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März 2021
Vom Schrott ins Märchenreich
Geolg freut sich, dass der Winter vorbei ist. Jetzt kann man wieder durch die Gegend streifen und Gestein erkunden bis endlich die Badesaison wieder los geht. Er erklärt gerade Matoni und Kleopatra einige Gerölleigenschaften von Findlingkindern, als die gugelländische Sirene ertönt. Der kleine Männi ist inzwischen so etwas wie ein lebendiges Alarmhörnchen. "Fiep, fiep, fiep!" Heute steht er ganz aufgeregt auf dem neuen Pflanzkübel am Abgrund. Aber dort unten ist niemand anders, als Harry, der mit der Hacke neue Weglein baut.
Geolg, Matoni und Kleopatra machen sich trotzdem auf den Weg, um zu schauen, ob nicht doch etwas Unheimliches im Busch ist. Ja, normalerweise ist an diesem Hang nur Brombeergestrüpp. Durch den harten Winter hat es dieses recht zusammengedrückt. Das hat man benutzt, um sich etwas voranzuarbeiten. Dieses Waldstück birgt nämlich ein anrüchiges Geheimnis. Harry freut sich, als er die Spaziergänger kommen sieht. "Ah, hallo, ihr seid die ersten, die den Weg hier runter benutzen."
Kleopatra ist ein grosser Fan von Harry. Sie hat ihn in der Rolle vom Dornröschenprinzen gesehen. "Kann ich ein Autogramm haben?" Harry holt eine Scherbe aus dem Boden und kritzelt seinen Namen darauf. Solches Zeug findet man hier beim Graben laufend. Das stammt zum Teil von uns und zum anderen Teil noch von den Grillo's!" Alle gucken interessiert. Edi wittert sofort neue Abenteuer. "Buddeln, das gefällt mir, das ist nicht Arbeiten, das ist Suchen und Finden! Ich hole Verstärkung." Und schon ist er weg.
"Du kannst aufhören, zu fiepen, Männi, es ist nur Harry da unten, und jetzt auch noch Geolg, Kleopatra und Matoni. Komm doch auch, das wird ein Riesenspass. Wir buddeln alten Krempel aus." Aber Männi ist nicht gleich Feuer und Flamme. "Ich habe aber dort hinten ein Ungeheuer gesehen. Ein bläuliches mit vielen Köpfen und Armen." Edi findet, dann solle er erst recht mitkommen, um zu schauen, ob es wirklich ein Ungeheuer ist. Männi schämt sich etwas für seine Ängstlichkeit. Er wäre gerne so unerschrocken wie Edi. "Na gut, holen wir noch Laura, die liebt Gerümpel.
Edi und Männi bringen auch noch Mauli und Bauli mit zur Arbeitsstelle. Harry erzählt nun von dem vermeintlichen Monster, das wie ein toter Krake aus dem Laub guckt. "Was ist das? Dort war doch sonst immer nur Brombeergestrüpp." "Sieht aus wie ein Wrack, vielleicht ist hier ein Flugzeug abgestürzt?" In Tat und Wahrheit weiss nur Harry, was da wirklich passiert ist. Er war zwar damals noch ein Kind, aber er erinnert sich ganz genau. "Es war ein Auto, so ein bereits verrosteter Fiat 500 ohne Räder, der stand einfach mitten auf dem Gelände rum."
"Hier unten findet man auch noch tonnenweise andere Dinge, die zum Teil heruntergeworfen oder angeweht wurden. Ihr könnt mir gerne helfen, das Auto zu zerstückeln und zu entfernen." Bauli, der sonst gerne buddelt und Löcher gräbt, guckt misstrauisch in jede Öffnung. "Da könnte also noch alles Mögliche zu finden sein?" Harry hat bereits Werkzeug verteilt und man macht sich begeistert daran, das Monster zu zerteilen. "Stimmt, im Sommer kann man das nicht machen, dann ist es zu gefährlich. Schlangen, Insekten und so." Aber auch der Schrott selber ist nicht ungefährlich. So verrostetes Blech kann doch noch sehr scharf sein.
Geolg hat einen Preis ausgesetzt. Wenn die Karre völlig entsorgt ist, bauen wir einen Swimmingpool und ihr dürft als erste reinspringen. Matoni ist sonst nicht zimperlich, aber er hat beim Anblick dieses Blechmonsters auch etwas Angst um seine weissen Flossen. "Ist das ein Stück Auto oder Baum?" - "Lass mal sehen." Sie legen das von einem Ästchen durchbohrte Teil sorgfältig auf den Waldboden. "Ha, ha, ha, es sieht aus wie verrostetes Blech, ist aber nur Baumrinde." Aber gleich daneben findet Geolg scharfe Fetzen dünnen Blechs, die nur darauf warten, jemanden zu verletzen.
"Wie viele Jahre liegt das Auto denn nun schon da?" Kleopatra wundert sich, weil gewisse Teile noch so kompakt sind. Harry rechnet...." Hmm, 1990, jetzt haben wir 2021, also 31 Jahre. Findest du seinen Zustand noch gut? Ha, ha, ha, dieses Modell ist heute ein Old Timer." "Sogar geflickte Kabel sind noch intakt, keine Tendenz zu Moder." Man fachsimpelt ein wenig und ist froh, dass der Umweltminister nicht zuschaut. "Na, der war doch damals dabei! Er hat uns sogar dazu angestiftet, das Ding hier runterzurollen. Es konnte ja ohne Räder nicht mehr fahren."
So interessant es auch ist, was Harry von früher erzählt, Edi hat andere Pläne. "Wenn hier noch so viel verborgener Kram rumliegt, was meinst du, Männi, da könnte man ja noch etwas anderes finden, als nur Blech! Antiquitäten oder so." Sie schleppen ein Stück Dach oder Tür den Hang hinunter und präsentieren es der neu erkorenen SCHROTTWARENHAENDLERIN. "Nur her mit dem guten Stück, alles, was aus Materie besteht, ist hier willkommen. Aber Plastik bitte in den grünen Sack."
Laura ist ganz stolz, dass sie nun offiziell den Berufszweig einer Schrottwaren-Händlerin erreicht hat. "Ist zwar nicht das gleiche wie Schmuckwarenhändlerin, aber immerhin besser als Bastel-Tante. Ha, ha, ha." freut sie sich und nimmt wieder so ein verrostetes Teil entgegen. Männi ist in einem Punkte genau gleich wie sein Freund Edi. Arbeiten macht ihm nie besonders lange Spass. "Ich bin Weltmeister im Abschleichen. Aber vielleicht dürfen wir dann nicht mehr in Geolg's Swimmingpool, wenn wir uns jetzt drücken?" gibt er zu bedenken.
Die Arbeit mit dem Schrott ist wirklich keine leichte Sache. Gewisse Teile müssen mit Seilen abtransportiert werden. Andere wieder sind so tief in die Erde gesunken, dass man noch zusätzliches Gerät bräuchte. "Und warum ist denn hier dies zur Abfallgrube geworden?" Geolg möchte noch einiges wissen. "Na, die Grillo's haben, bevor sie uns das Haus verkauft haben, allen nicht mehr benötigten Krempel hier herunter geworfen. Besonders viele grosse Weinflaschen in Körben. Es sind ja jedes Jahr die Brombeeren wieder über alles drüber gewachsen."
Sie sind gemeinsam nachdenklich geworden, natürlich auch schon etwas müde, vom dauernden rauf und runter mit dem ganzen Schrott. "Ausgerechnet jetzt ist unser Umweltminister ausgestiegen, hier könnte er sich doch mal wieder austoben, in Wort und Bild... ha ha ha, autsch." Kleopatra hat sich den Schwanz eingeklemmt. Laura stapelt ihre Schätze und alle fragen sich plötzlich. "Wo sind eigentlich Edi und Männi?"
