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Gartenecke: Januar 2020
Saguaro - Kaktus (Carnegiea gigantea)
29. Januar 2020:
Na, da staunt Ihr. Dank unserer Beammaschine konnte ich diese Woche einen Kurztrip nach Arizona und Mexiko machen. Herrliches Wetter, 40 Grad und ich allein mitten in einem von Kakteen besiedelten Gebiet, einfach herrlich. Der
Saguaro-Kaktus (Carnegiea gigantea)
ist nämlich nur im Bundesstaat Arizona, südlich Kaliforniens, sowie in der mexikanischen Sonora-Wüste beheimatet, und steht unter strengem Naturschutz. Diese säulenartigen Sukkulenten werden 18 Meter hoch und ihr Stammumfang misst über einen Meter. Sie können über 250 Jahre alt werden.
Sie sind mit 1-2 cm langen strahlenförmig angeordneten Randdornen und etwa 7 cm langen Mitteldornen ausgestattet. Die Blütezeit ist Mai bis Juni, kurz vor Beginn der Regenzeit. Die wachsartigen weissen bis cremefarbenen Blüten sind 8 bis 12 cm lang. Sie öffnen sich zwei Stunden nach Sonnenuntergang und verwelken am nächsten Nachmittag. Das geschieht etwa 4 Wochen Nacht für Nacht, bis an jedem Saguaro über 100 Blumen geblüht haben. Die danach entstehenden, feigenartigen Früchte werden 6 - 9 cm lang. Bei Reife sind sie innen und aussen rot und enthalten bis zu 4'000 etwa 2 mm grosse, schwarze Samen.
Bestäubt werden die Blüten neben Insekten von Blütenfledermäusen, Vögeln, Kolibris und Spechten. Die Spechte selber bauen in einigen Metern Höhe ihre Bruthöhlen im Kaktus, die später dann auch als Unterschlupf oder Nester von Eulen und Buschratten genutzt werden. Für Greifvögel dienen diese Kakteen als Ansitz zur Jagd. Die Saguaro-Kakteen besitzen ein sehr flaches Wurzelsystem. Das Wurzelwerk befindet sich 10 cm unter der Oberfläche, und breitet sich radial so weit vom Stamm aus, wie der Kaktus hoch ist. So kann er auch bei einem einzigen Regenfall bis zu 700 Liter Wasser aufnehmen. Dieser Wasservorrat reicht dann wieder für das ganze Jahr. Sein schwammartiges Gewebe im Strunk und in den Armen dient so als Reservoir, wo Wasser als gelatinartige Substanz eingelagert wird.
Die gefährlichste Zeit ist die Jugend, in der sie extrem langsam wachsen, und von Buschratten, Dickhornschafen und Eselhasen an- und weggefressen werden. Ein zehnjähriges Pflänzchen ist erst 4cm hoch. Erst wenn sie 2 - 8 Meter hoch sind, wachsen sie 10 - 15 cm pro Jahr. Dann kann man mit der "Taly Dawn Drezner-Formel" das Alter genau errechnen. So ist eine 16 Meter hohe Pflanze etwa 220 Jahre alt. Blühfähig sind sie mit 40 Jahren und die ersten Zweige erscheinen im Alter von etwa 65 Jahren in einer Höhe von 6 Metern. Durch die flach liegenden Wurzeln sind sie auch anfällig für Windbruch, und durch ihre Höhe nicht vor Blitzschlägen gefeit. Kurzzeitigen Frost oder Schneefall in höheren Lagen überstehen sie aber unbeschadet.
Jedes einzelne Exemplar ist ein Naturwunder. Euer Grünling
Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma)
21. Januar 2020:
Ja, man muss auch mal den Mut haben, nicht ganz ansehnliche Exempare zu zeigen. Die Rede ist von unseren
Bischofsmützen (Astrophytum myriostigma)
, welche altersbedingt (weit über 10 jährig) schon etwas verholzt sind und Altersflecken haben, aber zuverlässig jeden Sommer blühen. Nachstehend sind Fotos von diversen Arten, die aber leider nicht unter meiner Obhut stehen. Beheimatet sind die Bischofsmützen in der Chihuahua-Wüste in Mexiko. Diese Regenschattenwüste, ein Gebiet, welches durch die Sierra Madre von jeglicher Regenfront abgeschirmt wird, bringt lediglich zur Monsunzeit max. 250mm Niederschlag. Tagsüber ist es konstant über 30 Grad, im Winter um die 24 Grad mit Nachttemperaturen von 2-5 Grad, aber
nie
unter 0 Grad.
