Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: Februar 2022




 
 Gemüsekohl (Brassica oleracea)
23. Februar 2022: Der Frühling kommt, die Mandel- und Aprokosenbäume blühen, das Wintergemüse ist abgeerntet, die Gärten wurden bereits gefräst, und viele Pflänzchen müssen dringendst umgetopft werden. Der Rasen wächst, der Wald schreit nach Sägearbeiten für Holz im nächsten Winter, und überall muss Pfote angelegt werden, kurz gesagt, ich bin im Stress.  Darum heute nur eine Kurzfassung für meine Kolumne. Der Gemüsekohl (Brassica oleracea), ein typisches Wintergemüse gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse, welche unzählige Zuchtformen vorweist. 
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Man muss nämlich wissen, dass alle Formen und Varietäten die selbe Chormosomenzahl (2na=18) haben. Die Wildformen sind in den mediterranen und ozeanischen Küstenregionen Europas beheimatet. Diese lassen sich in fünf Gruppierungen unterscheiden. Die "cretica" aus Griechenland, die "rupestis incnona" aus Mittel- und Süditalien, die "insularis" aus Koriska, Sardinien, und Tunesien, die "montana" aus Spanien, Frankreich und Italien, und die "oleracea" aus Spanien, Südengland und Helgoland. Daraus, ob gewollt oder durch Zufall entstanden schliesslich die vielen Arten des Kohls, da sich ja jeder mit jedem, sowohl Zucht. als auch Wildformen kreuzen lässt.
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Es lässt vermuten, dass schon in der Steinzeit "Kohl" als Lebensmittel verwendet wurde. Der grüne Krauskohl wurde schon vorweislich im 3 Jhd. vor Chr. angebaut, Kohlrabi und Markstammkohl im 12 Jhd., Kohlköpfe im 11 Jhd., Broccoli und Blumenkohl ab 1490, und Rosenkohl im 15 Jhd. Heutzutage sind ja der Grün- Krautkohl, der Kopfkohl, Weiss-, und Rotkohl, Spitz-, Blumen-, Rosen-, Chinakohl, Broccoli, Wirsing usw. in unseren Küchen mehr als bekannt. Alle sind ein- bis zweijährige Pflanzen, haben wechselständige am Stängel angeordnete Laubblätter. Die Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhälfte und sind zumeist schwefelgelb. Blütezeit ist Mai - Sept. und die Früchte sind typische Schoten, welche die Samen enthalten.
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Die Zuchtformen kommen ausser in Gärten und auf Äckern auch verwildert auf Schuttplätzen oder humusreichen Böden vor. Lässt man nach der Ernte die abgeschnittenen Stängel stehen, treiben sie im 2. Jahr neu aus und bilden neue Blütenstände, Zu beachten ist allerdings, dass Kohl auch sehr beliebt bei Schnecken, Läusen, Pilzen und Raupen ist.  Es ist aber auch für uns sehr gesund, enthält wenig Kalorien, viele Inhaltsstoffe wie Beta-Karotin, Vitamin C, Folsäure, Kalzium, Eisen usw. Empfehlenswert und ein Haufen Arbeit mit Grossziehen aus Samen erspart, ist der Kauf im Frühling von vorgezogenen Setzlingen. Und im Herbst oder auch im Winter ist alles erntereif. Euer Grünling

