes, du kannst ja mal versuchen, ob du für das Korbflechten besser geeignet bist. Ich zeige dir mal, wie es geht." Edi holt Weidenruten und versucht Atina zu erklären, wie sie Körbe flechten soll. "Die können wir dann verkaufen und uns vom Erlös das Essen leisten."
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"Schau diese Körbe habe ich in einer SUPERZEIT geflochten, aber ich kann sie nicht verkaufen, weil wir ja auch ein paar brauchen. Also spute dich mit Flechten, ich muss noch etwas besorgen, bin bald wieder da." Aber das Flechten will Atina auch nicht gelingen. Sie kommt mit den widerspenstigen Weidenruten nicht zurande und wird wütend. "Dieser eingebildete Spielmann, wie redet der eigentlich mit mir. Ich und arbeiten, ich bin doch eine Prinzessin, hu hu." Als Edi wiederkommt, sagt er nur: "Ich dachte mir schon, dass du das auch nicht kannst. Deshalb habe ich vom restlichen Geld Geschirr gekauft, das kannst du nun auf dem Markt verscherbeln, ich meine, teuer verkaufen."
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"Das kann ich sicher auch nicht." seufzt Atina und macht sich mutlos auf den Weg zum Markt, wo bereits einige Händler ihre Waren aufgebaut haben. "Oh, schönes Fräulein, möchten sie sich neben mich stellen, hier ist eine sehr gute Lage, da kommen viele Leute vorbei." Aber Atina rümpft beim Anblick des Elchs die Nase und sagt. "Ich werde hier an der Ecke meine Sachen aufstellen, hier hat es mehr Platz."  Sie denkt, Elche sind doch fürchterliche Tiere mit ihren grässlichen Hörnern und diesem unförmigen Maul.. igitt. Die Elche ihrerseits überlegen: "Woher kenne ich nur dieses Gesicht, mir kommt das Fräulein irgendwie bekannt vor."
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Atina stellt also ihre Teller und Tassen, Schalen und Schüsseln an der Ecke dekorativ auf und ist sicher, dass sich niemand dafür interessieren wird. Es hat auch noch kaum Leute auf der Strasse. Wer aber vorbeigeht, guckt sie bewundernd und aufmerksam an, denn sie ist auch in den Lumpen, die sie trägt, immer noch ein bildhübsches Wesen. Dann kommen die ersten Interessenten.
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"Oh, diese herrlichen Tassen!" "Schau mal, Lulu, so einen Teller brauche ich gerade." "Kann ich diese chineschische Suppentasse haben, was kostet sie?" Ganz überrascht, verkauft die Prinzessin den Leuten ihre Sachen und freut sich sehr, dass sie nun offenbar doch etwas Gescheites zu Stande kriegt. Doch da naht schon das Unheil. Ein schwarz gekleideter Reiter nähert sich in vollem Galopp den Marktfahrern, die alle erschreckt zurück weichen.
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Er scheint nur ein Ziel zu haben, nämlich geradewegs in die Töpfe und Schüsseln von Atina zu reiten. Schreiend laufen die Leute vom Stand weg und ducken sich in die nahe Hecke. Der Reiter galoppiert mitten durch Atina's ausgebreitetes Geschirr, und es scheppert und klirrt zum Steinerweichen. "Nein, nicht! Bitte, ich möchte das noch verkaufen, bitte, nein, aufhören!" Es ist wohl das erste Mal, dass die Prinzessin 'bitte' sagt. Aber der Reiter dreht sogar noch einmal um, das Pferd bäumt sich auf und lässt die Hufe erneut auf Töpfe und Kacheln runtersausen, so dass zum Schluss nicht das kleinste Tellerchen mehr heil ist.
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"Oh ich arme Jungfer zart, warum mir das nun wiederfahrt?"  Sie ist sehr zerknirscht und wie ihr Geschirr am Boden zerstört. "Wie soll ich das dem Spielmann erklären? Der denkt wieder es wäre meine Schuld."  Aber sie sammelt tapfer die Scherben ein und macht sich damit auf den Heimweg. Wie wir natürlich richtig vermuten, steckt Edi, der König Drosselbart selber hinter dem Geschirrattentat und muss sich nun ziemlich anstrengen, um sich nicht zu verraten.
