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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
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Gartenecke: April 2020
Über den Doldenmilchstern (Ornithogalum) sowie Gartengeplänkel
29. April 2020:
Vor 4 Jahren habe ich ihn kurz erwähnt, den
breitblättrigen Doldenmilchstern (Ornithgalum umbrellatum)
. Wegen seiner Schönheit kann ich es mir nicht verkneifen, nun etwas ausführlicher darüber zu berichten.
Die Blütezeit ist von April bis Mai und er erstahlt mit seinen wunderschönen Blüten. Auch bekannt unter dem Namen "Stern von Bethlehem" bildet er an einem einzigen Stängel 3 - 15 Blüten, welche
nur
bei Sonnenschein geöffnet sind.
Die Blütenhüllblätter sind weiss mit grünem Mittelstreifen. Hingegen weisen die grasartigen linealisch dünnen Blätter einen weissen Mittelstreifen auf. Die sich bildenden Früchte werden nach der Blütezeit durch Ameisen ausgebreitet. Der mehrjährige Doldenmilchstern, der zu den Spargelgewächsen gehört, hat eine Zwiebel, die etwa 4 - 5 cm unter dem Boden ist. Diese bildet Tochterzwiebeln, die durch Wühlmäuse oder Ameisen ebenfalls verbeitet werden. Die Zwiebel ist hochgiftig und wird im Volksmund auch "Gärtnertod" genannt. Übrigens wächst der Doldenmilchstern auf Lehmböden an Wegrändern, in Weinbergen oder im Wiesland. Die ersten Triebe im Frühling kann man mit Schnittlauch verwechseln, also Vorsicht. Aber da haben unsere Köche bereits ein Auge dafür entwickelt.
Ja, und was ist sonst noch so los im Garten? Die bunten Maissämchen wurden am 9. April im Boden eingebracht. Mittlerweile haben sie eine Grösse von etwa 10 cm erreicht, und es wurde nachgesetzt. Jetzt heisst es abwarten und sich schon jetzt auf die bunten Maiskolben freuen.
Blumenwiesen wurden teils mit Saatbandmischungen sowie mit der von uns geernteten Samen vom letzten Jahr angelegt.
Bei den Radieschen gibt es diesmal viel Leerraum. Das liegt aber nicht daran, dass sie nicht gekeimt hätten. Beim Streuen neuer Sämlinge konnte ich beobachten, dass sich innert weniger Stunden eine Ameisenstrasse gebildet hatte. Riesengrosse Waldameisen bohrten Löcher, holten die Samen aus der Erde und transportierten diese ab. Erneutes Streuen war angesagt, das Erdreich fest antrampeln, giessen und nochmals fest antrampeln.
Ansonsten ist es eine Freude, was jetzt im Wiesland so alles blüht. Vergissmeinnicht hat es zahlreich, der Ginster leuchtet schon gelb, die Schwertlilien erstrahlen in ihrem herrlichen Blau, und überall sind die geliebten Orchideen zu bestaunen. Unter anderem fand ich das seltene
Brandknabenkraut (neodinea ustulata)
. Ist es nicht bezaubernd?
Euer Grünling
Lungenkraut (Pulmonaria)
22. April 2020:
Letzte Woche berichtete ich ja über den Steinsame, der wie das Lungenkraut, welches ich nur am Rande erwähnte, zur Familie der Raublattgewächse gehört. Zu dieser Jahreszeit sind hier in Gugellandia zwei Arten des Lungenkrautes in voller Blüte anzutreffen. Zum Einen das
Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
, als auch das bei uns reichlich vorkommende
Weiche Lungenkraut (Pulmonaria mollis)
.
Nebst Züchtungen, die im Fachhanldel erhältlich sind, unterscheidet man über 14 Wildwachsende. Die Bestimmung ist nicht ganz einfach, grundsätzlich lassen sie sich aber anhand der Blätter von einander unterscheiden. Das gefleckte Lungenkraut hat auf seinen Blättern weisse Punkte, während das weiche Lungenkraut keine Flecken aufweist. Unter anderem gibt es, um nur wenige zu nennen, das schmalblättrige- (angustifolia), das Korallen-Lungenkraut (rubra) oderden Streuzucker (saccharata).
Im Volksmund ist es auch unter folgenden Namen bekannt: Hänsel und Gretel, Adam und Eva, Blaue Schlüsselblume, Bock-, Fleckenkraut, Hirschkohl, Schlotterhose oder auch Schwesternkraut. Anfangs sind die Blüten rot-purpur farbig, nach 3-4 Tagen efolgt der Farbwechsel in ein helles bis violett blau. Blütenokologisch handelt sich um sogenannte "Stieltellerblumen mit eingeschlossenen Staubbeutel".