 
 Piment (Pimenta dioica)
16. Februar 2022: Lori ist begeistert von diesem einmaligen Gewürz, und bat mich in die Küche um Näheres darüber zu erfahren. Piment (Pimenta dioica). Die Gewürzkörner, auch Nelken-, Jamaikapfeffer, Neu-, Mode-, All-, oder Viergewürz genannt, erinnern geschmacklich an Pfeffer, Zimt, Muskat und Nelken zugleich. Piment gehört zu den Myrthengewächsen, und die Heimat befindet sich hauptsächlich in der Karibik. Entdeckt wurde diese Pflanze von Christoph Columbus auf den Antillen und ist schliesslich nach Europa gebracht worden. 
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Hauptanbaugebiet ist Jamaika, von wo zwei Drittel der Welternte kommen. Aber auch in Mexiko und in Honduras findet man vermehrt Anbaugebiete von Piment. Es handelt sich dabei um einen immergrünen Baum, der 10 - 12 Meter hoch wird, aber einen schmalen Stammumfang von nur 30 - 40 cm vorweist. So ein Pimentbaum kann gut und gerne über 100 Jahre alt werden. Die Rinde ist abblätternd und hat eine beigefarbene weisslichgraue Farbe. Die Blätter fühlen sich ledrig an, sind grossrandig, (schmal) eiförmig bis verdünnt-eiförmig oder lamettlich abgerundet bis rundspitz gegenseitig mit durchsichtigen Drüsen. Ja auch vom Piment gibt es verschiedenartige Sorten. 
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Die wechselständigen Blütenstände bringen weisse, nach Nelken duftende, gestielte, vierzählige Blüten hervor. Die zweisamigen kugeligen und purpurroten bis schwärzlichen und kleinen kelcharitigen Beeren werden aber halbreif noch grün geerntet und getrocknet, da sie bei Vollreife ihr Aroma verlieren. In der Karibik sind sie sehr beliebt, aus den Blättern wird Öl gewonnen und das aromatische Holz verfeinert beim Grillieren jede Speise. Hierzulande findet das Piment Verwendung in der Wurstherstellung und in der Weihnachtsbäckerei, in Skandinavien in der Fischindustie, und es ist ein Aromaträger im Ketchup. (Nach dem grossen Bild unten geht mein Artikel weiter.)
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Piment wirkt beruhigend auf den Körper, verlangsamt Hautalterungen, fördert das Zellwachstum und enthält viel Vitamin C. Das gewonnene Öl aus den Blättern hilft gegen Muskel-, Gelenkschmerzen, Prellungen, Blutergüsse, Insektenstiche und vieles mehr. Tee ist gut gegen Erkältungen, hilft bei Appetitlosigkeit und bei Zahnschmerzen. Ausserdem findet das Öl der Früchte Verwendung in der Parümindustrie, im speziellen für Herrenparfüms. Die Pflanze bzw. der Baum benötigt eine gleichbleibende Temperatur zwischen 15 und 25 Grad. Die Vermehrung erfolgt fast ausschliesslich durch die Samen (bitte nicht aus den handelsüblichen, diese sind nicht mehr keimfähig). Allerdings trägt der Baum erst ab den 7. - 8. Jahr die ersten Früchte. Und die Wintermonate, wo der Baum im Kübel ins Haus gehört, sind hierzulande schwierig. Es heisst, er würde auch für kurze Zeit 5 Grad überstehen, die Blätter abwerfen und neu im Frühling austreiben. Ein interessanter Baum, er gehört aber meiner Meinung nach in die Karibik und wir können uns mit seinen wohlschmeckenden "Früchten" die Speisen schmackhafter machen.
 Euer Grünling

 
 Hortensien (Hydragea)
09. Februar 2022: Über 80 verschiedene Arten gibt es von den Hortensien (Hydragea). Sie gehören zur Ordnung der Hartriegel- und zur Grossfamilie der Hortensiengewächse. Es gibt sowohl immergrüne als auch laubabwerfende Hortensien. Entweder sind das Halbsträucher, Sträucher, oder Lianen- bzw. Kletterpflanzen. Letztere heissen Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris), welche mit Hilfe ihrer Haftwurzeln mehrere Meter die Fassaden hochklettern können. Das Laub derer färbt sich im Herbst goldgelb. 
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Die meiste Artenvielfalt ist in China heimisch, wovon 25 Arten nur dort vorkommend sind. Ansonsten sind sie in Südostasien, Nord- und Südamerika als auch auf den Azoren wildwachsend. Der überwiegende Teil wächst als Unterholz in Wäldern. Es handelt sich dabei überwiegend um die Wald-, Baumhortensien. Hierzulande sind die Ball- und Rispenhortensien, so wie wir sie kennen, angepflanzt worden. Wie der botanische Name bereits sagt, "Hydrangea", sind diese Pflanzen sogenannte "Wasserschlürfer". Sie lieben mit wenigen Ausnahmen in der Regel Halbschatten, humösen gut durchlässigen Boden, und haben es gerne feucht. Auch in Kübel gehaltene Hortensien wollen viel Wasserzugabe, am besten morgens und abends, aber keine Staunässe.
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Sie haben gegenseitige breite bis elliptische Blätter, zuweil bei einigen Arten auch mit gezähnten Rand, und bilden unfruchtbare Schaublüten mit grossen farbenen oder weissen Kelchblättern. Anfangs sind die Blüten grün und verfärben sich nach und nach. Nur bei den Wald- und Baumhortensien werden inmitten der Blüten Kugelfrüchte gebildet, welche geflügelte Samen enthalten. Die Blütenrispen der Hortensie bilden, wie gesagt, weisse, rosafarbene, rote oder blauen Schaublüten, welche von Insekten angelockt werden. Hier sei gesagt, dass einzig nur die rosafarbenen blau blühen können. Mit Zugabe von Aluminumsalz, (im Fachhandel als kombiniertes Düngepräperat erhältlich) oder Aluminum-Sulfat (in Apotheken erhältlich) verfärben sich die Blüten in ein schönes blau oder violett. Rein weisse oder rote Blüten lassen sich nicht verfärben.
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Wichtig zu wissen ist es, dass bei neu angeschafften Hortensien die Wurzeln oft einen spiralförmigen Wuchs aufweisen, da der Topf zu klein ist. Beim Umpflanzen sind diese zu entfernen oder stark zu lockern, da die Pflanze eigentlich ein Flachwurzler ist. Bis EndeJuni ist zudem die Pflanze mit ausreichend Dünger zu versorgen (am besten hat sich Rhododendrendünger bewährt), da sie ein Starkzehrer ist. Die verblühten Teile sind im Herbst zu entfernen. In manchen kalten Wintern erfriert so machner Teil, der Verlust hält sich aber in Grenzen und die Pflanze treibt im Frühling neu aus. 
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Es gibt Gerüchte, das als Tipp für alle Junkies, (in den Sommermonaten werden nämlich unerklärlicherweise immer wieder Hortenisen aus Gärten von unbekannter Hand abgeschnitten) dass bestimmte Pflanzenteile beim Rauchen cannabisartig wirken könnten. Das stimmt aber nicht, das Gegenteil ist der Fall, denn beim Inhalieren als Rauschmittel setzt sich hochgiftige Blausäure frei, das führt zu Übelkeit und Schwindelanfällen, das kann sogar tödlich enden. Was die Vermehrug anbelangt, ist die Stecklingsvermehrung im Frühsommer am bewährtesten. Schon nach 2- 3 Wochen bilden sich Wurzeln und eine neue Hortensie ist geboren. Euer Grünling