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"Ja, ja, da kommt die Scherbenliesel, ich habe es ja noch halb gedacht, dass du auch das nicht auf die Reihe kriegst. Aber ich gebe dir noch eine letzte Chance. Du kannst im Schloss als KUECHENANGESTELLTE arbeiten. Es ist allerdings ziemlich anstrengend und du darfst dir nicht zu fein sein, auch mal einen Putzlappen in die Pfoten zu nehmen. "Aber das ist ja das Schloss von König Drosselbart, was sage ich, wenn der mich entdeckt?" "Der wird schon nicht in die Küche kommen, glaub mir." Am nächsten Tag meldet sich Atina beim Küchenchef.
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Der Koch hält nicht viel von Lehrlingen, aber die Köchin hat Mitleid mit Atina und erklärt ihr alles, so gut sie kann. Jedoch passieren zwangsläufig eine Menge Missgeschicke, und Atina kriecht mehr am Boden herum um Verschüttetes aufzuputzen als mit wirkungsvoller Arbeit. Am Abend darf sie jedoch als Lohn einige Reste aus der Küche nach Hause nehmen. "Ist zwar auf den Boden gefallen, aber vielleicht habe ich es gerade deswegen haben dürfen." freut sie sich. "Das ist mein erstes selber verdientes Mahl." Tapfer würgen sie die Kürbiskerne an Birnensirup hinunter. Aber es ist ein Anfang.
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Am nächsten Tag herrscht grosse Aufregung in der Schlossküche. "Der König will heute Hochzeit feiern, wir haben furchtbar viel zu tun, schau, dass du heute nicht so viele Fehler machst, Atina." "Ich werde mir Mühe geben. Und ja, es freut mich, dass der König eine Frau gefunden hat." seufzt die Prinzessin wehmütig, "das hätte auch ich sein können, aber ich habe es mir selber vermaselt. Ich werde nun versuchen, meinem Spielmann eine gute Frau zu werden." 
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"Ich habe gerade an dich gedacht, was machst du hier in der Küche, darfst du für des König's Hochzeit Laute spielen? Bitte sing noch mal das von der hochmütigen Königstochter, vielleicht kannst du ja noch was dazu dichten, dass sie nämlich nun nicht mehr hochmütig ist..." Atina hört im Hintergrund festliche Musik und bekommt ganz verträumte Augen. Edi hat sich den Raubtierbart abgenommen und steht nun mit seinem Drosselbärtchen vor seiner Prinzessin und fragt: "Willst du mich heiraten?" 
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Atina ist hin und hergerissen, vor Freude, Erstaunen und Scham, so, dass sie im ersten Moment nicht einwilligt.
"Ich kann doch nicht die Frau eines Königs werden, den ich so zu Unrecht verspottet habe."
"Doch, du kannst, denn jetzt bist du nicht mehr so eingebildet und kannst sogar arbeiten und Geld verdienen."
Es findet eine rauschende Hochzeitsfeier statt, zu der auch der Vater von Atina kommt...ob dieser von Anfang an in den ganzen Plan eingeweiht war, hat man bis heute aus der Geschichte nicht herausbekommen.

 
Die Distelgeister
Ganz überrascht warten alle in Gugellandia auf das Eintreffen des monatlichen Who-is-who-Siegers. Es ist diesmal Felix, eigentlich ein Gugellandier, der aber sehr weit weg im schönen Montebelluna im Osten Italiens wohnt. Die Schnecke Lulu ist ein grosser Fan von Felix und wartet gespannt auf seine Ankunft. Frech, der Gastgeber ist etwas nervös, weil er ihm als Attraktion eine Rehjagd anbieten möchte, aber alle raten ihm ab.  "Das kannst du doch nicht machen, du musst ihm etwas anbieten, das ihm Spass macht."
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Und da kommt er auch schon. Ein echtes NATURSCHAUSPIEL. Mit seinem Korbikobter schwebt er langsam auf die zu seinen Ehren neu errichtete Festwiese hinab. Der Vergissmeinnichttrank steht schon bereit, und gleich müssten auch ein paar Leckerbissen aus der Küche antanzen. Felix bringt normalerweise immer sein Team mit nach Gugellandia. So ohne seine Crew wirkt er fast ein wenig schüchtern, als er so durch das mit Gänseblümchen geschmückte Gras dem wartenden Publikum in die Arme läuft. Sobald er etwas aufgeregt ist, läuft er, anstatt rot - blau an. "Hallo zusammen, da bin ich. Danke für die Einladung."
