Home
Hauptseite
Inhaltverzeichnis
Rubriken
News
Kritiker
Promoter
Kochstudio
Wetter
Umweltminister
Gartenecke
Ornithologie
Insekten
Pilze
Über Gugellandia
Top Liste
Guestbook
Who is who?
Duden
Technische News
Andere
Gugellandia
Hotel
Unterstütze uns
Spenden
Einkaufen
Extra
Ostern
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
Adventskalender
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
Sommerlinkkalender
2024
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
Sonderlinkkalender
2022
Einloggen
Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
meine Kolumnen in alphabetischer Reihenfolge
Gugel präsentiert pilze
Jahr
2014
Monat
2015
Monat
2016
Monat
2017
Monat
2018
Monat
2019
Monat
2020
Monat
2021
Monat
2022
Monat
2023
Monat
2024
Monat
Gartenecke: Mai 2022
Lupine (Lupinus)
25. Mai 2022:
Zugegeben, viel wusste ich auch noch nicht über die
Lupine (Lupinus)
. Als sie Einzug hier in Gugelandia hielt, war ich an ihrer Blütenpracht höchtst erstaunt. Wusstet Ihr, dass der Anbau schon vor über 4'000 Jahren etabliert war. Ursprünglich stammt diese Pflanze aus Nordamerika und umfasst 200 Arten. Molekolartechnische Untersuchungen bei Verwandschaftsvergleichen ergaben, dass vor 15 Millionen Jahren eine Artdifferentzierung begann, worauf sich diese Pflanze zuerst in Südamerkia ansiedelte, und infolge der Einwanderungsperiode weitere Gruppen bildete. Erst im 19 Jhd. wurden sie in Europa als Wildstaude eingeführt.
Die Lupine gehört zur Famile der Schmetterlingsblütler sowie der Hülsenfrüchtler. Trivialnamen sind Lupinen-, Wolfs-, und Feigbohne. Die Samen der Wildformen enthalten "Lupinin", einen giftigen Bitterstoff, der tödlich enden kann. Nun muss man wissen, dass der giftige Bitterstoff beim Kochen nicht eliminiert wird, sondern durch einlegen und während 14 Tagen in Meer-, oder Salzwasser verschwindet. Durch Züchtungen genügt es hautzutage nur noch 2 Tage, bzw. auch nur noch 2 Std. Die eingelegten Samen erfreuen sich heute vor allem in Gasttätten bei Wein- und Bierauschank als Snack. Die meist mehrjährigen und auch winterharten Lupinen werden bis zu 1,5 Meter hoch, baumartige Sträucher sogar bis zu 4,5 Meter hoch. In Mexiko, (meinem Lieblingsland), gibt es die Lupinus jametrataniona, die stattliche 8 Meter hoch wird.
Die Laubblätter sind gefiedert mit silbernen Haar behaftet. Die Blüten stehen dicht und aufrecht in traubigen und ährigen Blütenständen. Danach bilden sich die Hülsenfrüchte mit mehreren Samen, die abgeflacht und rundlich sind. Es gibt viele Unterarten: Die weisse Lupine, die in der Türkei beheimatet ist, die blaue Lupine, welche in Südeuropa und Nordafrika wächst, die gelbe Lupine aus Portugal und Spanien, die schmalblättrige in Austalien, oder die Anden-Lupine. Hinzu kommend sind natürlich die vielen Farbvariationen durch Züchtungen und Kreuzungen. Lupinensamen enthalten hochwertiges Eiweiss, besonders beliebt bei Veganern, da man auch Mehl aus ihnen gewinnt, und als Ersatz der Soja verwendet wird. Auch als Kaffeeersatz beliebt. Krebshemmende Wirkung, gut gegen Rheuma und Diabetis wird der Lupine nachgesagt. In den 70. Jahren wurden alleine in Australien vier fünftel ( 1 Million Tonnen) der Gesamtproduktion geerntet.
Lupinen reichern zudem den Boden bis zu 100 kg Stickstoff pro ha an, was zu einer Gründüngung anregt. Bis zu 1,5 Meter tief durchdringen sie auch den verdicksten Boden, was der Auflockerung ohne Pflug beiträgt. Folgedessen, eine Lupine gehört nicht in den Topf sondern ins Freiland. Schneidet man die verwelkten Blütenstängel ab, so blühen sie in der Regel im Sommer ein zweites Mal. Die Vermehrung erfolgt in erster Linie duch die Samen. Stecklingsvermehrung oder Teilung des Wurzelwerkes sind aber ebenfalls möglich. Euer Grünling
Kornrade (agrostemma githago)
18. Mai 2022:
Beim Einzug einer Quokka-Dame aus Australien konnte ich meine Begeisterung für schöne Blumen hier in Gugellandia teilen. Und Quendi ist ja so wissbegierig. Es handelt sich hierbei um die
Kornrade (Agrostemma githago)
. Trivialnamen sind Ackerrade, Ackerkrone, Hornnelke, Kornrose, Pisspötken, Rede oder Höllenkorn. Die Kornrade gehört zur Familie der Nelkengewächse, und ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Aber auch in den gemässigten Zonen Asiens, in Nordafrika, in Süd- und Mittelamerika, sowie in Australien.
