Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: Juni 2024




 
 Kugelamarant (Gomphrena globosa)
26. Juni 2024: Ursprünglich kommt der echte Kugelamarant (Gomphrena globosa) im tropischen bis suptropischen Mittel- und Südamerika vor. Er gehört zur Famile der Fuchsschwanz-Gewächse und ist seit 1714 in Kultur. Heutzutage wird er weltweit als Zier-und Heilpflanze kultiviert. Die haltbaren Blütenstände werden auf Hawaii oder in Nepal als Bestandteil von Blütenkränzen verwendet. In der Naturheilkunde werden die getrockneten Blüten als Tee zur Linderung von Husten, Heiserkeit aber auch gegen Bauchgrimmen genutzt.
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Der Kugelamarant ist eine einjährige wärmeliebende nicht winterfeste Pflanze mit mehreren aufrecht wachsenden Trieben, die bis zwischen 30 und 60 cm lang werden. Die Blätter sind ganzrandig, länglich oval und behaart. Sie sitzen gegenseitig an den krautigen Trieben, sind 10 cm lang und etwa 3 cm breit. Der Blütenstand ist rundlich aus vielen kleinen Einzelblüten zusammengesetzt und lockt zahlreiche Insekten an. Die Blütezeit ist von Juli bis in den Herbst hinein.  Es gibt sie auch in verschiedensten Farben: Weisse, rosafarben, orangefarben, purpurviolett, bläulich und rötlich. Aus den befruchteten Blüten bilden sich Schliessfrüchte, die jeweils einen Samen enthalten.
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Kugelamarant liebt einen sonnigen Ort, ist auch als Balkonpflanze gemischt mit anderen Pflanzen beliebt und verträgt sogar kurze Trockenperioden. Die Vermehrung erfolgt ausschliesslich durch die Samen. Gesät wird ab März, einen halben cm mit Erde bedeckt bei 18 - 20 Grad. Schon nach 2-3 Wochen keimen sie. Sobald sich die ersten Blätter gebildet haben, werden sie pikiert und nach den letzten Frost ins Freiland gesetzt.
Euer Grünling

 
 Haarschöpfchen (Ptilotus)
19. Juni 2024: Man wird es kaum glauben, aber von der Spezies Ptilotus gibt es über 90 verschiedene Arten. Sie alle wachsen im subtropischen bis tropischen Australien. Lediglich 2 Arten davon kommen in Tasmanien, auf den Sundainseln und auf den Molukken vor. Diese Zier- und Balkonpflanze gehört zur Familie der Fuchsschwanz-Gewächse. Die Rede ist vom Haarschöpfchen (Ptilotus). Trivialnamen sind Mulla Mulla, Pussy Tails oder Lämmerschwanz.
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Wer dieses bezaubernde Pflänzchen anpflanzen möchte, braucht einen sonnigen Ort mit nährstoffreichem, lockeren gut durchlässigen Boden. Wegen der Frostempfindlichkeit wird das Haarschöpfchen bei uns nur als einjährig gezogen. Es ist absolut nicht wintertauglich. Im Heimatgebiet von Australien sind sie mehrjährig. Dort wachsen sie als Halbstäucher, und haben oft einen verholzten Wurzelsstock. Bei uns werden sie bis zu 35 cm hoch, ebenso in der Breite. Blütezeit ist von Juni bis in den Oktober hinein. Die oberirdischen Pflanzenteile sind schwach flaumig oder wollig behaart. Die an der Rosette ansitzenden Blätter sind breit-lanzettlich und sitzen gegenseitig an den Stielen. Die Blütenstände sind ährig, kugelförmg oder eiförmig. Die leuchtende Farbe der Blütenstände sind schimmernd weiss über silberfarben, grün-gelb bis orange, purpur und rosafarben, je nach Sorte und Art.
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Nach der Blüte werden kleine Nüsschen mit den Samen gebildet. Fortlaufend während der Sommermonate sind neue Blüten zu sehen. Die Blütenstände eignen sich auch als lange haltbare Schnittblumen. Regelmässige Wasserversorgung ist für dieses Pflänzchen nötig, aber bitte nicht ertänken. Die Vermehrung erfolgt ausschliesslich durch die Samen. Einfach ab März  an einem warmen Ort mit Erde bedecken, feucht halten und nach etwa zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Danach umpikieren und nach dem letzten Frost ins Freiland setzen.
Euer Grünling


