Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: März 2023





 
 Riemenblüte ( Loropetalum chinese)
29. März 2023: Im Frühling hat die Riemenblüte (Loropetalum chinese) ihren grossen Auftritt. Je nach Sorte zeigt sie ihre Blütenpracht von Februar bis Mitte Mai. Sie gehört zur Familie der Zaubernussgewächse, die zur Ordnung der Steinbrechartigen zählt. Die Herkunft ist das Himalayagebiet und sie ist in China, Japan und dem nördlichen Indien beheimatet. Dort werden diese Ziersträucher mit breiter Krone bis zu 3 Meter hoch.
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Erst 1880 kamen die Ersten nach Europa. Mittlerweile gibt es verschiedene Züchtungen mit den wohlklingenden Namen: Emerald Snow, Black Perl, Ever Red, Ruby Snow, Ming Dynasty und andere. Wir in Gugellandia haben die Black Perl, eine der Widerstandsfähigsten, die tiefrote bis schwarze Blätter hat, und sogar -15 Grad Minus verträgt.
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Die Blütenfarben der einzelnen Arten variieren von weiss, rosa, pink und rosarot. Die hängenden riemenförmigen  Blüten stehen zu dritt bis sechst in den Blattachseln. Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte. Trotz der auffälligen Blüten sind sie nicht sehr bienenfreundlich, schnuppere ich mit meinem Näschen nahe daran, so riechen sie nach meinem Geschmack nach Himbeere. Die Blätter sind eiförmig, ganzrandig, am Ende leicht spitz, wechselständig und haben eine leichte Behaarung. Das Laub ist "immergrün" und leuchtet intensiv purpurfarben.
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Der Zierstrauch weist einen buschig dichten Wuchs auf. Idealer Standort ist sonnig bis halbschattig, der Boden sollte gleichmässig feucht gehalten werden, der Strauch verträgt aber auch Trockenperioden. Die getrockneten zermalmten Blätter werden in ihrer Heimatregion als Heilpflanze verwendet, insbesondere gegen Husten. Die Vermehrung durch Samen ist mit grossem Aufwand verbunden, daher verspricht die Stecklingsvermehrung die besseren Erfolge. Die Riemenblüte eigenet sich auch hervorragend als Topfpflanze und sollte in den Wintermonaten an einem kühlen hellen  Ort um die 5 - 10 Grad stehen.
Euer Grünling
 
 Muskelblättrige Kröte (Crassula Muscosa)
22. März 2023: Vor etwa 10 Jahren kam ich zu einem kleinen "Steckling", der ungeachtet in einen Topf landete. Mit den Jahren vervielfältigte sich die Pflanze und kam schlussendlich in einen Ampel-Topf. Und da drinnen fühlt sich dieses Pflänzchen sichtlich wohl. Es handelt sich dabei um die Muskelblättrige Kröte (Crassula Muscosa).
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Es ist dies eine Sukkulente und sie wächst in Namibia und Südafrika. Auch bekannt unter den Trivialnamen: Uhrenkette, Eidechsenschwanz, Prinzessinnenkiefer oder Reissverschlusspflanze. Sie wächst zu einem dichten Busch heran und das Aussehen der kleinen "Blätter" erinnert an das Ende eines schuppigen Schwanzes.
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Im Internet findet man kaum etwas über diese Sukkulente, aber nach meinem Wissen gibt es mindestens 5 verschiedene Arten von dieser Spezies. Mit dem Alter verholzt der untere Teil, an deren Zweigen wachsen immer wieder neue Äste. In den Sommermonaten bilden sich zwischen den Ästen winzig kleine gelb-grüne Blüten, die nach Moschus riechen. Die maximale Höhe beträgt etwa 30 cm, bei Wind oder Berührung können die Triebe abfallen.
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Und da wären wir schon bei der Vermehrung. Die abgefallenen oder herausgebrochenen Triebe lässt man für 2 - 3 Tage aushärten, danach einfach in die Kaktuserde hineinstopfen und schon ist die wundersame Vermehrung geglückt. Auch direkte Sonneneinstrahung wärend 6 Std. schadet der Pflanze nicht. Sie verträgt auch Trockenheit, aber kälter als 6 Grad sollte die Aussentemperatur nicht werden. In den Wintermonaten, das ist bei uns von Dezember bis Anfang März, verbringt die muskelblättrige Kröte ihre Zeit im Winterquatier im Stall ohne auch nur einmal gegossen zu werden. Danach wird sie etwa ein bis zweimal im Monat gegossen und aus dem Dunkelgrün wird schnell ein leuchtend grün mit gelblichen Spitzen.
Euer Grünling
 
