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Gartenecke: Mai 2019
Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum),
Schierlingsblättriger Reiherschnabel (Erodium cicularium),
Ruprechts-Storchenschnabel (Geranium robertianum) sowie
über die Storchschnäbel (Geranium) allgemein
29. Mai 2019:
Die Familie der Storchschnäbel umfasst 400 Arten (Felsen-, Pracht-, Wiesen-, Waldstorchschnäbel und wie sie alle heissen), die wild wachsend sind. Von denen sind durch Züchtungen unzählige neue Sorten entstanden. Teilweise mit wunderschönem Blattwerk und Blütenfarben in weiss, rosa, kaminrot, violett, blau. Von den Wildwachsenden ist die ganze Pflanze für Tier und Mensch essbar, mit Ausnahme des Wiesenstorchschnabels, welcher aber nur für den Hamster giftig ist. Die länglichen Früchte mit ihren Samenkapseln (bis 4cm lang und dünn) erinnern an den Schnabel eines Storches.
Erstaunlich ist auch der
schlitzblättrige Storchschnabel (Geranium dissectum)
, der auf Äckern, Wegrändern, Gärten und Pflasterfugen wächst. Ein Exemplar schaffte sich bei uns in Gugellandia auf einer Abdeckfolie durch ein kleines Loch den Weg zur Sonne frei. Diese meist einjährige, selten zweijährige Pflanze (überdauert manchmal den Winter) besitzt eine Pfahlwurzel und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Die Blattstiele sind mit rückwärts abstehenden kleinen Haaren besetzt.
Die kleinen rotvioletten Blüten werden gerne von den Insekten besucht. Die Pflanze selber ist ein Lehmanzeiger und wächst in der prallen Sonne. Die Keimfähigkeit der Samen liegt bei 5-10 Jahren, und sie können ganzjährig keimen. Und dann gibt es hier in Gugellandia auch den
schierlingsblättrigen, auch gewöhnlichen Reiherschnabel genannt (Erodium cicularium)
. Trivialnamen davon sind: Ackerschnabel, Hirtennadel, Kranichnagel und natürlich Storchenschnabel. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommend, ist diese Pflanze heutzutage auf der ganzen Welt zu finden.
Der rosa oder lila, selten weiss blühende Reiherschnabel wächst anfangs aus einer flachen ausgebreiteten niederliegender Blattrosette. Er blüht von April bis in den September hinein, die Hauptblütezeit ist aber im Mai. Die Stängel sind ebenfalls behaart und die Blätter sind fiederartig. Die Fiedern selber sind nochmals gefiedert und tragen einen schmalen spitzen Zipfel. Die fünf Staubblätter mit ihrer sternförmigen Narbe in der Mitte locken alle Insekten an. Der Geschmack der jungen Blätter erinnert an Petersilie.
Dann gibt es aber auch noch das
Ruprechtskraut( Geranium robertianum)
, auch stinkender Storchschnabel, Roberts-, Gottesgnaden-, Wanzenkraut genannt. Das Kraut sieht dem Reiherschnabel zum verwechseln ähnlich. Der Unterschied liegt darin, dass sich der Lebensraum auf schattige Standorte, oft auf Geröll, konzentriert, und bis in Höhenlagen von 1'700 Metern wächst. Beim zerreiben der Blätter sorgt das Heilkraut für einen unangenehmen Geruch. Aber es soll bei Zahnschmerzen, Prellungen, Fieber helfen und ist gleichzeitig ein Stärkungsmittel. Ja, die Storchenschnäbel sind schon eine ganz spezielle Pflanzenart, welche sich auch gut auf Balkon und Garten machen. Euer Grünling
Nickendes Leimkraut (Silene nutans)
22. Mai 2019:
Im August 2017 berichtete ich ja bereits über den Traubenkropf (Silene vulgaris) und die weisse Lichtnelke (Silene latifilia)
(siehe Link)
. Nun, heute will ich ein wenig über das nickende
Leimkraut (Silene nutans
), welches zu den 650 Leimkräutern gehört, berichten. Überall in Gugellandia blüht es jetzt an den Wegrändern und an lichten Waldstellen.
Dieses mehrjährige winterfeste Nelkengewächs hat im unteren Teil Blattrosetten bzw. Grundblätter, woraus ein langer Stängel mit den weissen Blüten emporwächst. Daran befinden sich gegenseitig angeordnete lanzettliche Stängelblätter, die im oberen Bereich klebrig behaart sind. Die schräg nach unten meist in einer Richtung angeordneten Blüten entfalten sich und ihren Duft erst abends, um Nachtfalter anzulocken.