"Komm, da oben hat es auch noch ein grösseres Loch, da ist bestimmt etwas Spannendes versteckt." Edi möchte seinen Freund Männi überreden, aber der zögert. "Weisst du, Edi, es ist nicht, weil ich mich fürchte, aber ich traue so dunklen Ecken einfach nicht." - "Aber schau, es bewegt sich nichts, es ist niemand da, wir müssen uns nur leise zwischen den Ästen durchschleichen, dann sehen wir, was es dort in der Höhle besonderes hat." Edi wendet all seine Überredungskunst an, und hat Erfolg. Aber nicht lange. Da will Männi sofort umkehren. "Da ist hundertprozentig wieder so ein Monster drin."
"Nein, warte, du kannst mich jetzt nicht einfach im Stich lassen und abhauen. Schau mal, da, hier ist ein Kabel, vielleicht wieder ein neuer Schrottwagen. Wir werden sicher gelobt, wenn wir ihn entdecken." Na, schön. Männi überlegt es sich anders. Neugierig ist er ja. Und jetzt sieht er den komischen ledrigen Wurm auch aus dem Gras gucken. "Was ist das? Eine Falle?" Edi weiss es auch nicht. "Soll ich daran ziehen oder möchtest du der Held sein?" Der kleine Männi möchte sich nicht immer vor allem fürchten und zieht tapfer an der Schnur. "Es ist ein Armband!" Ganz deutlich erkennt man eine Schnalle und Glitzersteine.
"Wo ein Schmuckstück ist, müssen noch mehr sein." mutmasst Edi. "Lass uns weiter suchen." Sie klettern ein wenig über Baumstrünke und Laubhaufen und entdecken tatsächlich eine merkwürdige Schiebetür. Edi fühlt sich beobachtet und schlägt die RUMPELSTILZCHENTAKTIK vor. "Wir tun einfach so, als wüssten wir nicht, dass hier eine Tür ist." Männi hat plötzlich überhaupt keine Angst mehr. "Du meinst, ein DIEBESGUTVERSTECKER beobachtet uns und hinter dieser Tür hat es Schmuck und Edelstein in Hülle und Fülle?"
Leider hat Männi in der Aufregung das Kettchen fallen gelassen, und es ist zwischen den welken Eichenblättern wie in einem Abwaschtrog runtergezogen worden. Edi hat sich nicht geirrt. Sie wurden beobachtet. Kai, der Hai hat von einem Ast aus zugeschaut, wie sie sich dem Versteck genähert haben. "Diese miese kleine Ratte, wo ist denn Gonni, der müsste doch aufpassen, dass nichts passiert." Kai ärgert sich. "Alles muss man selber machen. Seit der seine beduselte Schlange im Schlepp hat, passt der Kerl aber auch auf gar nichts mehr auf."
Gonni und Pythia sind das neue Liebespaar in Gugellandia. Ein ganzes Jahr hat es gedauert bis sich die zwei gefunden haben. Um so grösser ist nun natürlich das Glück zwischen den beiden. Da ist ein wenig Unachtsamkeit verzeihbar. Aber Kai ist extrem wütend. Er hat nämlich auch grad keine Zigarren mehr. Aber beim Anblick des verliebten Pärchens hält er dann doch etwas seine Wut im Zaum und sagt nur: " Jemand hat unser Versteck gefunden. Wir müssen etwas tun. Sonst fliegen wir auf, wie die Feuerwerkskörper." Aber Pythia weiss Rat. "Ich werde mich um alles kümmern, Gonni, bring du dem Kai seine Zigarre, dann ist alles wieder gut."
Wenn es auf der einen Seite so einfach scheint, wird es auf der anderen kompliziert. Die Schlange lässt nämlich im Vorbeischlängeln ein kleines Fläschchen zwischen Männi und Edi sausen. Als es runter fällt, öffnet sich der Deckel und ein hyazinthenähnlicher Duft entsteigt. "Es riecht nach Hyah, hyah,...." Männi kippt schon leicht und Edi hat nicht einmal Piep gesagt, schon liegen beide auf dem Rücken. Betäubt, verzaubert durch was auch immer.
Die Schlange hat es nicht böse gemeint. Aber es war ihre Aufgabe, die zwei Störefriede vom Eingang zur Schmuckhöhle zu vertreiben. Leise rauscht sie ab durch die Felsen, während Edi und Männi träumen, dass sie schillernd glitzernde Schätze gefunden hätten.
"Was ist denn da vorne unter dem Kardo-Strauch? Sind das nicht Edi und Männi? Warum schlafen die denn am hellichten Tag?" Battamba und Miezi wundern sich nicht lange.
"Sie sind nur ohnmächtig. Sing ihnen was vor, Battamba, die werden schnell wieder lebendig." Miezi kann sich das Lachen nicht verkneifen. Battamba macht nämlich nur den Schnabel auf, und schwupp stehen die zwei Scheintoten wie Kadetten vor dem Kardinal, salutieren und schauen mit verdrehten Äuglein in den Frühlingshimmel. "Wir haben ein Gaunerversteck gefunden, wahrscheinlich ist es voller Diebesgut, geklaute Klunker und so weiter!" Edi beisst sich vor lauter Benommenheit und Aufregung fast auf die Zunge.
Miezi sorgt nur für Klarheit. "Also, was ihr gesehen und erlebt habt, kann ich nicht beurteilen. Aber ihr habt mich auf eine Idee gebracht." Sie neigt etwas den Kopf, lächelt und lässt alle zappeln. "Wir spielen den Meisterdieb!" Alle gucken Miezi an, als wäre sie eine Heilige, die das erste Mal geflucht hat. "Was?"
"Ja, das ist eine lustige Geschichte, man darf es nicht so ernst nehmen, aber dann haben wir endlich eine Rolle für Konstantin. Er kann den König spielen.... und für Männi hätte ich auch schon eine Idee.
"Ich werde König werden." Konstantin ist überglücklich und hebt gleich ab. "Dann brauche ich natürlich eine Königin." Aber der erste Vorschlag findet nicht seine Begeisterung. Man hört schon das Raunen rundum. "Wenn der so wählerisch ist, war das wahrscheinlich seine letzte Hauptrolle." Aber da kommt schon Männi herbeigesaust.
"Ich spiele die Hauptrolle, ich bin der Meisterdieb, ich fürchte keine Herausforderung, ihr werdet staunen.
In der Tat, das kann ja lustig werden.......
Professor Zeig und Mister Pig
Es ist Sonntag, tolles Frühlingswetter ist angesagt, und der Wetterprofessor höchst persönlich wartet auf seinen Gast. "Er müsste gleich da sein." Leicht nervös geht Zeig vor den Narzissen hin und her. Er schaut zwischendurch besorgt auf seine drei Wetterfrösche, die wieder einmal Zelli's Schleckwarenröhre plündern. "Ach, lass sie doch, Professorchen, es hat gerade bunte Schokoladetäfelchen angeschwemmt." Zelli schiebt schon eine neue Ladung an. Wolki sieht nicht gerade so aus, als würde er in den nächsten paar Minuten von der Stelle rücken, so hingebungsvoll schwelgt er in der Schokolade. "Gleich kommt ein Süssigkeits-Experte zu Besuch. Er kommt aus Jesolo, und ich möchte euch Mister Pig vorstellen."
