Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im März 2018





 
 Chinesische Glückskekse

Bevor man mit diesem historischen Gebäck anfangen kann, benötigt man einige bürotechnische Handgriffe. Lori hat schon mal ein paar kluge Sprüche gesammelt om Popier gedruckt. Diese werden dann in die Kekse eingepackt, das ist der Knüller. Man faltet die Zettelchen möglichst klein. Dann muss man noch das Backpapier dahingehend präparieren, dass man später Rondellen von zirka 8 Zentimeter Durchmesser hat. Man muss die Markierung relativ dick machen, weil der Teig dann an die Rückseite des Papiers gestrichen wird.

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Der Teig wird so gemacht: Die Eiweisse von drei Eiern kurz anschlagen, nicht steif, sondern einfach etwas luftig. Dann Mehl und Puderzucker, je 60 Gramm, dazusieben und 45 Gramm geschmolzene Butter hinzufügen. Die Lori hat die Butter in der Mikrowelle geschmolzen, da gab es eine kleinere Explosion und eine Reinigungsaktion. Wir haben lange überlegt, ob man den langweiligen Teig nicht mit etwas Gewürz peppen könnte.

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Aber wiedereinmal hatten wir nicht den selben Geschmack. Und so sind die Kekse neutral geblieben. Klassisch, sozusagen. Zwischendurch hat sich noch so ein Osterfritze eingemischt und Lori von der Arbeit abgehalten. Obwohl diese Glückskekse nicht ganz einfach zu machen sind, haben wir schnell gelernt, wie es am besten geht.

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Die ersten paar Verunfallten bekamen die Wuwatis, die zu neunt vor der Küchentüre gewartet haben, weil sie nicht wussten, was wir heute kochen. Man darf nicht zu viele Rondellen gleichzeitig backen, denn die Zeit reicht sonst nicht, um den Zettel reinzuwerfen und sie zusammenzuklappen, bevor alles abkühlt. Wir sind bei zwei eingepegelt. Die Backzeit ist ja nur 5 Minuten. Also geht das rasant, wenn der eine vorbereitet und der andere backt. Wichtig ist, dass der Keks am Rand eine bräunliche Färbung hat, dann ist er gut.

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So war unsere Akkordarbeit: Ich nehme eineinhalb Teelöffel Teig und verstreiche denselben am vorbereiteten Backpapier. Zwischendurch muss man neue Kreise schneiden oder eventuell sogar Sprüche. Wir haben zum Schluss Losnummern reingetan, ha ha. Die Lori gibt die Kreise in den Ofen und stellt den Timer bis fünf Minuten. Wenn's klingelt, Kekse mit Zettel belegen und zusammenklappen. Dann Backpapier entfernen und über einem Glas in die gewünsche Form biegen. Den nächsten Keks vom Backblech nehmen und gleich behandeln. Und so weiter. 

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Und nun wünschen wir euch viel Glück und Milliarden von geglückten Glückskeksen.

Schöne Ostern von Ottilio und Loredana


 
 Potthucke mit Lauch und Brokkoli

Das heutige Gericht haben wir zufällig im Internet gefunden. Weil uns das Wort neugierig gemacht hat, und gerade noch die passenden Zutaten im Kühlschrank waren, haben wir es uns vorgenommen. Lori findet zwar, es gäbe übertrieben viel Arbeit, man könne dies sicher einfacher machen. Aber ich sagte: "Nichts da, wir müssen es ja am Schluss nicht noch in Scheiben schneiden und in Butter braten." Das wird nämlich so gemacht, wenn die Potthucke fertig ist.

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Na schön, Loredana gibt sich geschlagen und schnippelt die Zwiebeln. Ich brate sie dann an, also die Zwiebeln. Mit dem Porree machen wir ein Duell, besser gesagt ein Wettscheibeln, das natürlich ich gewinne. Wir benötigen allerdings nicht den ganzen Porree, der Rest ist dann für eine Quiche oder so. Zurück zur Potthucke. Jetzt kommen die Kartoffeln dran. Die Hälfte, die gekocht ist, wird gestampft, die andere Hälfte, roh geraffelt.

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Roh geraffelte Kartoffeln müssen immer noch etwas gepresst werden, damit das Wasser entfernt wird. Lori hat das mit ihrem Leintuch gemacht. Hihi. Dann werden die Kartoffeln in einer Schüssel wieder zusammengefügt. Ich muss allerdings Loredana recht geben, dass die zwei Arten der Zubereitung der Kartoffeln den Geschmack am Schluss nicht wesentlich beeinflusst haben. Kartoffel bleibt Kartoffel. 

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Es kommt nun aber natürlich noch allerlei in unsere Potthucke.  4 Eier, Sahne und Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Erba cipollina, Petersilie und am Schluss noch die Röstzwiebeln. Wir hatten keine Mengenangabe für die Flüssigkeiten und haben deswegen am Schluss sicherheitshalber nochmals ein Ei reingeworfen.

