Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im April 2025





 
 Gulyás

Budapest ist die Hauptstadt von Ungarn. Das wissen wir zwar, aber es ist uns in Anbetracht unerer heutigen Kocherei völlig egal. So wie die Italiener meinen, sie hätten alles höchstselbst erfunden, so geht es auch im Osten zu. Und wer hat denn das Gulasch zu dem gemacht, was es heute ist? Keine Ahnung, es interessiert uns nicht. Wir schweben einfach mit einem vorsintflutlichen Vögelein Dodo über Budapest und legen sein Ei.
Ungarisches Gulasch.

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Ein Rezept dafür haben wir zwar im Hinterkopf aber uns dann doch noch einmal zu Gemüte geführt. In unserem hat es zum Beispiel Karotten drin. Das ist aber völlig nebensächlich, denn wir sind geübte Gulaschköche, und können es mit jedem ungarischen Koch locker aufnehmen. Denn der Witz liegt natürlich im Paprika. Unser vorsintflutliche Vogel, Dodo, hat dann ganz überrascht unseren Fleischberg angeguckt, und sich schon leicht erschrocken. 

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Wahrscheinlich machen heutige Köche das Gulasch bereits ohne Fleisch, bitteschön, aber wir wollen heute lieber aufs Rüeblizeug verzichten. Was aber immer hineingehört, sind Zwiebeln, und zwar etwa zu gleichen Teilen wie das Fleisch. Wir haben ebenfalls hier einen Rückzieher gemacht und uns bewusst ans ungarische Rezept gehalten. Nicht zuletzt wird ja alles stundenlang geköchelt. (Im Rezept stand eineinhalb Stunden). Bei uns geht es normalerweise länger.             

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Und dann kommen natürlich noch die Paprikas rein. Unser vorsintflutliche Urvogel hat gute Arbeit geleistet. Alles schön kleingeschnippelt, während ich die ganze Zeit die Lori mal fragen wollte, ob sie denn keinen Angebeteten in Ungarn gehabt hätte. Aber die Tante hatte keine Ohren, und trippelte hin und her, als wollte sie nichts davon hören.                   

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Wir waren schon am Kartoffeln schnippeln, da hatte sie endlich ein Ohr für uns. Ihre Anwort war kurz und knapp. Sie hatte Milliarden an Verehrern in Ungarn, sie wolle darüber nicht reden. Naja, das muss man akzeptieren. Unser nicht mehr existierender Vogel hat dann doch noch das Resultat seiner Existenz geliefert. Nämlich tadellos ungarisches Gulasch.

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Was wäre die Welt ohne Paprika? Und ohne Dodo.
Ottilio, Dodo und Loredana

 
 Karjalanpiirakka  

Bei Karjalanpiirakka handelt es sich um karelische Piroggen, wo wir ebenfalls keine Ahnung von haben. Aber es macht Spass, uns mit Becki in die finnischen Landen zu begeben, wo es ja abgesehen von Seen noch Land gibt. Wir haben uns also über die Herstellung erkundigt. Das Mehl dazu war die erste Schwierigkeit. Für den Teig benötigt man 2 dl Wasser, 1 Teelöffel Salz, 150 g Roggenmehl und 120 g Weizenmehl. Das sagt das Rezept. Wir haben 270 g Brotbackmehl genommen und davon einen Teig gemacht.

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Wie man einen Milchreis zubereitet, wissen wir, es geht eine ziemliche Weile, bis er weichgekocht ist. Man nehme 3 dl Wasser, 270 g Milchreis, 1,2 Liter Milch, 2 Teelöffel Salz. In den abgekühlten Milchreis haben wir noch ein Ei gegeben. Als Lori mit der Zitrone angewedelt kam, hat sich Becki fürchterlich entsetzt und erzählt, dass in Finnland keine Zitronenbäume wachsen. Naja, vielleicht im geheizten Garten schon.

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Wir sind, zugegeben, einige Zeit in der Küche rumgestanden und haben mit Becki Meinungen gewechselt. Sie hat von Finnland erzählt, und wir haben ihr unseren piemontesischen Rasen vorgeführt. Viel Unterschied hat sie nicht bemerkt. Dann haben wir weitergebrutzelt. Das Mehl wird mit dem Salz und dem Wasser zusammengeknetet.                         

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Da sich Lori und ich mit jeder Art von Teig gut verstehen müssen, besser gesagt, der Teig versteht uns, quetschen wir ihn zu einer Kugel zusammen und sind gespannt, ob er im Zusammenhang mit den Karjalanpiirakka funktioniert. Leider haben wir in der Zwischenzeit vergessen, wie die Finnen ihre Küchlein formen, und so hat ihn Lori einfach Handgelenkmalpi um den Milchreis gewickelt.                                             

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Unsere Becki fand es eigentlich ganz gut, wichtig sei, dass sie nun in den Ofen kämen. Dass sich absolut kein Zucker darin befindet hat seinen Grund. Es ist nämlich keine Süssspeise. Die Finnen essen die Küchlein mit Butter und gehackten Eiern einfach so. Aber man kann mit ein bisschen Süsse natürlich ein total anderes Ergebnis bewirken. Wir lassen das offen und freuen uns finnisch.                                 