Bei Tage sind die Blüten geruchlos, in der Nacht verströmen sie einen intensiven Hyazinthenduft. Diese Halbschattenpflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60cm, und ist in ganz Europa beheimatet. Sie ist sogar noch in den Alpen bis zu 2'500 Metern über dem Meer anzutreffen. Sämtliche Nachtfalter lieben diese Blüten. Der kleine Eulenfalter nutzt sogar die Blüten als Brutstätte.
Nach der Blüte bildet sich eine Kapselfrucht, in denen die Samen sind. Blütezeit ist ab Mai bis in den September hinein. Das nickende Leimkraut ist zudem auch als Kübelpflanze geeignet. Mein Tipp: Es lohnt sich nachts hinauszugehen und daran zu schnuppern. Euer Grünling
Graslilien (Antherium)
15. Mai 2019:
Es ist ein Eldorado. Überall in Gugellandia blühen sie jetzt. Es sind dies die wildwachsenden
Graslilien (Antherium)
, welche die Wegränder säumen. Sie sind nicht Lilien, denn sie haben keine Zwiebeln sondern ziemlich lange Wurzeln. Sie sind mit den Agaven und Yuccas verwandt und botanisch gesehen in der Unterfamilie der Spargelgewächse zu finden. Die Laubblätter sind grasähnlich und zugespitzt. In vielen europäischen Ländern steht diese Pflanze unter Naturschutz.
Die sechs weissen wohl duftenden Blütenblätter sind abstehend, und in der Mitte befinden sich sechs gelbe Staubblätter, drei davon länger, drei etwas kürzer. 65 Arten gibt es von den Gaslilien, wovon die meisten hauptsächlich in den Tropen verbreitet sind. Bei uns in ganz Europa gibt es zwei Arten, die
rispige, auch ästige Graslilie genannt (Antherium ramosum)
und die
Traubige (Antherium lilago)
. Bevorzugt wachsen sie in lichten Kiefer- und Eichenwäldern, an sonnigen steingen Hängen in Wald- und Feldheckenrändern. Es sind dies zudem wahre Insektenmagneten.
Die Wuchshöhe, je nach Standort beträgt zwischen 30 und 80 cm. Die Blütezeit beginnt ab Mai. Wenn die traubige Graslilie verblüht ist, fängt die Rispige gerade an zu blühen. So trifft man bis in den September hinein blühende Graslilien an. Die Ästige sieht im Gegensatz zur kerzengeraden orchideenartigen Traubigen etwas zerzaust aus. Beide sind äusserst unempfindlich dank ihren tief reichenden Wurzeln und sind enorm trockenheitsverträglich. Kurz gesagt, volle Sonne und trockener Boden sind ihre Favoriten.
Nach der Blüte bilden sich dreifachige Kapselfrüchte mit zwei bis acht Samen pro Fach. Die recht grossen Samen sind Kaltkeimer, brauchen also eine Kälteperiode um die Keimhemmung aufzuheben. Vermehrung durch Teilung ist möglich. Dabei muss man die Pflanze ausgraben, die Wurzeln mit Wasser abspritzen und vorsichtig auseinanderziehen und einpflanzen. Die Methode zur Vermehrung mit den Samen ist aber wesentlich einfacher. Eine wirklich empfehlenswerte und schöne Pflanze für jeden Garten. Sie ist lang blühend dank ihrer vielen öffnenden Blütenknospen. Euer Grünling
Gelbes Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)
08. Mai 2019:
Letzte Woche schrieb ich ja über die Zistrose. Ebenfalls zu den Zistrosengewächsen gehört das
gelbe Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)
. Es ist dies eine immergrüne, mehrjährige, an der Basis verholzte Pflanze, die wild wachsend mit Ausnahme von Island und Norwegen reich verbreitet ist. Das Sonnenröschen liebt nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden und ist an sonnigen Trockenhängen, Heiden, Waldrändern und Felsen anzutreffen. Das Interessante an diesem Pflänzchen ist, dass es nur bei Sonne und nur bei Temperaturen über 20 Grad seine Blüten öffnet. Die Blüten leben nur einen Tag lang, nachmittags fallen die Kronblätter bereits wieder ab.
Die Kronblätter besitzen eine starke UV-Reflexion und sind für die Bienen gut sichtbar. Bei Berührung der fünfzähligen Blüte durch Insekten reagieren die Staubblätter mit sofortiger Abspreizung. Das dient dazu, dass suchende Insekten mit den Pollen regelrecht eingestäubt werden. Das wärmeliebende und lichtabhängige Öffnen und Schliessen der Blüten kann aber auch zur Selbstbestäubung führen. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Blüten sehen leicht zerknittert aus, das ist ein typisches Zeichen bei Zistrosengewächsen.