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Wir hatten nicht den ganzen Tag Zeit, die Potthucke am Ofen hocken zu lassen, deshalb sollte sie schnell schön fest werden. Loredana hat die Form mit reichlich Butter eingeschmiert. Dann kommt die Hälfte der Kartoffelmasse hinein. Darüber streut man nun den Porree und den Brokkoli. Jetzt wird noch der restliche Teig in die Form gefüllt und fertig.

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Die Form wird mit Alufolie abgedeckt und bei 150 Grad 45 Minuten lang gebacken, am Schluss noch 15 Minuten ohne Folie. Die fertige Potthucke wird dann auf ein Brett gestürzt. Bei uns stürzt sie direkt in die Servierplatte. Denn, wo bei uns die Geschichte der Potthucke endet, geht es im Original noch weiter. Dort wird sie in Scheiben geschnitten und in heissem Butterschmalz gebacken. Na, jetzt wissen wir wenigstens, was eine Potthucke ist.

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Wir wünschen dir eine schöne Woche und viel Spass in der Küche.

Loredana und Ottilio

 
 Mangold

Tja, da wir es in letzter Zeit öfter mit Gold zu tun haben, dachte ich, wir könnten mal so einen Busch von diesem Grünzeug, das sich Mangold nennt, in der Küche verarbeiten. Allerdings fällt es mir schwer, diese schöne Pflanze einfach mit Siel und Grün zusammen in einen Topf zu werfen. Dafür ist es viel zu schön. Wir wollen zwei Dinge damit herstellen.

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Wir trennen also das Weisse vom Grünen und sind noch frohen Mutes. Doch dann stellen wir fest, das unser Kochherd kein Gas mehr hat. Nichts mit Backofen und zweiteiligem Mangoldkuchen. Wir müssen uns schnellstens etwas Anderes einfallen lassen. Wir haben ja noch unseren Solarkocher und die Mikrowelle. Das Gas für den Kochherd ist unterwegs, aber das nützt uns jetzt nichts. Zum Glück scheint die Sonne und die Mangoldstiele werden mit Sonnenenergie weich gekocht.

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Für das Blattwerk vom Mangold haben wir ebenfalls eine Lösung gefunden. Wir machen eine supergrüne Suppe damit. Weil der Solarkocher nun mit den Stielen beschäftigt ist, bedienen wir uns mal der Mikrowelle, und gucken, was die so mangoldmässig alles kann. Naja, die Hälfte der Mangoldblätter ist Lori dann beim Hin und Herrennen von Mikrowelle zum Rüstplatz irgendwann mitsamt dem Brett umgekippt und am Boden gelandet. Davon haben wir freundlicherweise kein Foto gemacht.

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Aber das ist nicht schlimm, denn die Suppe wird trotzdem noch grüner als grün und wir sind nach dem Abschmecken und Mixen mehr als zufrieden damit. Wir mussten nur wahnsinnig acht geben, dass uns die grünen Spritzer nicht das Fell verkleckern. Grün ist ja schön, aber wir wären dann echte Evergreens geworden, haha. Inzwischen hat der Solarkocher die Stiele weichgekriegt und wir überlegen, wie wir ein hübsches Gratin damit machen können.

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Aluminium eignet sich sehr gut für Solarkocher, wissen wir inzwischen, und während wir die Mangoldstiele einzeln in die Form legen, hat Lori plötzlich eine Eingebung. Unser Kochherd hat ja einen Grill, und der funktioniert mit Strom und nicht mit Gas, wir sind gerettet!" Es kommt noch Bechamelsosse und Käse an die Stiele, aber dann schnell ab damit unter den Grill. Was wir heute gelernt haben, ist, dass sowohl beim Kochen in der Mikrowelle, wie im Freien mit Solarkocher die Nase ein wichtiger Anzeiger ist. Sobald man "etwas" riecht, ist es gut.

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Und das Wichtigste: Der Mangold darf am Schluss, wenn er gekocht ist, nicht weniger schön sein, als in seinem Originalzustand, deshalb präsentieren wir ihn im Teller ebenfalls als Weiss mit Grün. 

Herzliche Grüsse von der gugelländischen Küche, Ottilio und Loredana.


 
 Salzburger Nockerln

Die Schwierigkeit an dieser österreichischen Spezialität sind nur die Zugucker. Wenn jedes Mal drei oder vier Leute hinter dir stehen, nur weil sie wissen wollen, wie man Salzburger Nockerln herstellt, kann man sich gleich schon an den Spiess stecken. Der Pfiff an dieser luftigen Eierspeise ist nämlich, dass es sehr schnell geht, wunderbar schmeckt, aber eben, nur wenn man es in einem Zug und ohne Durchzug macht.

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Das war natürlich in unserem Kochstudio nicht möglich. Da kommen Osterhasen und Schneemänner einher, als wenn ich mit Lori nicht schon genug hätte. Nun aber zum Rezept. Wir hatten noch drei Eiklar tiefgefroren und mussten nun sehr rechnen, um zu ermitteln, wie viele Eiweisse wir zusätzlich auf die Seite geben müssen, wenn wir drei ganze Eidotter benötigen. Das kleine Osterhäschen, es heisst übrigens Hazel (Heisel), war noch die Krönung in der Küche. "Was kann ich machen, wo kann ich rühren, darf ich die Schüssel leerschlecken?"