Und da ist er auch schon. "Herzlich willkommen, Mister Pig!" Dass der gugelländische Meteorologe den Gast mit "Sie" anredet, gibt dem Ganzen einen feierlichen Rahmen, wie bei einem Staats- oder Königsbesuch. "Das hier sind meine neuen Gehilfen. Sie sind noch in der Ausbildung, aber sehr begabte Wetterfrösche." "Hallo Mister Pig!" rufen die drei im Chor und machen sich auf die Flossen, um die Schweinchenfreunde von Mister Pig zu rufen. Genau vor zwei Jahren wurde nämlich das Stück von den drei kleinen Schweinchen aufgeführt. Mister Pig spielte damals die Hauptrolle. Jetzt möchte er natürlich seine Schauspiel-Kumpels begrüssen.
Aber die Frösche kennen sich mit Schweinen eben nicht so aus. Die ganze Brigade aus dem Schweinehirten marschiert an, aber darunter befinden sich nur Hurbi und Rosine, welche damals die Mutter gespielt hat. "Es fehlt ein Schwein, kann denn hier niemand auf Drei zählen?" Zeig ist etwas verärgert. "Wieso? Wir sind doch fünf und Nöknök kommt noch." Irgend etwas stimmte nicht. Zeig muss zugeben, dass er sich zu sehr um meteorologische Belange kümmert, und keine Ahnung mehr hat, wer vor zwei Jahren bei den drei kleinen Schweinchen mitgespielt hat. Also wechselt er schnell das Thema und sagt. "Ich habe eine Überraschung für sie, Mister Pig. Gehen wir zu meinem Wolkomobil." Und zu Loredana, die gerade zufällig aufgetaucht ist, raunt er: "Du kannst das Picknick jetzt vorbereiten."
"Ein Wolkomobil? Was ist das denn?" Sie gehen durch die Gänseblümchen Richtung Ruine von Delphi. "Sie werden begeistert sein, wir haben es erst gestern fertig gestellt. Wir machen jetzt eine so genannte Jungfernfahrt!" Der Professor freut sich wie ein Honigkuchenpferd, Mister Pig ist etwas skeptisch, als er den eher bescheidenen Korb erblickt. "Ich bin ja gespannt, was ihr Wolkomobil so alles kann." grinst er mutig.
Über eine kleine Leiter kommen sie zu dem verheissungsvollen Wolkomobil hinauf. Es handelt sich tatsächlich um einen Korb, der seitlich mit Windmühlenflügeln und einem Regenschirm ausgerüstet ist. "Ich werde ihnen alles erklären. Es ist genial!" Zeig hüpft schon von der obersten Sprosse hinein in seinen Wolkenkorb und schwärmt. "Wir werden damit fliegen. Es ist eine Einzelanfertigung und natülich theoretisch richtig testgeprüft. Die Propellerflügel hat Laura gemacht, frühlingshaft interpretiert mit Blümchenmuster. Ha, ha." Mister Pig guckt sich alles ganz genau an.
Professor Zeig erklärt weiter: " Das MISCHUNGSVERHAELTNIS zwischen Auftrieb und Sinken wird durch das Helankulärverfahren hergestellt. Die BEHAGLICHKEITSTEMPERATUR im Korb hat immer 22 Grad. Ausserdem habe ich hier verschiedene Messgeräte und bin mit der UNWETTERZENTRALE der gugelländischen Mess-Station verbunden. Dort ist heute zwar keiner, weil ich dort sitzen müsste, ha ha." Mister Pig ist beeindruckt. "Das ist der Notfallschirm für alle oder besser gesagt, den einen Fall. Aber jetzt kommt ja der Knüller, Sie werden staunen!"
"Sehen Sie diese Pistole? Es ist eine so genannte Wolkenverbindungs-Strahlenkanone. Ich drücke ab, ziele auf die Wolke, mit der ich gerade mitfliegen möchte, und der Strahl, geht gleich auf drei Zipfel der Wolke, hängt den Korb fest und los geht's im Wolkentempo. Na? Wie finden sie mein Wolkomobil, Mister Pig? Bitte einsteigen, wir starten." Mister Pig findet gerade die richtigen Worte nicht, aber er krabbelt auch in den Korb und schaut erwartungsvoll in die Runde. Professor Zeig hat bereits auf eine vorbeiziehende Wolke geschossen.
Und ab geht's. Als sie in der Luft sind, schwankt der Korb anfangs noch ein wenig. "Wie ich die Wolke steuern muss, weiss ich noch nicht genau, aber ich habe hier einen Kompass, N ist Norden, W ist Westen, S ist Süden und E, hm, das wird Einchecken heissen, also los." Herrlich ist es, im Wolkentempo herumzuschweben. Mister Pig schaut interessiert in die Runde. "Wo fliegen wir denn nun hin? Da drüben sehe ich Schneeberge, sind das die französichen Alpen?" Zeig schaut ganz hypnotisiert auf seine verschiedenen Wolkomobil-Anzeiger. "Wir werden gleich landen."
Mister Pig ist noch ganz weg vom Anblick der Schneeberge und Mandelbäume. Aber man hat ja für ihn ein Picknick vorbereitet. Am Picknickplatz hüpfen ein paar bunte Gestalten herum. "Los, sie kommen, verstecken wir uns." Ein Wolkomobil zu landen ist nicht ganz einfach. Zeig ist in höchstem Masse konzentriert. Sein Schnauz schaut einmal aufwärts, dann wieder abwärts. Ein Schuss aus der Wolkenpistole eröffnet das Landungsmanöver. Der Korb sinkt sanft zu Boden, und die Wolke darf weiter ziehen. "Den Abholservice müsst ihr selber organisieren." lacht das Wölckchen und ist im Nu verschwunden.
"Welch herrliches Wetter für ein Picknick!" Mister Pig ist hoch erfreut. "Das sieht ja aus wie im Märchenbuch." Professor Zeig startet einen Witz. "Das ist heute kein gewöhnliches Picknick, das ist ein Misterpignick. Ha,ha." Die besten Witze sind immer die, über die man selber lacht. "Aber es ist sonst gar niemand da? Zu einem Picknick gehören doch mehrere Leute. Vielleicht ist das gar nicht für uns." Mister Pig hüpft aus dem Korb und nähert sich dem grossen blauen Tuch mit den einladenden Speisen darauf."
Es ist wirklich niemand zu sehen. Nur Mister Pig und der schmunzelnde Professor, der jetzt aber auch schon befürchtet, dass vielleicht etwas nicht geklappt hat. "Es sieht aus wie im Märchenbuch." sagt Mister Pig erneut, "ich habe Winnie the Pooh gelesen, da gab es auch mal so ein...." Und jetzt kommt es endlich! Das Ferkel! Voller Freude hüpft es auf Mister Pig zu. "Na klar, kennst du mich noch, wir haben doch zusammen die drei kleinen Schweinchen gespielt!" Die Wiedersehensfreude ist gross.
"Nun wollen wir picknicken!" Jetzt raschelt es im Gebüsch, grosses Jubelgeschrei geht los. Alle Figuren aus Winnie the Pooh, die in Gugellandia gestrandet sind, freuen sich auf das Picknick. Ferkel ist ganz übermütig und schüttelt die Sprühsahne wie verrückt. "Das ist immer das Wichtigste!" Es ist Zufall, dass sich alle Mitglieder aus dem berühmten Buch von Alan Alexander Milne hier in Gugellandia wieder getroffen haben. Winnie, die Hauptperson, ist ein liebenswerter dicklicher Bär, er hat sogar noch die Winterkleidung an. "Weisst, bei diesem Frühlings-Wetter gehe ich lieber auf Nummer Sicher!"