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Becki kommt natürlich nicht aus Finnland. Aber trotzdem herzliche Grüsse von
Ottilio, Becki und Tante Loredana

 
 Trdelnik

Wir sind heute kulinarisch in Tschechien. Lange mussten wir nicht suchen, denn die Trdelnik gibt es in Prag an jeder Ecke. Für den Teig benötigen wir 500 g Mehl, 250 ml Milch, 3 Esslöffel Zucker, 100 g geschmolzene Butter und 2 Eier. Da es ein Hefeteig werden soll, darf man die Hefe nicht vergessen. Helfen kann heute Anna, die tschechische Schwanendame. Sie ist allerdings keine grosse Hilfe, wie die Lori  beleidigt feststellt, dabei hat sie fleissig Eier leergepustet.                                                           

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Wir machen also den Teig, der ist ein bisschen zu klebrig, aber wir hoffen, dass sich das noch beim Gehen erübrigt, ho ho. Der Teig geht allerdings nirgendwohin, nur ich, nämlich suchen nach einem passenden Werkzeug um diese Kringel zu formen. Da ich keine Eisenröhre in der Form finden kann, nehmen wir ein Glas und hoffen, dass es die Hitze des Backofens durchhält. Den heizen wir nämlich in höchster Stufe vor.                                   

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Unser Teig ist gut und Lori langweilt Anna mit ihren tschechischen Liebesgeschichten, während ich versuche, die Teigschnüre um das Glas zu wickeln, wie sie es in Prag an keiner Ecke machen. Da wir nur ein passendes Glas in diesem Format haben, müssen wir jede Teigschnur einzeln backen. Das macht die ganze Angelegenheit nicht so hektisch und Lori hat viel Zeit über ihren tschechischen Grossvater zu palavern.                                         

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Ich kümmere mich derweil um die Schnüre, die nun langsam zu Gebäck werden. Die Kreationen unterscheiden sich grössenmässig, denn wir sind ja noch in der Übungsphase. Dann fällt uns ein, dass wir ja noch eine Füllung benötigen. Da wir gerade kein Speiseeis zur Verfügung haben, schlage ich tiefgekühlte Beeren vor.                                              

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Lori findet das gut und schleudert noch eine Art Schlagrahm herum. Wir füllen unsere tschechischen Humpen mit den Leckereien und sind sehr zufrieden. Anna sagt ebenfalls nichts mehr, sie schleckt nur noch die Pfanne leer.                                                          

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Auf gutes Gelingen! Lori, Anna und Ottilio

 

Griechische Dorade mit Tsatsiki

Naja, ein wenig gemogelt haben wir heute schon. Uns wurden Doraden geliefert und wir wussten gar nicht wo hin damit. Besser gesagt, welches Land man damit schmücken könnte. Da Finnland nicht ans Mittelmeer grenzt, haben wir einen Sprung gewagt und sind in Griechenland gelandet. Von hier kommt die Dorade, wenn auch nicht mehr direkt vom Meer sondern nur noch von Zuchtbetrieben. Aber das macht uns nichts, denn die Tsatsiki können wir heute ebenfalls nicht im Original anbieten. Aber man weiss ja, wie man es machen würde.

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Dafür ist unsere Eule Demi richtig griechisch antik und gescheit. Sie rührt die toten Fische nämlich nicht einmal an, denn sie findet es nicht gut, tote Fische zu essen. Aber Tante Lori versteht das nicht. Fisch ist doch so gut und gesund, meckert sie. Damit sie noch gesünder werden, füllt sie die Fische mit Zitronenscheiben und Kräutern. Ich mische mich da nicht ein. Ich finde, an so einer Dorade ist ohnehin nicht sehr viel dran.

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Die Tante schimpft und pfuttert und geht in den Garten, um Kräuter zu holen. Demi ist aber nicht begeistert. Das sei aber nicht sehr griechisch, findet sie und guckt nur beleidigt am ganzen Tisch herum. Naja, grichisch oder nicht. Dorade gehört ins Mittelmeer und nicht in die Nordsee. Die Damen haben sich dann geeinigt und die Fische ordentlich gefüllt.  Aber dann sind sie sich gleich wieder in den Pelz geraten.

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Du kannst doch keine Tsatsiki ohne Gurke machen. Mit was kocht ihr eigentlich? Aber Lori überhört die Vorwürfe und murmelt. Mit Fantasie, meine liebe Eule, mit Fantasie. Wenn wir eben keine frische Gurke haben, nehmen wir eben eingemachte Gewürzgurken. Das gibt eine tolle Leckerei, aber nicht Tsatsiki! schimpft die Eule und da hat sie natürlich recht. Aber unsere Supertante lässt sich nicht einschüchtern und macht noch extra viel Knofi dran.

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Sie hatte einmal einen griechischen Freund, der machte die Tsatsiki sogar ohne Yoghurt. Aber die Fische? Was ist mit den Fischen? Die sind jetzt gut gegart und essensfertig. Zum Glück, denn nun können die Damen ihr Streitgespräch beenden. Schmatz, mampf, man hat es oft nicht leicht in der Küche, aber es schmeckt zum Schluss griechisch lecker.

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Wir wünschen fröhliches Griechenland. Ottilio, Demi und Loredana


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