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Frech hat sich eine Empfangsansprache ausgedacht, aber er redet lieber frei Schnauze. "Hallo Felix, kommst du mit? Ich habe eine tolle Route für eine Rehjagd gefunden." Das Publikum raunt. "Aber Frech, so doch nicht, erst der Empfang." Felix bekommt nun von Lulu ein vierblättriges Kleeblatt überreicht. "Danke, Lulu, das ist sehr hübsch, vielen Dank."  Am liebsten wäre Felix in den Boden versunken, weil ihn alle so anstarren und was weiss nicht erwarten.  Zum Glück ist Frech unkompliziert und kommt gleich zur Sache. "Erst wird gefuttert, dann gehen wir auf die Jagd, oder hast du andere Wünsche?"
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"Ja, ich würde gerne das Mariendistelfeld aufräumen. Es hat mitten drin ein paar Bäumchen, die mir sehr am Herz liegen, die Disteln rücken ihnen zu nahe. Geht das? Onkel Schnorbert soll uns helfen." Alle gucken Felix' Onkel an. Dieser setzt seinen allesvernichtenden Blick auf und grinst. Das Wetter lässt allerlei offen, und so startet man erst einmal das frühlingshafte Gelage, das nun geheimnisvoll angeführt wird. Loredana hat sich ein paar livrierte Kellner geschnappt und serviert nun die geheimnisvollen Häppchen.
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Überall sperrt man Mund und Augen auf, nicht nur wegen Felix, obwohl der natürlich eine grosse Fangemeinde in Gugellandia hat. Vielen hat er ermöglicht, dass sie ihr graues Plüschidasein nun auf Who-is-who von Gugellandia erleben können. "Los, ihr könnt anfangen, es hat in der Küche nochmals drei Lieferungen, esst, bevor die Sonne davon nascht." Das lässt man sich natürlich nicht zweimal sagen.
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Auch Frech und Felix greifen munter zu. "Wir können uns ja einigen", schlägt Frech vor, "zuerst reissen wir ein paar Mariendisteln aus, und dann gehen wir jagen." Felix ist noch am Kauen und nickt derweil. Alle schmatzen und reden durcheinander. Nur die drei von der Schleckröhre sind noch etwas unentschlossen. "Was ist, ihr gehört doch auch dazu,  vielleicht kriegt ihr neue Inspirationen für interessanten Bonbon-Geschmack!"
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"Was meinst du, Stetü, Spinatlutscher und Thunfischbonbons mit Zwiebelaroma?" Aber Stetü hat sich gerade auf ein Spinatbrötchen mit Zitrone eingelassen. "Wir sollten lieber neben den Bonbons noch Brötchen aus der Röhre machen." Während die geschäftlichen Gespräche, und auch das private Getuschel in vollem Gange ist, schubst Felix den schmatzenden Frech an und raunt: "Komm, jetzt gehen wir Disteln ausreissen." Frech ist nicht sehr begeistert, aber, als er hört, dass auch Schnorbert mit ins Straflager kommen muss, ändert er seine Meinung.
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"Warte, Felix, wir dürfen nicht vergessen, deinen Onkel Schnorbi von den Brötchen wegzuzerren, er kommt ja auch mit in die Mariendistelhölle, nicht wahr, ha ha ha?" Ja, Schadenfreude kann manchmal ganz inspirierend sein.  Die drei bewaffnen sich mit Spaten und tauchen ab in dieses grüne, stachlige Meer von Unkraut, Heilkraut, was auch immer." "Ich hätte meinen Helm mitnehmen sollen." jammert Frech. Schnorbert ritzt grimmig mit den Krallen seine Initialen in die Hacke, nur Felix wartet schon freudig auf seine Truppe.
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"Möchte noch jemand STRAEFLINGSKLEIDUNG, so weiss-schwarz-gestreift...hi hi..." Schnorbert ergreift die Hacke und spielt Scharfrichter. Alle beissen auf die Zähne, als die ersten Blätter fliegen.  MARIENDISTEL ade!!! Felix freut sich, der Hang atmet auf. Früher waren hier die Brombeeren vorherrschend, dann wurden sie von den Nielen abgelöst, jetzt ist man gespannt, welche Katastrophe nach den Mariendisteln anrückt. Interessant ist, dass meist eine Gattung das Monopol behält. Und mitten drin sind die Bäume von Felix. 
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Frech arbeitet fleissig, weil er ja mit Felix eine Abmachung hat. Nachher muss er dafür mit ihm auf die Jagd kommen. Felix aber würde am liebsten gar nicht mehr aufhören, dieses Distelzeug zu eliminieren, aber allen geht dann doch irgendwann die Puste aus. "Die Mariendisteln sind sehr wertvolle Gewächse, sagt Grünling,"gibt Frech zum Besten und knallt als erster seine Hacke hin.
