Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
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Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Mai 2017





 
 Kirschen-Chutney und Kirschen-Taschen

Es geht los. Alle klettern wieder in den Kirschbäumen herum. Lori und ich wollten ursprünglich etwas anderes kochen, da hat man uns in die Bäume geschickt. Marmelade können wir im Moment keine machen, weil nur noch ein klitzekleiner Klacks Zucker da ist. Kirschenkuchen habe ich schon mit Kiku gemacht. Also was tun? Egal, die Kirschen müssen zuerst entsteint werden, da haben wir ja noch Zeit zum Überlegen.

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"Ich hab's!" sage ich zu Lori, "wir machen Kirschen-Chutney, da braucht man nur ganz wenig Zucker. Den geben wir in die Pfanne und lassen ihn karamelisieren. Wir geben die gehackte Zwiebel dazu und löschen mit Rotwein und etwas Orangensaft ab. Warum man Blutorangensaft hätte nehmen sollen, weiss ich nicht, wir haben normale Orangen gepresst, denn auf die Farbe kann es bei dieser schwarzen Sache ja nicht ankommen.

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Jetzt gibt man die Kirschen dazu und einen Schuss Balsamico-Essig. Alles zusammen wird nun gekocht. Das Wasserglas, das da herumsteht, haben wir für die Wuwatis benötigt, die sind immer in die Küche gekommen und haben uns gestört. Das Gewürz in dem Topf habe ich letztes Jahr auf dem italienischen Kräutermarkt ergattert, leider kann ich mich nicht mehr erinnern, was es war. Riecht wie Thymian, ist aber konsistenzmässig eher wie Rosmarin. Wir hacken etwas davon und geben es in unser Chutney.  Wir würzen noch etwas mit Salz und Pfeffer und füllen ab.

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Die nächste Ladung Kirschen verarbeiten wir zu Kirschen-Taschen. Wir nehmen einfach eine Tüte Puddingpulver und rühren es mit dem Kirschensaft und etwas Wein unter die Kirschen. Dann schneiden wir aus Blätterteig Vierecke und füllen von dem Kirschenmus einen Löffel darüber. Lori füllt immer etwas zu grosszügig. Das ist schlecht, weil dann möglicherweise die Füllung beim Backen entwischt. Man klappt die Taschen zu und drückt mit der Gabel die Ränder gut an.

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Und dann holen wir eines von unseren Supereiern aus dem Hühnerstall, verklopfen es und streichen es verdünnt über die Taschen. Jetzt müssen die Exemplare nur noch etwa 15 Minuten gebacken werden. Wir haben sie dann noch mit Puderzucker bestreut und schon kann die nächste Portion Kirschen in Angriff genommen werden. Das wird wahrscheinlich nun ein paar Wochen so weitergehen.

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Man beachte, wie weiss und ungesprenkelt wir am Ende glücklich in unserem Kirschensegen hocken. Wir sind zwischendurch immer mal wieder in die Regentonne gehüpft. 


 
 Kürbis-Röllchen

Es ist der letzte Kürbis von der ganzen reichen Ernte von 2016. Er hätte noch einige Monate weiter gehalten, aber wir fanden, die Zeit ist reif. Grünling wartet vor der Küchentüre, bis die Kerne kommen. Ich hatte einfach Lust, mal etwas Originelleres zu machen als immer nur Torte und Kuchen, und so bin ich bei diesem Rezept gelandet. Es ist natürlich eines von Tante Loredana.