"Lasst es euch schmecken!" Die erste Ladung Sprühsahne von Ferkel verfehlt zwar den Pudding, aber nicht die fröhlichen Schnauzen der verschleckten Gesellschaft. "Oh, da hat es auch noch etwas Salziges." freut sich Yahh, der blaue Esel. Aber es ist nicht etwa ein Käse, wie er gedacht hat, sondern nochmals ein Pudding. "Ha, ha, ha, beiss doch einfach rein, dann merkst du es!" Alle hüpfen auf dem Picknickplatz herum und freuen sich des Lebens. Man knabbert hier ein bisschen, ein wenig dort und niemand vermisst den Vergissmeinnichttrank. "Ich muss doch noch fliegen." erklärt Zeig.
"Stimmt es, dass ihr im Tausendwunderwald lebt?" Mister Pig kennt alle Winnie the Pooh-Geschichten. "Naja, jetzt leben wir eben im Wurzelwackelwald, aber das ist fast das Gleiche." die Eule verschluckt sich beinahe an einem dieser lustigen Küchlein, von denen es bald keine mehr hat. Auch Tigger, der Tiger aus Winnie the Pooh, macht heute seinem Namen Ehre. "Ich bin der, der immer hüpfen und springen muss." Aber so bald er den Pudding vor der Nase hat, wird er zum Glück ein zahmes Kätzchen.
Wie schnell die Zeit verfliegt. Es geht schon gegen Abend zu, Professor Dr. Zeig und Mister Pig bedanken sich bei der Winnie-Pooh-Gesellschaft und verabschieden sich. "Wir fliegen nun noch eine Runde über den Wurzelwackelwald, vielleicht sehen wir uns ja dort gleich wieder?" Aber die Winnie Pooh - Brüder haben es nicht eilig und wollen erst noch auf dem Picknickplatz tabula rasa machen.
Professor Dr. Zeig mag ja ein guter Meteorologe sein, aber mit der Steuerung seines Wolkomobils hat der noch ein paar Anlaufschwierigkeiten. Aber es glückt der Start. Sie fliegen davon. Allerdings hat in der Zwischenzeit der Himmel viel mehr und auch grössere Wolken aufgebaut. Es könnte gefährlich werden, sich an die falsche Wolke anzuhängen. "Ach, wie war das schön, Ferkel und die ganzen Freunde aus Winnie the Pooh zu treffen."Mister Pig hängt selig im Korb und schaut den noch blauen Himmel an.
Als es etwas ungemütlich zu schwanken anfängt, fragt er den Professor: "Haben wir ein Problem, ist das ein Sturm? Stürzen wir ab?" Dadurch, dass das E auf dem Kopass alles Mögliche heissen kann, findet Zeig noch eine Luftfalltür, und es geht steil nach unten, direkt auf den Aprikosenbaum. Aber man hat durch die vielen Luftschwünge Geschwindigkeit aufgenommen. Bremsen könnte ein Problem werden. "Da unten, sehen Sie, Mister Pig, da ist der Wurzelwackelwald." lenkt Zeig ab und saust mit vollem Schwung ins Unterholz.
"Kopf einziehen, Mister, es kann nichts passieren, wir sind nur etwas verfrüht gelandet!" Sie krachen voll in einen Baum, aber das Wolkomobil ist flexibler und die Landung relativ weich. Allerdings kippen die beiden Piloten dann doch noch beinahe aus dem Körbchen, weil sie sich zu sehr vorn überneigen. "Darf ich vorstellen, hier ist der Wurzelwackelwald." versucht der Professor die Situation zu retten. "Sie meinen, hier leben die Wuwatis?"
Zum Glück ist nicht viel passiert, und Zeig ruft schon mal die Rettung an.
Edi ist in der Zwischenzeit wieder mal in ein Buch vertieft. Ausserdem hat er sich bei Zelli's Schleckwarenröhre die neusten Schokolade-Päckchen besorgt. Alles wäre so schön, wenn nicht das Telefon klingeln würde. "Alarm aus dem Wurzelwackelwald? Das ist ja etwas ganz Neues!" Aber als Edi erfährt, dass das nigelnagelneue Wolkomobil im Wurzelwackelwald eine Bruchlandung hingelegt hat, fegt er natürlich gleich los. Schokolade hin oder her.
Endlich kann Edi wieder seine Bammelliese einsetzen. "Komm schnell, ein Notfall, Professor Zeig und Mister Pig hängen irgendwo im Wurzelwackelwald in den Bäumen. Das Wolkomobil ist abgestürzt. Zum Glück ist niemand verletzt.
Die Rettung kommt.
Nun können alle über den Zwischenfall lachen. Vor allem die Wuwatis.
Man darf die Frühlingslüfte eben nicht unterschätzen.
Das Orakel von Delphi
Der Frühling ist da, die Mandelbäume blühen, aber alles erscheint etwas trügerisch. Die Natur sucht noch ihr Gleichgewicht mit abwechselnd überraschend kühlen Windchen und frechen Sonnenstrahlen. Endlich ist man dabei, ein langjähriges Ärgernis zu beseitigen. Das "Schöpfchen" wird abgerissen. Früher taugte es als Stall für Ziegen, später Hühner, sogar ein Schwein und am Schluss noch Kaninchen und den Turm von Rapunzel. Aber die Sicherheit des Gebäudes steht schon lang in Frage und deshalb muss es nun weg. Miezi und Edi sitzen auf den noch stehenden Mauern und überlegen, wofür man eine solch trümmerhafte Kulisse brauchen könnte.
Als der kleine Böcki vorbeispringt, erinnert alles ein wenig an die griechische Antike. "Ich hab's! Wir machen das Orakel von Delphi." Edi ist gleich Feuer und Flamme von seiner eigenen Idee. "Da brauchen wir nur ein paar Gelehrte, eine beduselte Schlange mit Flügeln, oder so, und eine Ziege." Miezi schaut noch etwas skeptisch. "Ich werde mal den Professor Dr. Zeig fragen, das ist schliesslich ein Gelehrter." Aber Edi hat es schon in ganz Gugellandia herumposaunt. "Wir machen das Orakel von Delphi. Das kann die Zukunft befragen und euch sagen, was geschehen wird!"
Gelehrte sind am schnellsten gefunden. Während ein paar Kluge ihre Köpfe zusammen strecken, fährt plötzlich Laura dazwischen. "Das könnt ihr nicht machen, das ist jetzt schon das zweite Mal, wo mein Bastelkurs für Windräder ausfällt. Wie soll ich den Leuten "WINDMUEHLENFLUEGEL" erklären, wenn wieder alle bei euch Gelehrte spielen wollen?" Laura ist ziemlich aufgebracht. Hefe, die ein Stück weisses Tuch mit sich herumschleppt, um damit die Gelehrten einzukleiden, versucht sie zu besänftigen." "Du kannst ja später das Orakel fragen, ob dein Bastelkurs noch klappt." Aber Laura schnaubt nur und geht verärgert ihrer Wege.
Edi hat nun auch schon Interessenten gefunden, die Fragen an das Orakel haben. "Du meinst, das Orakel kann die Zukunft vorhersagen. Dann weiss ich schon heute, was ich dann zu Weihnachten bekomme?" "Und ich kann nach den sechs Richtigen im Lotto fragen?" Ja, plötzlich schiessen die Fragen wie Gänseblümchen aus dem Gras. "Ich will wissen, wo ich herkomme." "Und ich frage nach, ob, und wann..." "Moment, Leute, so einfach ist das nicht!" Edi muss noch etwas klar stellen. "Kommt mit, die Gelehrten werden uns alles erklären."