Die Kornrade ist ein gefürchtetes Unkraut, aber wegen der Giftigkeit im modernen Ackerbau mit der Saatgutreinigung nur noch selten anzutreffen. Bis in den 1960 Jahren war das Giftunkraut überall in den Feldern anzutreffen. Denn alles an dieser Pflanze ist hochgiftig, besonders die Samen, wo bereits 3-5 Gramm zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Im Mittelalter kam es zu Massenvergiftungen durch verunreinigtes Getreide, das zur Ernte durch die Samen hineingeraten war. Mittlerweile steht diese Pflanze auf der roten Liste und ist vom Aussterben bedroht. 2003 wurde sie zur Pflanze des Jahres gewählt.
Hier in Gugellandia hat sie es aber schön, und wir können uns ihrerer Blüten bis in den August hinein erfreuen. Die einjährige Kornrade wird bis zu einem Meter hoch. An ihren aufrechten Stängeln mit verzweigten Seitentrieben bildet sie laufend neue Blütenköpfe. Erstaunlich ist auch die spindelförmige Pfahlwurzel, die bis zu einem Meter tief in die Erde reicht. Ideal ist stickstoff-salzhaltiger trockener Boden. Blütenökologisch handelt es sich im übrigen um eine "Stielblätterblume".
Im unteren Bereich sind lanzettlich spitze gegenseitige Laubblätter anzutreffen. Die Blüten haben anfänglich bis zu 4 cm lange Kelchzipfel, die fünfzählige Blüte selber erstrahlt in einem purpurvioletten bis rosafarbenen Ton mit innliegenden Längsstreifen. Bestäubt werden sie von Tagfaltern und die Früchte reifen von Juli - Sept. Es werden sogenannte Kapselfrüchte, vergleichbar mit denen der Mohnblume, gebildet. Sie enthalten viele schwarze mit spitze Warzen ausgestattete Samen. Die Verbreitung ist wesentlich von den Menschen abhängig, weil sie beim Dreschen freigestzt werden.
In früheren Zeiten wurden Kränze damit gebunden. Sie sollten verhindern, dass unreifes Obst von den Bäumen fällt. Auf dem Kopf getragen sollte es böse Absichten von Mitmenschen erkennen lassen. Anspruchslos und pflegeleicht wird die Kornrade heutzutage durch Samenhandel angeboten und erfreut so manchen Bauerngarten. Für Pflanzenschutz ist das Gift für Schädlingsbekämpfung von grossem Interesse. Es wird daran geforscht.Für uns eine wunderschöne Bereicherung in der gugelländischen Pflanzenwelt. Euer Grünling.
Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora)
11. Mai 2022:
"Grünling, Grünling, Du musst unbedingt kommen, Mama und Papa haben mich losgeschickt, um Dich zu holen. Sie haben eine schöne weisse Blume entdeckt und warten auf Dich." Tatsächlich, es handelt sich um einen
Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora)
. Was heisst hier einen, durch weitere Streifzüge konnten wir dann mehrere ihrer Art an verschiedenen Orten entdecken. Trivialnamen sind Ackerklette, Ackerleus, Klettenkörtel.
Sie gehören zur Gattung der Strahlendolder innerhalb der Familie der Doldenblütler. Ursprünglich kommen sie aus dem Mittelmeerraum und wurden durch den Menschen zur Bronzezeit ins zentrale Mitteleuropa gebracht. Hauptsächlich durch die Römer wurden sie durch Ackerbau und Viehzucht importiert. In den vergangenen Jahrhunderten war der Strahlen-Breitsame häufig auf Äckern, in Weinbergen, auf Trockenwiesen und auf kalkhaltigen Böden weit verbreitet.
