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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
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Gartenecke: März 2020
Pflaume (Prinus domestica) und Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica)
25. März 2020:
Hier in Gugellandia stehen sie jetzt mitten in der Blüte, unsere wilden Zwetschgenbäume, die alljährlich eine reiche Ernte bringen. Der Unterschied von Pflaume und Zwetschge ist ein viel diskutiertes Thema, da viele gezüchtete Formen inzwischen äusserlich grosse Ähnlichkeit aufweisen. Die Frucht der Pflaume ist kugel- bis eiförmig und eignet sich für Mus und Marmelade. Das Fruchtfleisch ist süss, lässt sich allerdings nur schwer vom Stein lösen. Die Farben variieren von Blau, Rot, Lila bis zum Schwarz, aber auch rote und gelbe Sorten gibt es.
Die Zwetschge ist in der Regel dunkler blau-violett gefärbt und in der Form eher kleiner. Das Fruchtfleisch ist fester, trockener und hat einen süsssauren Geschmack. Es lässt sich leicht vom Kern lösen. Sie eignet sich besser für die Zubereitung von Kuchen und natürlich für die Herstellung von Powidl. Zudem ist die Zwetschge eine Unterart der Pflaume.
Beide Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse stammen von den Elternarten Wilde Kirschpflaume (Prunus cerasifera) und der gewöhnlichen Schlehe (Prunus spinosa) ab. Sie stammen aus Vorderasien und wurden erstmals durch die Truppen von Alexander, dem Grossen nach Europa gebracht.
Mittlerweile gibt es über 200 Arten, wovon ca. 15 im grossen Stil in Europa angebaut werden. Sowohl Zwetschge als auch Pflaume enthalten sehr viel Vitamin C und B, und lassen sich in der Küche hervorragend bearbeiten. Je nach Sorte und Ort ist die Blütezeit März bis Mai. Der Reifeprozess erfolgt Juli bis September.
Empfehlenswert ist für diese wärmeliebenden Gehölzer, sie kurz nach der Ernte auszulichten. Sollen Sträucher wachsen, lässt man die Bodenschösslinge stehen, am besten vier bis fünf je Baum. Die Bäume selber erreichen ein Alter von 30 - 120 Jahren und können eine Wuchshöhe von gut 6 Metern, selten bis zu 10 Metern, erreichen.
Die Reife der Zwetschgen lässt sich gut daran erkennen, wenn sich der Stiel an der Frucht leicht vom Ast lösen lässt. Sie sind im übrigen mit einer weisslichen Schicht überzogen. Dieser Film schützt das Obst vor dem Austrocknen. Und nun warten wir bis Ende Juli, dann ist wieder grosses Ernten, Einmachen und Kuchenbacken angesagt, Euer Grünling
Der Unterschied von Dornen (spinae) und Stacheln (stimulus)
18. März 2020:
Auf die Idee brachten mich meine lieben Bärchen aus Berlin. "Was ist der Unterschied zwischen
Dornen (spinae)
und
Stacheln (stimulis)
?" Botanisch betrachtet sind die sprichwörtlichen Dornen bei der Rose in Wirklichkeit Stacheln. Und umgekehrt: Kakteen haben keine Stacheln sondern Dornen.
Stacheln werden ausschliesslich vom Rindengewebe der Pflanze gebildet. Dornen hingegen sind die umgewandelten Blätter und entspringen dem Holzkörper. Stacheln kann man also wie die Rinde vom Baum lösen. Beide aber können stechen und man kann an ihnen hängen bleiben.
Beide sind zum Schutz vor Tierfrass und auch gleichzeitig Schattenspender. Der Dorn, wie zum Beispiel beim Kaktus ist ein Teil der Pflanze, wie ein Zweig oder ein Blatt, während der Stachel zur Hülle der Rinde gehört. Stacheln sind zu finden bei den Rosengewächsen, bei Himbeeren, Brombeeren, aber auch an der Hülle der gewöhnlichen Rosskastanie.
Bei den Dornen unterscheidet man: Die
Sprossformen
sind ungebildete Kurzsprossen wie zum Beispiel bei der Schlehe und dem Weissdorn.
Blattdornen
besitzen alle Kakteengewächse, wie auch Disteln aus der Blattspitze wachsend und Fiederblättchen bei manchen Pflanzen.
Nebenblattdornen
sind hornige verholzte Nebenblätter, wie zum Beispiel bei der Robinie, der Akazie und dem Christusdorn. Und dann gibt es auch noch die seltenen
Wurzeldornen
, die bei einigen Palmenarten vorkommen.