In den Ruinen von Delphi haben inzwischen die Gelehrten ihren respektablen Auftritt. Was so wallende weisse Gewänder ausmachen! Aber die Gelehrten müssen sich erst einmal unter einander beraten, schliesslich soll alles seine Ordnung haben und einen ehrlichen Gang gehen. "Wer von euch, weiss, wann das Orakel überhaupt Sprechstunde hat?" Das ist nämlich ganz verschieden und ziemliche Glücksache. "Ich weiss," ruft Geolg "die alten Griechen haben immer zuerst eine Ziege mit Wasser bespritzt. Wenn sie dabei zusammenzuckt, ist das Orakel bereit, zu sprechen."
"Und wenn nicht?" fragt Grünling sorgenvoll. Wohlwissend, dass so alte Bräuche nicht immer ganz harmlos verlaufen. "Was geschieht mit der Ziege?" Peso kann sich auch noch ein wenig an den Geschichtsunterricht erinnern. "Ich glaube, es ist so, wenn sie auf das Wasser reagiert, wird sie geopfert, und deswegen spricht dann das Orakel, anderweitig passiert einfach nichts, und das Orakel schweigt." Das muss man nun natürlich ändern, in Gugellandia werden keine Ziegen geopfert, man dreht den Spiess einfach um. "Wir machen es so, dass wenn sie von dem Wasser erschrickt, spricht das Orakel, und die Ziege ist frei."
Nachdem das geklärt ist, erwarten die Gelehrten nun die ersten Ratsuchenden. Die Ziege ist ebenfalls schon da und schaut neugierig auf den "Tempel" hinunter. Popi, der älteste Pinguin von Gugellandia macht alle noch darauf aufmerksam, dass noch die Bohnen vorbereitet werden müssen. "Die Bohnen? Wozu braucht man noch Bohnen?" Das merkwürdige Orakel wird immer rätselhafter. Alle platzen schier vor Neugier. "Wo ist es, wie sieht es denn aus?"
Die Bohnen sind eine Hilfe für das Orakel. Wenn man ihm eine Frage stellt, muss sie so formuliert sein, dass man nur mit Ja oder Nein antworten kann. Die weissen Bohnen bedeuten Ja und die braunen Nein. Mit feierlichen Gesten mischen Gelehrter Popi und Steinhold Besser die Bohnen. "Ah, da kommt noch ein mystisches Zeichen!" Ein Käfer ist auf einem Stein mitten im Tempel gelandet. "Es ist ein HIRSCHKAEFER." weiss Grünling, und zwar ein Weibchen, die haben nicht so lange Geweihe wie die Männchen. "Und was bedeutet es, wenn ein Hirschkäferweibchen mitten in den Tempel fliegt?" Die Gelehrten sind offenbar doch nicht so gelehrt wie sie tun.
"Ihr Dummköpfe!" sagt das Hirschkäferweibchen. "Wir spielen das Orakel von Delphi doch nur, da darf alles etwas bedeuten, ganz, wie man will, und am Besten nichts Böses." Das Publikum ist schon in Rufweite und die Gelehrten unterhalten sich nun etwas leiser mit dem Insekt. Ausserdem ist die Ziege schon da und möchte besprenkelt werden.
Peso dreht sich feierlich um und wendet das Wort an die Zuschauer. "Seht her, Leute, gleich werden wir erleben, ob sich das Orakel heute willig zeigt, euere Fragen zu beantworten. Ich werde nun die Ziege leicht mit Wasser benetzen. Wenn sie erschrickt, ist das Orakel gnädig, wenn nicht, müsst ihr unwissend wieder heimgehen."
Peso tunkt seinen Rosmarinzweig ins Wasser. Alle schauen atemlos zu. "Das ist ja wie in der Kirche." flüstert Edi aus dem Zuschauerraum. Aber dann kommt schon die erste Panne, denn die Ziege hat den ersten Wassertropfen überhaupt nicht gespührt. "Du musst erzittern, oder wenigstens erschreckt tun, sonst können wir das Orakel für heute vergessen!" flüstert Peso durch den geschlossenen Schnabel und holt nochmals mit seinem Zweig aus. Diesmal hüpft Böcki vor Schreck in die Höhe und macht sogar "mäh", was gar nicht seine Art ist. Alle atmen auf. "Das Orakel wird mit euch sprechen. Es ist bereit." Peso gefällt seine Rolle. Mal so richtig Quatsch machen ist eben schöner als sich über Umweltprobleme aufzuregen.
Böcki verneigt sich vor den Zuschauern, haut dann aber möglichst schnell ab, da er das mit dem "Opfern" doch auch gehört hat. Oben auf den Mauerresten von Delphi erwarten ihn seine Freunde. "Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich erschrocken bin, als der Gelehrte Peso mit seinem Rosmarinwedel gekommen ist. Ich hatte so einen Schreck, ich konnte mich gar nicht mehr rühren." Gemsi will unbedingt wissen: "Wie sieht denn das Orakel aus? Hast du es schon gesehen?" - "Nein, es soll eine Art geflügelte Schlange sein und durch neblige Dämpfe ihre Weissagungen von sich geben."
Die Gelehrten knöpfen sich nun einen nach dem anderen von den Orakelsuchenden vor. Das war damals auch im alten Hellas so, man wollte dem Orakel nicht Hinz und Kunz vorsetzen. Damit es seine kostbare Wahrsagekraft nicht vergeudete, sortierten die "Priester" die Leute und versuchten, aus deren Köpfen die Wunschgedanken herauszulesen. "Ihr müsst euere Frage dann so formulieren, dass sie mit Ja oder Nein beantwortet werden kann." Edi ist enttäuscht. "Schade, ich wollte doch wissen, wo Kai und Gonni Laura's Rakete versteckt haben." "Na du kannst ja immerhin fragen, ob sie auf dem Mond versteckt ist. Wenn du eine rote Bohne bekommst, heisst es Nein, wenn du eine weisse Bohne bekommst ist die Antwort Ja."
Edi ist etwas getröstet, aber nun weiss er trotzdem nicht, ob er nicht lieber etwas anderes fragen soll. "Aber das Orakel kann doch sprechen, warum kann es dann nur mit Böhnchen antworten?" Männi ist etwas misstrauisch geworden. "Ja, das Orakel antwortet eben nur auf ganz wichtige Fragen von ganz wichtigen Leuten." Peso muss sich das Lachen verkneifen um nicht auch noch zu sagen, dass sie wahnsinnig viel Geld zahlen, um ihre Fragen stellen zu dürfen. Auch wenn nun einige etwas an dem Orakel zweifeln, sie wollen dennoch zu ihm und ihre Frage stellen.
Ballo und Schangelina beschäftigen vor allem ihre Rollenangebote. Schangelina muss längst hinter Miezi und Atina zurückstecken, sogar Beppa war schon öfter Prinzessin als sie. Ballo hat ebenfalls eine grosse Schauspielkarriere gemacht, die zur Zeit etwas harzt. Und dann will man als Neuling natürlich wissen, wann endlich die ersten Ameisen kommen. Die Gelehrten hören sich nun die Geschichten um die Fragen herum an und geben den Ratsuchenden schon mal einen Tipp, wie sie die Frage stellen können, damit eine Antwort mit Ja oder Nein möglich ist. Schon das bedeutet bei einigen Gelehrten einen grossen Hirnaufwand.
