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Sarmale - Kohlrouladen
In Rumänien, wo wir uns heute befinden ist ja Graf
Dracula zu
Hause. Aber wir haben einen Pyranha, der von der Seite die Umrisse von
Rumänien hat, ha ha, heute in der Küche. Bukarest heisst die Stadt, in
der wir unseren Kohlkopf verbrutzeln wollen. Lori hat ihn bereits eine
Stunde lang in gugelländischer Rindssuppe gekocht, jetzt gilt es
vorsichtig, die Blätter zu entfernen. Nein, es war gar keine Suppe, es
war nur Salzwasser und etwas Balsamico Essig.
Da der Kohlkopf nun nicht mehr roh ist, geht das
Entfernen der
Blätter ganz gut. Für Kohlrouladen benötigt man schliesslich
Kohlblätter. Ali jagt inzwischen Hühner und hilft Lori beim Entblättern
des Kohlkopfes. Ich bereite in der Zwischenzeit die Hackfleischmasse
vor. Wie immer sind wir bei dem Rezept nicht so exakt und werfen alles
Mögliche "anstatt" rein. Aber im Grunde ist es wie immer, nur die
Speckwürfel sind neu.
Den Reis haben wir ebenfalls nicht roh ins Hackfleisch
gegeben,
wie es das Rezept verlangt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste,
und Zeit ist Geld. Ha ha. Wenn der Reis nämlich nur Streckmittel ist,
kann der ruhig etwas verkocht sein. Aber es soll unser heutiges Rezept
nicht schmälern, den Rest machen wir alles wie die Rumänen. Ha ha,
dabei machen es bei denen ebenfalls alle anders. Die
Schwierigkeit ist nun, mit den Kohlblättern Rouladen zu formen, die wie
Rouladen dreinsehen. Lori findet ihre schön.
Unser Piranha Ali hackt Zwiebel, die ich ebenfalls
anröste, um sie
nicht roh ins Hackfleisch geben zu müssen. Lori schimpft schon und
pfuttert, ich würde alles verottilionisieren, und so wäre zum Schluss
nichts mehr echt an dem Rezept. Da flattert sogar noch Flatter, das
Fledermäuschen, ins Kochstudio. Ja, es ist echt was los um den
Kohlkopf. Lori fuchtelt schon ganz verzweifelt, ich würde wieder nichts
so machen wie im Rezept.
"Naja, dann mach du eben alles richtig!" schimpfe ich
und werfe
den Kochlöffel hin. Als ob wir noch nie Kohlrouladen gemacht hätten.
Das einzig Interessante an dem ganzen Rezept ist, dass wir den ganzen
Kohlkopf verbraten haben und zusätzlich noch 1 Kilo Hackfleisch,
Speck, Zwiebeln, 2 Büchsen Tomaten, Saure Sahne und etwas
Gewürze. Aber geschmeckt hat es alleweil gut, fast wie in Rumänien.
Die Rumänen vollbringen das Rezept mit eingelegtem
Kohl, schmeckt ebenfalls lecker. Bis Dracula kommt, ha ha.
Patellxhane, frittiert,
gebacken
Wir befinden uns heute immer noch ziemlich östlich, was
bedeutet, man findet nichts Gescheites zu essen, ha ha. Nein,
Lori hat Tirana aufgetrieben, ein Lama aus Gugellandia. Sie denkt total
albanisch und hat uns gebeten, was Einfaches zu machen. Da sind wir
natürlich die Ersten, die zuschnappen. Melanzzane ist ja
nicht
unbedingt Gugels Lieblingsessen, aber Lori und ich schwören darauf und
finden es total lecker. Also, es geht los.
Ich muss natürlich dazu sagen, es gibt solche und
solche. Die
einen sind superzart und geschmacklich ein Volltreffer, andere wiederum
können nichts anderes als flatschig werden und bitter schmecken. Wir
wissen es heute nicht, denn wir sind in Albanien, da meckert man nicht
lange rum. Unser Lama ist fleissig und wirft schon mal ein Ei in den
Teller. "Wie wärs, wenn du es zuerst pellst, und guckst, was
es
drin hat?"
Das Panieren haben meine Angestellten ja eigentlich
intus, aber
heute machen sie noch einen dritten Teller für das Mehl. "Ja wozu denn,
den wascht man nachher ab und haut das Ei rein." "Es müssen es
ja
nicht alle gleich machen wie du!" schnauzt die Loredana und pflatscht
mit Tirana im Mehl herum. Na schön, ich warte.
Also ich habe ja schon viel gekocht, aber solche Mühe
mit ein
paar Oberginen hatte ich noch nie. "Kennen die das denn in Albanien?"
Mir schwant Schlimmes. Die haben mich fast verprügelt, die Lori und die
Tirana, ich solle nicht so einen frechen Latz haben. "Na gut, dann gehe
ich halt. " Also ich weiss es bis heute noch nicht, aber ich habe ja
das Rezept gefunden.
Auf Albanisch, wohlgemerkt. Und wir haben bei unserer
Europareise gemerkt, dass wir ein wenig ins Offside abdriften. Denn wir
haben es heute nicht so gemacht, wie die Albaner. Wir backen die
Auberginen schon jahrelang, aber wir machen es eben anders.
Aber
das macht ja nichts.
Die Idee ist ja das Gute.
In diesem Sinne lassen wir die drei nun weiterbrutzeln
und freuen uns auf ein gutes Mahl.
Unsere
Pappenheimer haben dazu natürlich noch Tartarsauce gemacht.
Ja,
dann. Wir wünschen allen ein schönes Wochenende aus Tirana, Albanien von
Ottilio, Tirana und Loredana
Cevapcici
Wir sind heute in Montenegro. Wie heisst die Hauptstadt?
