Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im November 2023





 
 Kürbissuppe mit Kurkuma

Ja, da wär'n wir wieder, Lori, es ist Kürbissuppen-Zeit, wie ging doch gleich das Rezept? Die Rentiere in der Küche sind voneinander nicht zu unterscheiden, tut was dagegen. Lori hat das Rezept im Kopf, aber nur so la la. Ich persönlich probiere immer wieder neue Rezepte aus und vergesse sie sogleich wieder. Wir haben verzichtet, die Rentiere zu benennen, sie heissen vorläufig einfach SIE und ER. Sie schneidet mit Lori die Zwiebel.

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Er schält schon mal die Kartoffel, die, wie Lori sagt, gar nicht in die Kürbissuppe muss. Aber in Anbetracht, dass es kein eigener Kürbis ist, weiss man ja nicht, wie viel Aroma er hat. Eben, schimpft Lori, um so eher benötigen wir mehr Kürbis und weniger Kartoffel. Kürbis hätte es ja genügend, aber erst muss man ihn schälen. "Diesen Kürbis muss man nicht schälen!" beteuert meine Tante und schält ihn trotzdem.  Es ist ein Hokkaido und die muss man nicht schälen, heisst es. "Sagen die bequemen Köche, ha ha, ha."

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Unser Kürbis war leicht zu schälen, und ich empfehle es allen, denn diese Kürbisschale ist wie die von Apfel oder Paprika. Leider manchmal etwas bissfest. Aber die heutigen Köche plappern in ihrer Küchenschlacht einfach alles Neuerprobte nach, ohne zu wissen, worum es geht. Inzwischen haben Sie und Er einen sportlichen Wettkampf gemacht, sie säbelt den Kürbis in Stücke und er hechtet über den Schlachtplatz. Ha, ha, ha. Lori hat den Knofi vergessen und gibt ihn im Nachhinein in die Pfanne.

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Bei den zwei kleinen Rentieren ist bereits die Langeweile eingezogen und ER hat das Fahrrad entdeckt. Da die Schnippelarbeit beendet ist, gestatte ich ihnen eine kleine Rundfahrt zu machen. Gut, dann kann ich mit Lori ein bisschen weiterstreiten, ha ha.

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Also was gehört in eine Original gugelländische Kürbissuppe? Kürbis, Zwiebel, Bouillon, Knofi und zum Schluss Sahne oder Schnapps. So weit meine Erinnerung. Lori gibt zu, sie weiss es ebenfalls nicht mehr, ein Jahr ist es her, seit wir die letzte Suppe gekocht haben. Aber an eines erinnert sie sich. Das Currypulver, und das ist inzwischen nicht mehr erhältlich, in der Formation, so wie damals. Also mischen wir unser Suppengewürz selber zusammen. Es ist von Vorteil wenn man einen grossen Topf Suppe macht, weil die Gewürze dann nicht so stark wirken. Wir haben ziemlich wild gewürzt mit Paprika, süss und scharf, dann mit Kurkuma und Pfeffer. Inzwischen ging die Sonne unter. 

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Dank dem Kurkuma, das Lori absolut nicht mag, wurde die Suppe aber dann doch noch ähnlich wie immer. Kurkuma ist ein Zaubergewürz, sagen alle, aber Lori pfeift auf das, was alle sagen. Mit genügend Paprika an der Seite ging es dann einigermassen, und als ich den Martini gebracht habe, war sie zufrieden. Ach ja Weisswein haben wir ebenfalls drin, hätte ich fast vergessen. Ha, ha, es ist in jedem Fall einen Versuch wert.

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Und dann kommt ja noch Sahne in die Suppe.
Es grüssen aus der Küche: Sie und Er und Lori und Ottilio.

 
 Apfelkuchen, süss und salzig

Oh, wer kommt denn da? Ein Sultan oder was? Er hat sogar Zuckermandeln mitgebracht, von einer Hochzeit. Da können wir mit unseren Mandeln grad noch punkten. Lori schält derweil das mühselige Kochgut, welches wir nicht selber geschält haben, aber jetzt noch entblössen müssen. Mandeln haben wir in unserem Leben genügend geknackt, wir überlassen sie jetzt den Wildtieren. Aber geschält und geröstet müssen diese noch werden.

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Muck findet alles interessant in der Küche und will überall dreinsteigen und mitmachen. Ich rede mir den Mund fusselig und erkläre dem Neugierigen alles. Wir machen heute etwas mit Äpfeln. Besser gesagt wir wollen zweierlei machen. Einmal süss und einmal salzig, Mit den selben Äpfeln, aber nicht mit demselben Teig. Den haben wir noch im Kühschrank. Einmal pasta frolla, einmal pasta sfoglia. Das sind Mürbe- und Blätterteig.     