Die kleine Hazel hat ihren Freund Marmori im Valentinstag-Gewühle verloren. "Wie soll ich die Frage stellen, damit ich ihn wiederfinde? Mit "wo" komme ich wohl nicht weit." Grünling hat eine Idee. "Frag doch einfach, ob du ihn findest, wenn du möglichst viele Tiere fragst, ob sie ihn gesehen haben." Ja, manchmal sind eben Gelehrte doch für etwas gut. Ebenso geht es Gonni, der möchte auch eine Wo-Frage abgeben. Er ist nämlich auf der Suche nach seiner Traumfrau. Die Gelehrten überlegen kurz, dann schmunzeln sie alle. "Frag doch einfach das Orakel, ob du riechen wirst, wenn sie vor dir steht."
Aber Gonni ist ein schwieriger Fall. "Wie soll ich riechen, wenn ich vor Entzücken Feuer spucken werde?" Aber alle Kandidaten für das Orakel sind nun durch, es fehlt nur noch der kleine Poldi, der noch immer nicht weiss, warum er halbverbrannt im Thunersee gelandet ist. "Warum willst du denn wissen, wo du herkommst, vielleicht ist es besser, es nicht zu wissen." lautet einer der weisen Sprüche der Gelehrten. Frag doch einfach: "Ist es für mich wichtig, zu wissen, wo ich herkomme?" Poldi schüttelt sein süsses Bärenköpfchen und klopft sich auf sein angenähtes Bein. "Ihr habt recht, ich suche mir eine andere Frage aus."
Inzwischen ist das Orakel bereits in Aufwärm-Stimmung. Nomalerweise kämen nun neblige Dämpfe aus den Ritzen der Erde und betäubende Gase würden die Stimme des Orakels verzerren. Aber in Gugellandia haben sie auch nach etlichen Versuchen, ein wenig Rauch oder Nebel zu machen kapituliert und hoffen nun auf die Fantasie des Lesers. Ausserdem ist es Pythia's erster Auftritt und sie kann kaum reden, weil sie so aufgeregt ist. "Darf ich dir eine Frage stellen?" Peso macht die Generalprobe. Aus den zwei "Grollas" kommen merkwürdige Düfte. Eines ist Brennpaste, das andere irgendein Duftwasser. Die Wattebäusche werden in Kürze in Flammen aufgehen. "Bist du bereit?"
Pythia schlenkert mit ihrem paillettenverzierten Hals etwas ratlos herum, findet dann aber ein weisses Böhnchen und schleudert es Peso an den Kopf. "Also Ja! Hier kommt unser erster Fragesteller. Was möchtest du vom Orakel wissen, Männi?" Jedem, der vor das Orakel tritt, fliegt nun auch noch eine Spielkarte zu. Das Jahr hat 52 Wochen und ein Kartenspiel hat 52 Karten. Es sind jetzt schon bald 10 durch, also werden heute die ersten zehn Karten als Omen verteilt. Männi hat die Kreuz Zehn bekommen. Er ist flexibel und stellt dem Orakel folgende Frage. "Bedeutet die Kreuz Zehn, dass ich immer unter den ersten Zehn bleiben werde?" Das Orakel verschluckt sich kurz und haucht eine Antwort. "hauff fhärech ehfhraghen fhrecheahntworten, haha"
Männi ist ganz begeistert, dass er die Stimme des Orakels gehört hat. Die Antwort ist ihm völlig egal und er rennt sofort zu seinen Freunden um es allen stolz zu berichten. Neben dem Orakel brennen zwei übereinanderstehende Crollas, in die man Watte gestopft hat, damit es aussähe wie Rauch. Als Schangelina vor das Orakel tritt, fangen gleich alle Wattebäusche an zu brennen. "Werde ich je wieder eine Hauptrolle kriegen?" fragt sie das Orakel mit gebrochener Stimme. In diesem Moment ist sogar beim Orakel "CHARAKTERSTAERKE" gefragt, um nicht in Tränen auszubrechen.
Peso zieht die Schlange zwischendurch einmal am Schwanz, damit sie nicht zu sehr auf die Probleme der Ratsuchenden reinfällt. "Du musst nur weisse oder rote Böhnchen schiessen, ich verteile hier die Karten." Auch Ballo hat ein schauspielerisches Rollenproblem. Er muss immer die Leiche spielen, als ob es egal wäre, wenn er nicht mehr da ist. Das kann sogar einen Biber psychisch belasten. Die Pythia wirft ihm auf seine Frage gleich zwei Böhnchen hin, was zwar soviel heisst wie nichts, aber für Ballo ist es wie doppelt so viel Applaus. Hazel konzentriert sich nun ganz genau, als sie vor dem Orakel steht, was sie genau fragen muss. "Soll ich alle Tiere fragen, ob sie Marmory gesehen haben?" Sie wollte schon -"oder"- anhängen, aber das weisse Böhnchen hat Hazel mitten auf die süsse Nase getroffen.
Jetzt kommt auch Gonni in das rauchende, mystisch vernebelte Gewölbe. "Jetzt, wo ich hier bin, habe ich die verdammte Frage vergessen!" flucht er. Peso gibt ihm einen kleinen Tipp. "Du musst fragen, ob du sie riechen wirst, wenn sie vor dir steht." Gonni grunzt nur "Was für eine blöde Frage!" Doch dann schaut er das Orakel genauer an und ist hin und weg. "Ich hab sie gefunden! Fauch, hust, nicht fauchen, da steht doch tatsächlich meine Traumfrau vor mir, jetzt muss ich sie nur noch fragen, ob sie mich, ooooh, nein, ich muss schnell raus hier, sonst gehen wir alle in Flammen auf."
Der kleine Poldi ist sich auch schon vorher im Klaren, was seine Frage bedeutet. "Ich muss gar nicht mehr wissen, warum man mich halbverbrannt in den See geworfen hat, aber darf ich für immer in Gugellandia bleiben?" Das Orakel blitzt freundlich mit den Augen und alle Schuppen schillern. "Jaaaaaaaaaaaaaaah!"
Vor der Türe des Orakels sitzen Edi und Konstantin und rätseln. War das nun echt oder wieder eine Aufführung? Ich weiss nicht, aber es fühlt sich alles richtig an.
Möchte noch jemand das Orakel befragen?
Augen auf bei der Berufswahl
"Oh, hallo, wer bist denn du, dich kenne ich ja noch gar nicht, bist du neu in Gugellandia?" Der Meteorologe Professor Doktor Zeig ist gerade auf dem Weg in die Aussenstation seiner Anlage, da trifft er auf einen neuen Frosch. "Ich bin hier der weltbekannte, gugelländische Wetterprofessor, wenn du Lust hast, kannst du für mich arbeiten. Ich stelle dir gleich die anderen Frösche vor." Der neue Frosch guckt noch etwas unsicher, aber zunehmend freundlich. "Ich bin Wolki und bin schon seit einigen Tagen hier, habe aber noch niemanden richtig kennen gelernt." Er freut sich nun natürlich sehr, dass man sich endlich um ihn kümmert. "Komm, wir zeigen dir alles."
"Oh, habt ihr eine Kakteenzucht?" Wolki bleibt fasziniert stehen. "Das ist ja enorm. Damit habt ihr ja mehr Abwehrwaffen als die schlimmsten Wikinger." Vor Staunen läuft der Frosch gar nicht mehr weiter. Grünling, der gerade damit beschäftigt ist, seine im Schnee verunfallten "Kaktüslein" wieder aufzupäppeln freut das Interesse, und er macht sich bemerkbar. "Hallo Freunde, schönen Tag, herrlich, dieses Frühlingswetter, nicht wahr? Wohin geht denn die Reise?"
Zeig und seine Frösche bleiben stehen und tauschen ein wenig Sonntagsgeplänkel aus, dann müssen sie weiter.