 
 Calla (Zantedeschia aethiopica)
02. Februar 2022: In unseren Breitengraden ist dieses Pflänzchen sicher allen als Zimmerpflanze oder als Schnittblume in Blumengestecken bekannt. Ihr Name: Calla (Zantedeschia aethiopica). Sie gehört zur Ordnung der Froschlöffelgewächse und zur Famile der Aronstabgewächse. Trivialnamen sind Drachen-, Schlangenwurz oder aber Zimmercalla.
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Ihre Heimat ist das afrikanische Sumpfgebiet, (sie können dort bis zu 2,5 Meter hoch werden) vorwiegend Südafrika, aber auch etwas nödlicher in Kenia, Simbabwe und Nigeria. Dort wachsen sie auf feuchten Böden an Ufern von Flüssen, welche in den Trockenperioden versiegen. Das ist wichtig für diese mehrjährige Pflanze. Sie bilden nämlich unterirdisch fleischige Rhizome. Dank dieser Speicherorgane ist die Calla bestens für die Ruhe-, oder Winterzeit gewappnet.
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Natürlich gibt es zahlreich verschiedene Arten davon. Die Blütezeit als Zimmerpflanze ist von Februar bis in den Sommer hinein. In dieser Phase ist 2-3 mal pro Woche zu giessen, auch ist es nicht schlimm, wenn der Untertopf mit Wasser gefüllt ist. Danach werden die Blüten anfangs grün und schliesslich braun. Danach sind die verwelkten Blätter abzuschneiden, und das Giessen ist gänzlich einzustellen.
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Im Spätsommer sind dann die Rhizome auszugraben und neu, wenn man will auch im gleichen Topf, mit frischer Erde zu pflanzen. Jetzt wird das Erdreich wieder vermehrt feucht gehalten, bis sie im Februar wieder neu beginnen zu blühen.Übrigens sind durch Züchtungen und Kreuzungen zahlreiche Blütenfaben entstanden. Weiss, gelb, rosa, violett, rot, schwarz, orange sowie zwei-, oder mehrfarbig. Natürlich darf die Calla ab Frühling auch nach draussen. Wichtige Vorraussetzung ist keine pralle Sonne, und keine kalte Zugluft. Idealtemperatur sind 15 - 18 Grad im Winter. Wie gesagt, die Calla ist eigentlich eine Sumpfplanze, welche aber ihre Ruhezeit ohne Wasser benötigt
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Alle Teile der Pflanze sind schwach giftig, bei Berührung von den Spitzen der Blätter, welche überflüssige Feuchtigkeit ausscheiden, kann es zu zu Hautausschlägen oder Nesselfieber kommen. In ihrer Heimat werden aber die Blätter gegart gegessen. Als Schnittblume hält sie bis zu 2 Wochen. Der Kolben der Blüten bildet grüne oder orangene Beeren, welche kugelige bis eiförmige Samen enthalten. Die Vermehrung, ausser durch Samen, erfolgt durch Teilung der Rhizome in zwei Teile. Euer Grünling


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