 Bergenien (Bergenia cordifolia)
15. März 2023: Beheimat sind die Bergenien (Bergenia cordifolia) in zentral-und ostasiatischen Gebirgen. Dort sind 12 verschiedene Arten beheimatet. Sie wachsen wild von Afghanistan über den Himalaya bis nach China, in der Mongolei, in Russland und in Nordkorea. Zum Teil sind sie bis zu 4'800 Meerehöhe in mittleren und höheren Gebirgslagen anzutreffen. Sie gehören zur Familie der Steinbrechgewächse. Um nur wenige zu nennen: Kaschmir-, Herzblättrige-, Dickblättrige-, Purpurrötliche-, oder Himalayabergenie. Die Bergenie wurde im übrigen zur Staude des Jahres 2017 gekürt.
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Es ist dies eine Blattschmuckstaude für den Gehölzrand, für Teichumrundungen und auch für Kübelbepflanzung geeignet. Wegen ihren wunderschön geformten Blätter werden sie auch Wickelwurzen genannt. Trivialnamen sind Elefantenohr, Riesensteinbrech oder Altai-Herzblatt-Bergenie. Im Englischen heissen sie "Pigsqueak" (Schweinequiek). Dieser kuriose Name leitet sich von dem Geräusch ab, der beim Aneinanderreiben frischer Blätter entsteht.
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Mittlerweile gibt es zahlreiche Neuzüchtungen, wie: Abendglut, Morgenröte, Monte Rosa, Oeschberg, Winterzauber, Frau Holle, Silberlicht und viele mehr. Je nach Sorte gibt es auch welche, die sogar im Herbst eine zweite Blüte haben. Dieser zuverlässige, immergrüne und frostharter Bodendecker wird nicht wegen der hübschen Blüten gepflanzt, sondern wegen ihres tollen Blattschmucks. In England ist diese Pflanze an jeder Strassenecke und in jedem Garten anzutreffen. Die kurzstieligen Blätter sind rundlich, weichledrig und durch Wachs glänzend. Die Herbstfärbung der Blätter hat meist einen rötlichen Rand und färbt sich schlussendlich komplett rötlich ein.
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An den langen aufrecht zum Teil rötlich gefärbten Blütenstängeln sitzen die fünfzähligen fast glockenförmigen Blüten in kleinen Dolden. Blütezeit ist von März bis Mai. Diese können weiss, rosa, lilarosa, oder in verschienen Rottönen sein.  Nach der Blüte werden unscheinbare Kugelfrüchte mit vielen dunkelbraunen Samen gebildet. Viele Hybriden haben eine tolle Herbstverfärbung der Blätter in verschiedenen Rot-, Bronze-, Violettschattierung. Teilweise können die Blätter, je nach Art im Umfang bis zu 35cm gross werden.
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Bermerkenswert ist auch, wie tolerant die Pflanzen extreme Hitze und Trockenheit meistern. Zur vollen Schönheit und Grösse wachsen sie aber noch besser, wenn sie mit Wasser versorgt werden. Die Blatthorste in kiesigen vollsonniger Südseite werden nur 25cm hoch, während sie sich im schattigen oder halbschattigen Bereich zu halbmeter Blattriesen räkeln. Mit Hilfe der Rhizone werden schnell dichte Bestände gebildet. Sie sind sehr langlebig und auch bei älteren Pflanzen lässt die Blüte jedes Jahr nicht nach. Was die Vermehrung anbetrifft: Im Frühsommer nach der Blüte kann man die Bergenie mit Hilfe eines Spaten sehr gut teilen und an einem anderen Ort pflanzen. Von Schnecken wird sie gemieden, aber sie steht auf dem Speiseplan des Dickmaulrüsslers, deren Larven die Wurzeln fressen. Bemerkbar bei Befall sind die angefressenen Blätter. Also, immer schön kontrollieren.
Eine bemerkenwerte Pflanze, Euer Grünling
 