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Für die süsse Variante nehmen wir die Pasta frolla, Muck sticht fleissig Löcher hinein. Die Mandeln sind geröstet und gemahlen, jetzt fehlen nur noch die Äpfel. Wir machen heute einfach mal keinen Guss mit Eiern. Nicht, weil wir zu bequem sind, sondern, weil wir immer wieder mal etwas Neues probieren wollen und die Eier neuerdings absolut nach nichts mehr schmecken. Kein Guss, nur Äpfel, Mandeln und Zucker, das muss reichen.

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Den Tortenboden kriegen wir locker voll, da erblickt unser Gehilfe das Fahrrad. Wie es halt so kommen muss, entflieht unsere Küchenergänzung durch die Türe ins Freie. Nicht schlimm, der Kuchen muss sowieso in den Ofen, und wir machen ja noch einen zweiten mit Äpfeln, diesmal salzig.            

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Weil wir ja den Guss weglassen, kommt zünftig Speck darüber. Diesmal ist es sowieso Blätterteig und der schmeckt immer ohne viele Hilfsmittel. Die Äpfel sind unsere Protagonisten, unsere Hauptdarsteller in drei Sorten. Allerdings sind unsere Kuchen dann sehr flugs gefuttert, vielleicht würden sie länger halten, wenn man sie mit Eiern strecken würde, aber danach lag uns heute nicht der Sinn. Auch Muck ist wieder da und probiert schon mal.      

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Wenn wir wieder eigene Hühner haben, kochen wir natürlich wieder gerne mit Eiern. Wir wünschen allen noch einen schönen November.

Ottilio, Loredana und Muck

 
 Thunfischsteak auf gugelländisch

Oh, nur eine Olive zu Besuch heute, und dann ist es sogar noch eine giftige vom Lorbeerbusch. Ja, Tante Loredana hat wieder viel vor. Sie fegt herum und macht Kaffee für ein Tiramisu. Ich denke, es gibt heute Thunfisch? Ja, das wäre keine Arbeit, ein Stück Fisch zu braten und nach einem Stück Fisch hätte man immer Lust zu Nachspeise. Da muss ich ihr leider recht geben.

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Also her mit dem Tiramisu. Wir hätten schon längst eine neue viereckige Schüssel, aber die ist grösser und da könnten wir mit unserer Berechnung falsch liegen, deshalb siegt die Bequemlichkeit. Zudem wer soll so viel Tiramisu essen? Vor allem dann, wenn es zuerst noch den Fisch gibt. Ich streue fröhlich das Schokoladepulver über unser Schnelldessert drüber, da kommt Lori schon anspaziert mit Tonnen an Reis.

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Waas? So viele angefressene Pakete haben wir? Wozu denn, Reis ist Reis. Und italienischer Reis ist sowieso extrem nur Reis. Das dürfe ich nicht laut sagen, meint Lori, sonst bekomme ich Ärger. Obwohl wir besagten Reis in der Bouillon kochen und noch extrem viele Zutaten hineinmischen, schmeckt der Reis nach Reis und nichts anderem. Wäre ja auch blöd, wenn Reis plötzlich nach Kartoffeln schmecken würde. Finde ich also, und gut ist.

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Lori's und meine Geschmackrichtung hat sich im Wandel der Zeit ebenfalls geändert. Wir sind von den erstandenen Produkten nicht mehr so hingerissen wie früher. Vielleicht hat sich unser Geschmackssinn wirklich verändert, oder aber es ist der, der Ware, die wir erstehen. Es kann ja nicht sein, dass die Hochwohlgeborenen besser speisen, weil sie besser kochen? Nachdem wir alles im selben Laden erstehen, kann es ja sein, dass alles gleich schmeckt? Lori will davon nichts wissen und zeigt mir die italienischen Reissorten.

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Mit meiner Geschmacksanalyse komme ich nicht weit. Lori ist Feuer und Flamme von ihrem Reis und natürlich sagt sie nichts zu den unterschiedlichen Farben von meinem Thunfisch. Ich habe ihn schliesslich nicht selber geangelt, zudem kann das eine Stück von der Mitte, oder vom Schwanz sein oder von einem ganz anderen Fisch, ha ha ha. Aber es schmeckt doch? 

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Fisch sollte man selber angeln, das ist meine Devise und - Reis bleibt Reis. Aber geschmeckt hat es natürlich allen, vor allem denen, die zuvor noch mit Muck um die Kürbisse herumgeturnt sind. Und so soll es ja schliesslich sein. 

Wir kochen ja für die, die Hunger haben und nicht für solche, die schon satt sind.

Ottilio und Loredana

 
 Hühnchen-Salat

Vögel? Aber du weisst schon, dass wir ein Hühnchen verarbeiten? Lori hat wiedermal Leute ins Kochstudio eingeladen, die überhaupt nicht passen. Die Eule Demi und ihr neuster Schützling, Dodo, sind eingetroffen und ich weiss gar nicht, wie ich ihnen erklären soll, dass wir Geflügelsalat machen. Wenn wir vor ihren Linsen ein Huhn entbeinen, könnte das unliebsame Folgen haben. Ich bringe mal ein bisschen Grünzeug zur Ablenkung.

