Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Juni 2025





 
 Sarmale - Kohlrouladen

In Rumänien, wo wir uns heute befinden ist ja Graf Dracula zu Hause. Aber wir haben einen Pyranha, der von der Seite die Umrisse von Rumänien hat, ha ha, heute in der Küche. Bukarest heisst die Stadt, in der wir unseren Kohlkopf verbrutzeln wollen. Lori hat ihn bereits eine Stunde lang in gugelländischer Rindssuppe gekocht, jetzt gilt es vorsichtig, die Blätter zu entfernen. Nein, es war gar keine Suppe, es war nur Salzwasser und etwas Balsamico Essig.                           

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Da der Kohlkopf nun nicht mehr roh ist, geht das Entfernen der Blätter ganz gut. Für Kohlrouladen benötigt man schliesslich Kohlblätter. Ali jagt inzwischen Hühner und hilft Lori beim Entblättern des Kohlkopfes. Ich bereite in der Zwischenzeit die Hackfleischmasse vor. Wie immer sind wir bei dem Rezept nicht so exakt und werfen alles Mögliche "anstatt" rein. Aber im Grunde ist es wie immer, nur die Speckwürfel sind neu.

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Den Reis haben wir ebenfalls nicht roh ins Hackfleisch gegeben, wie es das Rezept verlangt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und Zeit ist Geld. Ha ha. Wenn der Reis nämlich nur Streckmittel ist, kann der ruhig etwas verkocht sein. Aber es soll unser heutiges Rezept nicht schmälern, den Rest machen wir alles wie die Rumänen. Ha ha, dabei machen es bei denen ebenfalls alle anders. Die Schwierigkeit ist nun, mit den Kohlblättern Rouladen zu formen, die wie Rouladen dreinsehen. Lori findet ihre schön.                                           

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Unser Piranha Ali hackt Zwiebel, die ich ebenfalls anröste, um sie nicht roh ins Hackfleisch geben zu müssen. Lori schimpft schon und pfuttert, ich würde alles verottilionisieren, und so wäre zum Schluss nichts mehr echt an dem Rezept. Da flattert sogar noch Flatter, das Fledermäuschen, ins Kochstudio. Ja, es ist echt was los um den Kohlkopf. Lori fuchtelt schon ganz verzweifelt, ich würde wieder nichts so machen wie im Rezept.

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"Naja, dann mach du eben alles richtig!" schimpfe ich und werfe den Kochlöffel hin. Als ob wir noch nie Kohlrouladen gemacht hätten. Das einzig Interessante an dem ganzen Rezept ist, dass wir den ganzen Kohlkopf verbraten haben und zusätzlich noch 1 Kilo Hackfleisch,  Speck, Zwiebeln, 2 Büchsen Tomaten, Saure Sahne und etwas Gewürze. Aber geschmeckt hat es alleweil gut, fast wie in Rumänien.                                       

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Die Rumänen vollbringen das Rezept mit eingelegtem Kohl, schmeckt ebenfalls lecker. Bis Dracula kommt, ha ha.

 
 Patellxhane, frittiert, gebacken

Wir befinden uns heute immer noch ziemlich östlich, was bedeutet, man findet nichts Gescheites zu essen, ha ha.  Nein, Lori hat Tirana aufgetrieben, ein Lama aus Gugellandia. Sie denkt total albanisch und hat uns gebeten, was Einfaches zu machen. Da sind wir natürlich die Ersten, die zuschnappen.  Melanzzane ist ja nicht unbedingt Gugels Lieblingsessen, aber Lori und ich schwören darauf und finden es total lecker. Also, es geht los.                   

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Ich muss natürlich dazu sagen, es gibt solche und solche. Die einen sind superzart und geschmacklich ein Volltreffer, andere wiederum können nichts anderes als flatschig werden und bitter schmecken. Wir wissen es heute nicht, denn wir sind in Albanien, da meckert man nicht lange rum. Unser Lama ist fleissig und wirft schon mal ein Ei in den Teller. "Wie wärs, wenn du es zuerst pellst, und guckst, was es drin hat?"                                         

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Das Panieren haben meine Angestellten ja eigentlich intus, aber heute machen sie noch einen dritten Teller für das Mehl. "Ja wozu denn, den wascht man nachher ab und haut das Ei rein." "Es müssen es ja nicht alle gleich machen wie du!" schnauzt die Loredana und pflatscht mit Tirana im Mehl herum.  Na schön, ich warte.                                                                                 

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Also ich habe ja schon viel gekocht, aber solche Mühe mit ein paar Oberginen hatte ich noch nie. "Kennen die das denn in Albanien?" Mir schwant Schlimmes. Die haben mich fast verprügelt, die Lori und die Tirana, ich solle nicht so einen frechen Latz haben. "Na gut, dann gehe ich halt. " Also ich weiss es bis heute noch nicht, aber ich habe ja das Rezept gefunden.

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Auf Albanisch, wohlgemerkt. Und wir haben bei unserer Europareise gemerkt, dass wir ein wenig ins Offside abdriften. Denn wir haben es heute nicht so gemacht, wie die Albaner. Wir backen die Auberginen schon jahrelang, aber wir machen es eben anders.  Aber das macht ja nichts.

Die Idee ist ja das Gute.