Hinzu kommt noch die ungeheure Vielfalt der Dornen. Entweder besitzen sie winzige Widerhäkchen, oder sind über 10 cm lang, geradelinig oder auch gebogen. Ich persönlich bevorzuge die "ehrlichen" langen Dornen, da weiss man, woran man ist. Schlimm sind die Kleinen, die man fast nicht sieht und die mit Widerhaken ausgestattet sind.
Ansonsten gibt es derzeit für Grünlings wie mich viel zu tun. Durch Transport vom Winterquartier oder auch durch Unachtsamkeit fallen immer wieder Triebe der Kakteen ab, die man dann zur wundersamen Vermehrung gebrauchen kann. Die Gurkenbeete müssen ausgeräumt und mit frischer Erde gefüllt werden. Der zukünftige Garten ist diesjährig eingezäunt und hoffentlich "rehsicher" gemacht worden. In Anbetracht der vieler Agaven und Kakteensetzlingen entschlossen wir uns, für Amanda eine kleinere Erweiterung ihres Kaktusgärtchens zu machen. Zum Abschluss möchte ich Euch noch unseren wunderschönen Elefantenbaum zeigen, der dieses Jahr schon seit Januar wieder besonders blühfreudig ist, und fantastisch duftet.
Euer Grünling
Bohnen (Phabeolus vulgaris)
11. März 2020:
Ich kann es kaum erwarten, die ersten
Bohnen (Phabeolus)
wieder in den Garten zu setzten. In Österreich unterscheidet man zwischen Bohnen (das Innere) und den Fisolen (die frischgepflückten Hülsen). Sie alle gehören zu den Hülsenfrüchten in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Die Wildform der Gartenbohne kommt aus Peru und Chile, sowie aus dem Hochland von Mexiko. Schon 6'000 vor Chr. waren sie dort im Kulturanbau bekannt. Es war ein wichtiges Nahrungsmittel der Inkas und gelangte erst im 16. Jahrhundert nach Europa.
Man unterscheidet nach genetischer Herkunft zwischen den aus dem Andenhochland von Peru und Bolivien Herkommenden und den Meosamerikanischen aus Mexiko. In einer Samenbank werden über 10'000 unterschiedliche Bohnenherkünfte konserviert, wovon auch 2'000 Gentypen aus Ruanda und Burundi zählen. Durch Kreuzungen und Züchtungen kann man sich jetzt gerne vorstellen, wieviel Tausend Sorten es heutzutage gibt. Es ist ein einzigartiges Wirrwarr. Und von jeder Sorte wird auch noch zwischen Stangen- und Buschbohnen unterschieden.
Wenn man Zeit und Wille hätte, könnte man problemlos ein ganzes Buch der Bohne widmen. Angefangen von den vielen Sorten bis zur Verwendung in der Küche. Schliesslich unterscheidet man dann auch noch zwischen Filet-, Kern-, Zwie-, Wachs-, Perl-, Prinzess-, Kenia-, und vielen anderen Bohnen. In Europa sind vorallem die Necktar-, Saxa-, Blauhilde-, Feuerzangen-, Pintobohne, um nur wenige zu nennen, sehr bekannt. Die Bohnen selber können weiss, gelb, sowie weiss-rot gesprenkelt sein und auch alle Braun- und Rottöne haben. Die Hülsen selber können grün, schwarz, blau, braun, violett-gestreift, schwarz marmoriert sein. Und dann gibt es natürlich noch die verschiedensten Formen der Hülsen, wie gebogen, gerade, lang oder kurz oder gekräuselt. Sie können bis zu 25 cm lang werden.
Die Feuerbohnen machen wunderschöne rote Blüten und können bis zu 4 Meter hoch in den Himmel wachsen. Die Borlotti-Bohnen (die letzen 4 Bilder) machen einzigartig schöne weisse Blüten mit schwarzen Pünktchen. Fremdbestäubung ist möglich, es herrscht aber meist Selbstbestäubung. Die Bestäubung erfolgt meist vor der Öffnung der Blüten. Die Stangenbohnen selber sind im Übrigen Linkswinder, das heisst von oben betrachtet ranken sie sich gegen den Uhrzeigersinn nach oben. Was allerdings alle Bohnen gemeinsam haben: Sie enthalten giftige "Lektine", die aber beim Kochen zerstört werden. Hülsen und Bohnen sind also roh nicht essbar.