Der Teig ist einfach. Man nehme 200 Gramm Mehl, drei Tuorli, das sind Eigelbe, und ein ganzes Ei mit einer Prise Salz. Das knetet man zu einem Nudelteig. (Lori hat natürlich ein paar Tropfen Weisswein dazugegeben, denn der Teig war ihr zu trocken.) Man formt einen Ball und wickelt ihn in Klarsichtfolie ein.
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 Aber hier geblieben, der Teig kommt nicht in den Kühlschrank.  Man schneidet 150 Gramm Rohschinken in dünne Tranchen und ebenfalls den Kürbis, von dem wir allerdings gute 500 Gramm benötigen, da er für den Namen des Gerichts verantwortlich ist.  Beim Schneiden des Taleggio-Käses (200 Gramm) haben wir mehr probiert als nötig, denn er müsste nichts anderes tun, als eigentlich wie Taleggio schmecken.  Aber ein bisschen Spass in der Küche muss eben sein. Dann geht es ans Teigblätter walken.

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Die Masse wären 30cm mal 40cm, aber wir müssen Rücksicht an die Grösse der Pfanne nehmen. Denn die ganze Angelegenheit wird noch ins kochende Salzwasser gegeben. (Nudelteig!!) Zuerst werden die Teigblätter aber ordentlich gefüllt. Zuerst wird der Schinken hindrappiert, dann kommen die Käsestreifen darüber und dann der gebratene Kürbis (einige Minuten von allen Seiten in der Bratpfanne) Salz und Pfeffer nach Belieben, dann kommt das zweite Teigblatt, wie bei einer Lasagne.  Zum Schluss formt Lori damit eine Rolle, die dann in die Pfanne passt.

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Besser gesagt, zuerst muss sie in den Stoff passen. Wir haben ein spezielles Küchentuch (ohne Duftwaschmittel gewaschen) bereitgelegt und wickeln nun die Kürbisrolle darin ein. Schnürchen drum und ab ins Salzwasserbad. Nach knappen 40 Minuten holen wir unseren Stoffkürbisnudelschinken wieder ins Trockene und öffnen das Paket. Die Lori steht schon mit dem Parmesan bereit, dabei müssen wir das Ganze zuerst in Scheiben schneiden.

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Dann geben wir die Scheiben in eine Gratinform und sparen nicht mit Parmesan, Butterflocken und Rosmarin. Im Originalrezept wären noch gehackte Senffrüchte enthalten, aber die waren mir nun etwas zu weihnachtlich, deshalb haben wir einfach etwas mehr Pfeffer dazugewirbelt.

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Wir hoffen, ihr habt irgendwann den Mut, das tolle Rezept von Loredana nachzukochen, und wir sind nun glücklich den letzten Kürbis los. Ha, ha, ha, ha und eine schöne Woche allen Köchen und Essern. Lori und Ottilio.


 
 Ei, ei, ei -  zum Muttertag

Wie man weiss, haben wir jetzt Hühner und demzufolge immer frische Eier. Zur Feier des Muttertages am Sonntag haben wir dem kleinen Küken Myriel versucht, das Kuchenbacken beizubringen. Lori hat sich schwer ins Zeug gelegt und sich den Mund fusselig geredet, damit der Piepmatz auch alles richtig macht. Er fegte dann mit der Butter über das Backpapier am Blech wie ein Eiskunstläufer.

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Dass die Eier ganz frisch von unseren Hühnern stammen, sieht man daran, dass sie keinen Datumstempel haben. Hi, hi, hi, die werden bei uns eben nicht alt. Wir benötigen pro Kuchen 4 Stück. Zudem 100 Gramm Zucker, 100 Gramm Mehl und etwas Vanille. Das kann sich jedes Küken merken. Wir schlagen zuerst das Eiweiss und dann erst die Eier mit dem Zucker, dann muss man die Schwingbesen nicht abwaschen.

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Die Myriel ist ja ziemlich kochbegabt, aber sie ist trotzdem einmal ins Mehl und später noch zigmal in die Schokocreme gefallen. Das Eigelb mit dem Zucker kommt nun über das Eiweiss, das ist gescheiter als umgekehrt, denn es klebt so nirgends. Nun sieben wir das Mehl darüber und die Lori mischt alles sorgfältig zusammen. "Siehst du wie schön gelb das ist? Und warum? Weil unsere Hühner Mais bekommen."  Jetzt streichen wir alles ans Backpapier und rein in den Ofen damit.