Von den Sonnenröschen gibt es 8 Unterarten und zahlreiche gezüchtete Hybriden, wovon die Kronblätter weiss, gelb, orange, rosa oder rot gefärbt sind. Bei der Wildform sind die zitronen- bis goldgelben Kelchblätter oft rötlich-streifig. Über Wochen hinweg öffnen sich jeden Tag neue Knospen. Die Sonnenröschen werden maximal 30 cm hoch und bilden mit der Zeit breite, reich blühende Polster, deshalb sind sie auch hervorragend für Steingärten geeignet. Der niederliegende Zwergstrauch ist mit immergrünen Lederblättern ausgestattet. Die Fruchtreife erfolgt von Juli bis November. Die Trockenhülsenfrüchte wenden sich im Gegensatz zur Blüte vom Licht ab.
Die Samenstreuung erfolgt durch Wind- und Zufallsverbreitung , aber auch durch seine Klebrigkeit wird der Samen durch Tiere verbreitet. Die Samen selber sind Lichtkeimer. Im Sommer lässt sich das Sonnenröschen gut durch Stecklinge oder Absenker vermehren, im Frühling oder Herbst ist aber auch Vermehrung durch Teilung möglich. Für die Bachblüten-Therapie ist es ein sehr wichtiges Pflänzchen. Die Blüten selber werden als essbare Verzierung von Salaten beigemischt. Bei uns in Gugellandia ist es weit verbeitet, und zahlreiche Insekten haben ihre Freude daran. Euer Grünling
Salbeiblättrige Zistrose (Cistus salviifolius) und graubehhaarte Zistrose (Cistus cretus)
01. Mai 2019:
Bei uns in Gugellandia kennen wir zwei Orte, an denen die
salbeiblättrige Zistrose (Cistus salviifolius)
wild wächst. Sie ist im Mittelmeerraum beheimatet und auf den kanarischen Inseln. Ihre Blätter sind immergrün, und sie ist bis zu -12Grad auch winterfest. Sie gehört nicht zu den Rosengewächsen sondern zu den Zistrosengewächsen. Insgesamt gibt es 20 verschiedene, wildwachsende Arten, mittlerweile natürlich auch viele Hybriden, die aus Züchtungen hervor gehen. Im Gegensatz zur lilafarbenen
graubehaarten Zistrose (Cistus cretus)
sind die Blütenblätter nicht so zerknittert. Die Kronblätter sind nämlich schon in der Knospe geknittert, sind kurzlebig und in den Farben weiss, rosa, purpur und lila. Es gibt aber auch gelb oder dunkelrot Gefleckte.
Die Zistrose wächst auf trockenen, steinigen, kalk- und nährstoffarmen Böden. Auch die grösste Mittagshitze macht ihr nichts aus. Im Sommer trifft unter Sonneneinstrahlung das ölige Harz (Laudonum) aus den Blättern und Zweigen heraus, als würde die Pflanze schwitzen. Im Sommer klappt die Zistrose ihre Blätter ein und wartet auf den nächsten Regen, so kann sie monatelang verharren. Schon im 4. Jahrhundert vor Chr. erkannte man die Heilwirkung dieser Pflanze. Hauptsächlich wurde sie für religiöse Rituale verwendet. Das erklärt auch, warum man Pollen der Zistrose auf dem Turiner Grabtuch, das Jesus umhüllte, finden konnte.
Die hauchzarten Blütenblätter weisen einen einzigartigen Knitterlook auf. Die ersten Blüten erscheinen bereits Anfang Mai. Früher wurden mit Hilfe der Ziegen das Harz der Blätter geerntet. Man liess die Ziegen durch die Zistfelder laufen, wo sich das klebrigen Harz an den Beinhaaren sammelte. Anschliessend wurden sie geschoren und das Harz mit heissem Wasser von dem Haar getrennt, oder aber es wurde das Harz herausgekämmt. Die Zistrose, insbesondere das Öl hilft gegen Hautprobleme, schützt vor UV-Strahlung, ist hemmend bei Verdauungsproblemen, hilft gegen Diabetes und Alzheimer, stärkt das Herz, ist vorbeugend gegen Karies, schützt vor Bakterien und Pilzinfektionen und ist gut gegen Erkältung und Grippe, da die Öle es sind, die sich wie ein Film um den Virus lagern.
Auf der griechischen Insel Chalkidiki gibt es viele 100-jährige Menschen, da dort eine grosse Menge an Zistrosen-Tee getrunken wird. Mittlerweile gibt es den Zistrosen-Tee nicht nur in Apotheken sondern auch in Drogerien und Reformhäusern. Für die Gesundheit wirklich empfehlenswert. Auch für die Parfümindustie ist die Zistrose ein ganz wichtiger Bestandteil. Die Zistrose eignet sich auch hervorragend als Kübelpflanze. Abgesehen durch das Hochziehen aus den Samen kann man im Frühsommer wunderbar Vermehrung durch Stecklinge machen. Schon nach zwei Wochen haben sie Wurzeln gefasst. Eine faszinierende Pflanze, Euer Grünling.
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