Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: April 2023




 
 Fingerhut (Digitalis)
26. April 2023: Ein Schmuckfang für jeden Garten. Der Fingerhut (Digitlis) gehört zur Famiie der Wegerichgewächse und sein natürliches Verbreitungsgebiet ist in Europa, Nordafrika und im westlichen Asien. 25 verschiedene Arten gibt es davon. Hinzukommend gibt es natürlich auch verschieden gezüchtete Hybriden mit verschieden Farbaspekten.
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Der spanische Fingerhut bezaubert in der Blütenfarbe mit einem hellrot und einer gelben Unterlippe, der Kahle Fingerhut ist orange blühend, der Kleinblütige hat braune Blüten, der Grossblättrige erstrahlt in einem schönen Gelb,dann gibt es natürlich noch Weissbühende und so weiter. Trivialnamen sind Fingerkraut und Fuchsstrauch.
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Die Pflanze ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie wintergrüne Rosetten mit etwa 20 cm langen gestielten lanzettlichen Blättern. Aus den Blattrosetten entwickelt sich im kommenden Jahr ein bis zu 2 Meter hoher unverzweigter Blütenstand. Dieser trägt zahlreiche glockige Einzelblüten mit einer auffälligen gefleckten Unterlippe. Wildwachsend, meist an Wegrändern ist Juni bis in den August hinein. An den bestäubten Blüten, Hummeln lieben diesen Nektar, entwickeln sich etwa 12 mm grosse eiförmige Kapselfrüchte, deren vielen kleinen gerippten Samen im Spätsommer ausgebreitet werden.
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Da sich die Pflanze selbst aussät, taucht er jedes Jahr an neuen Stellen auf. Die Aussaat in Anzuchtschalen ist nicht empfehlenswert, da die jungen Fingerhüte bereits über eine lange Pfahlwurzel verfügen und sich schlecht pikieren lassen. Einmal angewachsen, ist diese Pflanze sehr robust, kennt keine Pflanzenkrankheiten und wird auch von Schnecken gemieden. Wichtige Voraussetzung ist ein humusreicher kalkarmer Boden, der mässig feucht gehalten wird. Bester Platz ist im Halbschatten, direkte Mittagssonne soll vermieden werden.
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Der Fingerhut ist gleichzeitig eine Gift- und Heilpflanze. Wo kleine Kinder im Garten am spielen sind, sollte die Pflanze nicht stehen. Der Verzehr von 2- 3 Blättern ist tödlich. Da diese aber sehr bitter schmecken, kommt es höchst selten zu Vergiftungen. Ansonsten wird der Fingerhut für hochwirksame Herzmedikamente gebraucht und verwendet.
Wem es interessiert, über den gelben Fingehut. der bei uns wildwachsend ist, habe ich bereits einen Artikel geschrieben. (siehe Link)
Euer Grünling

 
 Glockenkalanchoe (Kalanchoe pophyraeayx)
19. April 2023: Ergänzend zu meinem Artikel vom Flämmenden Käthchen, sowie im allgemeinen über die Gattung der Kalanchoe (siehe Link vom Okt. 2019) möchte ich heute ein wenig über die Glockenkalanchoe (Kalanchoe pophyraealyx) plaudern. Für jeden Blumenfreund ein Muss in den eigenen vier Wänden. Die Besonderheit nämlich ist, dass dieses Pflänzchen während sechs Monaten voll in Blüte steht.
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Wie alle Kalanchoe's gehört sie zu den Dickblattgewächsen. Bei uns in Gugellandia setzte sie in der Stube beim Fenster im Dezember bereits die langen Blütenstiele an. Seitdem, in der Zwischenzeit seit Februar draussen unter unserem Vordach, blüht sie unaufhörlich. Schon jetzt bilden sich an den  Blütenstielen neue Triebe. Wenn dann etwa in einem Monat die Blüte zur Neige geht, sind diese zu entfernen, damit der Saft für die kommende neue Blütenregeneration voll in die neuen Triebe geht.Ansonsten gibt's Fruchtkapseln mit Samen und wenig Blüten.
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Das Heimatgebiet dieser Kalanchoe ist Zentral- und Nordost Madagaskar im Regenwald. Zwischenzeitlich gibt es viele verschieden gezüchtete  Hybriden mit den unerschiedlichsten Farbvarianten, wie hellrot, orange, gelb, weiss und dunkelrot. Die Pflanze selber ist sehr eng verwandt mit dem Flammenden Käthchen, braucht wenig Wasser und kann auch zwischdurch mal austrocknen. Wichtig ist ein sehr heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Winter fühlt sich die Pflanze bei 10 bis 15 Grad sichtlich wohl. Kühler darf es auch sein, aber sie ist nicht frostverträglich.
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Die immergrünen dicken ovalen Blätter stehen paarweise übereinander und sind am Rand ein wenig gezähnt. Es bilden sich dann im Herbst bereits etwa 20 - 60 cm lange Stiele, woran dann die glockenförmigen Blüten stehen. Die Spitzentriebe nach der Blüte können als Stecklinge im Mai direkt in die Erde gesetzt werden. Erfolgreich ist auch die Blattstecklingsvermehrung. Eine ideale Zimmerpflanze, besonders gut geeignet als Ampelpflanze und im Sommer darf sie nach draussen.
Euer Grünling