"Wir gehen nun zu einer meiner wichtigsten Aussenstationen, dort könnt ihr zeigen, ob ihr gute Wetterfrösche werden könnt. Wenn nicht, kann ich euch immer noch das Dichten beibringen." Wie man ja weiss, ist der Professor leidenschaftlicher Verseschmied, was eigentlich gar nicht zu seiner rechnerischen und statistisch verbissenen Pingeligkeit passt. Die zwei Frösche Frifri und Jobeck haben schon ihren Beruf. Frifri arbeitet im Kasino als Croupier und Jobeck passt auf, wenn jemand in den Teich fällt. Mit Wetterkunde haben sie sich bis jetzt noch nie beschäftigt. Aber man kann ja in der heutigen Zeit nicht genug Jobs haben.
Sie kommen jetzt an der Süssigkeitensprudelröhre vorbei. Da fliessen den ganzen Tag die Bonbons heraus. Zelli und ihre Freunde winken schon, und die Luft riecht nach Himbeer, Lakritze, Zitrone, Schokolade und allem durcheinander. "Einfach nicht hinschauen und weitergehen." rät Zeig. "Nase zu halten und durchmarschieren, Freunde, wir sind gleich da." Aber die drei Frösche können nicht anders. Sie müssen einfach hinsehen, wie die Zelli mit den Armen wedelt und alle genüsslich schmatzen, kauen und lutschen.
"Ich habe auch süss-saure Frösche und gerade jetzt ist Kullerschokoaktion." Obwohl Frösche sehr kleine Ohren haben, sich eigentlich aus Süsskram wenig machen, sind sie von der buntlustigen Truppe an der Schleckröhre angezogen wie von einem Magneten. Aber Zeig ist ja ihr zukünftiger Lehrmeister und er winkt entschieden ab. "Kommt, wir sind gleich da. Hier ist meine Frühlingswetterstation. Schaut euch nur um." Es gibt eigentlich nicht viel zu sehen, ausser ein paar Wassertümpel und komisch angeordneten Steinen und Holzbrocken.
Aber wenn man ein Frosch ist, lacht einen eben so ein Teich einfach an. Wolki möchte am liebsten hinein hüpfen. Da sieht er aber. "Der Teich ist bewohnt?" "Ja, Frösche, haufenweise, aber alles fellose, nur so schlüpfrige Fliegenfresser, keine Konkurrenz für euch." - "Hmm, schlüpfrige was? Ist mir egal, so einer möchte ich sein, sofort, ich hüpfe mal rein und schaue, wie warm das Wasser ist, ja?" Alle blicken Wolki schockiert an. "Bist du verrückt, du willst doch Meteorologiestudent werden, oder etwa nicht?"
Wolki überwindet seine unsägliche Lust, ins sanft bewegte Teichwasser zu springen. Die ersten Wasserläufer schauen ihn dankbar an. "Los, zeigt mir mal, wie hoch ihr springen könnt, ihr seid jetzt Wetterfrösche, da muss man wissen, was Hoch und Tief bedeutet. Der Professor Dr. Zeig setzt sich auf den Teichrand und guckt genüsslich auf seine Lehrlinge hinunter. "Hüpft einfach mit einem Satz zu mir hinauf. Wer hoch hinaus will, muss grosse Sprünge machen können."
Man zögert noch ein wenig in der Froschriege. Da macht aber der Neuling Wolki doch einen Riesensatz. Er hüpft fast doppelt so hoch, als nötig gewesen wäre und platscht direkt vor die Pfoten seines Lehrmeisters. "Na, wie war ich?" Aber wie es halt so ist, Lehrer haben nie ein Lob, immer nur Kritik. "Du wärst beinahe auf ein Eichhörnchenversteck draufgeplumpst. Da, schau." Wolki schaut betroffen, sieht aber nur ein paar kleine runde Bällchen, wie man sie in ländlichen Gegenden immer überall antreffen kann. "Das sind versteckte Lindenblüten, die hat ein Eichhörnchen hier mit Blättern zugedeckt, und du bist jetzt draufgehüpft."
Einen kleinen Moment zweifelt Wolki daran, Wetterfrosch zu werden, aber nun kommen auch die anderen Mitschüler, und der Professor setzt seine Litaneien fort. "Hier seht ihr, was für Himmelsbeobachter das Wichtigste ist. Die Theorie. Wenn ihr die Theorie nicht kennt, versteht ihr von der Praxis ähm, naja, davon später. Guckt euch die Bücher mal an, das hier ist von Mark Twain, dieses hier hat ein Freund von mir geschrieben, aber da kommt man auch nicht draus. Am besten zeig ich euch mal mein "Wochometer"."
Die drei Lehrlingsfrösche hören ganz aufmerksam zu. "Also Samstag, Sonntag darf es nie regnen," fährt Zeig fort, sonst muss man das einfach irgendwie umschreiben. Am Donnerstag und am Dienstag ist immer diesig oder dunstig, sagt ja der Name schon und am Montag, ja, das ist der wichtigste Tag. Da seid ihr geliefert, wenn ihr nicht alles richtig vorausgesagt habt." Die Schüler sind beeindruckt. Wolki will sich gerade Notizen machen, da fällt ihm etwas auf. "Und am Mittwoch?"
Professor Zeig zeigt ihnen nun noch einige Werkzeuge der Wetterkunst. "Auf dem Barometer könnt ihr immer abschauen, wie das Wetter wird. Es misst den Luftdruck, aber manchmal verschluckt es sich an der vielen frischen Luft und ist nicht ganz zuverlässig. Dann gibt es hier noch den Erdbebenmesskolben, der reagiert auf un- und übernatürliche Einflüsse, aber nur, wenn es keine hat. Wenn alles versagt, habe ich immernoch mein Wissen und die Hupe, mit der bedienen wir die Leiter."
"Das habe ich auch noch nie gesehen." staunt Wolki, eine Leiter, die einfach nur in die Luft führt. Er will schon fast zu lachen anfangen, da begreift er, das dies das wichtigste Insturment seines Lehrmeisters ist. "Also passt auf," fängt Zeig an, "wenn ich einmal hupe, hüpft ihr auf die erste Sprosse, wenn ich zweimal hupe, lässt ihr eine aus und hüpft gleich zwei Stufen hoch. Kapiert?" Jobeck versucht es als erster, aber auf der Mitte der Leiter wird er höhenkrank. "Ich bin nicht schwinderlfrei, holt mich runter oder bringt mir ein Kilo von den Bonbons da drüben." Alle haben Angst, dass sich vor lauter Schreck vielleicht das Wetter verdüstern könnte, aber Jobeck kann glücklich gerettet werden.
Frifri ist jetzt unterwegs. Zeig hat mehrmals gehupt und er befindet sich nun etwa in der Mitte der Leiter. "Wäre es nicht gescheiter, ich könnte selber das Barometer ablesen?" mault der Frosch, der offenbar auch nicht ganz höhentauglich ist. Aber jetzt ertönt die Hupe gleich viermal. Alle zuschauenden Vögel werden aufgescheucht und Frifri fällt vor Schreck beinahe von der Leiter. Aber jetzt beisst er die Zähne zusammen. Er hat den Job ja nicht nötig, aber sein Ansehen als Croupier im Kasino könnte Schaden erleiden. Alle staunen. Frifri erklimmt die dritthöchste Sprosse und schaut siegreich in die Runde. Welch herrlicher Tag! "Achte auf das GRAVITATIONSGESETZ! Aber jetzt kommt Wolki.
