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Gartenecke: Juni 2017
gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculus) und Kanarenkieferwald-Hornklee (Lotus locladus)
28. Juni 2017: Bei uns in Gugellandia könnte man meinen, dass derzeit nur Gelbblühendes zu finden ist. Der Ginster, das Johanniskraut, Löwenzahn, Bitterkraut, Rainkohl, Steinklee, Miniatur-Sonnenblumen, die gelben kleinen Blüten der Gurken und jetzt die grossen Blüten der Kürbisgewächse. Das stimmt natürlich nicht. Da gibt es auch weisse und gelbe Margeriten, blühenden Lavendel, die Blüten der blauen Wegwarte und vieles mehr. Ja, aber man findet auch noch den
Hornklee (Lotus corniculus)
, der ebenfalls gelb blüht. Dieser gehört zu den Schmetterlings-Blütengewächsen, sowie zur Familie der Hülsenfrüchte. Vom Hornklee gibt es über 150 Arten. Zwei davon sind bei uns vertreten.
Zum einen der gemeine Hornklee, welcher zu den niedrig wachsenden und kriechenden Heilpflanzen gehört, und zum anderen den
Kanarenkieferwald-Hornklee (Lotus loclatus)
, der in die Höhe wächst und filzig behaarte Stängel hat. Der mehrjährige Hornklee wurzelt bis zu einem Meter tief, ist von den Küstenregionen bis hin ins Hochgebirge bei 3'000 Metern über dem Meer anzutreffen. Je sonniger der Standort, umso üppiger ist auch die gelb bis gelborange Blütenpracht, die bis in den September zuweilen anhält.
Der Hornklee ist eine wichtige Futterpflanze. Der Nektar enthält durchschnittlich 40% Zucker und jede einzelne Blüte produziert täglich 0,08 mg davon. Deshalb wird der Hornklee auch gerne von Imkern als Bienenweide angepflanzt. Und noch etwas Interessantes. Sollte diese Pflanze im Garten wild wachsen, so ist es empfehlenswert, diese nicht als Unkraut zu bewerten. Der Hornklee enthält nämlich Blausäure, ist für Säugetiere unschädlich, jedoch bei Schnecken wirkt er als Frassgift. Es wird sich also kaum eine Schnecke in die Nähe begeben, so hoffe ich.
Gewöhnliches Bitterkraut ( Picris hieraciodes) und Schlangenfetthenne (Sedum morganianum)
21. Juni 2017: Und weiter gehts mit den unheimlich verschiedenen Arten der Gelbblüher, deren Blüten so ähnlich wie der Löwenzahn aussehen. Diesmal handelt es sich um das
gewöhnliche oder habichtsähnliches Bitterkraut (Picris
hieraciodes)
. Es ist in ganz Europa vorkommend, und sogar auf den kanarischen Inseln als auch bis hin in den Himalaya anzutreffen. Erkennbar an den borstig behaarten Stängeln und auch deren Blätter.
Es ist dies eine zwei oder mehrjährige Pflanze, und ihre viel verzweigeten gelben Blüten öffnen sich am Morgen und schliessen sich zu Mittag. Blütezeit ist ab Ende Mai und endet im Oktober. Das Bitterkraut wächst an allen unmöglichen Stellen, und verträgt auch lange Trockenperioden. Alle Pflanzenteile sind milchsaftführend. Dieses Kraut ist eine wichtige Futterpflanze, schmeckt allerdings viel bitterer als Löwenzahn und Konsorten.
Vor etwa 10 Jahren bekamen wir drei Ableger einer
Schlangen-Fetthenne
geschenkt, auch
Affenschaukel
genannt
(Sedum morganianum)
. Mittlerweile hat sich diese Pflanze derart bei uns in Gugellandia vermehrt, dass wir kaum noch wissen, wohin damit.
Diese stark wachsende Pflanze bildet über einen Meter lange, herabwachsende Triebe, die mit der Zeit in ihren Töpfen immer schwerer werden, und regelmässig durch ihr Gewicht zu Boden donnern. Immer wieder viel Arbeit für den Grünling.