Dieser sonnenverwöhnte Kaktus erinnert durch seine kugelförmige Gestalt an eine Bischofsmütze, daher auch die Namensgebung. Zudem besitzt er
keine
Stacheln, ist aber mit winzig silbrigen Wollflöckchen besetzt. Von der Gattung "Myriostigma" sind über 100 Verschiedene bekannt. Von den Astrophytum (Sternpflanzen) selber gibt es allerdings über 1'500 Arten, zum Teil auch mit Stacheln. Die Blütezeit variiert von März bis Oktober mit meist gelblichen Blüten.
Die Bischofsmützen haben 2-8 befleckte gewölbte Rippen. In ihrer Heimat, einer Gebirgs-Gestein-Geröllwüste kennt dieser Kaktus keinen Garten- oder Waldboden, der organische Nährstoffgehalt des Bodens ist sehr gering, dafür aber reich an mineralischen Nährstoffen. Zudem ist das Wurzelwerk nicht tiefgründig, sondern eher sich flach ausbreitend. Daher braucht dieser Kaktus auch keine hohen Pflanzgefässe. Im Winter hierzulande soll er möglichst an ein Südfenster mit ausreichender Sonnenbestrahlung.
Die Vermehrung erfolgt ausschlisselich durch Samen, da der Kaktus weder Kindel noch Ausläufer bildet. Wenn man Samen ernten will, so bedarf es aber zwei Bischofsmützen. Der Pollen einer Blüte kann nämlich nicht mit der Narbe derselben Pflanze bestäubt werden. Hierzulande werden diese Kakteen nicht sehr gross, in Mexiko können sie aber eine stattliche Grösse von bis zu 25 cm erreichen. Das Schnuckelige an diesen Kakteen ist, dass sie keine Stacheln haben, und pflegeleicht sind. Euer Grünling
Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
15. Januar 2020:
Im September 2019 berichtete ich ja über den hier heimischen Hartriegel
(siehe Link)
. Die Früchte, der Strauch und auch die Blätter sehen der Apfelbeere zum Verwechseln ähnlich. Grösster Unterschied sind allerdings die Blüten. Während der Hartriegel 4-Stern-Blüten vorweist, ist die Blüte der
schwarzen Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
der des Apfels sehr ähnlich. Zudem ist dieser Strauch auch kaum in freier Wildbahn anzutreffen. Die Wildform der Frucht ist auch für den Frischverzehr wegen des Bittermandelaromas weniger geeignet. Inzwischen gibt es aber viele Sorten mit grösseren Beeren und verbesserten Geschmack.
Die Apfelbeere gehört ebenfalls zu den Rosengewächsen und wird 1-2 Meter hoch. Die Blütezeit ist von Mai-Juni, und die Früchte werden Ende August bereits geerntet. Der sehr robuste Strauch kommt ursprünglich aus Nordamerika, und gelangte erstmals 1900 nach Russland und ab den 50-iger Jahren kamen die Sträucher nach Europa. Anfänglich begann man zaghaft mit dem Anbau (Russland, Osteuropa und Deutschland) und erst 2006/07 in grösserem Stil in der Schweiz. Der Strauch kennt kaum Schädlinge und Pilze und verträgt auch Minustemperaturen bis zu 30 Grad. Es gibt 3 Hauptsorten mit zahlreichen Neuzüchtungen, wobei es auch auch rote Früchte gibt. Das Fruchtfleisch ist rotgefärbt, der Geschmack der schwarz glänzenden Früchte, welche Erbsengrösse haben, weisen roh gegessen einen herb süsslichen und zugleich säuerlichen Geschmack auf. Kurz gesagt, sie erinnern an unreife Heidelbeeren. Sie reifen alle zusammen zur selben Zeit und fallen danach ab.