Es gibt Frösche, die können weder lesen noch schreiben, weder dichten noch singen, aber der kleine Wolki kann klettern, obwohl er zuvor noch nie eine Leiter gesehen hat. "Juhuh, ich komme, was soll ich machen, wenn ich oben bin?" Zeig ist sprachlos. Der Frosch sollte ja auf seine Signale hören, und sie dementsprechend befolgen, aber der verrückte Kerl hat die Wetterlage automatisch richtig eingeschätzt und braucht überhaupt keine Hupsignale, welch ein Talent! Im Nu hüpft der Neuling von der untersten Sprosse bis hinauf in schwindelnde Höhe.
Das schöne Wetter hat auch andere inspiriert. Edi macht mit Pinguin Konstantin und der Ameisenbärin Esmeralda einen kleinen Ausflug in den Wald. "In Gugellandia hat jeder einen Beruf oder eine Berufung. Vielleicht finden wir einen Nebenjob für euch." Esmeralda hat als Ameisenbär einfach keine Funktion. Alles Ungeziefer befindet sich noch im Winterschlaf, höchstens ein paar Bienen summen herum. Der Pinguin Konstantin ist auch etwas unleidig. Er hat so viele Talente, aber seine Berufung noch nicht gefunden. Edi soll nun beide auf den richtigen Weg bringen.
"Jeder braucht eine Aufgabe, das ist das Wichtigste im Leben." Edi versucht ihnen dieses schiefe Gugellandia schön zu reden, während beide missmutig dauernd rutschen und sich kaum auf dem beweglichen Laub festkrallen können. "Na, was hast du denn im Angebot? Ich will Schauspieler werden, wie du, das habe ich dir doch aber schon gesagt, oder nicht?" Edi nickt, seufzt und antwortet. "Ja, weisst du, in der Schauspielerei ist eben immer der Durchschnittstyp gefragt, und der bist du einfach nicht." Sie trotten leicht betrübt durch das Laub, aus dem schon frech die Primeln gucken.
"Schaut, da unten ist Peso. Der hat auch gerade sein Amt als Umweltminister an den Nagel gehängt! Ja, im Frühling orientiert sich eben einfach jeder neu." Man ist umgeben von jungen, fröhlichen Primeln, die alle jubilieren, dass endlich die Temperaturen stimmen und nichts mehr von oben kommt. "Hallo Peso, was machst du denn hier?" "Darf ich euch meinen Nachfolger vorstellen?" Peso weist auf eine rabenschwarze Ente, die allen auf den ersten Blick bekannt vorkommt. "Das Maskottchen von -Kurzgesagt-, auf youtube, oder?" Edi fällt vor Ehrfurcht fast um.
"Ich kann mir keinen besseren Nachfolger vorstellen." sagt Peso und stellt die Ente allen einzeln vor. Peso möchte nicht mehr Umweltminister und UMWELTVOGEL sein. Er hat noch viel bessere Talente als nur jeden Montagmorgen die Fehler aufzuzeigen, die Menschen machen um damit allen die Laune zu verderben. "Wir werden zusammenarbeiten, und ich kann mich endlich um meine Familie kümmern." Peso schaut verliebt auf seine Wally, schüttelt dann aber sein ganzes Gefieder und meint. "Ich muss euch noch das Geheimnis mit der BROMBEERRANKENSCHLINGE zeigen.
Esmeralda hat schon wieder ein einzelnes Blümchen erschnuppert. Aber bis sie ihren Beruf als Ameisenjägerin ausüben kann, dauert es wahrscheinlich noch eine Weile. Peso und die Kurzgesagt-Ente sind in grundlegende Dialoge vertieft. Edi und Konstantin nehmen eine Abkürzung und haben ganz andere Gespräche. "Was machst du denn, Edi, den ganzen Tag, hast du eigentlich auch einen Beruf?!" Edi, das muss man wissen, ist so etwas wie der gugelländische Hofnarr, der braucht keinen anderen Beruf, aber...."."Na klar, ich bin Schneckenhausfinder, nicht gewusst?"
"Und davon kann man leben?" Edi findet langsam, dass der Pinguin unbequeme Fragen stellt. "Du bist hier in Gugellandia, du Dummköpfchen, hier ist immer alles heile Welt, verstehst du?"
Er hat verstanden, hurrah, und ein Schneckenhaus gefunden. Das Tal, das sie gerade durchschreiten ist nur leicht besonnt und alle fröstelt es ein bisschen. "Ich wollte euch doch noch das mit der Brombeerrankenschlinge erzählen." fällt Peso wieder ein. Das führt auf alte Geschichten zurück.
Als wir noch ganz neu in Gugellandia waren, haben wir bemerkt, dass die Brombeerranken unsere stärksten Gegner sind. Ich empfahl allen, wie sie es machen sollen, aber keiner hat auf mich gehört, sie haben nur wild auf das Zeug eingedroschen und so sind die Brombeeren immer schlimmer geworden. Kleiner zwar, aber dünner, frecher und gemeiner. Da ist mir die Idee gekommen, man könnte eine Ranke, die sich wieder in den Boden graben will, einfach auszupfen und als Schlinge wieder zurück an die Adresse schicken. So spreche ich die Sprache der Pflanze und nicht die des Rebscherenschwingers.
Peso redet sich den Schnabel fuselig, und alle anderen finden auch, dass nun genug tristes Schattenzeug besprochen wäre und man endlich wieder an die Sonne gehen könnte,
Und da ist man auch schon. "Du hast aber bewölkt angesagt, Dottore." lacht Wally. Zeig schmunzelt, und die Sonne strahlt tatsächlich, obwohl es ein paar Wölkchen hat.
Jetzt gehen wir alle zum Mandelbaum runter und holen uns den ersten Zweig.
Der Mandelbaum ist für die Gugellandier wie eine Götterstatue. Die erste Blüte ist ein Zeichen des Himmels! Er darf nicht geschnitten werden, denn er ist nur knapp dem Tod entkommen. Vor vielen Jahren hat der Blitz den wohl erstblühendsten Mandelbaum im ganzen Tal einfach halbiert. Alle waren geknickt wie der Baum selbst, aber er ist wieder auferstanden. Seither sieht er etwas flach aus, aber wir lieben ihn um so mehr.
"Kann ich auch noch deine Geschichte kennen lernen?" Wolki hat sich ein Orchideengewächs als Gesprächspartner ausgesucht. Die Pflanze macht keinen Wank. Dafür ist die Mandelbaumexpedition nun schon in vollem Gange. "Ich hole einen Frühlingszweig," verspricht Edi, "um ihn meiner Liebsten zu schenken."
Das sind völlig neue gugelländische Regeln. Edi hat sich wieder mal einen Scherz geleistet, aber man ist ihm nicht böse und schaut einfach sprachlos zu, wie es möglich ist, dass ein Baum sich von heute auf morgen so verändern kann.
"Wir haben jetzt ja drei neue Wetterfrösche", witzelt Edi und ist schon oben in den Ästen. Es hat noch nicht viele Bienen. Aber er findet einen kleinen Ast, den er abknapsten kann. "Ihr müsst jetzt keinen Applaus klatschen, aber ich komme wieder runter."
Dieser verdammte Frühling macht alle einfach andachtsvoll. Keiner findet die richtigen Worte, als Edi endlich wieder runter auf den Boden kommt. Alle sind nur überwältigt.
Edi hält stolz seine Blüte in der Pfote. Niemand kann richtig verstehen, warum das einfach so wunderschön ist. Aber es ist eben jedes Jahr wieder ein besonderer Moment, wenn die erste Mandelblüte erscheint.
Wir wünschen allen einen wunderschönen, fröhlichen Start in den Frühling.
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