Die "Blätter" fallen nämlich auch schon bei blosser Berührung ab. Man kann sich vorstellen, was passiert. Der Wurzelstock mit den verbleibenden wird in einem neuen noch grösseren Topf umgesetzt, und die einzelnen, fallengelassenen Blätter werden darüber gestreut. Und so ist die Vermehrung erneut geglückt.
Die Blätter treiben nach kurzer Zeit wieder frisch aus, und die neu gesetzte Ampel strahlt nach kurzer Zeit wieder wie wenn nichts geschehen wäre. Diese Sedum ist ursprünglich in Mexiko und Südamerika beheimatet, und verträgt lange Trockenperioden. Die Blätter selber sind nämlich prall mit Wasser gefüllt.
Im Frühsommer bilden sich rosarote Blüten. Die Vermehrung ist wie gesagt denkbar einfach. Entweder durch Triebstecklinge oder durch die einzelnen Blätter. Zuviel giessen und Wässern bedeutet das Ende der Pflanze, man sollte auch darauf achten, dass der Boden ab und an völlig austrocknet, und im Winterquartier ist dann überhaupt Ruhepause angesagt.
Es heisst zwar, dass diese Sedum auch Sonne verträgt, bei uns fühlt sie sich im Schatten aber wohler. Auch ist sie als Zimmerpflanze bestens geeignet, da sie wärmeliebend ist. Unseren drei Papagallos gefällts, sie haben so ein Stück Heimat in Gugellandia gefunden. Euer Grünling
blauer Natternkopf (Echium vulgare) und gemeiner Rainkohl (Lapsana communis)
14. Juni 2017: Jetzt ist er wieder überall anzutreffen, der blaue
Natternkopf (Echium vulgare)
. Im Volksmund heisst er auch blauer Heinrich, Himmelbrand, Starrer Hansi, stolzer Heinrich oder wilde Ochsenzunge. Es ist dies eine zwei- oder mehrjährige krautige Pflanze, welche bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Blütezeit ist von Mai bis in den Oktober hinein. Auffallend sind die "Borsten" an den Stängeln und Blättern. Beheimatet in ganz Europa sowie in Nordamerika. Der Natternkopf ist eine Trockenpflanze, und hat bis zu 2 Meter tiefe Pfahlwurzeln.
Er ist Spezialist für trockene und sonnige Standorte. Die Stängel wachsen sehr schnell, und der Natternkopf ist auch die erste hohe Pflanze nach dem Mähen. Interessant sind seine Blüten, denn sie vollziehen einen Farbwechsel von rot zum blau. Die Hauptbesuchszeit der Insekten erfolgt gegen 15 Uhr. Die Bienen lernen, dass nur die rosa Blüten reich an Nektar sind. Zuerst sind die Blüten rosafarben bis violett, später färben sie sich blau bis himmelblau.
Als Heilpflanze findet sie kaum Verwendung, wird aber als Zusatz für kosmetische Produkte verwendet. Leider sind die Pflanzenteile für Tiere giftig, umsomehr bezaubert sie durch ihre Schönheit.
Ja, und dann hat es hier in Gugellandia den bis zu 1,60 Meter hohen
gemeinen Rainkohl (Lapsana communis)
, auch Hasenkohl genannt. Es ist dies eine heimische, einjährige, ebenfalls in ganz Europa wild wachsende Nahrungs- und Heilpflanze. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Auffallend sind die unzählig vielen gelben kleinen Blüten daran. Der im Rainkohl enthaltene Milchsaft ist dem Löwenzahn sehr ähnlich, jedoch etwas bitterer.
Die Blüten selber sind nur bei schönem sonnigen Wetter geöffnet und schliessen sich bereits um 11 Uhr Vormittags. Die Bienen sind nur seltene Besucher. Die Samen werden mehrheitlich durch den Wind und von Tieren verbreitet. Oft wird der Rainkohl fälschlicherweise als Unkraut angesehen, ist jedoch als Gewürz getrocknet und frisch vielseitig verwendbar. Wie der Name schon sagt, haben es Hasen und Kaninchen zum Fressen gerne, und die jungen Blätter eignen sich hervorragend als Beigabe für Salate.
