Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: Mai 2023




 
 Gelber Duftjasmin (Gelsemium sempervirens)
24. Mai 2023: Ja, ja. ich weiss, ich bekam bereits genügend Reklamationen aus meiner Familie, dass ich zu viele Giftpflanzen ansiedle, aber eines muss man ihnen lassen, schön sind sie. Leider vergass ich genügend Photos im blühenden Zustand vom gelben Duftjasmin (Gelsemium semperverens) zu machen. Dafür wächst diese immergrüne Schlingpflanze jetzt unaufhörlich und gewinnt an Höhe. Schliesslich kann sie über 6 Meter hoch werden. Vorweg, dieses Plänzchen hat botanisch gesehen nichts mit der Gattung Jasminum (ich berichtete darüber bereits, siehe Link) zu tun. Von der Gattung Gelsemium gibt es nämlich nur drei Arten, einer davon wächst im Südostasien, die anderen beiden sind in Guatemala, Mexiko und im Südosten der USA beheimatet, wobei der aus Asien um ein Vielfaches noch giftiger ist. Und da wären wir schon beim Thema.
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Auch Carolina oder Wilder-Jasmin genannt, mit dem Beinamen "elektisches Fiebermittel". Die Othomi-Indianer aus dem Süden Nordamerikas nutzten diese Pflanze sowohl für den Fischfang als auch für Racheaktionen oder Hinrichtungen. Das hochgiftige Alkaloid Gelseminum, welches auf das Nervensystem einwirkt und einen Lähmungszustand sich zu nutze macht, führt schiesslich zum Tod. Der Gifttrak "Bebo-sito" (gläserner Sarg) führt das Opfer bei vollem Bewusstsein in einem lähmenden Zustand. Aufgrund seiner lähmenden schwachen Wirkung wurde diese Pfanze im amerikanischen Bürgerkrieg (1861 -65) in kleinst dosierter Dosis als Opium-Ersatz verwendet. Der Verzehr einer einzigen Blüte führt bereits zum Tod, und auch das Kauen eines Stück Blattes kann lebensgefährlich sein. Die Wirkung in Form von niedrigst dosierten Arzneimitteln machte sich aber die Pharmaindustrie zu nutzen. Die regenerierte Wirkung hilft bei Kopfschmerzen, Migräne, Rythmusstörungen des Herzens, gegen Lampenfieber und Prüfungsangst und und und. Unzählige Präperate, flüssig oder in Pillenform sind dabei helfend. 
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Nun aber zu der Pflanze selber. Sie gehört zur Famile der Loganiengewächse, ist ein Schlingstrauch und trägt trichterförmige, gelbe, angenehm duftende  Blüten mit fünf Zipfeln und fünf Staubblättern. Blütezeit ist Apri bis Mai. Sie hat gegenständige ganzrandige Blätter und ist ein Rechtsdreher als Schlingpflanze. Ideal für das Wachstum ist, dass die neuen Triebe in vollen Sonnengenuss kommen. Wegen des starken Wachstums hat der gelbe Duftjasmin einen hohen Wasserbedarf. Im Sommer ist er täglich zu giessen.
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Auch ist dieses Pflänzchen genetisch gesehen eng verwandt mit den Brechnuss-, Röte,- Enzian-, und Hundsgiftgewächsen. Der gelbe Duftjasmin ist auch die offiziele Staatsblume des US-Bundesstaates South Carolina. Die Vermehrung erfolgt durch verholzte Stecklinge in den Monaten Mai und Juni bei über 20 Grad. Die Überwinterung erfolgt an einem sehr hellen Standort bei 10 - 15 Grad, bei entsprechenden Winterschutz im Freien sind auch kurzzeitige Temperaturen bis zu Minus10 Grad nicht schadend.
Abschliessend ergeben sich folgende Gedanken. Schon der Besitz eines Peyotes, oder das Anpflanzen von Hanf ist hier in Italien verboten und wird mit Gefängnis bestraft. Über die Gefahr so manches anderen Pflänzchens mit potentieller Gefahr und deren Giftigkeit, wie z.B. Eibe, Eisenhut etc. werden keine Hinweise gegeben, und die Pflanzenceter verkaufen diese ohne Warnhinweise.
Euer Grünling

 
 Pfefferpflanze Rosso (Peperomia caperata)
16. Mai 2023: Wie schön, gibt es Muttertag, da komme ich zu einem neuen Goldschätzchen. Inmitten des Blumenarrangementes wächst eine Pfefferpflanze Rosso (Peperomia caperata), die sofort wegen des schönen Blattschmuckes auffällt. Sie gehört zur Familie der Pfeffergewächse (Peperomien), wovon es über 1'500 verschiedene Arten gibt. Fast alle sind in in den Tropen beheimatet, die Unsere hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Brasilien.
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Sie hat dickfleischige herzförmige Blätter, welche an der Oberseite schön grün gezeichnet mit schwarz-weissen Längs- und Querbalken versehen sind. Die Unterseite ist fast leuchtend rot. Die horstbildende Pflanze wird 15 - 20 cm hoch und etwa 20 - 25 cm breit. Synonyme sind Zierpfeffer, Zwergpfeffer und Rattenschwanz. Wie der Name bereits besagt, "könnte man" diese Pflanze auch essen. Ausserdem ist sie ein Schadstoff-Filter.
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Die immergrüne mehrjährige Pfefferpflanze bringt auch grün-weisse ährenförmige Blüten hervor. Es ist dies eine ideale anspruchslose Zimmerpflanze, die selbst auch grössere Fehler bei der Pflege verzeiht. Sie hat einen geringen Wasserbedarf, jedoch ist sie gegen pralle Sonne empfindlich. Am liebsten steht sie an einem Ost- oder Westfenster mit milder Morgen- oder Abendsonne. Sie steht gerne warm bei mindestens 18 Grad, im Sommer darf sie auch gerne im Halbschatten nach draussen. Zu viel Wasser oder Staunässe mag sie aber nicht.
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Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge, entweder vom Trieb oder vom Blatt. Dazu trennt man ein Blatt mit oder ohne Stiel von der Mutterpflanze ab, steckt es mit der angeschnittenen Seite oder mit dem Blattstiel nach unten 1 cm tief in die feuchte Anzuchterde. Schon nach etwa acht Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die ersten Blätter sind erschienen.
Euer Grünling