Heutzutage aber ist das Vorkommen in Deutschland vielfach erloschen, in Österrreich vom Aussterben bedroht und deshalb wildwachsend geschützt und auf der roten Liste. In vielen Gärten aber ist er dank Samenbepflanzung wieder vermehrt zu sehen. Man muss aber wissen, dass diese einjährige Pflanze einen tiefgründigen, kalkhaltigen, humusarmen, steinigen Tonboden bevorzugt. Ein trockener warmer Standort mit viel Licht und Sonne wird ebenfalls benötigt. Die tiefreichende spiralförmige schlank verzweigte braune Pfahlwurzel reicht bis zu 70 cm in den Boden.
Die Blätter sind wechselständig und fein gefiedert. Beim Reiben der Blätter erinnert der Geruch an die wilde Möhre. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Beschreibung der weissen, bisweilen zartrosanen Blüten ist nicht ganz einfach. Die zwittrigen Blüten, die am Rand der grossen Dolden stehen, bilden nach aussen hin je einen Stand verzweigter Blütenstände. Durch diese strahlenförmig angeordneten Blütenblätter entsteht von weiten der Eindruck, dass es sich um eine grosse Blüte handelt. Deshalb wird der Strahlen-Breitsame auch von zahlreichen Insekten, wie Fliegen, Bienen, Wespen, Wanzen und Käfern angeflogen und bestäubt.
Nach der Blütezeit, im August bis in den Oktober, werden Doppelachären gebildet, die mit Stacheln besetzt sind. Sie dienen zur Weiterverbereitung, wenn sie vorbeiziehenden Tieren am Fell hängen bleiben und so ihre Samen in andere Gebiete verteilen. Die Vermehrung erfolgt ausschliesslich durch Samen, die im übrigen Warmkeimer sind. Ein sehr interessantes Pflänzchen, das nun auch in Gugellandia eine Heimat gefunden hat. Euer Grünling.
Büschelblume (Phacelia tanacetifolia)
04. Mai 2022:
Was sehen meine entzückten Augen. In einer von letztjährig gesäten Blumenwiese am Rande einer Steinmauer hat sich eine Büschelblume breit gemacht. Auffällig sind ihre bezaubernd schönen blau-violetten Blütenköpfe, die nicht zu übersehen sind. Die
Büschelblume (Phacelia tanavetifolia)
, auch Rainfarnblättiges Büschelschön genannt, mit ihren Trivialnamen "Bienenweide, Bienenfreund oder Büschelschön" gehört zur Unterfamilie der Wasserblattgewächse in der Familie der Raublattgewächse. Über 150 verschiedene Arten gibt es übrigens von der Familie der Phacelia, manche auch weissblühend oder in anderer Form.
Dieses Pfänzchen kann über 120 cm hoch werden und blüht den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein. Bei uns ein wenig früher. Ursprüngliche Heimat ist das westliche Nordamerika, die östliche USA und Südamerika. Die Büschelblume bevorzugt dort die trockenen Höhenlagen Kaliforniens, Arizonas und Mexikos bis 2000 Meter. Im unteren Teil sind wechselständige gefiederte spiral angeordnete behaarte Laubblätter. Die endständigen Blütenstände sind fünfzählig mit doppelten Blütenblättern und langen blau-violetten Staubfäden ausgestattet.
Die sich nach der Blüte gebildeten Kaspelfüchte sind zweifächrig, behaart, springen leicht auf und entlassen so die sehr leichten apfelsinenähnlichen Samen (Dunkelkeimer), welche eine warzige Oberfläche haben. Die Pflanze ist trockenheitsverträglich, kalktolerant aber nicht winterfest. Seit Anfang des 19. Jhd. wird die Büschelblume in unseren Breitengraden auch als Zierpflanze kultiviert. Heutzutage wird sie in Mitteleuropa als Bienenweide für Honigbienen angesät, da sie eine ertragsreiche "Bienentrachtpflanze" ist. Sie produziert innerhalb von 24 Std. Nektar mit einem Zuckergehalt von 1 mg. Das ergibt einen Ertrag von 500 kg Honig je Hektare und Blühsaison.
Die Büschelblume hat ein dichtes Wurzelsystem, was einerseits den Boden auflockert, und durch ihre feingefiederten Blätter bei der Verrottung zu einer erheblichen Bodenbeschaffung, also einem sehr guten Humusgehalt sorgt. Sie wird auch gerne vor Blühbeginn als leichtverdauliches Futtermittel genutzt. Für alle Allergiker sei noch gesagt, dass die Pflanze hautreizende Wirkstoffe enthält. Also nur ansehen, und nicht unbedingt anfassen. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, aber auch durch Stecklinge. Wir freuen uns einen, so lieben Zeitgenossen hier in Gugelandia zu haben.
Euer Grünling
Geh zur Legende
Zurück zur Titelseite (Home)