Aha
Podgorica. "Noch nie gehört, ist das eine Erfindung von dir
oder
gibt es die wirklich." Lori weiss es zwar nicht besser, aber sie findet
den kleinen Negro süss. Bist du eigentlich ein Hund oder ein Schaf?
Kommt immer auf die Situation an. Hi hi. Wau oder Mäh. Wir
haben
uns für einen jungen Schafsbock entschieden und heissen Negro
herzlich willkommen in unserer Küche. Er darf zuerst einmal Zwiebeln
schneiden.
Dann wird es brenzlig, denn Lori will die Paprikaschoten
im Ofen
schwarz rösten, damit sie sich besser schälen lassen. Ich weiss nicht,
wie das die armen Völker gemacht haben, denn es geht stundenlang, bis
die endlich schwaz werden. Dann geht die Schale aber locker weg, und
darunter sind sie noch originalfarben. Und natürlich zarter als zart.
Aber ich komme jetzt mit dem Hack, denn wir wollen ja Cevapcici
anfertigen. Dass wir das in Montenegro machen, liegt daran, dass das
Land relativ klein ist und überall im Ex-Jugoslavien die Cevapcici zu
oberst an der Speisekarte stehen.
Zwiebeln schnippelt unser Schaf Negro. Lori bringt ein
sogenanntes Hokuspokuspulver und ich knalle noch ordentlich Knofi rein.
Das ist typisch für Jugoslawien, oder eigentlich aller Länder
Armeleuteküchen. Nur nicht für Etepetetedamen, die Angst haben, nach
dem Essen zu stinken, hi hi. Wenn nämlich der Partner ebenfalls Knofi
gegessen hat, merkt er es gar nicht, hi hi. Also, eben, meine
Damen, was habt ihr vor?
Weil unsere Cevapcici nach etwas schmecken sollen, würze
ich
noch etwas nach, obwohl wir schon zwei grosse Zwiebeln 4 Knofizehen, 2
Teelöffel Salz, etwas Natron, schwarzen Pfeffer, Paprika edelsüss und
rosenscharf und einen Löffel Olivenöl drin haben. Dann formen wir die
Würstchen. Das ist keine grosse Arbeit zu dritt. Unser schwarzes Schaf
meckert noch herum, dass wir noch
Ajwar-Sosse machen wollten, aber dafür reicht mein heutiges
Kochverständnis nicht mehr. Wir haben keine Melanzane, was soviel wie
Aubergine heisst. Na und, ein bisschen.... meckert Negro.
Wir stehen geschlagene vier Stunden in der Küche, nur um
ein
paar Würstchen zu machen, denn diese mussten noch eine zweistündige
Ruhephase haben. Dass wir die Paprika im Ofen gebacken und danach
geschält haben, ist uns hoch anzukreiden, aber eine Ajwar-Sosse war es
noch nicht. Ich fange so wie so langsam an, zu zweifeln, dass im Osten
jede Familie stundenlang ihre Paprika im Ofen brät und dann sogar noch
schält, um ihr eigenes Ajwar Rezept zu verwirklichen. Aber bitte, alles
ist möglich. Uns hat es dennoch geschmeckt.
Ein dreifach Hoch auf Montenegro!
Loredana, Negro und Ottilio
Slatko od Visanja - Kirschenmarmelade
Liebe Freunde, wir sind heute in Mazedonien und sitzen
in den
Kirschbäumen. Tatsache ist, dass es dort ebenfalls und ziemlich viele
Kirschbäume hat, und wir natürlich in unseren eigenen hocken und
pflücken. Wir sind schon etwas bequem geworden und haben noch reichlich
Vorräte, deshalb lassen wir den Vögeln den Vortritt. Aber Kirschen
wollen rechtzeitig geerntet werden. Vor allem diese hier.
Unser mazedonischer Glückskäfer hat sich im Bäumchen
versteckt
und Lori hat ihn mitsamt den Kirschen mitgebracht. Was macht man mit so
einem Häufchen Kirschen? Natürlich hebt man sie für die Nachwelt auf
und frisst sie nicht einfach ungeniert vom Hocker. Nachdem wir in
unserer gugelländischen Kochkarriere schon tonnenweise Steinobst
verwirkt haben, sind wir nur beschränkt begeistert.
"Aber es ist doch nur einmal Kirschenzeit im ganzen
Jahr." freut sich der Käfer.
Wir sind ja seiner Meinung, aber es gibt eben nicht nur
Kirschen
das ganze Jahr. "Dann machen wir also Marmelade oder möchtest du sie
leicht amareno im eigenen Saft?" Der Käfer ist ein einziges
Fragezeichen, was wir nun also zu Marmelade verarbeiten. Lori hat
bereits den Topf aufgesetzt, die Kirschen werden erst einmal mit dem
Zucker und den Gewürzen (Vanille und Zitrone) gekocht.
Da die ganze Angelegenheit keine vier Stunden dauert,
ist mir
schon zu Anfang sehr langweilig und ich gucke ein bisschen blöd in der
Küche herum. Aber unser Gastkoch ist sehr von der süsssuppigen Sosse
angetan, die es
durch die Kirschenmarmeladekocherei gegeben hat. Es ist schnell
abgefüllt und es hat vier Gläser gegeben, ha ha.
Nachdem wir in den ganzen Jahren schon Tonnen an
Marmelade
gemacht haben, grinsen wir noch ein bisschen über unsere Tat, aber es
ist eine. Und wir sind stolz auf unsere selbst gemachte
Kirschenmarmelade
Und dass sie ein wenig mit Mazedonien zusammenhängt,
macht sie noch ganz speziell.
Viele Grüsse von mir, Lori und Kasimir