Ansonsten geht es in Gugellandia hoch her. Die schönen Blütenstände der Aloe sind zu bewundern, Radischen wollen täglich geerntet werden, die Aprikosen zeigen Farbe und im Garten ist viel giessen angesagt. Und dann hat es immer wieder Neues in der Natur zu entdecken und bestaunen, kurz gesagt: Grünlings-Zeit, und jetzt darf ich pusten.
Bunte Kronwicke (Securigera varia) und Gelber Steinklee (Melilotus officinalis)
07. Juni 2017: Bei unserem Tanzfest wird man sich gefragt haben, welche Blümchen im Hintergrund zu sehen sind. Nun, es handelt sich um die
bunte Kronwicke (Securigera varia)
, die in voller Blüte steht. Es ist dies eine mehrjährige Pflanze mit aufsteigenden kantigen Stängel, die eine Wuchshöhe von 130 cm erreichen. Die Blüten stehen bis zu 20 Stück in einer Dolde. Das interessante daran ist die Vielfarbigkeit, denn die Fahne ist rosa, das Schiffchen weiss mit violetter Spitze und die Flügel sind weiss. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis in den September hinein.
Nach der Blüte bilden sich Hülsenfrüchte, die etwa 5 cm lang werden, man nennt sie auch Bruchfrüchte. Die bunte Kronwicke hat ein ausgedehntes Wurzelwerk, welches bis zu 1 Meter tief in den Boden geht. Deshalb verträgt diese Pflanze auch oberflächliche Austrocknung. Die bunte Kronwicke liebt sonnige Standorte, ist hauptsächlich in Trockenwiesen, an Wegrändern, auf Schuttplätzen, Verkehrsinseln und Bahndämmen anzutreffen und ist in ganz Europa verbreitet. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die gefiederten Blätter zur Nacht in eine "Schlafstellung" begeben und nach oben geklappt werden.
Die Bestäubungsbiologie ist übrigens einzigartig. Sie funktioniert ähnlich wie die Zahnpasta aus der Tube. Die Blüten sind "Pollen-Schmetterlingsblumen" mit Pumpeinrichtung. In den Blüten wird kein Nektar abgesondert, wohl aber von der fleischigen Aussenseite des Kelches. Kommt nun ein Insekt auf das Schiffchen, biegen sich diese nach unten, und schieben den Blütenstaubtropfen nach oben.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch Aussaat. Die neue Pflanze ist aber erst im zweiten Jahr blühfähig. Abschliessend möchte ich jedoch noch darauf hinweisen, dass alle Teile dieser Pflanze giftig sind, besonders die Samen. Sie enthalten fast den gleichen Giftstoff des hochgiftigen Fingerhutes. Für Tiere wird sie jedoch als Futterpflanze kultiviert. Von mir aus sollte sie wegen ihrer schönen Blüten in keinem Blumengarten fehlen. Noch ein kleiner Tipp: bei Rückschnitt im August lässt sich die Kronwicke zu Neuaustrieb und zu neuer Blüte anregen.
Was derzeit hier in Gugellandia ebenfalls voll in der Blüte steht, ist der
gelbe Steinklee (Melilotus officinalis)
. Er ist zwei- oder mehrjährig und hat etliche Gemeinsamkeiten mit der oben beschriebenen bunten Kronwicke. Zum einen gehört er ebenfalls zu den Schmetterlingsblütlern, ist ein Hülsenfrüchtler und steht gerne in der vollen Sonne. Vielerorts wird er auch Honigklee, Goldklee und Mottenklee genannt. Die Blütezeit ist ebenfalls von Mai beginnend und reicht bis in den September hinein. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Fiederblätter nachts zusammenlegen. Die Pfahlwurzel reicht bis zu einem Meter tief in den Boden, und wegen des ausgedehnten Wurzelwerkes wird der Steinklee auch gerne zur Befestigung von Kies- und Schuttplätzen verwendet.