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In diesem Sinne lassen wir die drei nun weiterbrutzeln und freuen uns auf ein gutes Mahl.
Unsere Pappenheimer haben dazu natürlich noch Tartarsauce gemacht.  Ja, dann. Wir wünschen allen ein schönes Wochenende aus Tirana, Albanien von
Ottilio, Tirana und Loredana

 
 Cevapcici

Wir sind heute in Montenegro. Wie heisst die Hauptstadt? Aha Podgorica.  "Noch nie gehört, ist das eine Erfindung von dir oder gibt es die wirklich." Lori weiss es zwar nicht besser, aber sie findet den kleinen Negro süss. Bist du eigentlich ein Hund oder ein Schaf? Kommt immer auf die Situation an. Hi hi.  Wau oder Mäh. Wir haben uns für einen jungen Schafsbock entschieden und heissen Negro herzlich willkommen in unserer Küche. Er darf zuerst einmal Zwiebeln schneiden.  

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Dann wird es brenzlig, denn Lori will die Paprikaschoten im Ofen schwarz rösten, damit sie sich besser schälen lassen. Ich weiss nicht, wie das die armen Völker gemacht haben, denn es geht stundenlang, bis die endlich schwaz werden. Dann geht die Schale aber locker weg, und darunter sind sie noch originalfarben. Und natürlich zarter als zart. Aber ich komme jetzt mit dem Hack, denn wir wollen ja Cevapcici anfertigen. Dass wir das in Montenegro machen, liegt daran, dass das Land relativ klein ist und überall im Ex-Jugoslavien die Cevapcici zu oberst an der Speisekarte stehen.

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Zwiebeln schnippelt unser Schaf Negro. Lori bringt ein sogenanntes Hokuspokuspulver und ich knalle noch ordentlich Knofi rein. Das ist typisch für Jugoslawien, oder eigentlich aller Länder Armeleuteküchen. Nur nicht für Etepetetedamen, die Angst haben, nach dem Essen zu stinken, hi hi. Wenn nämlich der Partner ebenfalls Knofi gegessen hat, merkt er es gar nicht, hi hi.  Also, eben, meine Damen, was habt ihr vor?  

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Weil unsere Cevapcici nach etwas schmecken sollen, würze ich noch etwas nach, obwohl wir schon zwei grosse Zwiebeln 4 Knofizehen, 2 Teelöffel Salz, etwas Natron, schwarzen Pfeffer, Paprika edelsüss und rosenscharf und einen Löffel Olivenöl drin haben. Dann formen wir die Würstchen. Das ist keine grosse Arbeit zu dritt. Unser schwarzes Schaf meckert noch herum, dass wir noch Ajwar-Sosse machen wollten, aber dafür reicht mein heutiges Kochverständnis nicht mehr. Wir haben keine Melanzane, was soviel wie Aubergine heisst. Na und, ein bisschen.... meckert Negro.

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Wir stehen geschlagene vier Stunden in der Küche, nur um ein paar Würstchen zu machen, denn diese mussten noch eine zweistündige Ruhephase haben. Dass wir die Paprika im Ofen gebacken und danach geschält haben, ist uns hoch anzukreiden, aber eine Ajwar-Sosse war es noch nicht. Ich fange so wie so langsam an, zu zweifeln, dass im Osten jede Familie stundenlang ihre Paprika im Ofen brät und dann sogar noch schält, um ihr eigenes Ajwar Rezept zu verwirklichen. Aber bitte, alles ist möglich. Uns hat es dennoch geschmeckt.                                                         

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Ein dreifach Hoch auf Montenegro!
Loredana, Negro und Ottilio

 

Slatko od Visanja  -  Kirschenmarmelade

Liebe Freunde, wir sind heute in Mazedonien und sitzen in den Kirschbäumen. Tatsache ist, dass es dort ebenfalls und ziemlich viele Kirschbäume hat, und wir natürlich in unseren eigenen hocken und pflücken. Wir sind schon etwas bequem geworden und haben noch reichlich Vorräte, deshalb lassen wir den Vögeln den Vortritt. Aber Kirschen wollen rechtzeitig geerntet werden. Vor allem diese hier.

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Unser mazedonischer Glückskäfer hat sich im Bäumchen versteckt und Lori hat ihn mitsamt den Kirschen mitgebracht. Was macht man mit so einem Häufchen Kirschen? Natürlich hebt man sie für die Nachwelt auf und frisst sie nicht einfach ungeniert vom Hocker. Nachdem wir in unserer gugelländischen Kochkarriere schon tonnenweise Steinobst verwirkt haben, sind wir nur beschränkt begeistert. 

"Aber es ist doch nur einmal Kirschenzeit im ganzen Jahr." freut sich der Käfer.

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Wir sind ja seiner Meinung, aber es gibt eben nicht nur Kirschen das ganze Jahr. "Dann machen wir also Marmelade oder möchtest du sie leicht amareno im eigenen Saft?" Der Käfer ist ein einziges Fragezeichen, was wir nun also zu Marmelade verarbeiten. Lori hat bereits den Topf aufgesetzt, die Kirschen werden erst einmal mit dem Zucker und den Gewürzen (Vanille und Zitrone) gekocht.

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Da die ganze Angelegenheit keine vier Stunden dauert, ist mir schon zu Anfang sehr langweilig und ich gucke ein bisschen blöd in der Küche herum. Aber unser Gastkoch ist sehr von der süsssuppigen Sosse angetan, die es durch die Kirschenmarmeladekocherei gegeben hat. Es ist schnell abgefüllt und es hat vier Gläser gegeben, ha ha.

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Nachdem wir in den ganzen Jahren schon Tonnen an Marmelade gemacht haben, grinsen wir noch ein bisschen über unsere Tat, aber es ist eine. Und wir sind stolz auf unsere selbst gemachte Kirschenmarmelade

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Und dass sie ein wenig mit Mazedonien zusammenhängt, macht sie noch ganz speziell. 

Viele Grüsse von mir, Lori und Kasimir



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