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Schnorbert setzt ein schiefes Lächeln auf und meint. "Ich kann mich an Zeiten erinnern, da wolltet ihr die Kernchen verkaufen, weil sie gute Medizin sind, jetzt lasst ihr alles die Käfer fressen." Alle haben nun genügend Dornen in den Pfoten und lassen die restlichen Stachelmarien stehen. "Ich muss dir noch unbedingt was auf dem Computer zeigen." Felix hüpft ganz aufgeregt, während Frech nur noch seine Tatzen leckt. "Hier, schau mal, da, nein, moment, wo hast du denn die richtigen Tasten?"
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"Wir wollten doch jagen gehen, du hast es versprochen." "Ja, klar, machen wir auch, dann, aber vorher nur noch schnell, guck, das habe ich alles schon gemacht. Felix hat tatsächlich letztes Jahr ein Prinzip konzipiert, mit dem man nun in Zukunft ein interaktives Spiel kreiieren kann, mit "Herzchen" und "Wegen" und vielen Spannungsmomenten, immer im Vergleich mit den Gegnern und... aber... ja, komm, erklär das dem Guido, jetzt gehen wir jagen, okay?"
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Felix sitzt lieber vor dem Computer, als dass er einen Schritt ins Gelände wagt. Aber nun hat er es versprochen und hüpft fröhlich hinter Frech her, der, in Euphorie getaucht, schon mit jeder Pflanze redet. "Schau, wie schön... was machen denn die da?" Ziemlich verärgert schnauzt Frech die rein zufällig vorbeikommenden Obergauner Gugellandiens an. "Haut nur ab und guckt, dass ihr Land gewinnt, aber nicht in meinem Wald." "Wir wollen doch nur eine kleine Frage an Felix stellen." haucht der Hai ganz schüchtern und Gonni zieht entschuldigend die Schultern hoch.
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"Diese Parasiten sollte man, wo ist eigentlich Schnorbert? Ist der nicht mit auf die Jagd gekommen. Naja, Onkels sind für diese Tätigkeit wahrscheinlich so wie so schon zu alt, was, Felix?" Frech legt sich glücklich in seinem Jagdrevier auf die Lauer und wartet auf Felix, bis der sich endlich von den zwei Gaunern befreit hat. "Siehst du das?" schwärmt Frech, alles meine Wiese, mein Land. Früher sind da Maiskolben gesprossen, die Wildschweine querbeet haben alles geknickt und die Jäger haben sie geschossen. Also nicht die Maiskolben. Hast du eigentlich gar kein Interesse für die Jagd?"
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Felix setzt sein sympathisches Lächeln auf und staunt. "Toll hier, doch, alles dein Jagdrevier?" "Ja, und nicht ungefährlich, ha ha ha," Frech stapft los, hüpft herum und schwingt sich auf jedes Dickicht, als wäre es seins. "Ich zeige dir nun noch einen SCHLEICHWEG. Komm, ach herrjeh, ich glaube, ich habe meine Sicherheitsweste zu Hause gelassen. Diese Zone ist leider von unangenehmen Geistern befallen, heute sind es wahrscheinlich die Distelgeister. Wir müssen ganz leise und vorsichtig sein."
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Die Distelgeister sind eine sehr anpassungsfähige Tierart. Da sie fast unsichtbar sind, kann man sie auch nicht abschiessen oder irgendwie dingfest machen. Man hat grössere Chancen gegen sie, wenn man nicht alleine durch den Wald streift. Am besten wäre, wenn man einen Hund hätte, den man immer voraus schickt. Dann heften sich die Distelgeister an seine Fersen und du bleibst verschont. Schnorbert und ein paar Freunde wollten Felix und Frech eine Falle stellen und sie gehörig aufs Korn nehmen. Aber nun sind alle in Angst und Schrecken verfallen. Was, wenn die Distelgeister schon herumkreisen?
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Frech zeigt Felix einen umgeknickten Baum. "Das war.... hm, ich weiss nicht, also die Distelgeister können das gar nicht gewesen sein, Quietsch, oh Himmelhilf, ein Nilpferd! Seit wann können Nilpferde Bäume zum Knicken bringen? "Du hast noch nie meine Zähne gesehen!" Tationa hat richtig gute Waldlaune. Aber Frech ist nun das Herz in die Hose gerutscht. "Huch, seht mal da vorne, eine schwarze Gestalt mit einem Kleeblatt im Mund, hilfee, ich werde ohnmächtig!" Tatsächlich hat es ein paar merkwürdige Gestalten in diesem Wald.