 Echeveria pulvinata
08. März 2023: Von der Gattung "Echeverien" gibt es über 150 verschiednde Arten, zählt man noch die Hybriden und  Neuzüchtungen dazu, so sind es wesentlich mehr. Sie alle haben aber eines gemeinsam. Sie gehören zu den Dickblattgewächsen, zur Familie der Sukkulenten.
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Heute will ich Euch die Echeveria pulvinata vorstellen. Sie ist im felsigen Trockenbebiet in Südwest- und Zentralmexiko beheimatet. Ein Synonym ist auch Cotyledon pulvianta und im englisch sprachigen Raum ist sie wegen ihrer dichten weissen Behaarung als Plüschpflanze bekannt. Es gibt auch mehrere Variationen, die unterschiedlich behaart sind. Die Behaarung selber ist ein natürlicher Sonnen- und Verdunstungsschutz der Pflanze. 
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Die Pflanzen sind nämlich in der Lage, in ihren dickfleischigen Blättern Wasser zu speichern. Aus diesem Grunde sind sie auch wie Kakteen zu behandeln. Sie lieben pralle Sonne und müssen nur spärlich gegossen werden. Lieber zu wenig als zu viel. Die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 20 und 30 Grad. Hält man diese Echeveria als Zimmergenossen, so sollte sie an einem Südfenster ihren Standort finden. Im Winter ist die Idealtemperatur 5 - 10 Grad und soll in den Monaten Oktober bis Februar nur sehr spärlich gegossen werden, gerade nur so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. 
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Die orangefarbenen Blüten, die in einer Traube oben stehend sind, öffnen sich im Februar bis April. Die Pflanze selber wird 18 - 20 cm hoch. Beim Giessen ist darauf zu achten, dass die Blätter nicht nass werden, da diese schnell zu faulen anfangen können. Mit dem Alter verkahlt die Pflanze im unteren Bereich und bildet einen Stamm. Zudem brechen die Blätter an der Ansatzstelle leicht ab, wenn man unvorsichtig mit der Pflanze umgeht. Und dann wären wir schon beim Stichwort der Vermehrung. Beim Loslösen des Blattes, absichtlich oder unabsichtilch, erfolgt die Blattstecklings-Vermehrung. Darüber schrieb ich im Mai 2015. Siehe Link dazu.
Ach ja, bei aller Schönheit, sie ist leicht giftig für Mensch und Tier.
Euer Grünling
 
 Steinbrech (Saxifrage)
01. März 2023: Heute wollen wir uns dem Steinbrech (Saxifrage) widmen. Davon gibt es über 450 verschiedene Arten, die sich sowohl in Blätterform als auch in verschiedensten Blütenfarben und Formen unterscheiden. Hierzulande haben wir den Moossteinbrech (Saxifraga arendsii).  Moos-Steinbrech ist der Sammelbegriff für verschiedene Variitäten des Gartensteinbrechs. Davon gibt es unzählige Hybriden.
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Was den Steinbrech anbelangt, so ist dies ein sehr komplexes Thema. Sie kommen aus den Alpen und anderen Gebirgslagen. Teilweise gibt es Arten, welche noch in extremen Höhenlagen (Bis 4'507 Meter über dem Meer) wild wachsen und blühen. Ja sogar in Grönland findet man gewisse Arten des Steinbrechs.
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Rudolf Steinbrech
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Saxifrage ardensii harder zwerg rot
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Saxifrage cochlearis
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gegenblättriger Steinbrech
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Interessant ist auch, dass es Arten gibt, welche wunderschöne Rosetten ähnlich einer Hauswurz haben. Sie alle sind typische Felspflanzen und Schuttbesiedler und gehören zur Familie der Steinbrechgewächse. Die immergrünen winterfesten Steinbrechs, die nicht höher als 10 - 20 cm werden, blühen je nach Art in den Monaten März - Mai, Juni-Juli, aber auch gibt es Arten, welche erst in den Monaten Oktober, November ihre Blüten öffnen. Weiss, rosa, gelb, violett, purpurfarben, tiefrot, zweifarbig etc. Viele Arten vertragen weder Schatten noch zu viel Wasser oder Staunässe. Aber alle haben sie eines gemeinsam. Sie lieben warmen sandigen und kiesigen Boden und sind polsterbildend.
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Der Moos-Steinbrech verträgt aber auch Halbschatten oder Schatten. Diese klassische Steingartenpflanze hat etwa 5cm dickliche matt-blassgrüne fiederschnittige Blätter. Im Frühling wachsen die deutlich höheren Blütenstände mit ihren kleinen becherförmigen Blüten heran. Danach werden Kapselfrüchte gebildet. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch die bewurzelten Stecklinge. Meine Empfehlung: Alle 2-3 Jahre ausgraben, teilen, und an einem neuen Standort setzen. Der Steinbrech hat nämlich die Angewohnheit mit der Zeit einen lockeren Wuchs zu entwickeln und somit Löcher in den Polster zu bekommen. Da der Moos-Steinbrech über Ausläufer seine Polster bildet und die Stecklinge bereits Wurzeln tragen, kann man diese abknipsen, in ein vorhandenes Loch setzen und die Polsterlücke verdecken. Sie wachsen sofort an.
Euer Grünling


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