 
 Safranwurz (Curcuma Siam Splash)
10. Mai 2023: Da bin ich wieder. Im März 2018 berichtete ich ja bereits über die Kurkuma (Curcuma longa) im allgemeinen (siehe Link). Von den 80 verschiedenen Arten davon möchte ich Euch heute ein wenig den Safranwurz (Curcuma Siam Splash) näher bringen. Safranwurz (auch Siam und Thai Tulpe genannt, hat allerdings nichts mit Safran zu tun, das ist lediglich die deutsche Bezeichnung dafür. Im Fachhandel ist die Siam Splash meist bereits blühend erhältlich und zaubert ein gewisses Urlaubs-Feeling in das Wohnzimmer.
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Ursprüngich kommt sie aus Thailand. Es ist dies eine rhizombildende Staude, die bis zu 80 cm hoch werden kann. Die Blätter sind dunkelgrün und lanzettlich. Die pinken und röhrenförmigen Blüten erscheinen von April bis August. Unsere Letzjährigen, nach der Überwinterung im Topf, bilden bereits die ersten Ansätze und werden vorraussichlich im August zum blühen beginnen. 
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Wichtig für die Pflanze ist auch der Standort. Sonnig bis halbschattig, windgeschützte Lage, und keine pralle Mittagssonne. Sie gehört als tropische Pflanze zur Familie der Ingwergewächse (Ziiberaceae). Die langen schmalen Blätter, die sich aus dem unterirdischen Rhizom entwickeln, können aber auch bis zu 1,5 Meter lang werden. Die Pflanze produziert kleine Blüten, die auf einem aufrechten Stängel erscheinen.Riechen tun sie nicht, sind aber  trotzdem interessant für viele Insekten. Das Laub stirbt im Herbst ab und danach folgt die Winterruhe.
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Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man gräbt das Rhizom aus und lagert es wie Blumezwiebeln an einem trockenen Ort bei 10 - 15 Grad. Oder aber, wie bei uns, man lässt die Knolle im Topf, lässt das Erdreich austrocknen und beginnt mit dem Giessen im Frühling. Zeigen sich die ersten Triebspitzen, ist wieder grössere Wassergabe erforderlich. Aber Achtung, die Pflanze kann sich enorm in die Breite ausdehnen. Die Blüten selber sind vor direkter Wassereinwirkung zu schützen. Die Vermehrung erolgt durch Rhizomteilung. Eine ideale dekorative Zimmerzier- und Büropflanze, die im Spätfrühling auch nach draussen darf. Die Temperaturen sollten aber immer während des Wachstums über 18 Grad sein.
Und nicht vergessen den oben angegebenen Link über das Allgemeine zu lesen.
Euer Grünling.


 
 Känguru-Farn (Microsorum diversifolium)
03. Mai 2023: Darf ich vorstellen, unseren neuen Mitbewohner in Gugellandia. In den Wintermonaten war unser Kängurufarn (Microsorum diversifolium) natürlich drinnen im Warmen und durfte Mitte Februar nach draussen. Es handelt sich dabei um eines der 12'000 Arten, die es gibt. Es ist dies eine Gefässsporenpflanze, die in Australien und in Neuseeland beheimatet ist.
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Dort wächst dieses Farn "epiphydisch", das heisst man findet es an der Oberfläche von anderen Pflanzen in der freien Natur. Meist in Baumkronen, aber auch an Baumstämmen und in Rissen von Felsen. Das Kängurufarn bildet rhizomartige Wurzeln, an denen sich neues Blattwerk bildet. Die Blätter können in Form und Grösse variieren, wachsen aber breit und flach wie der Zeh eines Kängurus.
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Dieses Farn eignet sich hervorragend als Ampelpflanze und fühlt sich in jedem Büro oder in der Stube wohl, aber auch in Terrarien fühlt sich diese Pflanze wohl. Es bevorzugt ganzjährig einen festen Standort, da das Umziehen stets eine Anpassung zu neuen Gegebenheiten führt. Wichtigste Vorraussetzung, der Standort bedarf keiner direkten Sonnenbestrahlung. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, die Regel: Lieber zu viel als zu wenig giessen, aber bitte keine Staunässe. Das Farn freut sich im übrigen, wenn es ab und zu leicht besprüht wird.
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Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Die Überwinterung, damit sich die Pflanze wohl fühlt, liegt bei 15 Grad, im Sommer darf sie natürlich nach draussen in ein Schattenplätzchen und auch bei 35 Grad mit ausreichender Luftfeuchtigkeit wächst sie hervorragend. Dieses Farn kann durch Teilung vermehrt werden. Es bilden sich Ausläufer, die sogenannten Rhizome, an denen die Blätter und Wurzel erscheinen. Sind die Wurzeln lang genug, kann man ein Teilsstück abschneiden und einsetzen.
Euer Grünling


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