Die Bestäubung erfolgt durch langrüsselige Wildbienen sowie durch Hummeln und diverse Schmetterlingsarten. Sie bevorzugen allerdings die jungen roten glockenartigen Blüten, die viel mehr Nektar als die Blauen enthalten. Die Blütezeit ist wie gesagt von März bis Ende April, die Fruchtreife erfolgt dann bereits im Mai und Juni. An einem Stängel sind stets mehrere Blüten, die sich zeitmässig unterschiedlich öffnen. Daher hat es auch das schöne Farbspiel, nämlich rosa, rot und blau in verschiedenen Farbvariationen. Die Blüten duften auch himmlisch.
Das Lungenkraut ist zudem ein Lehmanzeiger und in fast ganz Europa anzutreffen. Vorallem an Waldrändern und angrenzenden hohen Gras- und Wiesenlandschaften. Es gedeiht sowohl im Schatten als auch im Halbschatten, aber niemals in voller Sonne. Diese mehrjährige Heilpflanze verfügt im übrigen über eine Winterhärte von bis zu Minus 40 Grad. Die Blätter, die Stängel und auch die Kelchblätter sind rau behaart, und die Blüten selber weisen immer 5 Kelch- als auch 5 Blütenblätter auf.
Die Samen sind Lichtkeimer und werden hauptsächlich durch Ameisen weiter verbreitet. Nebst der Vermehrung durch Selbstaussaat sind durch die Teilung des Wurzelstockes problemlos neue Pflanzen heranzuziehen. Die Heilpflanze selber ist vor allem bestens geeignet bei Atemwegserkrankungen, hilft gegen Husten und Halsschmerzen und hat eine positive Wirkung bei Erkältungen, und der Tee daraus lässt sich gerne trinken. Euer Grünling
Blauroter Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum)
14. April 2020:
"Ich kenne einen Ort in Gugellandia, wo eine äusserst seltene Blume wächst. Wer will mitkommen?" Edi, Klepf, Guido und sogar Schnorbi waren gestern mit dabei. Ein halbstündiger Fussmarsch, hinunter zu unserem entspringenden Bach, der dann ins Tal rauscht, in einem lichten Wäldchen, ist er daheim. Die Rede ist vom
blauroten Steinsame (Aegonychon pururocaeruleum).
Auch blaurote Rindszunge und im englischen "Gromwell" genannt. Der blaurote Steinsame gehört zur Familie der Raublattgewächse und ist in Europa und in Teilen Asiens heimisch. Die Pflanze ist so selten geworden, weil die sogenannten Niederwaldkulturen, zu denen auch die "Flaumeichenwälder" gehören, nahezu verschwunden sind. Diese Rarität wurde aus diesem Grunde auch zur Pflanze des Jahres 2000 gewählt.
Der mehrjährige und winterfeste blaurote Steinsame hat seine Blütezeit von April bis Juni. Die Wuchshöhe variiert von 20 bis 60 cm. Die behaarten Laubblätter sind lanzettlich und mit einer gut sichtbaren Mittelrippe ausgestattet . Oben bildet sich ein traubiger Blütenstand. Beim Aufblühen der fünfzähligen Blüten sind sie zuerst rot-violett und später in ein tiefes Blau übergehend.
Die kleinen Trichterblumen mit ihren 5 Haarleisten bilden später je einen Samen. Diese sind weiss, kugelrund, hart wie Steine und erinnern an Porzellan. Die Härte des Samens, der ein Aufbrechen verhindert, führte schliesslich auch zum Namen "Steinsame". Die Samen selber sind schwach giftig und Kaltkeimer.
Der blaurote Steinsame bevorzugt kalkreichen Boden, viel Feuchtigkeit, aber nicht zu nass, verträgt keine volle Sonne, aber auch nicht tiefen Schatten und ist deshalb nur in lichten Eichenmischwäldern anzutreffen. Mittlerweile gibt es aber auch Züchtungen für den Garten, die allerdings, wenn sie am richtigen Ort gepflanzt sind, sehr austreibungfreudig sind und ganze Teppiche bilden können.
Nur aus der Antike ist der blaurote Steinsame als Heilpflanze bekannt. Sie wurde ähnlich wie der Beinwell oder das Lungenkraut eingesetzt. Vermutlich, weil dieses Pflänzchen so selten ist, geriet es in Vergessenheit. Wir sind glücklich, bei uns in Gugellandia dieses, nur an diesem bestimmten Ort, und das sehr zahlreich, wachsende Kraut zu haben. Eine aussergewöhnliche Schönheit. Euer Grünling
Birnbaum (Pyrus communis)
08. April 2020:
Jetzt blühen sie wieder. Die Rede ist von den
Birnbäumen (Pyros communis)
, welche in der Sammlung "klassische Obstbäume" in meiner Kolumne bisher noch fehlen. Ein nicht ganz einfaches Thema. Der Birnbaum gehört zur Familie der Rosengewächse und es gibt sie in den unterschiedlichsten Wuchsformen. Sie werden zwische 3 und 20 Meter hoch. Veredelte Bäume werden durchschnittlich 70 Jahre alt, Mostbirnbäume können aber ein Alter von über 200 Jahren erreichen. Je nach Sorte können die Zweige bedornt oder unbedornt sein. Hier in Gugellandia haben wir einen alten Birnbaum, der gut und gerne schon über 50 Jahre alt, recht blühfreudig ist, auch Früchte ansetzt, aber durch meine Unerfahrenheit mit Birnbäumen selten erntereife Früchte hervorbringt.