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"Ich habe mir die Pfote eingeklemmt." Frech, dieser unrühmliche Jäger macht nicht unbedingt eine gute Jagdfigur. Da ist Cirillo schon besser. "Ich glaube nicht an die Distelgeister, alles, was ich nicht sehe, gibt es nicht." Bewundernd hört Tationa den weisen Sprüchen zu. Aber dann hüpft sie doch wieder zu Lulu und Edi, die mehr über die Distelgeister zu wissen scheinen. "Ich will euch ja keine Angst machen, aber manchmal ist das, was man nicht sieht, noch viel schauriger als etwas Schauriges."
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"Wo ist eigentlich Felix?" Alle sind nun wegen diesen Distelgeistern so nervös, dass sie am liebsten gleich nach Hause flögen. Dabei ist der Wald so grün, sonnig und friedlich. Die Vögel zwitschern und ganz weit weg hört man sogar immer noch die Stimmen aus Gugellandia, die wahrscheinlich bereits die dritte Platte mit Fingerfood vernichten. "Wieso hast du eigentlich manchmal so einen blauen Bart, Felix?" Frech hat einen Verdacht. "Ach, das ist nur, wenn ich etwas aufgeregt bin. Andere Tiere werden rot oder verlieren die Federn, ha ha." "Was macht denn Tationa, die Coole in der Wildsaukuhle?"
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"Schaut mal, wie ich schön sauber bin." Tationa lacht und freut sich. Sie ist zwar nicht mehr so sauber als bevor sie in die Glunke gehüpft ist, aber baden scheint bei dem herrlichen Wetter einfach das Richtige zu sein. Auf dem Heimweg nach Gugellandia hat es noch ein paar so Tümpeln. "Einfach hineinhüpfen, dann sind auch die Distelgeister wie weggespühlt." Alle erreichen nach der erfolgreichen Jagd wieder den Platz, an dem die belegten Brötchen noch immer kommen. "Kein Problem, wir haben noch mindestens für dreissig Batallione Spinatbrötchen. Thunfisch wird knapp, aber wir geben Felix natürlich für seine Crew noch eine Ladung mit.
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Und schon heisst es Abschied nehmen. Felix fliegt mit seinem Korbikopter wieder nach Montebelluna und wir sind schon gespannt, wer uns nächsten Monat besuchen wird.

 
Kalif Storch
Weil Ringo keinen Kleiber vor die Linse bekommen hat, obwohl es in Gugellandia viele davon gibt, hat man einheitlich beschlossen, nun vermehrt auf Vogeljagd zu gehen. Sogar das Insektenforscherteam hat sich bereit erklärt, mitzuhelfen und die Kamera nicht nur auf gutgelaunte Spassvögel und Krabbelzeug zu richten. Sogar die Papageien haben ihren HOCHSITZ. "Ist das ein Keiler oder ein Kleiber?" Naja, ein wenig Unterricht brauchen die mitfühlenden Helfer wohl schon noch.
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Ringo ist anfangs nicht sehr begeistert. "Wenn jetzt alle im Wald auf den Ästen herumturnen, kriege ich so wie so kein einziges Exemplar mehr zu Gesicht." Otto tröstet seinen Freund Ringo. "Ach weisst du, Schnabeltier-Ornithologe sein, ist doch viel schöner als ein Vogel sein müssen. Komm, wir schauen uns mal das Buch der Vögel an, vielleicht finden wir etwas über den Kleiber. Tatsächlich, in dem ganzen Buch kein einziges Bild. Jedoch......
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Zufälligerweise steckt auch Edi gerade wieder seine Leserattennase in ein dickes Märchenbuch. Beppa wartet schon ganz eifersüchtig, bis er es fertig gelesen hat. "Was liest Edi, gibt es wieder ein Märchen, wie heisst es?" Edi taucht aus seinem riesigen Buch auf und seufzt. "Ach, das ist nichts für euch, das spielt im Orient, sowas versteht ihr nicht. Es handelt von Kalifen und Wesiren, die Namen haben wie Chasid, Mansor oder Mizra. Inzwischen ist in Laura's Künstlerwerkstatt eine Verwandte eingetroffen. "Hallo, Tante Laura, ich bin Tationa, die Porziona. Freust du dich?"
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Laura's Begeisterung sinkt schlagartig, als sie sieht, was die Tationa innert kürzester Zeit alles anstellt. Sie schleudert das Messband herum, schmiert mit einem Stecken  Leim auf das Tischtuch, macht Seifenblasen und hat lauter verrückte, fröhliche Ideen. Zum Glück kommt Hefe und lenkt etwas ab. "Wir sollen Störche machen, Laura, stell dir vor, für Gugel und Frech, sie spielen die Hauptrolle in Kalif Storch und werden in Störche verzaubert." Hefe und Laura stehen vor einem unlösbaren Problem.