 
 Lindenheimer Prachtkerze (Gaura Oenotherae lindenheimeri)
12. Juni 2024: Wenn der Wind durch die Blütenstiele streift, schwingt die gesamte Staude mit und sorgt für eine wunderschöne Optik im Garten. Die Rede ist von der Lindenheimer Prachtkerze (Gaura Oenotherae lindenheimeri), auch Präriekerze genannt. Diese Pflanze gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse und kommt ursprünglich aus der Grenzregion des südlichen Nordamerika und dem nördlichen Mexiko. Sie wächst dort in Prärien und in offenen Kieferwäldern. Den Namen verdankt sie dem aus Deutschland stammenden Ferdinand Jakob Lindenheimer(1801-1879). Er ist der "Vater der texanischen Botanik", der für die Harvard University in Texas Pflanzen sammelte.
prachtkerze
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20 verschiedene Arten mit vielen Neuzüchtungen gibt es davon. Darunter mit sehr wohl klingenden Namen wie: Corrie's Gold, Lime Light, Madonna, Whirling Butterflies, Shakti, Pink Butterfly, Siskiyou Pink, Cherry Brandy oder Elfenbusserl, die zur bayrischen Balkonpflanze des Jahres 2007 gekürt wurde. Die einzelnen Blütenfarben variieren vom Weiss zum Pink, bis hin zum Rot.
prachtkerze
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Die Prachtkerze ist eine horstbildende mehrjährige Pflanze. Sie besitzt eine Pfahlwurzel und wird 50 bis 150 cm hoch. Sie hat blaugrüne gezähnte Blätter, die bis zu 8cm lang werden. Sie sind elliptisch bis spatelförmig mit breit spitzen Enden und am Rand leicht eingebuchtet. Die aufrecht bis leicht gebogenen stark verzweigten Stängel mit ihren Blüten sind rau behaart. Die Blütezeit erstreckt sich von Frühjahr bis zum ersten Frost. Die Blüten öffnen sich nacheinander während der Morgendämmerung. Jede Blüte hält zwar nur einen Tag lang aber die Pflanze schiebt täglich neue Blüten nach. Sie besitzen 4 weisse bis pinkfarbene Kronblätter, die an kleine Schmetterlinge erinnern. Nach der Bestäubung bilden sich Früchte als unscheinbare Kapseln.
prachtkerze
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Die Pflanze benötigt einen sonnigen bis vollsonnigen Standort, geschützt vor zu starken Wind, da sie leicht umknicksen. Sie will ausserdem einen durchlässigen trockenen nährstoffarmen Boden. Die Prachtkerze ist nur bedingt winterhart. Zuviel Nass im Winter übersteht sie nicht. Die Vermehrung erfolgt durch Selbstaussaat oder durch Stecklinge von nicht blühenden Trieben im Frühjahr.
Euer Grünling

 
 Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)
04. Juni 2024: Das was ich Euch heute vorstellen will, ist, auch wenn es so aussieht, keine Distel. Der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) gehört zur Familie der Doldenblütler und unterscheidet sich somit von den klassischen Disteln, die zur Familie der Korbblütler gehören. Das muss einem aber nicht stören, das ist botanisches Pflanzenlatein. Die sommergrüne distelartige mehrjährige Staude wächst auf trockenen sonnenbeschienen Kalkmagerwiesen, trockenen Wegrändern mit viel Wärme und wenig Nährstoffen. Das Feld-Mannstreu besitzt eine spindelartige Pfahlwurzel, die zwei Meter tief in den Boden wächst, und daher fast kein Wasser benötigt.
Feld-Mannstreu
Feld-Mannstreu
Feld-Mannstreu
Feld-Mannstreu
Das natüriche Vorkommen der mittlerweile auf der roten Liste aufgeführten Pflanze liegt in Nordafrika, Süd-, Mittel-, Nordeuropa und Westasien. Trivialnamen sind gemeine Krachdistel, Kraus-, Raden-, Rolldistel, Elend, Unruhe, Mord-, oder Stachelwurz. Bei uns in Gugellandia kenne ich nur eine einzige Stelle an einem trockenen voll von der Sonne beschienen Wegrand, wo sie wächst und bereits Kolonien bildet. Oberirdisch bildet sie eine Halbrosette mit stacheligen Blättern, die als Schutz vor Wildfrass dienen. Die Blütenstände sind kleine Kugeln, die an ihrem Rand von 5-6 wehrhaften Hüllblättern umgeben sind. Die Samen in den verblühten Blütenständen sind Licht-, und Frostkeimer. Sie finden dann bei Reife im Herbst entweder durch Haftenbleiben an Wildtieren oder durch den Wind ihren Bestimmungsort. Dazu hat sich die Pflanze etwas besonderes einfallen lassen. Bei Windgeschwindigkeiten von mindestens 4 Meter pro Sekunde bricht die verdörrte Pflanze am Stielansatz ab und lässt sich von den Windboen umherrollen. Ein typischer Bodenroller. Verhaken sich mehrere Pflanzenexempare, entstehen sogenannte "Steppenhexen", die durchs Land ziehen.
Feld-Mannstreu
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Feld-Mannstreu
Feld-Mannstreu
Schon in der Antike war der Feld-Mannstreu als Heilpflanze gegen Allerlei bekannt. Früher hat man die Wurzel als Süssigkeit kandiert, gekocht oder geröstet als Gemüse gegessen. Heutzutage gibt es jede Menge Züchtungen, die sich für den Steingarten eignen. Besonders beliebt sind die mit ihren blauen, violetten oder silberweissen Hüllblättern. Da gibt es das Alpen-, Flachblatt-, Amethist-Mannstreu und viele mehr.
Euer Grünling


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