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Cevapcici
Wir sind heute in Montenegro. Wie heisst die Hauptstadt?
Aha
Podgorica. "Noch nie gehört, ist das eine Erfindung von dir
oder
gibt es die wirklich." Lori weiss es zwar nicht besser, aber sie findet
den kleinen Negro süss. Bist du eigentlich ein Hund oder ein Schaf?
Kommt immer auf die Situation an. Hi hi. Wau oder Mäh. Wir
haben
uns für einen jungen Schafsbock entschieden und heissen Negro
herzlich willkommen in unserer Küche. Er darf zuerst einmal Zwiebeln
schneiden.
Dann wird es brenzlig, denn Lori will die Paprikaschoten
im Ofen
schwarz rösten, damit sie sich besser schälen lassen. Ich weiss nicht,
wie das die armen Völker gemacht haben, denn es geht stundenlang, bis
die endlich schwaz werden. Dann geht die Schale aber locker weg, und
darunter sind sie noch originalfarben. Und natürlich zarter als zart.
Aber ich komme jetzt mit dem Hack, denn wir wollen ja Cevapcici
anfertigen. Dass wir das in Montenegro machen, liegt daran, dass das
Land relativ klein ist und überall im Ex-Jugoslavien die Cevapcici zu
oberst an der Speisekarte stehen.
Zwiebeln schnippelt unser Schaf Negro. Lori bringt ein
sogenanntes Hokuspokuspulver und ich knalle noch ordentlich Knofi rein.
Das ist typisch für Jugoslawien, oder eigentlich aller Länder
Armeleuteküchen. Nur nicht für Etepetetedamen, die Angst haben, nach
dem Essen zu stinken, hi hi. Wenn nämlich der Partner ebenfalls Knofi
gegessen hat, merkt er es gar nicht, hi hi. Also, eben, meine
Damen, was habt ihr vor?
Weil unsere Cevapcici nach etwas schmecken sollen, würze
ich
noch etwas nach, obwohl wir schon zwei grosse Zwiebeln 4 Knofizehen, 2
Teelöffel Salz, etwas Natron, schwarzen Pfeffer, Paprika edelsüss und
rosenscharf und einen Löffel Olivenöl drin haben. Dann formen wir die
Würstchen. Das ist keine grosse Arbeit zu dritt. Unser schwarzes Schaf
meckert noch herum, dass wir noch
Ajwar-Sosse machen wollten, aber dafür reicht mein heutiges
Kochverständnis nicht mehr. Wir haben keine Melanzane, was soviel wie
Aubergine heisst. Na und, ein bisschen.... meckert Negro.
Wir stehen geschlagene vier Stunden in der Küche, nur um
ein
paar Würstchen zu machen, denn diese mussten noch eine zweistündige
Ruhephase haben. Dass wir die Paprika im Ofen gebacken und danach
geschält haben, ist uns hoch anzukreiden, aber eine Ajwar-Sosse war es
noch nicht. Ich fange so wie so langsam an, zu zweifeln, dass im Osten
jede Familie stundenlang ihre Paprika im Ofen brät und dann sogar noch
schält, um ihr eigenes Ajwar Rezept zu verwirklichen. Aber bitte, alles
ist möglich. Uns hat es dennoch geschmeckt.
Ein dreifach Hoch auf Montenegro!
Loredana, Negro und Ottilio
Slatko od Visanja - Kirschenmarmelade
Liebe Freunde, wir sind heute in Mazedonien und sitzen
in den
Kirschbäumen. Tatsache ist, dass es dort ebenfalls und ziemlich viele
Kirschbäume hat, und wir natürlich in unseren eigenen hocken und
pflücken. Wir sind schon etwas bequem geworden und haben noch reichlich
Vorräte, deshalb lassen wir den Vögeln den Vortritt. Aber Kirschen
wollen rechtzeitig geerntet werden. Vor allem diese hier.
Unser mazedonischer Glückskäfer hat sich im Bäumchen
versteckt
und Lori hat ihn mitsamt den Kirschen mitgebracht. Was macht man mit so
einem Häufchen Kirschen? Natürlich hebt man sie für die Nachwelt auf
und frisst sie nicht einfach ungeniert vom Hocker. Nachdem wir in
unserer gugelländischen Kochkarriere schon tonnenweise Steinobst
verwirkt haben, sind wir nur beschränkt begeistert.
"Aber es ist doch nur einmal Kirschenzeit im ganzen
Jahr." freut sich der Käfer.
Wir sind ja seiner Meinung, aber es gibt eben nicht nur
Kirschen
das ganze Jahr. "Dann machen wir also Marmelade oder möchtest du sie
leicht amareno im eigenen Saft?" Der Käfer ist ein einziges
Fragezeichen, was wir nun also zu Marmelade verarbeiten. Lori hat
bereits den Topf aufgesetzt, die Kirschen werden erst einmal mit dem
Zucker und den Gewürzen (Vanille und Zitrone) gekocht.
Da die ganze Angelegenheit keine vier Stunden dauert,
ist mir
schon zu Anfang sehr langweilig und ich gucke ein bisschen blöd in der
Küche herum. Aber unser Gastkoch ist sehr von der süsssuppigen Sosse
angetan, die es
durch die Kirschenmarmeladekocherei gegeben hat. Es ist schnell
abgefüllt und es hat vier Gläser gegeben, ha ha.
Nachdem wir in den ganzen Jahren schon Tonnen an
Marmelade
gemacht haben, grinsen wir noch ein bisschen über unsere Tat, aber es
ist eine. Und wir sind stolz auf unsere selbst gemachte
Kirschenmarmelade
Und dass sie ein wenig mit Mazedonien zusammenhängt,
macht sie noch ganz speziell.
Viele Grüsse von mir, Lori und Kasimir