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Die übereifrige Tationa hat aus der Küche bereits die Schnäbel für die Störche besorgt. "Na, was sagt ihr jetzt, bin ich nicht ein Talent?" Laura und Hefe nicken und erklären, dass Störche in der Regel keine krummen Schnäbel haben. Inzwischen geht das Abenteuer Störche bauen auch ausserhalb von Laura's Künstlerwerkstatt voran. "Die Beine müssen aber rot sein." weiss Miezi, "das gibt wieder einen Farbenzirkus, ich sehe es kommen."
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Tatsächlich dürfen alle mithelfen, die dünnen Storchenbeine knallrot anzupinseln. "Wer spielt denn den Storch?" will Böcki wissen. "Ihr werdet es nicht glauben, unsere allerhöchsten Obersten Gugellandier spielen selbst den Kalif von Bagdad und seinen Wesir." Edi hat schliesslich die Geschichte gelesen und kennt sie auswendig.  "Aber ich darf jetzt natürlich noch nichts verraten. Es spielt auch eine Prinzessin mit." Alle schauen fragend Miezi an, aber diese zuckt nur die Schultern und verschwindet.
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Es geht los. Der Kalif von Bagdad, genannt Chasim, raucht seine Pfeife und wartet, bis der NACHMITTAGSKAFFEE kommt. Zu dieser Stunde ist er immer sehr gut gelaunt und freut sich auf seinen Freund und Grosswesir Mansor, der eigentlich schon lange eintreffen müsste. "Wo bleibt er denn? Er ist doch sonst immer pünktlich, wenn es Kaffee gibt."
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Der Kaffee wird eingeschenkt, aber Mansor ist noch immer nicht da. "Ah, da kommst du ja endlich, mein lieber Mansor, der Kaffee ist ja schon kaum mehr heiss!" "Entschuldige, Gugel, ich meine, Herrscher von Bagdad, Kalif und Freund Chasim, ich habe mich verspätet, denn da stand ein Krämer am Eingang, der hatte so viele traumhafte Sachen im Angebot, da konnte ich meinen Blick kaum mehr abwenden."
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"Was? Ein Krämer? Was kann so einer schon haben, das kennst du doch, immer die gleiche Ware, Made in Hinkong, aber wenn du möchtest, wir können ihn herbitten, und dann kannst du dir etwas aussuchen. - Bittet den Krämer hier zu mir auf den kalifischen Balkon." Sie löffeln ihren Kaffee aus und warten nun ungeduldig auf den Händler mit den "traumhaften" Sachen.
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Man hört es rascheln auf der Terrasse des Kalifen. Der Händler hat einen ziemlich grossen Korb bei sich und kommt kaum an den ganzen Pflanzen vorbei. "Seid gegrüsst, edler Kalif, meine Wenigkeit hat die schönsten Sachen auf dem ganzen Markt von Bagdad." Frech, also, Mansor, fallen schon die Augen in den Korb. "Was soll es denn sein?" fragt Grünling, der den Mizra spielt, das ist ein böser Zauberer und will den Kalifen vom Thron stossen, um selber Kalif zu werden.  "Die Schnupftabackdosen als Frösche gefallen mir sehr gut. Und für deine Frau, diese Kette, was meinst du?"
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"Die Pistole, ist sie teuer?" fragt der Grosswesir. "Wozu brauchst du eine Pistole, aber ich kaufe sie, das ganze Zeug ist nicht besonders interessant, Händler, du kannst dein Geld holen und gehen." "Oh, Moment, ehrbürtiger Kalif, da hätte ich noch etwas, das ist vielleicht etwas Neues für Euch, ich weiss auch nicht, was es ist. In dieser Dose befindet sich ein ZAUBERPULVER aber niemand kann den Beipackzettel lesen."
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"Ich lese auch nie die Beipackzettel von Pulvern, ha ha ha," scherzt der Grosswesir, macht aber schon neugierige Augen, während der Krämer mit seinem Korb nun langsam dem Ausgang entgegenschlendert. Niemand sieht, wie er hämisch grinst. "Mach schon auf, vielleicht kommt ein Geist heraus?" Gugel, Chasim, der Kalif von Bagdad öffnet die Dose und schnuppert ein bisschen. "Es ist schwarzes Pulver und riecht nach nichts."  "Nimm schon den Zettel raus, vielleicht verstehen wir ja, was darauf steht."