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Zuerst muss man ja radfahren, dann die Eier umwerfen und der Loredana eine lange Nase machen. Vom Eier trennen hat Hazel ja  keine Ahnung, na, wir haben es dann in drei Anläufen endlich geschafft und 5 Eiweisse und drei Eigelbe auf die Seite bugsiert. Dann kommen noch 5 Esslöffel Puderzucker dazu. Der Schneemann war ganz begeistert, als er das Zeug gesiebt hat. Und Vanillezucker, das ist wichtig für den Geschmack!

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Wie gesagt, Salzburger Nockerln sind ein Omlette soufflee, ganz einfach und schnell zu machen. Allerdings rate ich, weder Osterhasen noch Schneemänner bei der Arbeit anwesend zu haben. Das Soufflee hat nämlich einen kleinen Haken. Es ist sehr empfindlich. Da darf man während der Zubereitung nicht dreimal die Tiefkühltruhe öffnen, weil sich der Schneeknabe zwischendurch abkühlen muss. Und schon gar nicht jedesmal zum Fotografieren den Scheinwerfer einschalten.  Na schön, wir haben das Unmachbare gemacht.

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Die Loredana hat wieder ihr ganzes Können in die Kletterei gelegt, da der Einsteckknopf für den Miximix ziemlich weit oben ist.  Dann kann man los legen mit Eiweiss schlagen. In das geschlagene Eiweiss kommt die Summe der drei Eigelbe mit 5 Esslöffel Staubzucker, Vanille und einem Esslöffel Mehl.  Wichtig ist, dass die Form gut gebuttert ist. Denn das gibt die feine Note. Allerdings würde ich empfehlen, nur den Boden zu buttern, da sonst das Eiweiss, wenn es in die Höhe will, abrutschen könnte.

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Das schöne an den Salzburger Nockerln ist, dass die Zutaten bescheiden, die Zubereitung schnell und das Resultat bombastisch ist. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, einfach nochmals versuchen und lernen.
Wir wünschen eine schöne neue Woche in der Küche, ob mit oder ohne Osterhasen und Schneemänner.

Loredana und Ottilio


 

Schweinebraten mit Äpfeln

Hallo, da sind wir wieder. Heute machen wir einen Schweinsbraten mit Äpfeln. Der Braten macht sich ja eigentlich alleine, den muss man nur etwas würzen und in den Ofen schieben. Loredana wickelt noch eine Schnur drum, damit es etwas schicker anmutet. Als ich mit Salz und Pfeffer angekommen bin, hat sie reklamiert, ich soll nicht so herumstieben, sonst müsse sie niesen. Hatschi, das hat sie dann mit Riesengetöse getan. Der Braten ist richtig erschrocken.

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Dann haben wir ihn schön rundherum angebraten und später mit Wein und Apfelsaft oder Schnapps abgelöscht.  Ich weiss nicht, was Lori in der komischen Flasche hatte, aber es passte gut zum Fleisch. Tante Loredana hat dann doch noch etwas Gemüse in die Pfanne geworfen, sicher ist sicher, meinte sie, die Sosse müsse ja am Schluss nach etwas schmecken. Ich aber habe die Idee, den Braten noch mit einer speziellen Mischung einzustreichen.

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Mit einer Mischung von Honig und Senf pinsle ich den ganzen Braten ein. Lori gefällt die Farbe nicht, sie sagt, das wäre ja wie Curryfarbe. Na und, es schmeckt hervorragend zu den Äpfeln. Die lassen wir mit der Schale, aber nicht weil es gesünder wäre, sondern weil wir zu bequem sind, sie zu schälen. Das Kerngehäuse wird jedoch gründlich entfernt, wie man sieht.

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Ich muss mich nun um den Braten kümmern, der bei 180 Grad im Ofen vor sich hinschmort. Er muss alle zehn MInuten übergossen werden. In der Zwischenzeit kann Lori den Kartoffelstampf machen und die Zwiebeln in Ringe schneiden. Diese werden noch im Mehl gewälzt und dann in heissem Fett frittiert.

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Lori findet dann, sie müsse die ganze Schnippelarbeit machen und ich würde nur immer mal wieder zwischendurch zum Braten rennen, womit sie natürlich recht hat. Sie kriegt dann ihr Gläschen und murrt nicht mehr. So eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit (bei uns war das nach 40 Minuten) kommen die Apfelringe in die Sosse. Wir haben dann festgestellt, dass das Bratentermometer einen Knall hat und wir mussten nach Gefühl die Zeit bestimmen. Hat ganz gut geklappt, wie man sieht, der Braten war butterzart und der Rest hat ebenfalls gut geschmeckt.

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Das war ein leckeres Rezept für einen kalten Wintertag, von denen wir hoffentlich nicht mehr allzuviele haben werden. Ein fröhliches Prost von der Küche. 

Ottilio und Loredana.



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