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Die Eule Demi ist wieder abgereist und hat ihren Schützling hinterlassen. Aber Dodo ist absolut nicht am Kochen interessiert, er beguckt sich nur das Ahnenbild und die Lori. So ein seltener Vogel ist ja ein ungeahntes Abenteuer in der Küche, wenn man Hühnchensalat machen will. Und dann geschieht auch schon das Malheur.

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Obwoh es ein fixfertig gebratenes Hähnchen ist, erahnt der seltene Vogel an der Silhouette womöglich eine Art Verwandtschaft. Ich möchte nun niemandem den Appetit verderben, aber ich muss selber auf die Zähne beissen. Lori nicht, die zersäbelt das Huhn, als hätte es nicht mal Knochen. Zupft die Pelle ab und schnippelt herum, dass es eine wahre Freude ist.

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Dann kann ich mich ja in der Zwischenzeit der Mayonnaise widmen. Ich lange grosszügig in den Salztopf, nehme zwei Eigelbe und ein zimmerwarmes Xipsilon-Öl und einen neuen Mixstab. Aber es hilft nichts, was jedem Anfänger gelingt, will heute nicht werden. Aber das macht nichts, es ist ja der Vogel schon wieder da. Er kurvt um die Ecke wie ein Rennfahrer und ich fühle mich in meiner eigenen Küche nicht mehr wohl. "Komm Dudidudidadu, äh Dodo, es gibt Guttigutti!" An Orangen hat er seine Freude.

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Jetzt, wo man nicht mehr sieht, dass ein ganzes, gekochtes, Hühnchen in Schutt und Asche, feingeschmackig enthüllt und entblösst in der Schüssel liegt, weil wir noch Mayonnaise und den geschnittenen Stangensellerie und zwei Orangen drangemacht haben, piepst sogar der kleine Dodo wieder fröhlich und ich drücke seiner Patentante Demi noch ein paar Tomätchen in die Kralle.Das Kochen wird immer schwieriger, liebe Leute.

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Aber für heute sind alle zufrieden, ein leckerer "Salat" ist entstanden. 

Es grüssen euch herzlich, Ottilio, Loredana, Demi und Dodo

 
Spinat- Palatschinken

Du liebes Kürbisschen, wer kommt denn da in meine Küche? Das kann doch nicht die Lori sein, oh holdrio, hilfee, friss mich nicht. Ha ha, dieses blöde Drachenkostüm steht dir absolut nicht, du kannst es gerne ablegen, ha ha. Meine Tante hat im Jim Knopf den Drachen gespielt, ha ha, und wollte mich erschrecken.

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Da, zieh dir deine Kopfbedeckung über und gut ist. Ha, ha, als Küchen-Lori machst du eine bessere Figur. Aber was solls, es herrscht wiedermal Ebbe in der Vorratskammer und wir kratzen unsere Reserven zusammen bevor noch einer zum Markt fährt. Unsere Palatschinken sind berühmt und sehr geschätzt, so dass wir ruhig einmal unser Rezept verraten können. Es handelt sich nämlich noch um das von der Kochschule, ha ha ha. Das da so geht. Man nehme gleich viel Mehl wie Milch und Wasser und drei Teelöffel Salz. Und: in den Palatschinken ist kein Schinken drin!

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Ach so, und Eier natürlich noch, fünf Stück für einen halben Liter Milch, zehn, wenn man einen ganzen Liter Milch und einen ganzen Liter Wasser verbraten möchte. Aber das ist dann reichlich. Wir machen es heute nur für den Spinat und den Kürbis. Es ist sonst gerade nichts anderes da, ha ha.

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Ach, das stimmt ja nicht, Lori hat noch die Idee mit dem Schnapps, das geht allerdings nicht mehr, weil wir den dunklen Zucker bereits letzte Woche in den Kuchen bugsiert haben, schon vergessen? Also, wie macht man den Kürbis, süss oder sauer, äh ich meine salzig? Wir wissen es noch nicht, aber wir brutzeln bereits los. Gut Ding will sowieso Weile haben und bis zum Schluss haben wir die Idee.

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Meine Palatschinken sind gebacken, ich fülle die ersten mit der Spiatfüllung, die Lori mit viel Liebe und Aromat gemacht hat. Wir geben es zu. Maggi  kommt bei uns NUR in den Spinat. Also, wir haben noch Maggi für die nächsten zehn Jahre. Lori stuckst mich zusammen, ich solle lieber kochen anstatt Reklame für Maggi zu machen. Aber die Italiener haben ihren Parmesan, der ist auch nicht gerade besser. Und wir streiten uns noch, bis die salzigen Palatschinken fertig sind, die süsse Variante mit Kürbis ist noch offen.

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Wir wünschen gute Erholung von Halloween und dergleichen. Und viel Spass in der Küche. Lori und Ottilio



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