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Beide glotzen wie hypnotisiert auf den Fetzen, der aussieht wie ein Kassazettel aus dem Supermarkt. Dabei handelt es sich um ein wertvolles Artifakt eines Zauberers. "Wozu habe ich Fachpersonal?" fällt Gugel ein. "Der Kalif von Bagdad will sofort Zeig, den Finger der Gelehrten, sehen. Durch das Immergrün sieht man anfangs nur die lila Kopfbedeckung des Weisen. Als er endlich ankommt, drücken sie ihm die Schriftrolle in die Pfoten und warten gespannt auf die Enthüllung.
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"Mach es ja nicht spannend!" droht der Kalif. Zeig wartet geschlagene zehn Sekunden, dann erörtert er seine Übersetzung. "Es ist ein Schnupfpulver, das es ermöglicht, die Sprache der Tiere zu verstehen.  Man neigt sich nach Osten, schnupft eine Prise und sagt Mutabor. Das Tier, welches man gerade im Blick hat, wird man werden und seine Sprache und auch die aller anderen Tiere verstehen. Aber - jetzt kommt der Haken. Während man ein Tier ist, darf man nicht lachen, sonst bleibt man ein Tier und vergisst das Zauberwort." Der Kalif und sein Wesir stopfen ihre neuerworbenen Dosen voll und können es kaum erwarten. "Aber nicht lachen!"
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Sie kommen an den Teich des Kalifen, wo sich gerade zwei Störche niederlassen. "Guck mal, das gibt sicher ein interessantes Gespräch." Beide nehmen eine gehörige Prise des Zauberpulvers zu sich und warten gespannt, was nun der eben eingetroffene Herr Storch zur Frau Störchin sagt. "Hallo Frau Langbein, schon Frösche gefangen heute? Also ich würde nur die Linken nehmen, die Rechten haben etwas Schlagseite." "Moinsen Herr Klapperschnabel, ihr Tipp ist genial, ich finde richtige Frösche langsam auch langweilig. Was war das? Werden wir belauscht?"
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kalif storch
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Chasim und Mansor, alias Gugel und Frech, verstehen nun jedes Wort, das die Vögel plappern, denn sie haben sich selber in Störche verwandelt. "Ich muss mich zuerst einmal an deine Füsse gewöhnen, Kalif." stottert Mansor und schüttelt verwirrt seinen Schnabel. Als sich beide gegenseitig so anschauen, ist sogar der Dialog der anderen Störche nichtig, sie müssen dermassen lachen, dass es bis Bagdad schallt,  Frau Langbein und Herr Klapperschnabel suchen erschreckt das Weite. Aus voller Kehle lachen beide eine geraume Weile.
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"Oh, ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht. Wir dürfen während der Verwandlung doch nicht lachen, sonst bleiben wir immer Störche und vergessen das Zauberwort." Beide schauen sich entsetzt an. "Das Wort, äh, das haben wir doch gerade noch im Schnabel äh ich meine .. es war doch Makabra oder so." Einige Tiere kommen und begucken sich die Störche skeptisch. "Es gibt nur eines, wir müssen nach Mekka fliegen, um den Zauber rückgängig zu machen."
kalif storch
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Das mit dem Fliegen hat anfangs nicht ganz geklappt, aber schlussendlich erheben sich die zwei Störche graziös in die Lüfte und steuern ihre verzauberten Körper in Richtung Mekka. Warum dort die Erlösung zu finden ist, weiss keiner, das ist so mit Zaubersprüchen und Religionen, man macht es einfach, weil es vielleicht hilft. Aber gegen Abend sind beide vom Fliegen total erschöpft und lassen sich bei einer alten Ruine nieder. "Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an." seufzt der Kalif. "Mein schönes Reich, alles verloren, wegen einem blöden Paar Störche." - "Psst, halt mal deinen Schnabel, Chasid, hörst du das nicht?"
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Als beide still sind, hört man es ganz deutlich. Es weint und schluchzt jemand zum Herz zerreissen. "Es kommt aus diesem zerfallenen Gebäude." Vorsichtig stapfen die zwei Störche in Richtung Ruine, aus der das klägliche Weinen dringt.  Ganz in der Ecke eines abscheulich, vergitterten Raumes sitzt eine verschüchterte Eule und vergiesst Tränen. Die Störche sind von Mitleid erfasst und stapfen näher. Die tränennassen EULENAUGEN schauen kurz hoch und - naja, ein wenig schmunzeln konnte sie nun. "Wer seid ihr denn, wo kommt ihr her?"