Mittlerweile wuchs aber durch einen weggeworfenen Birnenkern ein Neuer, der bisher allerdings jedes Jahr nur eine einzige Blüte zeigt. Dazu muss man wissen, dass ein Birnbaum, fast wie alle anderen Obstbäume, immer einen zweiten, möglichst einer anderen Sorte benötigt, um schöne Früchte hervorzubringen. Den Rest besorgen die Insekten, Bienen, Hummeln für die Bestäubung. Der Birnbaum will in praller Sonne stehen, sollte aber an einem windgeschützten Ort wachsen können, da er unter starkem Luftzug leidet. Die ledrigen Laubblätter sind glänzend grün und im Herbst verfärben sie sich in gelbe bis orangerote Farbe.
Die fünfzähligen streng nach Fisch riechenden Blütenstände haben weisse Kronblätter und einen rotgefärbten Staubbeutel. Über 100 verschiedene Sorten gibt es alleine in Deutschland, weltweit über 200, und sie blühen je nach Sorte und Standort im April bis Juni. Erntezeit ist dann zwischen Juli und Dezember. Es gibt Tafel-. Koch-, und Mostsorten. Ursprünglich kommen sie aus Vorderasien und wurden schon in der Jungsteinzeit am Bodensee angebaut. Vielseitig und vor allem gesund sind die Früchte. Über die Verwendung muss ich ja nicht viel sagen, roh gegessen, oder als Trockenfrüchte verwendet, zu Sirup verarbeitet, als Birnensaft, Obstbrandwein oder in Konserven eingemacht, lecker sind sie allemal. Auch sind die Birnbäume für den Balkon geeignet, es gibt da Zwerg- oder Säulenbirnen, die grosse Früchte tragen aber nicht so in die Höhe wachsen. Die Birnbäume eigenen sich auch gut als Spalierbäume, wobei die Äste waagrecht an der Hausmauer hochgebunden werden.
Das wertvolle Holz wird seit jeher speziell für Musikinstumente verwendet. Die Vermehrung ist durch Kerne möglich, die beste Art ist aber das Veredlen mit einem von der Birne abgeschnittenen Edelreis, der auf einer kräftigen Unterlage, am besten einer Quitte, aufgepfropft wird. Ich bin kein Obstbauer, sondern liebe einfach die Pflanzen, deswegen will ich auch nicht über die ganzen Krankheiten reden, unter denen auch ein Birnbaum zu leiden hat. Aber jeder, der eine Birne essen darf, kann sich sicher sein, dass da viele viele Vorarbeiten geleistet wurden, um diese prachtvolle Frucht reifen zu lassen.
Und wenn unser Birnbaum am Schluss auch nur eine einzige Birne hat, bin ich ihm deswegen nicht böse, er soll so leben, wie es ihm gefällt.
Klopapierbaum ( Lignum latrinariam)
01. April 2020:
Weltneuheit... mir ist es gelungen, Euch den ersten
Klopapierbaum (Lignum latrinarium)
vorzustellen. Hat man ihn, muss man nicht mehr mühsam grosse Sammelpakete rumschleppen oder gar vor leeren Regalen stehen, um heutzutage solche "Raritäten" zu ergattern.
Es ist dies eine Kübelpflanze und gehört nur bei schönen Wetter nach draussen. Nun aber von Anfang an. Die daraus gewonnenen Samen (pro Blüte immer 3 Stück) sind Kaltkeimer. Mein Tipp: Vor dem Setzen eine Stunde ins Gefrierfach legen. Da der Baum ein Tiefwurzler ist, benötigt er einen hohen Topf. Gefüllt mit normaler Blumenerde, gemischt mit etwas Sand ist der werdende Baum stets vom Unterteller zu giessen. Nicht vergessen,
niemals von oben giessen
. Temperatur- und Jahreszeitmässig spielt das Setzen und Wachsen des Baumes keine Rolle.
Nach wenigen Tagen erscheint der erste Sprössling und wächst wie ein Schachtelhalm nach oben. Dieses Wunderwerk benötigt keine Blätter. Auf der Seite bilden sich dann die ersten Knospen und es erfolgt die Blüte. Es ist dies ein Selbstbestäuber, benötigt also weder Wind noch Insekten und bildet danach In Rollenform das begehrte Klopapier.
Man kann nun die Früchte ernten, oder aber stehen lassen, um neue Samen zu gewinnen. Derzeit sind die in Aprikosenkernformgrösse von mir gezüchteten Samen nur in Gugellandia erhältlich. Und nun wünsche ich all meinen Freunden einen schönen 1. April. Euer Grünling
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