 
 Rhododendron (Rhododendreae)
12. April 2023: Weil in letzer Zeit unser Rhododendron vermehrt in unseren News zu sehen war, will ich diesmal ein wenig über eine anspruchsvolle Pflanze berichten. Über die verwandte Azalee, im speziellen über die Zimmerazalee erzählte ich im Januar 2021 bereits (hier der Link dazu). Der immergrüne und winterfeste Rhododendron (Rhododendreae) gehört ebenfalls zur Familie der Heidekrautgewächse und heisst auch Alpenrose im Volksmund. 
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Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Moorbeetpflanzen erstreckt sich auf der Nordhalbkugel von Eurasien bis Nordamerika, nur zwei Arten kommen ursprünglich aus Australien. Von der Meeresküste bis ins Hochgebirge (im Tibet über 5'500 Meter über dem Meer), vom tropischen Regenwald bis zur Tundra gibt es über 1'000 verschiedene Sorten. Dementsprechend unterschiedlich sind die Arten, sowie die daraus entstandenen Hybriden. Eine fast unüberschaubare Zahl von Sorten mit den unterschiedlichsten zahllosen Blütenfarben.
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Es sind dies soganannte Flachwurzler, die viele Meter hoch werden können. Die Blütezeit in unseren Breiten ist April und Mai. Das Wichtigste ist der Standort. Nur im lichten Schatten und Halbschatten fühlen sich diese Pflanzen so richtig wohl. Der Boden soll kalkfrei, locker, nährstoffreich und wasserdurchlässig sein. Niemals mit Leitungswasser bewässern, ausschliesslich mit Regenwasser, da die Pflanze empfindlich auf Kalk reagiert. Rund um die Pflanze ist das Unkraut regelmässig zu entfernen. Düngung ist sehr wichtig, einmal vor der Blüte und dann ein zweites Mal im Juni/Juli.  Am besten Volldünger und Hornspäne zu gleichen Teilen.
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Eingerollte Blätter zeigen Trockenheit an. Damit versucht die Pflanze sich selbst zu schützen, indem die Verdunstungsfläche verkleinert wird. Gelbe Blätter zeigen Nährstoffmangel an, meist fehlt dann der notwendige Stickstoff.  Gefürchtet ist die aus Asien eingeschleppte Rhododendron-Zikade, die ihre Eier im Herbst in den sich neu bildenden Knospen ablegt, welche dann braun werden und sich nicht mehr öffnen. Die Larven des gemeinen Dickmaulrüsslers lieben indes die Wurzeln und der Käfer selber frisst zu gerne die Blätter. Rhododendren gelten zwar als Waldpflanzen, bei zu tiefen Schatten blühen sie aber nicht. Sie sind winterfest, bei dauerhaften unter Minus 10 Grad, ist die Pflanze mit Reisig oder Flies abzudecken, da sie ja Flachwurzler sind.
Alle Teile des Rhododendron sind giftig.
Die Blüten sind einmalig schön, und auch der immergrüne Strauch besticht durch sein Aussehen, besonders in den Wintermonaten, wenn die Blätter mit Schnee bedeckt sind.
Euer Grünling
 
 Lavendelheide (Pieris japonica)
05. April 2023: Die Blüten erinnern an Maiglöckchen. Die Rede ist von der Lavendelheide (Pieris japonica), die auch Schattenglöckchen genannt wird. Diese Pflanze gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Es gibt davon 7 verschiedene Arten, welche in Ostasien, dem östlichen Nordamerika und der Karabik vorkommen. Die Pieris japonica stammt aus dem feuchten Unterholz der japaischen Bergwälder und ist winterresistent bei bis zu - 29 Grad. 
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Diese immergrüne mehrjährige Laubholzart hat ledrige länglich lanzettlich spitz und spiral angeordnete Blätter. Je nach Sorte, davon gibt es natürlich einige Neuzüchtungen, sind die Blätter ganzrandig bis stark gezähnt. Die maiglöckchenartigen Blüten, können weiss, rosa, oder auch lilafarben sein. Sie sind auch bei Bienen, Hummeln und anderen Insekten sehr begehrt. Sie blühen wochenlang. Die urnenförmigen nickenden Glöckchen stehen in endständigen Trauben zusammen. Sie sind kurzgestielt mit fünfzähligen Blüten.
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Die Blütenknospen werden bereits im Herbst angelegt, bleiben den ganzen Winter über verschlossen und öffnen sich im Frühling. Die "Früchte" sind holzige vielsamige Spaltkapseln. Mit etwa 10 cm Zuwachs pro Jahr wächst die Lavendelheide recht langsam, kann aber zwischen 2 und 4 Meter hoch und auch breit werden. Deshalb eignet sie sich auch gut als Heckenpflanze. Aber nicht vergessen, es ist dies im Ursprung eine Moorbeetpflanze, braucht daher einen schattigen bis halbschattigen Standort. Sie ist zudem kalkintollerant, und für eine ausreichende Wasserversorgung muss gesorgt sein.
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Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge oder durch Absenker. Rückschnitt wegen des langsamen Wachstums ist nicht erforderlich, es empfielt sich jedoch, die verwelkten Blüten auszulichten, danach treibt die Lavendelheide kräftiger aus.Sie ist sehr robust und gesund. Einziger Schädling ist die Andromeda-Netzwanze , welche die Blätter der Pflanze aussaugt, bis das Laub vertrocknet und abfällt. Die Blätter, von Art zu Art verschieden, zeigen nach dem Austrieb eine dekorative rotbraune Farbe. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind giftig und können zudem zu Hautausschlägen führen.
Das sehr hübsches Pflänzchen kann natürlich auch als Topfpflanze an einem lichten halbschattigen Platz stehen. Nur das Giessen ist dann nicht zu vergessen.
Euer Grünling


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