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Die Geschichte vom Kalifen und seinem Wesir ist schnell erzählt. Jetzt beginnt die Eule mit ihrem Klagelied. "Ich bin von Zauberer Mizra in eine Eule verwandelt worden, weil ich seinen Sohn nicht heiraten wollte. Er hat mich in diese Ruine verbannt und nur ein einziger Zauber kann mich wieder in meine ursprüngliche Gestalt verwandeln. Wir sind also Leidesgenossen. "Während ihr das Zauberwort braucht, so benötige ich einen, der mich trotz meiner Eulengestalt zur Frau begehrt. Wir können den Deal machen, ich kenne eine Ritze, durch die man die Zauberer beobachten kann, wenn sie monatlich ihre Zusammenkunft halten. Ich helfe euch, also, wer von euch beiden will mich heiraten?"
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Freude und Verdrossenheit macht sich bei den Störchen breit. "Ich kann sie nicht heiraten, Chasid, ich habe schon eine Frau, du musst es tun." "Aber ich bin Kalif von Bagdad, ich kann doch keine alte Eule zur Frau nehmen!"  "Vielleicht ist sie ja keine alte Eule, ausserdem finde ich auch alte Eulen noch sehr attraktiv." "Dann kannst sie ja du nehmen. Deine Frau wird sich schon damit abfinden." 
"Was ist? Habt ihr euch entschieden?" Die Eule hüpft voller Erwartung aus dem schauerlichen Gemäuer und schaut zu den beiden Störchen empor. Schweren Herzens sagt der Kalif. "Na, schön, heirate ich dich halt."  - "Gut, dann kommt mit!" Den ganzen Nachmittag strömen schon merkwürdige Gestalten in Richtung Ruine.
kalif storch
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Um Mitternacht erreicht dann auch die Zauberervereinigung ihren Höhepunkt. "Wer von uns bösen Zauberern in diesem Monat den schlimmsten Streich gezaubert hat, möge sich melden!"  Alle zeigen auf Grünling als Mizra, der den Kalifen von Bagdad samt Wesir in Störche verwandelt hat. "Das ist die tollste Leistung, von der wir je gehört haben. Bist du denn jetzt Kalif von Bagdad?"  "Mein Sohn wird Kalif sein, und wenn diese dumme Eule endlich ja sagt, hat er die schönste Braut vom ganzen Morgenland." Jetzt erzählt der Zauberer seinen Zuhörern auch die ganze Geschichte, während in den knarrenden Balken der Ruine Eulalia hockt und ganz genau aufpasst. 
kalif storch
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"Sicher verplaudert er gleich das Zauberwort." Im Zaubersaal wird es abwechselnd blau und violett, das kommt daher, weil die negativen Wünsche und Absichten der bösen Zauberer gegen friedliche Dunkelheit einen schweren Kampf haben. "Und dann müssten sie nur MUTABOR sagen und sich dreimal gegen Osten verbeugen, aber das haben sie vergessen, weil ja Störche keine Zaubersprüche aufsagen können, ha ha ha ha."
Während noch das ganze unheimliche Gewölbe vor Mizras Gelächter erzittert, wissen die Störche und die Eule nun, was sie zu tun haben. 
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klaif storch
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"Wo ist Osten, Autsch, steh mir nicht auf den Zehen, ich glaube, Osten ist auf der anderen Seite, schnell, sonst vergessen wir wieder das Zauberwort." Dann neigen sich alle Drei gleichzeitig dem Sonnenaufgang entgegen und sprechen das magische Wort MUTABOR.
Eine Weile sind noch alle ganz benommen. "Oh, ich habe wieder meine Pfoten, die Storchenbeine sind weg." freut sich der Grosswesir und wundert sich, dass der Kalif keinen Ton sagt. Dieser muss ja auch erst mal schauen, wie die Katze aussieht, die er im Sack gekauft hat. Die Eule ist nämlich eine wunderschöne Prinzessin.
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Der Kalif ist darüber natürlich sehr glücklich, und er tanzt mit seiner Miezi alias Kalifin von Bagdad nun durch das Immergrün, bis zu dem Moment, als ihn Frech kurz zur Seite winkt. "Hör mal, ich habe dich jetzt in der Kralle. Wenn du nicht machst, was ich will, dann erzähle ich der Kalifin, was wir vor der Ruine besprochen haben. Von wegen alte Eule und so."
Ha ha ha.
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klaif storch
Alle Darsteller sind weder bekannt, verheiratet noch verschwägert mit irgendwelchen orientalischen Kalifen.


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