Interessant sind auch noch die Schlafbewegungen der Blätter. Sie nehmen eine sogenannte Schlafstellung ein. Ein innerer Rhytmus beginnt um 6 Uhr abends und um 6 Uhr morgens heben sich die Blätter wieder. Übrigens werden im Balkan auch heutzutage noch die Bohnenblätter zur Beseitigung der Bettwanzen genutzt. Grossflächig auf dem Bett verteilt, verfangen sich die Wanzen an den feinen Haaren der Blätter und am nächsten Morgen kann man sie aufsammeln. Zu Beachten und Kontrollieren sind die Bohnen beim Wachstum. Sie sind nämlich anfällig von den schwarzen Bohnenblattläusen. Genauso werden aber auch getrocknete Bohnen von den Bohnenkäfern befallen und müssen rechtzeitig elliminiert werden.
Wichtig ist es, zu wissen, dass man Bohnen nicht vorziehen soll, da sie ein zartes Wurzelsystem haben, und beim Umpflanzen nicht überleben. Die Bohnen im Frühling einfach in den Boden drücken, angiessen, und eine Woche später keimen sie. Und schmecken ja soooooooooo fein, Euer Grünling.
Krokus (Crocus albiflorus)
04. März 2020:
In drei Hauptgruppen werden die
Krokusse (Crocus)
unterteilt: Gross-, und Kleinblüher sowie Herbstkrokusse. Durch Züchtungen und Kreuzungen gibt es mitterweile über 235 dokumentierte Krokusarten. Sie gehören zur Famile der Schwertliliengewächse, und sind seit Jahrhunderten beliebte Zierpflanzen. Wir in Gugellandia haben sogenannte Grossblüher, welche im Gegensatz zu den Kleinblühern erst später zu blühen beginnen. In den nächsten Tagen werden sie sich öffnen. Die Insekten warten schon ungeduldig auf die Bestäubung.
Krokusse gibt es auf der ganzen Welt in den gemässigten Zonen, da sie zum Gedeihen zwischendurch auf eine Kälteperiode angewiesen sind. Die meist sechs Laublätter haben fast immer einen weissen Mittelstreifen. Die Blüten selber sind je nach Sorte lila, hellviolett, gelb, weiss sowie auch mehrfarbig oder gestreift. Bei den Herbstkrokussen erscheint zuerst die Blüte, und erst danach bilden sich die Blätter. Zu ihnen zählt auch der Safrankrokus. Um Verwechslungen mit der hochgiftigen Herbstzeitlose vorzubeugen, sind die eindeutigen Erkennungsmerkmale die Staubblätter. Krokusse haben
immer
3 , die Herbstzeitlose hingegen 6 Staubblätter in der Blüte.
Nach der Blüte bilden sich dreifächerige Kapselfrüchte, in denen viele Samen enthalten sind. Botanisch gesehen haben sie eine Knolle und
keine
Zwiebel. Die Mutterknolle hat eine Lebensdauer von 3 Jahren. An ihnen bilden sich Kindel, die auf der Mutterpflanze aufsitzen, und so für die wundersame Vermehrung sorgen. Im Nu hat man so einen Teppich voll mit Krokussen. Man kann die Knollen aber auch in der Ruheperiode ab Mai ausgraben, dann trocken lagern und im Herbst an einen anderen Ort verpflanzen. Mit den gebildeten Samen dauert es allerdings fast 5 Jahre bis sie zum ersten Mal blühen. Am Rande sei noch erwähnt, dass der Safran keine Samen bildet und sich ausschliesslich nur durch die Knollen vermehren lässt.
Das Wichtigste aber sind zwei Dinge, die man unbedingt beachten muss. Die Krokusknollen unbedingt an einem Ort setzen, wo es keine Wühlmäuse hat, da Krokusse ganz oben auf der Speisekarte von diesen steht. Zum anderen ist es enorm wichtig, die grünen Blätter erst abschneiden, wenn sie restlos verwelkt oder vergilbt sind. Der Rasenmäher kennt nämlich leider keinen Unterschied zwischen Gras und Krokusblättern. Sollte dieser Irrtum passieren, wartet man vergebens die nächsten Jahre auf einen bunten Teppich. Die Blätter sammeln nämlich Kraft fürs nächste Jahr.
Euer Grünling
Zu Redaktionsschluss gestern Nachmittag öffneten die Blüten. Welch eine Freude.
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