Die Wuchshöhe kann gut und gerne 2 Meter betragen. Die traubigen gelben Blüten sind sehr nektarreich und duften nach Honig. Nach der Blüte bilden sich eiförmige Hülsen. Das stark riechende getrocknete Kraut kann gegen Motten und Schaben in den Kleiderschrank gelegt werden. Es duftet nach Waldmeister oder Heu. Im medizinischen Bereich findet der Steinklee viel Verwendung, insbesondere bei Kopfschmerzen oder Krampfadern.
Pfingstrosen (Paeonia) und Vogelwicke (Vicia cracca)
31. Mai 2017:
Pfingstrosen (Paeonia)
gibt es in Gugellandia nicht. Ich weiss aber, wo welche unten im Tal bei einem verlassenen Haus wachsen. Knipps ist für solche Aktionen immer zu begeistern, und so erreichen wir nach dem einstündigen Pfotenmarsch unsere Pfingsrosen zum Fotografieren. Sie umfassen 32 bekannte Arten, wovon über 3'000 Sorten herausgezüchtet wurden. Im übrigen handelt es sich nicht um ein Rosengewächs, sondern um eine Hahnenfuss-Pflanze.
Es gibt zwei unterschiedliche Gruppen: die Stauden- und Strauch-Pfingstrose. Der Unterschied besteht darin, dass sich die oberirdischen Teile der Stauden-Pfingstrose komplett in die Erde zurückziehen, während die Strauch-Pfingstrose nur ihre Blätter verliert. Es sind Frühlingsblüher und werden nicht höher als 150cm. Die Blüten selber erreichen einen Durchmesser von 25cm. Von Weiss bis Rosafarben, sowie Gelb bis leuchtend roten Farben decken sie die gesamte Farbpalette ab.
Die Strauchpfingstrose blüht mancherorts bereits ab Mitte April, die Wurzeln reichen tief in den Boden. Auch Frost ist wegen der tiefsitzenden Wurzeln kein Problem, die frischen Knospen überstehen sogar Spätfrost von bis zu Minus 10 Grad, die Blüten selber können sogar Minus 5 Grad aushalten. Die Pingstrosen werden mindestens so alt, wie der Mensch, einige Exemplare werden sogar bis zu 300 jährig.
Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen unserer Erde. (vor 2'600 Jahren im alten China) Auch heute noch wird sie für medizinische Zwecke genutzt und angebaut. Ältere Pflanzen kann man zwecks Vermehrung ruhig teilen. Beim vorsichtigen Ausgraben der Wurzelknolle trennt man das unbeschädigte Stück mit den "schlafenden Augen" ab. Sie können aus diesen Wurzelstücken neu austreiben und bilden im Frühjahr eine neue Pflanze, aus der sich nach und nach eine stattliche ebenbürtige Pfingsrose entwickelt.
Was derzeit in Gugellandia überall und häufig anzutreffen ist, ist die
Vogelwicke (Vicia cracca)
. Sie gehört zu den Hülsenfrüchtlern, ist eine Rankepflanze, besitzt gefiederte Laubblätter, und kann bis zu 120 cm in die Höhe oder Länge wachsen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis in den August hinein. Auffallend sind die traubigen Blütenstände mit bis zu 40 Blüten. Ihre Farbpalette reicht vom Blauviolett bis zum Purpurfarbenen. Nach der Blüte bilden sich schwarze Hülsenfrüchte und speichern so die Wärme. Es handelt sich dabei um "Austrocknungsstreuer", Ihre Streuweite beim Aufplatzen der Hülsen beträgt bis zu 2 Meter, und als Rollsamen rollen sie dann noch weiter.
Die Vermehrung erfolgt aber auch durch unterirdische Ausläufer. Im Rohzustand ist diese Pflanze für Weidetiere giftig, wird aber von den Vögeln gegessen. Besondere Leckereien sind die Samen, die als Vogelfutter für Nymphensittiche Verwendung finden. Aber Achtung: nicht alle Wicken-Arten sind für Vögel geniessbar. Zum Beispiel die rosafarbene bunte Kronwicke, die häufig in der Nähe der Vogel-Wicke anzutreffen ist. Ich wünsche allen ein schönes Pfingstwochenende, Euer Grünling
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