Auch Vögel und Rehe zeigen reges Interesse an den Beeren. Die Früchte enhalten Blausäure, allerdings müsste man mehre Kilo davon essen, um sich an ihnen zu vergiften. Verarbeitete Früchte enthalten keine Blausäure mehr. Sie werden auch kaum roh gegessen. Der herbe Geschmack verliert sich aber beim Einfrieren oder Trocknen. 10 - 15 Kilo ist der Ernteertrag pro Strauch und Jahr. In Weinbaupressen wird der Aroniasaft gewonnen. Allerdings benötigt man etwa 700 Beeren für die Herstellung von 5dl Saft. Auch für das Einkochen von Gelee, Marmelade, Wein und Likör ist diese Frucht geeignet. Die Inhaltsstoffe von Aronia und ihrer Wirkung sind von grossem medizinischen und ernährungs-wissenschaftlichen Interesse. Seit 20 Jahren wurden die Eigenschaften wissenschaftlich untersucht, und man kam zum Ergebnis, dass die Haut beim Menschen beim Verzehr dieser Früchte weniger schnell altert.
Die sogenannten "Antioxidantien", die in der Frucht enthalten sind, bekämpfen die Zellalterung aller unserer Organe und führen zu glatter Haut und jüngerem Aussehen. (wenn das die Promis wüssten, wäre Botox und Schönheits-Chirurgie überflüssig) Ausserdem gelten die Früchte auch als Schutzwirkung für Herz und Blutgefässe. Die darin enthaltenen zahlreichen Vitamine sind auch verantwortlich, um für verschieden Krankheiten vorzubeugen. Das Wachstum von Krebszellen wird ebenfalls gehemmt. Zudem, so erfuhr ich, soll die Pflanze eine schützende Wirkung gegen radioaktive Strahlung haben.
Die Vermehrung erfolgt über Samen, Strecklinge und sogenannte Wurzelschosser. Mit den Samen ist es sehr langwierig und zudem können daraus Mutationen entstehen. Durch Stecklinge ist immer das selbe Erbgut wie das der bestehenden Pflanze garantiert. Bester Zeitpunkt ist dafür der Herbst, schon ab dem zweiten Jahr bilden sich Blüten und Früchte. Auch der Wasserbedarf ist nicht hoch. Die Apfelbeere eignet sich auch für Gefässe auf Balkon und Terasse, ist mit Sonne bis Halbschatten zufrieden und zeigt zudem ein wunderschönes Herbstlaub, welches sich auffällig orange bis rot und dunkelrot färbt.
Meine Begeisterung für diese Pflanze, auch wenn sie in Gugellandia fehlend ist, kennt keine Grenzen. Euer Grünling
Maghrebinische Säulenwolfsmilch (Euphorbia resinifera)
08. Januar 2020:
Meine Lieblingspflanzen sind, wie jeder weiss, jegliche Art von Kakteen. Drei Jahre ist es nun her, dass ich unsere Euphorbia, die mittlerweile schon 20 Jahre alt ist, in einen grösseren Topf umpflanzte. Ich berichtete darüber im März 2017. Nun, es handelt sich dabei um die
Maghrebinische Säulenwolfsmilch (Euphorbia reinifera)
, auch Harz-Wolfsmilch genannt. Sie gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse, und ist in Marokko an den Hängen des Atlasgebirges bis zur einer Höhenlage von 1'800 Metern über dem Meer beheimatet.
Dieser sukkulente Strauch bildet dicht gedrängte polsterartige Kolonien. In seiner Heimat kann er Wuchshöhen von bis zu 2 Metern erreichen, bei uns werden sie allerdings nur 50 cm hoch, wachsen aber in die Breite mit einem Durchmesser von 3 Metern und auch mehr. Die Sprossachsen sind vierkantig mit Stacheln, die bis zu 10 mm lang werden.
Die rudimentären Blätter, die an der Stachelbasis entspringen, fallen rasch ab. Im Juni ist Blütezeit, da bilden sich an den Triebspitzen kleine gelbe Scheinblüten. Die teilweise riesigen Polster wachsen in Buschsteppen gemeinsam mit Zwergpalmen und Akazienarten und bieten kaum noch Platz für andere Pflanzen. Wichtigste Vorraussetzung für das üppige Gedeihen ist ein vollsonniger Standort, ohne Hitzeschattierung auch während der Mittagszeit.
Besonders während der Blütezeit kann man aus diesem kaktusähnlichen Gewächs aus dem Stamm und den Sprossen Milchsaft entnehmen. Dieser, basierend auf Morphin wird als Schmerzmittel in der Pharmaindustrie gewonnen. Aber
Achtung
: Der Saft, sowie der Stich eines der Stacheln kann bei empfindlicher Haut Ausschläge verursachen. Die Überwinterungstemperatur wird mit 10 - 15 Grad angegeben, wobei ein heller Standort, am besten an der Südseite des Fensters, Vorraussetzung ist. Zwischen Oktober und Februar ist das Giessen einzustellen.