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Die Backzeit ist kurz: Nicht länger als zehn Minuten bei etwa 200 Grad. Lohnt also nicht, in der Zwischenzeit ein wenig in den Lokalitäten rumzuradeln. Lieber bereiten wir das Küchentuch vor. Myriel streut fleissig Staubzucker darüber, denn hier wird ja dann der gebackene Kuchen drübergekippt. Lori holt ihn im Backofen ab und wir ziehen die Backfolie runter und rollen ihn mit Hilfe des Tuchs locker zusammen. Wenn er abgekühlt ist, können wir die Füllung hineingeben.

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Aber jetzt kommt erst der zweite dran. Wir wollen zum Muttertag ja etwas vorweisen und machen nicht nur so einen kleinen Rollkuchen, sondern wenigstens zwei. Die Lori hat zwar ein paar Einwände und meckert, dass heute wieder kein Kirsch oder sonstwas alkoholisches zum Einsatz kommt. Sie findet dann ein paar Erdbeeren, die schon etwas hinüber sind.. ha, ha, ha. Jetzt müssen wir unsere zwei Muttertagsrollen nur noch füllen.

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Die eine wird mit Buttercreme gefüllt. 250 Gramm Butter, 200 Gramm Puderzucker, Vanille und 100 Gramm geschmolzene Schokolade plus - warum wohl? - zwei Eier. Dann streichen wir dreiviertel der süssen Creme in den Rollkuchen hinein und später noch an seine Ober- und Unterseite. Mit einer Gabel macht man Rillen, damit es rustikal anmutet. Die Erdbeerfüllung ist ebenfalls kinderleicht. Wir haben eine ähnliche Erdbeerroulade bereits im 2016 gemacht. (link) Wir wünschen viel Spass beim Backen und Mampfen. Ich denke, wir werden bis am Sonntag noch einige mehr machen müssen.

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Tunfischbällchen

Heute gibt es bei uns eine leckere kleine Vorspeise, die erst noch schnell gemacht ist. Die Lori rollt schon mal die Tunfischdosen heran. Wir lassen sie abtropfen und fangen das Öl in einer Tasse. Man kann es noch für etwas anderes verwenden. Dann benötigen wir noch etwas Ricotta, Zwiebel, Knobli und Petersilie, ein Ei und Parmesankäse. Zuerst wird der Tunfisch mit der Gabel fein zerquetscht.

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Man kann Zwiebel und Knobli natürlich weglassen, wenn es noch schneller gehen soll. Wir hacken also alles im Rekordtempo möglichst klein, denn die Bällchen sollen ja dann gut zusammenhalten. Die Petersilie habe ich noch am Markt besorgt. Die im Kräutergärtchen ist noch viel zu zart, ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie abzuschneiden.

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Jetzt mischen wir alles zusammen. Zusätzlich geben wir noch ein Ei hinzu und natürlich Parmesan.  Normalerweise empfehle ich keinen Käse zu Fisch, aber in diesem Falle handelt es sich um eine absolute Notwendigkeit. Jetzt wird noch mit Salz und Pfeffer gewürzt, und vor allem: Probiert! Wie gut, dass ich drei Dosen Tunfisch genommen habe.

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Je nach Konsistenz kann man das eine oder andere natürlich noch dazugeben. Nun muss man nur noch kleine Bällchen formen, diese in den Bröseln wälzen und dann im heissen Fett goldbräunlich backen. Nicht zu viele pro Pfanne, sonst kühlt das Fett zu sehr ab. Wenn man das Tunfischöl noch zum Braten verwenden möchte, muss man Vorsicht walten lassen, es könnte ziemlich spritzen, da das Öl bereits mit Wasser vom Fisch vermischt ist.

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Die gebackenen Tunfischbällchen, so schnell wie gemacht, werden sie leider weggefressen. Wir wünschen eine schöne Zeit in der Küche. Ottilio und Loredana.



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