Mein Tipp:
Kakteen, die in geschlossenen Räumen überwintert haben, und nachher ins Freie kommen, sollen 1-2 Wochen vorerst im Halbschatten gestellt werden, da die UV-Strahlung Verbrennungen mit braunen unregelmässigen Flecken an den Pflanzen hevorruft. Die Vermehrung ist denkbar einfach, da die Pflanze Seitensprosse, Kindel oder Ableger bildet. Da die unserigen Euphorbia hier alle geboren sind, haben sie sich aklimatisiert und vertragen auch Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Beim frühzeitigen Wintereinbruch im November letzten Jahres befreite ich die noch nicht versorgten Kakteen mit einem kräftigen Wasserstrahl. Überlebt haben alle. Bei der gestrigen Kontrolle im Winterquartier (siehe die zwei vorletzen Bilder) drängt sich im März das neue Umtopfen in einen noch grösseren Topf auf, da dieser Kaktus in die Breite wachsen will. Euer Grünling
Trompetenbaum (Catalpa bignonioides)
01. Januar 2020:
Gestern habe ich extra unsere vier Jungbäumchen aus dem Winterquartier gebracht, um zu zeigen, wie sie derzeit aussehen. Es geht ihnen gut, und sie werden im Frühling wieder neu austreiben. es handelt sich dabei um
Trompetenbäumchen (Catalpa bignonioides)
, welche ich vor 3 Jahren aus Samen hochgezogen habe. Bis zum Alter von 5 Jahren sind sie noch empfindlich und beötigen einen Winterschutz. Im Frühling bekommen sie ein neues Zuhause, entweder einen grösseren Topf, oder aber sie werden, sobald ein Platz gefunden ist, direkt ins Freiland gesetzt. Dabei muss man allerdings ein nicht gerade ansehnliches hohes Gittergestell um die Bäumchen bauen, da sonst die Rehe Kahlfrass machen, und alle Mühe für die Katz' gewesen wäre.
Ursprünglich sind diese Bäume im Südosten der Vereinigten Staaten bis Florida heimisch. Im vorletzten Jahrhundert wurden sie nach Europa gebracht, wo sie heute als Zierbäume eingebürgert sind. Sie werden auch Zigarren- oder Bohnenbäume genannt. Insgesamt gibt es zehn verschiedene Catalpa-Arten, vier sind auf den kanarischen Inseln beheimatet, vier in Ostasien und zwei kommen aus Nordamerika, welche Gold- und Kugeltrompetenbaum heissen.
Diese Bäume werden bis zu 18 Meter hoch, haben meist einen kurzen Stamm und eine breite Krone. Die weich behaarten Blätter sind herzförmig und werden bis zu 20 cm lang. Ohne Herbstfärbung werden sie jedes Jahr im Oktober abgeworfen. Blütezeit ist der Juni und Juli. Die vielblütigen Rispen tragen rein weisse Blüten und zeigen im Schlund purpurfarbene Flecken und zwei gelbe Längsstreifen. Der Baum gilt als Bienenweide. Die Früchte bestehen aus zahlreichen dünnwandigen bleistiftförmigen Frucht-Kapseln (Schoten), die bis zu 40 cm lang werden.
Sie bleiben über den Winter am Baum hängen und öffnen sich im Frühjahr. Die darin enthaltenen Samen sind abgeflacht und an beiden Enden faserig ausgefranst. Der Trompetenbaum ist sehr hitzebeständig, auch grössere Trockenperioden schafft er problemlos. Aber Achtung, alle Teile dieses Baumes sind leicht giftig.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen, welche bereits nach 1,5 Monaten die ersten Triebe zeigen. Anfänglich benötigen sie ausreichend Wasserzufuhr, aber keinenfalls Staunässe. Bei älteren Bäumen bilden sich durch Zweige, welche bis zur Erde reichen, häufig Ableger, die dort Wurzeln ausgebildet haben. Diese lassen sich problemlos an anderen Orten wieder setzen. Auf alle Fälle, Ich freue mich schon, unsere Bäumchen in den kommenden Jahren blühen zu sehen. Man muss eben ein wenig Geduld üben. Ich wünsche all meinen Freunden ein schönes neues Jahr, Euer Grünling.
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